Jazzvoice
Hauskatze
Liebe Katzenliebhaber,
Ich habe mich hier angemeldet weil....nun, das ist schwer zu erklären. Vielleicht aus Einsamkeit, vielleicht aus Verzweiflung...vielleicht einfach nur um zu schreiben.
Vor 17 Jahren, als ich 10 Jahre alt, bekam ich nach einem ganzen Jahr betteln an meine Mutter einen Kater. Wir hatten davor die Katzen meiner Schwester in der Wohnung, aber als sie auszog fehlten sie mir. Ihr schnurren, durch die Wohnung rasen, fauchen und sogar der Kater, welcher mir regelmäßig hinter der Tür auflauerte um mich anszuspringen.
Ich war über das Wochenende zu Besuch bei einer Freundin gewesen und als ich mich in der Früh hinkniete um mir die Schuhe zu binden, hörte ich hinter mir ein Miauen. Ich dachte zuerst mich verhört zu haben, aber da stand wirklich ein kleiner Kater. Der Körper kurz, die Beine und der Schwanz seeehr lang. Meine Freude in diesem Moment kann ich bis zum heutigen Tag nicht beschreiben. Ich wollte gar nicht mehr in die Schule, aber natürlich drängte mich meine Mutter und sagte mir, dass ich danach Futter für den Kater kaufen gehen darf. Am liebsten hätte ich damals das ganze Sortiment gekauft um zu wissen, dass es meinem so ersehnten Muzer an nichts mangelt.
Der Name stand für mich seit dem Tag fest, an dem ich meine Mutter anfing zu nerven - "Whats new Pussycat", das Lied liebte ich und so sollte mein Kater "Pussy" heißen. Ihr dürft nun ruhig lachen - in späteren Jahren brachte ich mit seinem Namen sämtliche Freunde und Schulkollegen zum Lachen.
In den ersten Jahren war er sehr auf meine Mutter fixiert - und ich fast ein bisschen Eifersüchtig. Doch als ich mit 12 Jahren meinen Liegegips hatte und mich nicht bewegen durfte tat er etwas Unvergessliches: Er begann seine Spielzeugmäuse zu aportieren. Damals konnte ich vor Staunen nicht meinen Mund schließen. Ab meinem 15. Lebensjahr änderte sich einiges und plötzlich waren wir unzertrennlich. Er machte immer bis 22:00 Uhr am Abend seinen Spaziergang im Hof, setzte sich dann auf meinen Schoß wärend ich am Computer saß und um Mitternacht forderte er mich auf mich ins Bett zu legen - schließlich war es komfortabler .
Wenn der Handywecker um 6:15 Uhr läutete war er auch schon zur Stelle um mich sicher aus dem Bett zu bekommen. Zu Beginn wurde gemaunzt, dann strich er mir mit seiner Pfote über die Nase und wenn das nichts half mussten harte Mittel herangezogen werde: Das direkte Maunzen ins Ohr war die letzte Instanz und damit war ich wach.
Wärend meiner Pupertät hatte ich ihm oft ins Fell geweint und er hatte es immer zugelassen und mich mit einem Miau zum Spielen aufgefordert. Als sich meine älteste Mutter mit meiner Schwester zerstritt war er an meiner Seite.
Mit 17 Jahren flog ich für ein Monat nach Kanada. Er schrie jede Nacht, schlief auf der Hose welche ich zuletzt angehabt hatte und als ich zurück kam und 12 Stunden schlief, wich er mir nicht von der Seite.
Mit 21 Jahren zog ich von zu Hause aus. Er fehlte mir so sehr - über all die Jahre, aber ich wollte ihn nicht mitnehmen. Er war den Freigang gewöhnt und wäre in der Wohnung totunglücklich geworden.
Nun ist Pussy 17 Jahre und 8 Monate alt. Seit über 7 Jahren leidet er an CNI, was mir aber bis jetzt mit Medikamenten immer gut im Griff hatten. Mittlerweile bin ich 27 Jahre alt, verheiratet und lebe mit meinem Mann bei meiner Mutter, damit wir unsere Wohnung Komplettsanieren können. Katerchen schläft bei meinem Mann und mir im Bett und ist sehr anhänglich und ich liebe ihn wie einen besten Freund, ein Familienmitglied...endlich hab ich ihn wieder um mich. Bis vor drei Wochen sah er sehr gut aus. Natürlich schlief er mehr und war nicht so fit wie eine junge Katze, aber innerhalb der letzten drei Wochen hat sich alles verändert. Er fraß zwei Wochen schlecht und einmal machte er vor die Katzentoilette. Ich fuhr mit ihm zum TA, er bekam eine Infusion. Den Tag darauf fraß er wieder bisschen etwas, aber er begann Aussetzer zu haben. Plötzlich saß er einmal vor der Badewanne und schreckte auf, lief gegen die Heizung, er fiel Nachts vom Bett und wirkte, als würde er manchmal nicht mehr wissen wo er sich befindet. Freitag wieder ein Infusion, Dienstag machen wir ein geriatrisches Profil. Er hat starke Herzgeräusche, frisst aber wieder, trinkt genug und hat dann wieder einige Moment tagsüber wo er aktiv zu mir kommt. Er geht kurz, aber doch hinaus und wartet vor der Tür wenn wir nach Hause kommen.
Ich weiß nicht wie lange wir noch haben. Ich habe Angst vor dieser Woche in der ich erfahren werde wir es um ihn steht. Er bekommt mittlerweile alles zu Fressen, was er in den letzten Jahren nicht durfte - sogar seine geliebte Leber. Er zieht sich zurück und dann weicht er mir wieder nicht von der Seite. Es ist ein hin und her und mich zerreißt es innerlich. Ich habe dem TA gesagt, dass er mich bitte unbedingt darauf hinweisen soll, wenn er leidet - ich kann es bei diesem Auf und Ab einfach nicht mehr beurteilen.
Ich weiß nur eines: seine Zeit ist bald gekommen. Ich setze mich in letzter Zeit viel damit auseinander, habe schon die Seite des Tierkrematoriums besucht weil ich weiß, dass man sich schon vorher darüber Gedanken machen muss. Und auch wenn ich weiß, dass der Tod zum Leben gehört wie die Geburt schmerzt es. Mein Mann ist sehr liebevoll zu mir und hat mir versprochen, dass ich mir wieder Katzen nehmen darf. Auch wenn es jetzt vielleicht unterkühlt wirkt, aber das soll es nicht: Ich will wieder ein Dosenöffner und zu Hause sein, auch wenn ich jetzt leide, mein Herz zerbricht - ich sehe es als eine meiner Lebensaufgabe und andere Katzen haben es nicht verdient im Tierheim ausharren zu müssen nur weil ich zu feige bin.
Meine Vorstellung ist lange ausgefallen, aber in drei Sätzen hätte das alles keinen Platz gehabt....
Alles Liebe
Jazzvoice und Pussy
Ich habe mich hier angemeldet weil....nun, das ist schwer zu erklären. Vielleicht aus Einsamkeit, vielleicht aus Verzweiflung...vielleicht einfach nur um zu schreiben.
Vor 17 Jahren, als ich 10 Jahre alt, bekam ich nach einem ganzen Jahr betteln an meine Mutter einen Kater. Wir hatten davor die Katzen meiner Schwester in der Wohnung, aber als sie auszog fehlten sie mir. Ihr schnurren, durch die Wohnung rasen, fauchen und sogar der Kater, welcher mir regelmäßig hinter der Tür auflauerte um mich anszuspringen.
Ich war über das Wochenende zu Besuch bei einer Freundin gewesen und als ich mich in der Früh hinkniete um mir die Schuhe zu binden, hörte ich hinter mir ein Miauen. Ich dachte zuerst mich verhört zu haben, aber da stand wirklich ein kleiner Kater. Der Körper kurz, die Beine und der Schwanz seeehr lang. Meine Freude in diesem Moment kann ich bis zum heutigen Tag nicht beschreiben. Ich wollte gar nicht mehr in die Schule, aber natürlich drängte mich meine Mutter und sagte mir, dass ich danach Futter für den Kater kaufen gehen darf. Am liebsten hätte ich damals das ganze Sortiment gekauft um zu wissen, dass es meinem so ersehnten Muzer an nichts mangelt.
Der Name stand für mich seit dem Tag fest, an dem ich meine Mutter anfing zu nerven - "Whats new Pussycat", das Lied liebte ich und so sollte mein Kater "Pussy" heißen. Ihr dürft nun ruhig lachen - in späteren Jahren brachte ich mit seinem Namen sämtliche Freunde und Schulkollegen zum Lachen.
In den ersten Jahren war er sehr auf meine Mutter fixiert - und ich fast ein bisschen Eifersüchtig. Doch als ich mit 12 Jahren meinen Liegegips hatte und mich nicht bewegen durfte tat er etwas Unvergessliches: Er begann seine Spielzeugmäuse zu aportieren. Damals konnte ich vor Staunen nicht meinen Mund schließen. Ab meinem 15. Lebensjahr änderte sich einiges und plötzlich waren wir unzertrennlich. Er machte immer bis 22:00 Uhr am Abend seinen Spaziergang im Hof, setzte sich dann auf meinen Schoß wärend ich am Computer saß und um Mitternacht forderte er mich auf mich ins Bett zu legen - schließlich war es komfortabler .
Wenn der Handywecker um 6:15 Uhr läutete war er auch schon zur Stelle um mich sicher aus dem Bett zu bekommen. Zu Beginn wurde gemaunzt, dann strich er mir mit seiner Pfote über die Nase und wenn das nichts half mussten harte Mittel herangezogen werde: Das direkte Maunzen ins Ohr war die letzte Instanz und damit war ich wach.
Wärend meiner Pupertät hatte ich ihm oft ins Fell geweint und er hatte es immer zugelassen und mich mit einem Miau zum Spielen aufgefordert. Als sich meine älteste Mutter mit meiner Schwester zerstritt war er an meiner Seite.
Mit 17 Jahren flog ich für ein Monat nach Kanada. Er schrie jede Nacht, schlief auf der Hose welche ich zuletzt angehabt hatte und als ich zurück kam und 12 Stunden schlief, wich er mir nicht von der Seite.
Mit 21 Jahren zog ich von zu Hause aus. Er fehlte mir so sehr - über all die Jahre, aber ich wollte ihn nicht mitnehmen. Er war den Freigang gewöhnt und wäre in der Wohnung totunglücklich geworden.
Nun ist Pussy 17 Jahre und 8 Monate alt. Seit über 7 Jahren leidet er an CNI, was mir aber bis jetzt mit Medikamenten immer gut im Griff hatten. Mittlerweile bin ich 27 Jahre alt, verheiratet und lebe mit meinem Mann bei meiner Mutter, damit wir unsere Wohnung Komplettsanieren können. Katerchen schläft bei meinem Mann und mir im Bett und ist sehr anhänglich und ich liebe ihn wie einen besten Freund, ein Familienmitglied...endlich hab ich ihn wieder um mich. Bis vor drei Wochen sah er sehr gut aus. Natürlich schlief er mehr und war nicht so fit wie eine junge Katze, aber innerhalb der letzten drei Wochen hat sich alles verändert. Er fraß zwei Wochen schlecht und einmal machte er vor die Katzentoilette. Ich fuhr mit ihm zum TA, er bekam eine Infusion. Den Tag darauf fraß er wieder bisschen etwas, aber er begann Aussetzer zu haben. Plötzlich saß er einmal vor der Badewanne und schreckte auf, lief gegen die Heizung, er fiel Nachts vom Bett und wirkte, als würde er manchmal nicht mehr wissen wo er sich befindet. Freitag wieder ein Infusion, Dienstag machen wir ein geriatrisches Profil. Er hat starke Herzgeräusche, frisst aber wieder, trinkt genug und hat dann wieder einige Moment tagsüber wo er aktiv zu mir kommt. Er geht kurz, aber doch hinaus und wartet vor der Tür wenn wir nach Hause kommen.
Ich weiß nicht wie lange wir noch haben. Ich habe Angst vor dieser Woche in der ich erfahren werde wir es um ihn steht. Er bekommt mittlerweile alles zu Fressen, was er in den letzten Jahren nicht durfte - sogar seine geliebte Leber. Er zieht sich zurück und dann weicht er mir wieder nicht von der Seite. Es ist ein hin und her und mich zerreißt es innerlich. Ich habe dem TA gesagt, dass er mich bitte unbedingt darauf hinweisen soll, wenn er leidet - ich kann es bei diesem Auf und Ab einfach nicht mehr beurteilen.
Ich weiß nur eines: seine Zeit ist bald gekommen. Ich setze mich in letzter Zeit viel damit auseinander, habe schon die Seite des Tierkrematoriums besucht weil ich weiß, dass man sich schon vorher darüber Gedanken machen muss. Und auch wenn ich weiß, dass der Tod zum Leben gehört wie die Geburt schmerzt es. Mein Mann ist sehr liebevoll zu mir und hat mir versprochen, dass ich mir wieder Katzen nehmen darf. Auch wenn es jetzt vielleicht unterkühlt wirkt, aber das soll es nicht: Ich will wieder ein Dosenöffner und zu Hause sein, auch wenn ich jetzt leide, mein Herz zerbricht - ich sehe es als eine meiner Lebensaufgabe und andere Katzen haben es nicht verdient im Tierheim ausharren zu müssen nur weil ich zu feige bin.
Meine Vorstellung ist lange ausgefallen, aber in drei Sätzen hätte das alles keinen Platz gehabt....
Alles Liebe
Jazzvoice und Pussy