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keine Katze - Schwiegerpapa

Jess

Hauskatze
Hallo.

Nun muss ich mich hier einmal ausweinen. Am 25.03.2009 um 13:03 ist mein Schwiegerpapa gestorben. Wie es dazu kommen konnte, kann ich bis jetzt immer noch nicht richtig begreifen.

Am 21.03. ist er mit Schmerzen im Unterbauch ins Krankenhaus gefahren, die Ärzte machten keinen Ultraschall, nur Röntgen Blut usw. Nach einigen Infusionen ist er nach Hause geschickt worden. In der Nacht auf Sonntag ist er dann mit so wahnsinnigen Schmerzen ins Krankenhaus gekommen, dass er gesagt hat er möchte sterben, er kann nicht mehr. (Dazu muss man wissen, er war immer schmerzunempfindlich, also mussten diese Schmerzen schier unerträglich sein...).

Im Krankenhaus wurde er aufgenommen, untersucht und an Infusionen gehängt. Keinerlei Wirkung. Die Schmerzen wurden immer schlimmer. Viel zu spät haben Sie dann gesagt, wir machen ein CT, damit wir nach der Ursache suchen können. Das war schon am späten Nachmittag.

Als wir dann am Sonntag Abend (so gegen 18:00) ins Krankenhaus kamen, war sein Zimmer leer und sein Name weg - ein Schock. Aber er war nur in einen anderen Pavillon verlegt worden. Wir also hin, da haben wir erfahren, er wird gerade notoperiert. Diagnose: akute Bauchaortaanorisma. (da ist die Aorta schon auf über 5 cm angeschwollen gewesen). Naja, wir sind nach Hause und haben gewartet - die ganze Familie. Erst um ca. 21:30 haben wir dann erfahren, ja er hat es gut überstanden, es war zwischendurch mal kritisch, aber er liegt jetzt auf Intensiv, morgen können wir Ihn besuchen.

Am Vormittag sind dann die Schwiemama und 2 Söhne reingefahren. (man muss wissen, man darf nur 2x am Tag eine halbe Stunde zu ihm rein). Anruf von meinem Freund: eine Niere will nicht anspringen. Ich bin sofort nach Hause geeilt. Am Abend ist dann der große Bruder rein, Info an uns er bekommt dann jetzt eine Blutwäsche, ist aber soweit alles ok. An diesem Tag hat er selbst geatmet und ab und an versucht sich zu bewegen.

Dienstag sind wir dann rein zu ihm. Ich werde das nie vergessen - wie er da lag, so blass und so hilflos. Er war mittlerweile an die Maschine zum atmen angeschlossen worden. Die Ärtztin kam und sagte uns, es sei sehr kritisch, die Lunge versagte, die Niere und das Herz sei schwach - ein echter Schock.

Am abend war wieder der große Sohn bei ihm, da sagte die Ärztin noch, nein, damit könne er noch lange leben an den Maschinen und es wäre nicht bedrohlich.

Am Mittwoch sind wir dann wieder zu der Besuchszeit zu Mittag reingegangen und direkt vor dem Eingang zum Krankenhaus kam der Anruf - es tut uns leid, Ihr Mann ist soeben verstorben. Sie wollten ihn ein 2 mal operieren, weil auf einmal Blut im Bauchraum war, aber das hat er nicht mehr geschafft.

Kennt jemand das Gefühl, wenn man sich fühlt als wenn das alles ein böser Traum ist? Schrecklich. Wir haben uns dann von ihm verabschiedet. Bleich lag er da, aber lächelnd. Er hatte sich immer gewünscht, wenn er mal stirbt nicht leiden zu müssen, das hat er nicht und das ist unser einziger Trost.

So plötzlich, vorher kerngesund... Ich begreife es bis heute noch nicht richtig.

Am Dienstag war die Beerdigung, da war alles wie eine Faust in den Magen. Es tut so weh! Er war hier mein Ersatzvater, da meine Eltern in Deutschland leben.

Besonders schwer war und ist es immer noch, stark zu sein für die Mama und für meinen Freund und seine 2 Brüder. Die Zeit bis zum Begräbnis war unvorstellbar, die ganzen Anrufe, die ganzen Formalitäten. Das habe alles ich und meine Freundin gemacht. Das tat echt weh, aber es hätte kein anderer geschafft.

Nun ist es vorbei, er liegt unter der Erde - richtig begreifen kann ich es immer noch nicht. Ich wünschte mir, ich hätte ihm helfen können, ich mache mir Vorwürfe, dass ich ihm nicht helfen konnte. Ich wünschte, ich könnte der Familie den Schmerz abnehmen. Aber wie?

Ich gehe daran zugrunde, habe erst am Dienstag gemerkt, wie ko und ausgelaugt ich eigentlich bin, aber ich denk nun einmal zuerst an die anderen, dann an mich. Es tut so weh.

Warum? Er war 69 und hätte noch so eine schöne Zeit haben können..... Ich begreife es nicht. Er liegt unter der Erde und schaut jetzt auf uns herab,aber wieso? Wieso????????

Ich hoffe der Schmerz lässt irgendwann einmal nach, momentan verdränge ich ihn, versuche weiter die Starke zu sein und nebenher mein Leben zu leben. Aber wie lange geht das gut?

Ich vermisse ihn echt doll.

Danke dass Ihr mir zugehört habt, das tat gut.

:cry: Jess
 

wir_drei

Hauskatze
Hi,
niemand hätte da helfen können...manchmal muss es scheinbar einfach so sein. :cry:
Schlimme Geschichte, und ich versteh sehr gut, dass du das noch nicht wirklich begreifst, mir gehts auch meist so, dass ich erst sehr verzögert reagiere. :troest:


Fühl dich gedrückt,
traurige Grüße
Eva


Auf einmal bist du nicht mehr da,
und keiner kann's verstehn.
Im Herzen bleibst du uns ganz nah
bei jedem Schritt, den wir nun gehen.
Nun ruhe sanft und geh' in Frieden,
denk immer dran, dass wir dich lieben
.
 

Nacisha

Hauskatze
Als erstes fühl dich gedrückt und getröstet.
Ich hab leider zwei nahe Menschen (Ziehvater, Opa) im Krankenhaus verloren. Ich hatte auch eine sehr schlimme Erfahrung mit meinem Ex-Freund und ich kann dich daher wirklich sehr gut verstehen.

Der Schmerz lässt mit der Zeit nach, aber der Schock den du im/ums Krankenhaus erlebt hast wird dich so bald nicht mehr los lassen. Friss auch bitte nicht alles in dich hinein, lass es unbedingt auch raus und lass dich in dieser Zeit stützen von deinen Freunden und nahen Bekannten. Du brauchst die Last nicht allein zu tragen stark zu sein, das wär doch viel zu viel, ich spreche aus Erfahrung.

Es tut mir wirklich wirklich leid um deinen Schwipa und ich wünsche dir und deiner Familie für die Zukunft viel Kraft. Antworten wirst du auf deine Fragen vermutlich nie bekommen, aber vielleicht kannst du mit dieser Erfahrung irgendwann Frieden schließen.
 

hannibal

Hauskatze
mein allerherzlichstes Beileid zu diesem tragischen Verlust. Ich kann dir gut nachfühlen, auch ich hab schon sehr tragische Verluste verarbeiten müssen. Die Trauer, der große brennende Schmerz, den kannst nur du verarbeiten, wenn du dir die Zeit nimmst, ihn in Ruhe zuzulassen. Du musst dich nicht verantwortlich fühlen für den Schmerz deiner Angehörigen, du bringst dich sonst an die Grenzen deiner Belastbarkeit und alles wird noch schlimmer.
Ein "Warum" wirst du nicht finden, du darfst dir keine Schuld zuweisen, du hättest nichts machen können.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft :troest:
 
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