Liebe Conny :drueck:
Ich kann dir nur aus meinen Erfahrungen berichten. Ich hab meine verstorbenen Katzen auch immer ihren Kameraden hingelegt, damit sie Abschied nehmen können, aber die Reaktionen waren meist wie bei deinem Sammy. Für die Katzen ist mit Entweichen des Lebens der tote Körper wohl nur noch ein Stück lebloses Fell. Die einzige Ausnahme war Akim, der sich zum toten Blacky auf die Decke gelegt und sich an ihn gekuschelt hat, als wollte er ihn wärmen. :cry:
Das Fehlen des Katzenpartners hingegen wird sehr oft schmerzlich bemerkt. Suchen, Rufen, Schnuppern an den Lieblingsliegeplätzen, teilweise sogar Appetitlosigkeit bis hin zur Apathie können die Folge sein. Auch ein gesteigertes Liebesbedürfnis, Verlustängste ihren Menschen gegenüber habe ich schon erlebt. Manche Katzen haben sich auch typische Verhaltensweisen ihrer verlorenen Partner zu eigen gemacht, als wollten sie diese ein Stück weit am Leben erhalten.
Katzen sind wie Menschen unterschiedlich, auch in ihrer Art der Trauer und der Bewältigung. Ich denke, viel hängt auch vom vorherigen Verhältnis der Katzen untereinander ab. Als Filou über die Regenbogenbrücke ging, schien Nicky - ihre ehemalige Erzfeindin - erleichtert, während Blacky, der sie vergöttert hat, getrauert hat. Manche Katzen sind sensibler, Akim ist z. B. tagelang suchend und rufend durch die Wohnung geirrt, hat mich oft mit großen, fragenden Augen angeschaut und klagend gemaunzt. Er hat sich auf Blackys Lieblingsplätze gelegt, als könnte er ihm so nahe sein. Sheela hingegen hat Blackys fehlen gar nicht weiter wahrgenommen.
Dass Blacky um sein Weibi Nicky getrauert hat, haben wir auch erst später gemerkt, da er sich zum Zeitpunkt ihres Todes in seine Krankheit ergeben hatte, nicht mehr kämpfen wollte und erst durch eine andere Katze (zuerst unseren Urlaubskater Loisl und dadurch angeregt vor allem durch Akim) wieder Lebensmut und -kraft gefunden hat und wieder aufgeblüht ist. Willy ist damals nach Mimis Tod schwer krank geworden und wäre beinahe gestorben, sobald wir Nicky aus dem Tierheim geholt hatten, ging es ihm wieder besser!
Du solltest also - insbesondere, weil deine zwei sich ja auch so geliebt haben - auf alles gefasst sein. Die Trauer macht sich vielleicht nicht gleich und unmittelbar bemerkbar, sondern u. U. subtil und versteckt. Vielleicht bleibt sie auch aus. Keiner kann in eine Katze hineinschauen. Auf alle Fälle würde ich mir an deiner Stelle überlegen - auch wenn es jetzt noch zu sehr schmerzt - ob du im Falle erkennbarer Trauer bei Sammy wieder einen Artgenossen für ihn als Gefährten zu dir nehmen willst. Natürlich kann niemand Lennox ersetzen, aber eine andere Katze könnte euch vielleicht alle trösten. :troest2: