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Eosinophile Gastritis

Grania

Hauskatze
Hallo ihr Lieben,

nun nach langem mal wieder ein Thema, das mir Kopfschmerzen bereitet... :( Meine Coco (1 1/2 Jahre) hatte im April 2011 eine Gastritis, bei der mit Verdacht auf Eosinophile Gastritis ein Blutbild gemacht wurde. Eosinophile waren jedoch nicht(!) erhöht. Einzig, ALP war zu hoch, was aber die Leber und nicht den Magen betrifft. Wurde aber keine Rücksicht drauf genommen, ich habe sie mit Ulcogant-Gel und sensitiv-Futter behandelt und nach kürzester Zeit war alles wieder gut.
Nun fand ich vorgestern und vor 4 Tagen jeweils in der Früh Erbrochenes mit ein bisschen Futter darin, da aber beide quietschvergnügt waren und weiterhin Futter forderten, konnte ich es nicht zuordnen. Bis mir Coco gestern Abend nach dem Mampfen in einem riesen Schwall alles eben Gegessene UND Teile des Frühstücks wieder von sich gab. Gut, vielleicht zu hastig gefuttert, aber das Frühstück hatte um 22h wirklich nichts mehr im Katzenmagen verloren... bin also eben zum TA und der meinte, so eine Eosinophile Gastritis könnte in Schüben kommen und sich entwickeln. Er meinte dann auch, eine verdickte Darmschlinge zu tasten und außerdem hätte sie so schwarze Pünktchen am Kinn im Fell, das wäre "Kinnakne" und stünde ebenfalls mit e.G. in Verbindung. Sonst alles gut, Haut schön. Therapie: Mal wieder Ulcogant und PPIs, danach soll ich eine Ausschlussdiät machen, um zu gucken, auf welches Futter sie reagiert. Denn wo eine e.G., da ein Auslöser.

NUR: Sie bekommt seit sie ein Zwergi war immer das selbe Futter: Morgens diverse Sorten von Animonda Carny, abends Miamor, Porta21, Real Nature u.a. Heißt: Es war auch seit April 2011 nichts Neues dabei und im letzten 3/4 Jahr hat sie doch auch nicht reagiert? Verstehe ich alles nicht... :confused: Außerdem: Da im letzten Blutbild unmittelbar im "Schub" doch die Eosinophilen nicht erhöht waren- schließt es dann die Diagnose nicht aus? Und dass doch die Möglichkeit nur einer "einfachen" Gastritis besteht? Wäre mir zumindest lieber, als eine e.G...

Ich frage auch deswegen bei euch nach, weil ich seit jeher mit meinem TA nicht zufrieden bin, da ich ihn ein wenig als großen Redner einstufe (er wollte meinem Kater ja auch mal eine Kardiomyopathie andrehen, die einfach keine war....). Habt ihr also Erfahrung mit dieser Erkrankung? Was meint ihr dazu?

Danke für eure Hilfe!!
Grania
 

phantomine

Hauskatze
Eine eosinophile Gastritis ließe sich einwandfrei nur über einen Abstrich und einer damit verbundenen Untersuchung des Gewebes diagnostizieren.

Wenn die Eosinophilen so gar nicht erhöht sind (außer er bekommt schon länger Cortison), dann würd ich eher nicht von irgendeinem eosinophilen Geschehen ausgehen.

Autoimmunerkrankungen im Magen/Darm-Bereich gibt's ja mehrere:
- eosinophile
- lymphoplasmoläre
und dann gibts noch eine chronische Entzündung im gesamten Magen/Darmbereich (Galle, Pankreas eingeschlossen) - die wird symptomatisch behandelt.

Beim Dino steht auch eine Autoimmunerkrankung im Raum, wobei ich eher auf Letzteres (also keine Autoimmunerkrankung), der Arzt eher auf Ersteres tippt ;) Beim Dino sind die Eosinophilen aber schon erhöht (bei uns ändert sich aber nichts an der Medikation, weil eh alles gleich behandelt wird und er mit Cortison super zurechtkommt und dabei regelrecht aufblüht) - deswegen verzichten wir auch auf einen Abstrich.

Es gibt aber auch noch die Möglichkeit einer durch Haarballen induzierten Gastritis - auch das wäre möglich (und da bliebe das Zeug u.U. ja auch recht lang liegen, wenn dann Haarballen auch noch mitspielen)

Lg, Karin!
 

Grania

Hauskatze
Hallo Karin,
danke erstmal für deine Antwort! :wave:Das war ja genau meine Überlegung, dass so mitten im Erbrechen die Eosinophilen ja gar nicht erhöht waren... sonst kenne ich mich mit dieser Erkrankung zu wenig aus, um sagen zu können, dass ich sie für unwahrscheinlich halte (u.a. auch deswegen, weil eine Nahrungsmittelunverträglichkeit- "Allergie"- ja nur dann logisch wäre, wenn sie sie beim immer gleichen Futter ständig hätte). Meinst du mit "Abstrich" eine Biopsie? Und das mit der Haarballen-induzierten Gastritis ist auch mal interessant, werde ich mich darüber informieren!

Was ich mich gerade frage: Die Maus ist erst 1 1/2 Jahre alt. Sollte das etwas werden, das mit Cortison behandelt werden müsste, wäre das doch eine Katastrophe, damit in so jungen Jahren anfangen zu müssen?! Soweit ich mich erinnern kann, ist Cortison als Langzeittherapie nicht nur bei Menschen mit bösen Nebenwirkungen behaftet; abgesehen davon, dass mein TA mal meinte, auf Dauer würde es auf den Magen schlagen...:nixweiss:
 

phantomine

Hauskatze
Ich mein eine Biopsie, ja - also mittels Gastro ein Stückerl Magenschleimhaut entfernen und daraufhin untersuchen lassen.

ad Cortison: ja, Cortison ist immer so eine Sache ;) Geht auf den Magen, wenn es in höherer Dosierung gegeben werden muss. Mein Kater zb. bekommt jetzt seit einem Jahr Cortison, mittlerweile meist schon in der Minimaldosierung. Ich kenn "seine" Anzeichen gut, wann es wieder kritisch wird und erhöhe quasi vorher, damit er gar nicht erst mit der Extremkotzerei und dem DF beginnt...und Katzen vertragen Cortison ganz anders als wir Menschen, weil sie schon generell einen erhöhten Cortisollevel im Blut haben und auch hohe Dosen Cortison rein theoretisch gut vertragen. Bei der Eosinophilie denk ich mir auch, eigentlich müsste es dann ja andauernd Probleme geben, aber: der Arzt meine auch, es ist quasi ein schubhafter Verlauf. Beim Dino war es so, dass es etwa mit 1,5 Jahren angefangen hat - er hat dann in Abständen von ca. 6 Wochen auf einmal gekotzt und DF gehabt ganz massiv. Er bekam dann immer AB und Cortison, einmal 3 Wochen lang AB. Mit dem Cortison ging es ihm immer super, danach kam ganz schnell der DF immer wieder und nach 6 Wochen dann der Totalausfall. Mittlerweile hatte er jetzt seit etwa 9 Monaten keinen DF mehr - vor ein paar Wochen hat er "aus dem Nichts" mit der Kotzerei angefangen und der TA hat ihm dann halt Magenschoner und Cortison gespritzt, damit ging es dann wieder und er ist seitdem wieder stabil (seine Vierteltablette Cortison bekommt er nach wie vor)....

Aber: ich würd mir halt auch einen Arzt suchen, dem Du vertraust. Ich kann mit meinem die Möglichkeiten durchbesprechen, meine Beobachtungen mitteilen, meine "Diagnosen" durchsezieren und er erklärt notfalls auch ewig lang, warum und wieso er das Eine oder das Andere andenkt...

Lg, Karin!
 

Grania

Hauskatze
Danke Karin, auf deinen Rat hin und weil ich schon so lange rummaule, bin ich nun zu meinem langjährigen TA am anderen Ende von Wien gefahren. Der meinte mal mit Vorsicht, er würde nicht fix von einer EG ausgehen, aber die Maus hätte eindeutig ein Problem mit ihrem Immunsystem: ständig gerötete Augen, leichte Zahnfleischentzündung (wodurch auch die Lymphknoten am Hals mitreagieren) etc.! Er meinte, dass sowas bei Rassekatzen öfter vorkommen könnte und theoretisch würde sie langsam auch eine Nahrungsmittelunverträglichkeit entwickeln, was bei Atopikern ja nichts Seltenes wäre und es würde zum Erbrechen passen.

Der Momentanzustand sieht so aus: Ich füttere sie weiterhin mit Sensitiv-Futter und sie bekommt Ulcogant 2x täglich, kein Erbrechen. In einer Woche werde ich es nur mit dem Futter versuchen und dann.....ja, was dann? Entweder ich finde nochmal ein "normales" Futter, das sie verträgt, auf die Gefahr hin, dass es immer wieder zum Erbrechen kommt; oder ich bleibe bei Sensitiv-Futter, was mich auf Dauer finanziell ruinieren würde. Die beiden fressen mir auch so schon die Haare vom Kopf und Animonda Integra kostet mit 5,50.-/kg immerhin 2 Euro mehr als Carny und Co.

Übrigens- hat hier jemand Erfahrung?- ich hörte, dass NUR Royal Canin Sensitivity Control "ECHTES" Sensitiv-Futter sein soll. Alle Anderen, die man außerhalb eines TA kaufen kann, wären angeblich Schrott und niemals richtig hypoallergen. Kann das stimmen? Ich habe mir gestern noch beim Fressnapf Animonda Integra und PetBalance Medica gekauft und lt. Inhaltsangaben sollten beide gute Futter bei Unverträglichkeit und Allergien sein. Ratlosigkeit. :confused:

Danke für weitere Ratschläge,
Grania
 

Humpel

Hauskatze
Peregrin hatte im letzten Frühjahr ein Megagastritis, mit Fieber, dauernd kotzten, war schlimm, weil er eh grad mit der Blasenenzündung vom Struvit zu kämpfen gehabt hat. Der Große hat auch kurz gekotzt und Fieber gehabt, ging aber bei dem schnell mit Medis weg, deshalb denken wir es was Bakterielles. Aber beim Kleinen wars mühsam, wir waren VIER Wochen Dauergast beim TA, und er mußte sogar einmal beim TA bleiben, so schlimm wars. Irgendwann wars mir dann zuviel, weil er nurmehr in den Seilen hin, zu nix Lust, und voll Down war und in Absprache mit dem TA haben wir dann TCM gegeben, damit gings endlich wieder bergauf, und nach zwei Wochen war er wieder der alte. Da mit der TCM nichts verhackt sein kann, könntest du das auch versuchen.
 

Grania

Hauskatze
Daran dachte ich auch schon, danke für den Einwurf! :)

Was mir gerade schlagartig in den Sinn kam: Wenn sie ein prinzipiell schwaches Immunsystem hat- ist dann nicht die Gefahr ziemlich groß, dass sie irgendwann mal FIP bekommt?? Infiziert ist sie bestimmt, da bei unserem Aris vor einiger Zeit mal ein Titer bestimmt wurde... oje oje, jetzt beginnt die Panikmache! :(
 

Ikarus

Hauskatze
Zu der Gastro-Geschichte kann ich leider nichts beitragen - aber bitte denk nicht mal an FIP!
Ca. 85% der Katzen hatte/ haben einen Titer, da sie mit dem Corona-Virus Kontakt hatten. Dadurch sind die Katzen aber NICHT krank! Und sterben auch nicht gleich
Nur bei einem minimalen %-Satz mutiert der Virus zu FIP!

Wenn ich meine Gruppe testen würde, was ich aber nicht mache, da es nicht relevant ist, hätten wahrscheinlich alle eine Titer oder zum. 5 meiner 6.
Ich hab vor 2 Jahren einen Kater an FIP verloren, hab aber keinen testen lassen und nach drei Tagen Vincent aufgenommen. Weil ich weiß, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass bei den anderen auch diese KH ausbricht.

Und wenn FIP ausgebrochen ist, also der Virus mutiert, dann lebt die Katze keine 2 Wochen mehr. Es gibt keine Heilung (oder vielleicht 0,1 %)! Und diese KH zu diagnostizieren - geht schneller und leichter als nach der eig. Ursachen zu suchen. Die TAs wissen so wenig darüber

Es ist ein Unterschied, ob die Katzen Kontakt mit Coronaviren hatten (also eine Titer haben) oder der Virus zu FIP mutiert ist!

Korigiert mich, wenn ich falsch liege :bag:
Karin (Phantomine) kann das sehr gut erklären ;)
 

Grania

Hauskatze
Danke Ikarus, ich weiß, und du hast auch recht...aber es hieß immer, solange die Katzen gesund sind und man ihnen ein möglichst stressfreies Leben ermöglicht, sollte man sich nicht verrückt machen. Aber da er ja Verwandtschaft zum Herpes-Virus besitzt, zumindest, was das Verbleiben im Körper anbelangt, habe ich nun schon ein wenig Bammel, dass ein von Grund auf schlechtes Immunsystem dazu beitragen kann, eine Mutation/einen Ausbruch zu begünstigen.

Es ist schrecklich, mich bringen schon "Kleinigkeiten" völlig aus der Fassung, die ganze Sache überfordert mich etwas. Habt ihr Ideen, womit ich positiv auf ihr Immunsystem einwirken könnte? Das mit der TCM oder Alternativmedizin wäre eine Möglichkeit, hat jemand eine Idee, an wen ich mich wenden könnte?
 

Ikarus

Hauskatze
Gut dass du es eh weißt :lol: ich weiß, dass man sich ganz leicht wegen den kleinsten Dingen wahnsinnig machen kann. Ich hab eine blühende Fantasie und kann mir alles vorstellen und sogar noch bis ins kleinste Detail. ABER FIP ist da nie dabei

Mein alter Kater hat jetzt Krebs, sein Immunsystem ist fast nicht mehr vorhanden, hängt seit seit 2 Wochen an einem Schnupfen dran und ein Blasenentz. haben wir jetzt auch noch, aber ich weiß trotzdem dass er nicht an FIP sterben wird!

An sich sollte der Körper selber sein Immunsystem instandhalten können und wir sollten nicht von außerhalb einwirken, kann nämlich genau das Gegenteil bewirken.

Willst du jetzt wegen der Gastrogeschichte oder auch wegen Schnupfen,... stärken?

Mit Marie1977 hab ich letztens wegen einem Homöopathen der rumfährt in Wien gesprochen, vl fragst du sie mal, ob und was sie darüber weiß. Der soll angeblich seeeehr gut sein!
 

phantomine

Hauskatze
Es würde jetzt zu weit führen, ich meld mich bei Dir Grania, wenn ich wieder ausm KH draußen bin, ok?!

Magst mir in zwei Tagen eine Erinnerungspn schicken?

Lg, Karin
 

Humpel

Hauskatze
hi nochmal, also ich bestell die TCM immer bei Naturheilkunde-bei-Tiere.de.
Für Gastrits sind die Gastro-Tabletten.

Und wegen dem Titer mach dir keinen Kopf, wenn die Katzen sonst gut dastehen, geht das, und wie die anderen schon gesagt haben, es ist leider nix fix.
(meine haben normalerweise 1/10, und der kleine hatte bei der Gastritsgschichte "nur" 1/20, also so gut wie nix,
weil wir ja sonst alles tun, von wegen, kein Dauerstreß aber auch nicht in Watte packen und Immunsystem hoch halten, zum Vergleich, nach dem Kastrieren hatten wir 1/100)
Die Ampullen, die wir fürs Immunsystem haben, gibts ganz normal in der Apothek (von Heel, Nuv Vomica, Cooenzyme und Ubicinon) zu bekommen, frag deinen TA doch mal was er davon hält.
 

Grania

Hauskatze
Danke Karin, ich werde dich erinnern! :)
@Humpel- das ist eine Idee, ich werd mal bei Impfgelegenheit mit Aris nachfragen, was mein TA meint. Wobei ich es wohl auch probieren würde, wenn er nicht all zu begeistert ist, da ich pers. recht viel davon halte. Nur habe ich eben im Bezug auf unsere Vierbeiner keine Erfahrung damit, das kann und werde ich aber bestimmt ändern! Gibt es eigentlich einen bestimmten TA, den ihr kennt, der wirklich vertraut mit der Materie ist?
 

phantomine

Hauskatze
Grania, ich komme morgen nach Hause, also schreib ich Dir dann, ja?

Nur kurz: neueste Erkenntnisse belegen, dass man bei positiven Katzen bitte nicht beim Immunsystem herumdoktern sollte...in keinster Weise!

Lg, Karin!
 

Humpel

Hauskatze
@phantomine, Also es scheint wirklich nicht einfach zu sein, mit den neuen Erkenntnissen Schritt zu halten!
Freu mich schon, wenn du wieder hemmungslos in die Tasten hauen kannst, und das alles genauer erklären.
Meinst jetzt aber bei Ausgebrochener. Oder nur wenn die Katzen Titer-Positiv sind?

Das die Immunabwehr nicht aktiv hochfahren soll, ist eh klar, weil sich der Virus ja dranhängt.

Was wir mit den Ampullen machen ist die Streßtoleranz unterstützten, da ein Mittel das Nervensystem unterstützt, und den Magen-Darm-Trakt unterstützen, und den Zellstoffwechsel unterstützten. Also alles passive Immununterstützung.
Ist das auch gemeint?
 

Humpel

Hauskatze
Okay, hab mich gleich wieder eingekriegt.
Natürlich meint Phantomine mit FIPpositiver Katze nicht eine Katze die nur den Coronatiter positiv hat!
(hab seitenweise gegoogelt, und 80% der Leute verwenden die Begriffe viceversa, weshalb es echt schwierig ist)
Aber Pantomine hat recht, wenn wir nicht die richtigen Thermini benutzten kommt nur Schmarrn raus.

Grania, deine Katze hat also möglicherweise einen positiven Coronartiter (was ersten noch festzustellen wäre, und zweitens nicht sicher ist, da ja mittlerweile davon ausgegangen wird, das die ganze Geschichte genetisch bedingt ist), wie meine Buben.
Denke daher, Immununterstützung ist okay, warte aber lieber was Phantomine dazu sagt (unglaublich was sie alles weiß, glaube die ist Tierärztin ;) ).

Aber TCM kannst du auf jeden Fall geben.
 

Grania

Hauskatze
Ach, ihr seid einfach super, ob Tierärzte oder nicht! :) Ich warte gespannt, aber keine Eile bitte, ich sagte ja, ich flippe mal ganz gerne auch etwas überzogen... :oops: Wenn du im KH bist, Karin, dann schau bitte erstmal, dass du heil wieder rauskommst! Das ist wichtiger!
 

phantomine

Hauskatze
Hi!

So, ich versuch jetzt mal ein paar Sachen zu erklären, wenn ich kann ;)

Also:
eosinophile/lymphoplasmoläre Gastritis sind autoimmune Geschichten. Genauso wie IBD (inflammatory bowel desease) - das ist im Prinzip das Äquivalent zu Morbus Crohn beim Menschen ;), die ja auch als Autoimmunerkrankung eingereiht ist. Jetzt scheint es so, dass gewisse Rassen anscheinend einen Hang zu Autoimmunerkrankungen haben, während EKHs das anscheinend eher nicht haben. Die Symptomatik ist ja überall ähnlich: es gibt immer wieder Durchfälle/Erbrechen, die augenscheinlich keinen Hintergrund haben, das kann nun bei Eosinophilien daran liegen, dass die Miez zb. auf Konservierungsstoffe in der Nahrung reagiert bzw. da Unverträglichkeiten vorliegen bzw. auch daran, dass zb. gewisse Krankheiten schubhaft vorkommen, was bei vielen Autoimmunerkrankungen so ist. Die IBD zb. wird ausschließlich symptomatisch behandelt, d.h. ist zb. mal die Galle dran, dann wird die beim Schub behandelt, während eben sonst zb. die Behandlung dem Dickdarm zukommt, wenn grad der dran ist (oder der Magen, dann gibts halt auch Magenschoner etc.). Bei der IBD können alle Verdauungsorgane betroffen sein von den entzündlichen Prozessen. Bei einer Gastritis sollte es ja dem Namen nach eher den magen betreffen, bei einer Enteritis das Gedärm....diagnostisch sollte es mittels Endoskopien nachgewiesen werden, bei der Biopsien gemacht werden und das entnommene Gewebe dann histologisch untersucht wird um eben die entsprechenden Entzündungen zuzuordnen und ihr einen Namen geben zu können. Behandelt wird im Prinzip aber alles gleich: ob nun mit Cortison (wenn es anspricht) oder mit Immunsuppressiva.

Cortison wird von der Katze an und für sich deutlich besser vertragen als vom Menschen, auch höhere und längere Dosierungen sind da möglich. Die Katze ist aufgrund ihres Wesen quasi dazu "gemacht" von sich aus schon höhere Mengen an Cortisol zu produzieren und wenn dann Cortison von außen zugeführt wird, dann ist das jetzt nicht sooo dramatisch wie für Mensch oder zb. Hund. Da kann man also kaum einen Vergleich anstellen. Fürchten sollte man sich auch nicht, es KANN natürlich immer Nebenwirkungen geben (rein theoretisch kann eine Depotspritze schon einen Diabetes auslösen, aber die andere Seite ist, wenn es sein MUSS, dann muss es halt sein und die Nebenwirkung ist dann halt das Risiko das man in Kauf nehmen muss). Trotzdem sollte vorher normalerweise alles andere probiert werden, also Schonkost, Darmaufbaumedis (immer schauen, was sie vertragen), Leckerlies streichen und alles über einen längeren Zeitraum geben, bis sich alles wieder regeneriert hat. Wenn es wiederkommt und das vorherige funktioniert hat, dann eben wieder back to the roots - Schonkost etc. Sofern das hilft: super. Wenn es trotz Schonkost etc. immer wieder auftritt, dann muss man weiter anklären lassen. Blöd ist bloß, dass gerade bei der Katze über das BB wenig herauszulesen ist: so sieht man nicht wirklich, ob zb. Pankreasprobleme bestehen (das müsste man über den Kot abklären lassen evtl.) und auch Magen/Darmprobleme sind seltenst ersichtlich (da hilft dann eben noch die Biopsie, ABER: wir gingen zb. über das Ausschlußverfahren vor: Kater bekam so nur mehr Schonkost, DF war immer wieder da, Erbrechen dann in argen Schüben auch, MIT Cortison sah sein Fell bedeutend schöner aus, er war auch vom Wesen her auf einmal aufgeschlossener, freundlicher, genrell aktiver - klar, wenn man sonst immer latent Schmerzen hat, ist das ja nicht fein).

zu FIP: man muss unterscheiden.
Eine Katze hat einen Titer - also ist sie Coronaviren positiv getestet worden, das sagt normal nicht viel aus. Eine Coronavirenenteritis ist meist harmlos und manchmal, vor allem bei Jungtieren, läuft der Erstkontakt mit Coronaviren beinahe symptomlos ab. Wenn eine Katze einen Titer von sagen wir mal 1:800 hat, dann schreien viele TAs ja schon "Oh, kurz vor Ausbruch, kann man schon einschläfern lassen" - manche Katzen scheiden aber Coronaviren auch aus, also sind sie Ausscheider, die sich aber nicht im Frühstadium von FIP befinden, sondern sie sind quasi nur Überträger und gerade die haben meist einen hohen Titer, erkranken aber vergleichsweise selten.

Warum FIP ausbricht, weiß man nicht genau. Mögliche Faktoren sollen Streß, ein schlechtes Immunsystem oder oder oder sein. Nur: man weiß es eben nicht. Interessant find ich in dem Zusammenhang, dass Cortison den Verlauf eine Zeit lang hinausschiebt und etwas abfedert (während auf ein AB zb. nicht reagiert wird). Es erkranken in den meisten Fällen Katzen unter 2 Jahren (und viele davon in den ersten 12 Wochen) und Katzen über 6 Jahren, was auf das Nachlassen des Immunsystems bzw. auf das noch nicht voll ausgebildete Immunsystem schließen lässt, trotzdem sollte man Manipulationen des Immunsystems am besten unterlassen, nicht um da was zu triggern, was da schlummert. Auch gibt es genetische Komponenten, so ist es z.b. wahrscheinlicher dass eine Katze an FIP verstirbt, wenn ein Geschwisterchen an FIP verstorben ist.

ABER: ich persönlich glaub einfach, dass keiner weiß Gott was darüber weiß und WENN es ausbricht, dann sollte man, soweit das möglich ist, es verifizieren lassen und DANN die Katze nicht allzu lang quälen (ICH zumindest würde dann recht schnell eine Entscheidung treffen, einfach weil ich mir denke, es ist ein schmerzhafter Prozeß und ich könnte da nicht zuschauen, aber bitte, das ist meine persönliche Einstellung dazu). Bis zu einem möglichen Ausbruch würd ich genau gar nichts mehr machen, ich würd versuchen, der Katze ein möglichst artgerechtes Leben zu ermöglichen, ihr gutes Futter, das sie verträgt, zu geben, und aus. Streß zu vermeiden zu versuchen ist schön und gut, aber wo fängt's an und wo hört's auf? Darf ich dann Urlaub fahren? Darf ich dann einen Artgenossen dazu setzen? Darf ich krank oder mal laut werden? Besuch einladen (wenn das Streß ist für die Katze)?

Ich bin mir sicher, dass jeder, der "hier" ist, versucht seinen Katzen ein schönes Leben zu ermöglichen, soweit das eben möglich ist - für manch eine Miez ist es kein Streß, wenn Besuch kommt, für andere schon, trotzdem wird man auf Besuch nicht gänzlich verzichten wollen oder können ;) - und da es bei positiven Katzen, was in Ö bei 80% aller Katzen (und da bei im Prinzip fast allen Mehrkatzenhaushalten zu 100%) der Fall ist, nur bei 5% ausbricht, ist es eher eine Sache von "Pech", wenn es tatsächlich passiert.

Generell hab ich den Eindruck, es gibt Phasen, wo mehrere Katzen an FIP erkranken (letztes Jahr war glaub ich so eine Zeit, da gab es rel. viel FIP-Fälle) und dann ist wieder Ruhe - obwohl die Miezen Null Kontakt zueinander hatten, vielleicht liegts auch an der Jahreszeit? (was aber auch nicht beeinflussbar ist) Und dann ist wieder lange Ruhe, bevor man wieder davon liest.

Es gibt aber auch irrsinnig viel Katzen, die an Krebs erkranken und da ist die Wahrscheinlichkeit nämlich höher, dass die eigene Miez an Krebs verstirbt als an einer ausgebrochenen FIP, nur leider ist FIP so ein diffuses Krankheitsbild, dass es halt schwer erkannt oder eben gern auch diagnostiziert wird, wenn man sonst keine Erklärung hat.

Ich denk mir: man soll tun, was man kann - Kisterl sauber halten (also ein bis zweimal am Tag säubern, ab und an komplett räumen und desinfizieren), gutes verträgliches Essen und den Tiger halt verwöhnen, wenn es geht - und der Rest liegt, glaub ich, nicht bei uns....

Lg, Karin!
 

Humpel

Hauskatze
Hallo Phantomine, willkommen daheim. :tanz:
Ist schon was anderes am Computer als am Handy die Tipperlei. (Wie man an der länge der Beiträge sieht)

Zum Thema Streßvermeidung halte ich es so, wie es mein TA angeregt hat, erstens eben die Ampullen (danke für die Info dazu, aber da es den Buben damit gut geht, und grad beim Großen auch weniger Druchfallattacken auftreten, werde ich das beibehalten, aber ich werde es mit dem TA besprechen, wenn ich nächstes Mal dort bin, von wegen ob er schon weiß, und ob wir was ändern sollen, ..)
Und zweitens im Großen und Ganzen die Strategie der kleinen Dosen, also keinesfalls in Watte packen, aber die argen Sachen vermeiden wenns geht. Wir haben Besuch, wir haben auch Hundebesuch, die Leute müssen läuten auch wenn die Buben dann davonflitzen (Die Klopfer sind ja lieb, aber reales Leben ist einfach läuten), normalen Streß eben. Aber: Die Katzenfriseurin kommt zu uns, ist Streß genug, zu ihr fahren wäre in meinen Augen das Übermaß an Streß, das man vermeiden sollte.
Wenn Besuch da ist, können sich die Katzen ja verziehen, wenn sie nicht mögen, was sie manchemal auch machen, speziell bei Kindern und Hunden. (Bei schreienden Kinder zb. siehst den Kleinen den ganzen Tag nicht, wärend er bei Hunden nach einer Stunde längsten nachschauen kommt) Aber ich glaube es ist besser wenn sie sowas kennen und für normal halten, weil wenn sie das nicht kennen, und dann ist es nötig, haben sie genau den Megastreß, den man vermeiden soll.

Da die Buben Medis gottlob super easy nehmen, versuche ich das meiste mit TCM frühzeitig in den Griff zu kriegen, und es funktioniert bei mir sehr gut. Der TA findet es auch gut, weil die Buben weniger Streß haben, als wenn wir zu ihm müssen, und weil sie generell sehr gut drauf ansprechen.
Vermutlich muß jeder selber "seinen" individuellen Weg finden. Das ist eben meiner.

Wenn all das nicht hilf, werde ich sehr schnell reagieren, wenn es soweit sein sollte. Weil ich sie nicht unnötig leiden lasse. Das ist der Deal, den ich mit mir selber geschlossen habe. (hatte ich schon beim alten Kater, und hab mich da auch dran gehalten, obwohl andere Krankheiten)
Mir ist nur ein einziger Fall in Österreich bekannt, bei dem eine Therapie bei einer Ausgebrochenen FIP erfolgreich war, und das auch nur, weil die Besitzerin den Kater ständig überall mithatte und ihm selber alle zwei Stunden Medis und Infusion gegeben hat, und der Kater sich das gefallen lassen hat. Aber das ist nicht die Regel, noch nicht einmal die Ausnahme von der Regel, das ist ein Staubkorn im Universum, und deshalb für die Entscheidung irrelevant. (Meine Meinung)

Übrigens sag mein TA, die Häufung von Krankheiten (er sieht sie auch, und auch bei Gastritis und Herzproblemen und so) könnte mit dem Wetter zusammenhängen. Wenn ein sehr wechselhafter Frühling ist zb, hat er so Häufungen, er glaubt, weil das einfach fürs ganze Kreislaufsystem belastender ist, und dann halt Sachen rauskommen.

Ich würde also abschließend sagen, liebe Grania, vergiß den Titer, konzentrier dich auf die Gastritis. Versuchs mit den TCM, die haben bei uns gebracht, und wenn sie nicht helfen, können sie zumindest nicht schaden. Drück dir die Daumen für den Minitigerle.
 
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