Hi,
Also ganz sooo sinnlos oder übertrieben ist das mit der Inhalationsnarkose nun auch nicht. Es gibt auch junge Katzen, die ein empfindliches Herz haben, oder sonstige VORHER absehbare "Gefahrenfaktoren" - solche würde ich ohne Inhalationsnarkose-Möglichkeit lieber gar nicht operieren lassen (bzw dann halt wo, wo die Möglichkeiten vorhanden sind).
Die Dosierung des Narkosemittels hängt auch von der gewählten Kombination ab, meistens werden ZWEI Mittel verabreicht. Oft ist es Ketamin+Valium, ebenso oft Ketamin+Xylazin. Letzteres ist dann das, wo der TA hinterher sagt "sie hat das Gegenmittel eh schon bekomen", womit allerdings nur ein Teil der Kombi "aufgehoben" werden kann, nämlich das Xylazin. Das Ketamin muss das Körper ohnehin immer selber abbauen, und wenn der TA damit zu grosszügig war (oder diese Katze empfindlicher reagiert, was auch nicht selten ist), dann kann es recht lange dauern, bis die Katze wieder aufwacht.
Einen sehr langen Transport (> 30 Minuten) würde ich ausserdem nicht empfehlen, denn wenn Katzen sich stärker aufregen, dann steigt der Adrenalinspiegel, und der wiederum bewirkt, dass das Narkosemittel nicht greifen kann. Dann muss man u.U mehfach nachdosieren, bis Katzi mal schläft. Sowas kommt bei Streunerkatzen immer wieder vor, und man KANN damit schon umgehen, aber schön isses halt nicht.
Bitte daran denken, dass die Katze (oder der Kater, das gilt für BEIDE)
vor der OP MINDESTENS 12h nüchtern sein muss, das Wasser darf aber stehen bleiben, trinken dürfen sie.
Nach der OP sollte das Tier in einem ruhigen, etwas abgedunkelten Raum ausschlafen können, da schaut man dann einfach ab und zu nach ihm. Ich lasse die Katzen bevorzugt in einem grösseren Transporter ausschlafen, da sie erst mal noch völlig desorientiert sind, und ordentlich "Schlagseite" haben, da würden sie sich unnötig in Gefahr bringen, wenn sie frei "laufen" dürften.
So rund 4-6 Std muss man rechnen, danach sind die meisten wieder ziemlich fit und wollen auch trinken und fressen.
Wenn Ihr eine Katze schon vorher trinken lassen wollt, dann bitte dabei bleiben - sie könnte mit der Nase in der Wasserschüssel einschlafen und so um ungünstigsten Fall ertrinken. Unbeaufsichtigt trinken dürfen sie erst wieder, wenn sie wirklich grad laufen können und "wissen wo sie sind".
Ich persönlich würde nicht unbedingt den billigsten wählen, sondern den, der mir am sympathischsten ist, oder der mir als besonders kompetent empfohlen wurde. Im Zweifelsfalle einfach ein paar der In Frage kommenden TÄ vorher besuchen, damit man sie mal vorher gesehen hat
Alles Gute für die OP!
LG S.