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Wo liegt die "vernünftige" Grenze des Helfens?

:wink: Ich habe mit einer sehr lieben Freundin über ein Thema gesprochen, bei dem mir heute aufgefallen ist ..

:wink: hierzu würden mich auch eure Meinungen sehr interessieren.

Es ging um "Katzen in Not helfen, wenn man schon Katzen hat". Gleich vorweg: Weder diese Freundin, noch ich haben Pflegelinge und sind beide nicht von der Situation betroffen ;) Es war eine reine Hypothese, quasi: "Was würd ich machen wenn ..."


Vermutlich kennen einige (wenn nicht sogar viele) hier die Situation. Man hat bereits eine Runde an geliebten Katzen zuhause, die gut miteinander zurecht kommen & beschließt nun, etwas Gutes zu tun. Und, meldet sich als Pflegestelle für Kätzchen, die ein Zuhause suchen.

Nun gut - Vertrag unterschrieben, Tierschutzorganisation ist sehr dankbar und die ersten Pflegelinge werden zur neuen Pflegestelle transportiert - und in einem Extra Zimmer untergebracht. Ein oder mehrere Katzen aus eigener Runde riechen und spüren jedoch, dass die Pflegelinge, fremde Katzen also, da sind ... und beginnen plötzlich, Stress zu machen.

Vielleicht beginnen sie unrein zu werden? Hinterlassen ihre "Geschäfte" auf dem Sofa oder dem Vorzimmer-Teppich? Fordern mehr Aufmerksamkeit, kratzen an Möbeln, verstecken sich, etc.

Man tut sein Bestes, um die Situation wieder hinzubiegen. Schenkt den eigenen Katzen Aufmerksamkeit, spielt (auch) mit ihnen besonders viel, versucht alle Tipps und Tricks, um die Situation in Griff zu kriegen. - Doch was tun, wenn auch nach Wochen noch keine Besserung auftritt?

:mellow2: Anfragen, ob es möglich wäre, die Pflegelinge leider doch woanders unterzubringen?

:mellow2: Tiertherapeut oder -kommunikator miteinbeziehen?

Was würdet ihr in so einer Situation machen?


:) Bin gespannt auf eure Antworten :)
 

tashi

Hauskatze
solange

meine eigenen lieblinge leben, würde ich nicht pflegestelle sein. die gefahr von eingeschleppten krankheiten wäre mir zu groß, außerdem die unruhe, das "verdächtige", das katzen natürlich sofort riechen. das einzige, was für mich möglich war/wäre: eine drittkatze aufnehmen, für ständig (noch ohne foto), und bei echt dringendem notfall, eine 4.
 

Mela

Hauskatze
Ich habe ja auch immer wieder Pflegekatzen bei mir... früher, als meine Gruppe noch jünger und "flexibler" war, hab ich die Pfleglinge mit meinen Katzen zusammen gelassen... heute mag ich meinen Miezen den Stress nicht mehr antun, ausserdem sind Krankheiten wie Giardien jetzt so häufig, da mag ich keine Ansteckung riskieren (und hab´s auch bisher geschafft mir nix einzuschleppen!).

Jedenfalls ist das Pfleglingszimmer sowieso das Zimmer das von meinen Miezen am Wenigsten genutzt wird, und sie sind gewöhnt dass sie da immer wieder mal nicht rein können - bisher gab´s also nie Probleme, und solange es für meine Katzen ok ist werden auch immer wieder Pflegis einziehen :)

Ausserdem bleibt so die Wohnung für meine Miezen spannend - denn sind die Pflegis weg und ist das Zimmer frisch gereinigt und desinfiziert, wird es von allen erkundet als wär´s noch nie da gewesen :laugh:
 
was für mich möglich war/wäre: eine drittkatze aufnehmen, für ständig, und bei echt dringendem notfall, eine 4.

das ist ein schöner Gedanke :) Danke für den Input.

- * -

Ausserdem bleibt so die Wohnung für meine Miezen spannend - denn sind die Pflegis weg und ist das Zimmer frisch gereinigt und desinfiziert, wird es von allen erkundet als wär´s noch nie da gewesen :laugh:

;) Das ist ja interessant .. danke ;) für den Erfahrungsbericht.
Von der "Warte" hab ich das Ganze ja noch gar nicht gesehen .. :giggle:
 
Zuletzt bearbeitet:

Ingrid

Hauskatze
Ich werde das Thema mal aus meiner Sicht beantworten, und zwar im Allgemeinen - es heißt ja - wo liegt die vernünftige Grenze des Helfens:

1. man braucht einen geeigneten Raum und sollte seine eigenen Tiere durch nichts gefährden

2. man sollte einen finanziellen Polster haben, damit bei Krankheit u.ä. den Tieren entsprechend geholfen werden kann - kann ja sein, dass z.B. auch ein Verein, der Pflegekatzen an einen Pflege-Platz vermittelt hat, blank ist.

3. es sollte eine "Rückfalllinie" geben, wenn es Probleme gibt, die einen Verbleib der Pflegekatzen nicht mehr gestatten. Natürlich nicht von einer Sekunde auf die andere, aber in einem angemessenen Zeitraum.

4. Es sollte genug Zeit bleiben, um sich mit den Tieren auch entsprechend beschäftigen zu können

und schlußendlich sollte man seine eigenen Grenzen kennen, wenn Pflegekatzen von Haus aus krank/sehr jung sind und man nicht die notwendige Erfahrung bei der richtigen Pflege hat.
 

XClaudiaX

Hauskatze
Sooo, dazu möcht ich auch was sagen.

Ich hab 2 eigene Muzels (bald noch ne 3. *freu) und im Moment zusätzlich noch 2 Pflegekatzen in einem extra Zimmer.

Etwas das ICH für MICH und meine Miezen vorweg beschlossen habe ist, wenn meine eigenen in irgendeiner Form damit nicht klar kommen, geb ich es auf Pflegestelle zu sein!

Ich mach das noch nicht all zu lang. Hatte bis jetzt nur 2 "Würfe".

1. Wurf: 3 "Wildkatzen" - (3 Weibchen: ca.8 Wochen, ca.12 Wochen und ca. 8 Monate) absolut scheu und komplett dessinteressiert was Menschen angeht. (zum Schluss dann sogar aggressiv) Sie haben mir im Pflegezimmer ständig auf das Gästebett gepinkelt. (jeden Tag ein mal "Pflegezimmer - Wäsche" waschen) Beim Einzug extrem abgemagert Verdacht auf Katzensäuche, Gardien, und eine abartig hohe Anzahl an Bakterien im Kot.

Da hatte ich schon ordenlich Panik. Jedes mal wenn ich aus dem Zimmer raus ging hab ich mich sofort mit Trigene desinfiziert! Alles was ich aus dem Zimmer mit raus genommen hab wurde sofort entsorgt! usw.

2. Wurf: 2 Miezen: (ein Männchen und ein Weibchen ca. 1,5 Jahre) Diagnose vom TA fürs Männchen: Flöhe und Pilz. Sie war gesund. Er war extrem dünn!
Einer der Beiden hat mir zu beginn 3 Mal aufs Bett gepinkelt. Das konnte ich mit viiiiel Aufmerksamkeit und Kisterl umstellen zum Glück gleich wieder abstellen. Die 2 (jetzt ca. 6 Wochen bei mir) sind extrem verschmust und total lieb.

Es ist für mich wirklich eine Herausforderung. Als ich die ersten Pflegis hatte war ich nervlich ständig fix und fertig. Jeden Tag ALLES putzen, Kisterl KOMPLETT NEU machen und desinfizieren, aufwaschen, usw. Futter und Streukosten trage ich. Das heißt alles was ich für meine kaufe mal 2. Doppelt so viel Streu runtertragen. Massenhaft Müll! Zu Beginn tägliche Medikamentengabe (und das ist bei meinen schon nicht einfach geschweige denn bei "fremden" Katzen)

Ich muss ehrlich sagen ich habe mich BEVOR ich Pflegestelle wurde richtig damit auseinander gesetzt - lang überlegt und alle nötigen Anschaffungen gemacht (Kratzbaum, Futterschüsseln, Kisterl, Spielzeug, usw.) und trotzdem... Ich finde, man KANN sich nicht vorbereiten. Mit jedem Pflegi neue Krankheiten.

Ich weiß das klingt bis jetzt alles sehr negativ - und DOCH... Es gibt auch positive Seiten ;-) Man freut sich über jedes Hauferl das schön geformt ist, über jeden noch so kleinen Schritt in die richtige Richtung. Es ist ein wirklich GENIALES Gefühl in der Form helfen zu können. Ich habe viel über Katzenkrankheiten und deren Behandlung gelernt. :happy:

Zitat von Ingrid: "und schlußendlich sollte man seine eigenen Grenzen kennen"

*unterschreib* Ich werde nach dem Auszug dieses Wurfes vorerst mal pausieren. Ich hab einfach neben meinem Job und den Pflegis zu wenig Zeit für meine eigenen. Ich komme frühestens um 18:00 heim - meistens zwischen 19:00 und 20:00 Uhr. Dann bin ich fix und fertig und brauch mal ca. 1,5 Stunden fürs Kisterl machen, füttern, Pflegis bespielen und beschmusen. Dann geh ich duschen und fall wie tot auf die Couch oder ins Bett und schmuse mit meinen. Da ich ja jetzt noch eine 3. eigene Miez bekomm muss ich erst mal schauen wie viel Zeit und Geld über bleibt. Zusätzlich brauch ich endlich ein Auto und sollte mir ab jetzt Geld zur Seite legen.

Wie auch immer, sobald das alles geklärt ist möchte ich unbedingt wieder Pflegestelle sein.

Hier die Gründe WARUM:

Die ersten Pflegis:

3415464.jpg


und der 2. "Wurf"
Aaron:

3415467.jpg


und Abby:
3415465.jpg


Sorry für den Langen Beitrag - Ich glaub zwischendurch ist er sogar ein bissl OT, aber naja... Ich hoffe Caecilia verzeiht mir :wub2:

Liebe Grüße
Claudia
 
Zuletzt bearbeitet:

Chesterfield

Hauskatze
Ich habe vor 3 Jahren mit meiner Vermittlungstätigkeit begonnen und war sozusagen absoluter Neuling - nicht was Katzen allgemein betrifft,da ich ja seit 36 Jahren Miezen um mich hab,aber das Gespür zu vermitteln musste erlernt werden und mit Krankheiten und Tod umzugehen war nicht einfach.
Damals hatte ich 5 eigene Katzen und die zuagraste Meute durfte in den gleichen Räumen herumtigern.
Ich hab schnell gemerkt,dass das keine gute Idee war,da sich meine Eigenen immer wieder etwas gefischt hatten -der Höhepunkt war dann eine Pilzinfektion und es hat uns ALLE (Katzen/Hund/Schützlinge/Mann/Sohn und meine Wenigkeit -wir sahen aus wie Streuselkuchen)erwischt.
Leon ließ sich partout nichts eingeben und so fuhr ich JEDEN Tag zum TA (über Wochen)
Tja von dem Tag an wurde getrennt und ich hab mir so ziemlich alles angeschafft was man nur brauchen kann!
Bevor nun ein Pflegling mein Heim betritt ist der erste Weg ohnehin der TA.
Und jede Katz eine neue Herausforderung,wo man sehr schnell an seine persönlichen Grenzen kommen kann.
Einige der Süßen waren auch nicht vermittelbar und so sind's ma geblieben und meine Katzenanzahl ging stetig nach oben:eek:hmy:
Stress mit meinem Mann war da natürlich schon vorprogrammiert usw.
Man sollte sich auch bewusst sein,dass das Familienleben sehr schnell unter einer Vermittlungstätigkeit leiden kann :wacko2:
Und die finanzielle Seite ist sowieso eine eigene Geschichte - ich komme für jede einzelne Behandlung aus meiner "privaten"! Tasche auf und bin echt froh,wenn mal nix ist!

Katzen sind ein Teil meines Lebens und für mich nicht wegzudenken,daher helfe ich wo ich helfen kann und man mich braucht...

LG Sabrina
 

Kitzekatze

Hauskatze
@Claudia: Hmmm... vielleicht manchmal ein klitzekleines Bisschen OT, aber: hochinteressant, einen sehr informativen Einblick ins Pflegefamilien-Leben hast du uns da gegeben, war suuuper zu lesen ;)
Toll, dass du das trotz der Strapazen wieder machen willst, hört sich ja teilweise echt nervenaufreibend an. Aber moi, wenn ich die Bilder seh...! Das Foto von den drei Schüchtis ist ja herzallerliebst.
 

phantomine

Hauskatze
Ich persönlich hab vor zwei Jahren anstatt einer zwei Katzen aufgenommen. Beide sind schnell krank geworden und ich hab Monate gebraucht, sie wieder hinzukriegen. Dann fühlten wir uns bereit für eine Dritte, sollte diesmal aber aufgrund der Erfahrungen mit den Beiden anderen eine Rassekatze werden ;) Naja, daran laborieren wir noch immer, an eine Quarantäne hatte ich nämlich nicht gedacht ;)

Da meine Kitty dann leider verstorben ist und wir noch immer mitten in den Troubles steckten, dachten wir nicht mal daran, noch eine Katze aufzunehmen, aber es kommt anders als man denkt und das Linchen zog ein.

Eine Vermittlungstätigkeit bzw. uns als Pflegestelle kann ich mir zur Zeit nicht vorstellen. Wir hätten kein Extrazimmer und damit fiele die Quarantäne flach (auf Dauer halt). Zusätzlich hab ich in der letzten Zeit soviele Nerven investiert, dass ich weiss, dass ich kranke Pflegis und die Sorge um diese plus die Sorge um meine und die Angst, dass ich - sogar mit Sicherheit - etwas mitraustragen würde zu ihnen bzw. sogar zu den Pflegis reintragen würde, einfach nicht packen würde zur Zeit. Deswegen bewundere ich jeden, der sich das zutraut und das durchzieht und Zeit, Liebe und Geld investiert (bzw. investieren kann).

Wie es in ein paar Jahren aussieht? Möglich...mein Problem wäre wahrscheinlich nur: ich weiß nicht, ob ich mich noch trennen könnte von so einem Wuzzerl, wenn ich mich dann schon auf es eingelassen habe ;) und ich hätte wahrscheinlich in kürzester Zeit ein paar Katzen mehr!

Für mich heisst das im Moment: nein, leider, auch wenn mich viele Schicksale berühren, ich kann nicht. Aber wenn sich hier irgendwann die Wogen geglättet haben, die Nerven, die Finanzen und alles rundherum sich beruhigt hat, vielleicht gibts ja dann irgendwann eine Vierte...oder so ;)

Lg, Karin!
 

Jeanny

Hauskatze
Ich denke, dass die Grenze da liegt wo einer zu kurz kommt.

Sei es der Partner, weil ich mich zu viel mit den Katzen beschäftige und das Privatleben hinten an steht.
Seien es die eigenen Katzen weil die Pflegis auf Dauer meine ganze Zeit beanspruchen.
Sei es ich selbst weil es meine finanzielle Lage einfach nicht zu lässt Pflegekatzen, den eigenen Katzen und mir ein ordentliches Leben zu ermöglichen.

Man sollte sich einfach bewusst sein, dass es immer Situationen geben kann die man selbst nicht meistern kann und dann sollte die Möglichkeit bestehen diesen Situationen zu entkommen.

Ich habe nicht die möglichkeit die Katzen räumlich zu trennen so, dass jeder genug Platz hat.
Ich hatte z.B einen Maine Coon Kater zur Pflege. Riesen Ding. Alle Katzen waren geimpft und gesund, somit gab ich ihn zu meinen Beiden dazu. Meine Kleine hatte panische Angst vor ihm. Ich konnte es dann so lösen, dass meine 2 in alle Räume konnten, der Kater aber nur das Vorzimmer, die Küche und das Wohnzimmer hatte. Somit gab es für meine Mietzen eine Rückzugsmöglichkeit. Das war für Nala sehr wichtig. So hatte sie ihr eigenes Reich wo sie sich wohl gefühlt hat und keine Angst hatte. Hätte das so nicht funktioniert, hätte ich eine andere Pflegestelle suchen müssen.

Wie gesagt...Helfen nicht auf Kosten von anderen. ;)
 

tiger222

Hauskatze
Bei mir hat es vor 1 1/2 Jahren begonnen, hab damals eine Streunermama mit ihren Babies gefunden. Sie total wild u. wenn sie Menschen nur riecht, sucht sie das Weite.

Ich habe sie damals kastrieren lassen u. die Kleinen vermittelt. Seitdem hängt mein Herz an den Streunern.

Ich habe immer wieder Kätzchen bei mir, da ich aber derzeit nur ein kleines Badezimmer zur Verfügung habe, bin ich froh, wenn sie weiter fahren zur Pflegestelle.

Ich würde sie nicht mit meinen zusammen lassen, denn das würde für meine nur Stress bedeuten.

Mein Kater, der etwas zickig ist, ist schon unentspannt, wenn er beim Badezimmer vorbei geht u. riecht, dass da etwas drinnen ist, was normaler Weise nicht da ist.

Man muss es sich wirklich gut überlegen, ob man auch wirklich Zeit, Geduld u. vor allem Geld für die Pflegis aufbringen kann.

Und auf jeden Fall sollte die Möglichkeit da sein, die Katzen zu trennen.

Heute habe ich wieder 3 übernommen, die im Badezimmer sitzen.

Jetzt hab ich 3 Höhlen reingestellt u. alle 3 sind ´s in den Höhlen verteilt. Sie wissen nicht, dass man es gut mit ihnen meint u. nur helfen möchte. Sie haben einfach Angst.

streuner001.jpg


Aber wenn man sieht, wie sie miteinander spielen, wie sie zutraulich werden u. vor allem, dass sie am Schluß ein tolles Zuhause bekommen, ist man sehr glücklich u. froh, dass man wieder mal einigen Kätzchen helfen konnte.

Aber es gibt nicht nur gute Seiten, ich hatte in den letzten Monaten 2 x die traurige Aufgabe, Streuner einzufangen u. sie zu erlösen. Das hat mich wiederum sehr traurig gemacht.

Aber es war in ihrem Sinne.
 

dea

Hauskatze
Ich sehe es so ähnlich wie ihr. Um Pflegestelle zu sein müssen ein paar Dinge gesichert sein:

- genug Platz .. sprich Extraraum
- finanzielle Möglichkeiten ... sprich so viel Überschuss, dass ich nicht für ein Pflegetier die eisernen Reserven für meine Familie (sprich meine Kinder, meine Katzen) anknabbern muss.
- ausreichende Kenntnisse über Pflege/Verhalten
- und (ebenfalls nicht zu unterschätzen) ZEIT

Erst, wenn das alles passt, wäre ich bereit Pflegetiere für länger aufzunehmen.

Ich hab das einige Zeit mit anderen Kleintieren gemacht und war teilweise über meiner persönlichen Grenze.

Aus Mitleid oder anderen Gründen sagt man rasch ja .. nur dann sitzt man mit dem Fiasko: eigene Tiere oder auch Familienmitglieder kommen zu kurz, finanziell wirds mehr als eng, man platzt aus allen Nähten und dann passiert vielleicht noch der Supergau (man bekommt die Tiere net an den Mann/Frau oder es breitet sich eine Epidemie aus).

Für mich hat allererste Priorität meine eigene Familie .. also mein Mann, meine Kinder und meine Tiere! Danach erst kommen alle anderen!

Was nicht heisst, dass ich einem Tier zusehen würde, wie es auf der Straße verreckt .. sicher würd ich da helfen ... es heisst aber auch nicht, dass ich mir wahllos aus Mitleid eine Katz nach der anderen aufnehme und dann draufkomm, dass ich meinem Kind zb eine helfende Therapie oder die Zahnspange net bezahlen kann, weil TA-Rechnungen für die Pfleglinge anfallen oder (was ja auch recht fein ist) mir bei meinen eigenen Katzen einen Protest-pinkler/kacker heranzüchte :shoot:
 
:) Hallo Claudia :)

vielen Dank für den langen Erfahrungsbericht.
Du brauchst dich überhaupt nicht zu entschuldigen - denn genau diese Infos finde ich (sind für alle, die evtl. erwägen mal Pflegestelle zu sein) enorm wichtig.

Und ich muss sagen: RESPEKT, dass du offen und ehrlich schilderst, was man da auf sich nimmt.

Denn so meine Meinung: Weil viele Leute auf genau diese Form von Belastung nicht (psychisch) vorbereitet sind oder besser: mit sowas gar nicht erst rechnen ... glaube ich, passiert es, dass Pflegestellen plötzlich sagen: "Ich kann nicht mehr. Bitte holt die Kittens wieder."

Etwas das ICH für MICH und meine Miezen vorweg beschlossen habe ist, wenn meine eigenen in irgendeiner Form damit nicht klar kommen, geb ich es auf Pflegestelle zu sein!

:wink: Sowie Ingrid ja auch gesagt hat: ich finde, dieser Punkt sollte auch schriftlich geregelt und vereinbart sein. Gerade, wenn man es zum allerersten Mal macht, weiss man eben nicht, was da auf einen zukommen könnte.

Es ist für mich wirklich eine Herausforderung. Als ich die ersten Pflegis hatte war ich nervlich ständig fix und fertig. Jeden Tag ALLES putzen, Kisterl KOMPLETT NEU machen und desinfizieren, aufwaschen, usw. Futter und Streukosten trage ich. Das heißt alles was ich für meine kaufe mal 2. Doppelt so viel Streu runtertragen. Massenhaft Müll! Zu Beginn tägliche Medikamentengabe (und das ist bei meinen schon nicht einfach geschweige denn bei "fremden" Katzen)

Ich muss ehrlich sagen ich habe mich BEVOR ich Pflegestelle wurde richtig damit auseinander gesetzt - lang überlegt und alle nötigen Anschaffungen gemacht (Kratzbaum, Futterschüsseln, Kisterl, Spielzeug, usw.) und trotzdem... Ich finde, man KANN sich nicht vorbereiten. Mit jedem Pflegi neue Krankheiten.

:wink: Kann mir vorstellen, dass da viel Wahrheit drinnen steckt.

Ich weiß das klingt bis jetzt alles sehr negativ - und DOCH... Es gibt auch positive Seiten ;-) Man freut sich über jedes Hauferl das schön geformt ist, über jeden noch so kleinen Schritt in die richtige Richtung. Es ist ein wirklich GENIALES Gefühl in der Form helfen zu können. Ich habe viel über Katzenkrankheiten und deren Behandlung gelernt. :happy:

Zitat von Ingrid: "und schlußendlich sollte man seine eigenen Grenzen kennen"

*unterschreib* Ich werde nach dem Auszug dieses Wurfes vorerst mal pausieren. Ich hab einfach neben meinem Job und den Pflegis zu wenig Zeit für meine eigenen. Ich komme frühestens um 18:00 heim - meistens zwischen 19:00 und 20:00 Uhr. Dann bin ich fix und fertig und brauch mal ca. 1,5 Stunden fürs Kisterl machen, füttern, Pflegis bespielen und beschmusen. Dann geh ich duschen und fall wie tot auf die Couch oder ins Bett und schmuse mit meinen. Da ich ja jetzt noch eine 3. eigene Miez bekomm muss ich erst mal schauen wie viel Zeit und Geld über bleibt. Zusätzlich brauch ich endlich ein Auto und sollte mir ab jetzt Geld zur Seite legen.

:wink: Ich finde es ganz toll, dass du das freie Zimmer, vielmehr aber deine Zeit, Energie und all diesen massiven Aufwand auf dich nimmst .. um hilflosen Kätzchen zu helfen.

Danke, dass du deinen Tagesablauf hier auch hineinschreibst - denn, genau das ist ja die Realität, wenn man berufstätig ist, eigene Katzen hat und obendrein sich als Pflegestelle anmeldet.

Ich für meinen Teil finde deinen Beitrag wirklich unglaublich hilfreich.
Meine Meinung: jeder, der überlegt Pflegelinge aufzunehmen .. sollte sich deinen Bericht vorher durchlesen. ;)
 

Rusty

Hauskatze
Ich habe wirklich die größte Hochachtung vor Leuten, welche in ihrem Mehrkatzenhaushalt auch noch Pflegis betreuen. Für mich persönlich kämen aber Pflegekatzen nicht in Frage. Genauso käme auch eine Zucht für mich nicht in Frage. Es wäre mir unmöglich, mich von den Kätzchen zu trennen. Außerdem habe ich drei Katzen, welche jede für sich aus gesundheitlichen Gründen ein anderes spezielles Futter haben muss, was mir zeitweise schon manch logistische Meisterleistung abverlangt, wenn alle Hunger haben und zur gleichen Zeit essen wollen.
 

marion die aus wien

Administrator
Mitarbeiter
ich habe immer nur pflegis genommen
die nachweislich gesund waren
also mit meinen zusammenkommen können.
allerdings
von den 5 pflegis sind 2 geblieben
war halt liebe auf den ersten blick

baba
marion
 
L

ladey87

Guest
so sehr ich mir wünschen würd, auf diese art zu helfen :)
ich würds persönlich nervlich nicht packen, das weiß ich, grad wenn dann krankheiten auf einen zukommen, ich wär nervlich am ende und das würde auch mein freund zu spüren bekommen und dann würden wir uns nur mehr streiten.
aber gott sei dank gibts genug - die pfleglinge aufnehmen können.
ich denk mir halt auch dass einem die kosten schnell mal über den kopf wachsen - täglich neue streu etc. was claudia geschrieben hat - auch wenns nur streu ist, das läppert sich zusammen.
ich glaub man sollte sich einfach sicher sein, dass man weiß was man tut, sich mit leuten unterhält die selbst pfleglinge haben, damit man einfach weiß was etwa auf einen zukommt.

und ich hätte noch dazu zu wenig zeit dazu, finde ich.
ich hör zwar fast jeden tag um ca. 5 zum arbeiten auf, aber ich will mich ja noch mit meinen freunden treffen oder einfach NUR auf der couch liegen.
und das geht dann nicht.

noch dazu könnt ich mich nicht von ihnen trennen dann :D

aber RESPEKT an ALLE, die pfleglinge aufnehmen :)
 
- * - * -


Hi Sabrina :)

du hast so viele tolle Punkte angesprochen, die Zielkonflikte auslösen ..

Und jede Katz eine neue Herausforderung,wo man sehr schnell an seine persönlichen Grenzen kommen kann.

Einige der Süßen waren auch nicht vermittelbar und so sind's ma geblieben und meine Katzenanzahl ging stetig nach oben:eek:hmy:

:wink: Das ist schon der erste Punkt, der - so finde ich - wirklich wichtig ist. Denn ich glaube, viele unterschätzen diese Option. Nicht alle Pflegestellen-Katzen finden ein neues fixes Zuhause - leider. Und ich finde, man sollte diesen Punkt auch unbedingt im vorhinein mit der Organisation klären, wie in diesem Fall vorgegangen wird.

Stress mit meinem Mann war da natürlich schon vorprogrammiert usw.
Man sollte sich auch bewusst sein,dass das Familienleben sehr schnell unter einer Vermittlungstätigkeit leiden kann :wacko2:

:wink: Wenn ich nur an Claudia's tollen Bericht (weiter oben) denke - wo sie ihren Tagesablauf beschreibt .. bei Vollzeitarbeit bleibt ja so schon nur wenig Zeit für Partner, Kinder, Katzen .. und hier auch noch Pflegelinge zu haben ... ist wirklich .. Wahnsinn.

Und die finanzielle Seite ist sowieso eine eigene Geschichte - ich komme für jede einzelne Behandlung aus meiner "privaten"! Tasche auf und bin echt froh,wenn mal nix ist!

:wink: Auch das, meiner Ansicht nach ein Punkt, der wirklich gut abgesprochen sein sollte mit der Organisation.

Dafür, dass du trotz aller oben genannten Punkte, nach wie vor Pflegelinge ins Haus holst und sie vermittelst ...

.. mein :thumb: vollster Respekt :thumb:

- * - * -


Eine Vermittlungstätigkeit bzw. uns als Pflegestelle kann ich mir zur Zeit nicht vorstellen. Wir hätten kein Extrazimmer und damit fiele die Quarantäne flach (auf Dauer halt). Zusätzlich hab ich in der letzten Zeit soviele Nerven investiert, dass ich weiss, dass ich kranke Pflegis und die Sorge um diese plus die Sorge um meine und die Angst, dass ich - sogar mit Sicherheit - etwas mitraustragen würde zu ihnen bzw. sogar zu den Pflegis reintragen würde, einfach nicht packen würde zur Zeit. Deswegen bewundere ich jeden, der sich das zutraut und das durchzieht und Zeit, Liebe und Geld investiert (bzw. investieren kann).

Hi Karin :) danke für die Antwort .. mir geht es ähnlich, obwohl ein Extra-Zimmer evtl. möglich wäre. Aber bei mir ist es vordergründig die Angst bzgl. der ansteckenden Krankheiten meinen Felltigern gegenüber.

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Hallo Jeanny :)

bei deiner Antwort sind es besonders zwei Aspekte, die mir sehr gefallen :) ..

Ich hatte z.B einen Maine Coon Kater zur Pflege. Riesen Ding. Alle Katzen waren geimpft und gesund, somit gab ich ihn zu meinen Beiden dazu. Meine Kleine hatte panische Angst vor ihm. Ich konnte es dann so lösen, dass meine 2 in alle Räume konnten, der Kater aber nur das Vorzimmer, die Küche und das Wohnzimmer hatte. Somit gab es für meine Mietzen eine Rückzugsmöglichkeit. Das war für Nala sehr wichtig. So hatte sie ihr eigenes Reich wo sie sich wohl gefühlt hat und keine Angst hatte.

:wink: Ich kann mir nämlich sehr gut vorstellen, dass allgemein gesehen in vielen Mehrkatzen-Haushalten, die mit Stubenunreinheit zu kämpfen haben, genau DAS eine Lösung wäre. Dass die verängstigen Katzen eine Möglichkeit bekommen, sich in aller Ruhe zurück zu ziehen, in eine "geschützte Zone" quasi.

Allerdings erfordert das grundsätzlich die räumlichen Möglichkeiten dazu & obendrein Konsequenz dabei, aufzupassen, dass das dominante Tier sicher nicht in die geschützte Zone eindringt.

:thumb:

Und der zweite Aspekt ..

Wie gesagt...Helfen nicht auf Kosten von anderen. ;)

:wink: Auch hier bin ich voll & ganz bei dir. Egal, ob die "anderen" der Lebenspartner, die Kinder oder die eigenen Katzen sind (so finde ich).

Bei mir beginnt das "nicht auf Kosten von anderen" schon in dem Aspekt, dass mein Freund selbständig ist, im Geg.satz zu mir von Montag bis inkl. Samstag arbeitet .. und somit nur Sonntag zum Erholen hat.
Wenn er hier in der wenigen Freizeit auch noch miterleben müsste, dass ich zw. Beschäftigung, Füttern, etc. von unseren Katzen und dazu noch kranke Pflegekatzen behandeln, Pflegezimmer reinigen, und natürlich den gewöhnlichen Haushalt führen, etc. hin- und herstresse .. wäre das auch für ihn zu viel. Wir hätten ja dann gar keine Zeit mehr für uns.

Er hilft bei unseren Katzen so viel mit: Fütterung, Kisterl, Beschäftigung, Kuscheln .. und ich schätze es, dass er sagt: "Dass sind unsere Katzen, nicht nur deine." :wub: Und genau deshalb möchte ich seine Gutmütigkeit nicht unnötig überstrapazieren. ;)

- - -

:wink: Die ideale Pflegestelle ist (für mich) jene, bei der entweder Frau oder Mann - einer der beiden - ganztags zuhause ist und keinen Beruf ausübt. So bleibt genug Zeit für Kinder, Partner, Haushalt, aber auch eigene sowie Pflegekatzen.

Gleich dein allererster Satz drückt es für mich am besten aus ..

Ich denke, dass die Grenze da liegt wo einer zu kurz kommt.


- * - * -
 
Zuletzt bearbeitet:

sunkist

Hauskatze
Auch ich finde es immer super, wie bereitwillig sich hier manche für arme Notfallsamtpfoten engagieren und mitunter von einer Minute auf die andere diese Miezen aufnehmen. :) Bei mir ginge es nicht, meine Samtpfoten sind einerseits gewöhnt, bis auf den Abstellraum überall hin zu können (und der Abstellraum ist nicht nur fensterlos, klein, sondern auch voller Regale gefüllt mit Reinungsmitteln, Waschpulver, Farbe, usw.) und zudem beide schon im gesetzteren Alter und diversen Neuerungen nicht mehr unbedingt aufgeschlossen gegenüber. Ich habe schon bemerkt, dass ihnen vor zwei Jahren der Umzug ziemlich zugesetzt hat, wobei sie durch den Balkon als "Zugewinn" dann bald auf die Vorteile draufgekommen sind und seitdem die Frischluft genießen. ;)
Die Grenze muß wohl jeder selbst für dich definieren, gibt es genug Raum/Geld/Zeit und kann man auch damit leben, wenn manche Pflegis länger bleiben? Es ist ja leider so, dass besonders scheue und/oder ältere Katzen nicht gerade schnell ein neues Zuhause finden, dass auch geeignet ist. Im Zweifelsfalle ist es besser, sich lieber anderswertig einzusetzen, sei es durch Spenden, oder andere Formen der Mithilfe, als zu schnell als Pflegeplatz zuzusagen und dann zu bemerken, dass man überfordert ist. Damit ist nämlich dann niemandem geholfen.
 
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Aber wenn man sieht, wie sie miteinander spielen, wie sie zutraulich werden u. vor allem, dass sie am Schluß ein tolles Zuhause bekommen, ist man sehr glücklich u. froh, dass man wieder mal einigen Kätzchen helfen konnte.

:wink: Ich glaube, wenn diese unglaublichen Momente des Glücks nicht wären .. würden nicht so viele Menschen die Bereitschaft zeigen, als Pflegestelle mitzuhelfen. :giggle: Ich merk's ja bei sabine75 .. die so lieb von jedem kleinen Erfolg ihrer Pflegelinge berichtet :wub: .. ich kann mir gut vorstellen, dass einem hier sehr viel zurück gegeben wird.

Aber es gibt nicht nur gute Seiten, ich hatte in den letzten Monaten 2 x die traurige Aufgabe, Streuner einzufangen u. sie zu erlösen. Das hat mich wiederum sehr traurig gemacht.

Aber es war in ihrem Sinne.

:troest: .. da gehört vermutlich enorme Stärke dazu ..

- * - * -


Ich habe wirklich die größte Hochachtung vor Leuten, welche in ihrem Mehrkatzenhaushalt auch noch Pflegis betreuen. Für mich persönlich kämen aber Pflegekatzen nicht in Frage. Genauso käme auch eine Zucht für mich nicht in Frage. Es wäre mir unmöglich, mich von den Kätzchen zu trennen.

;) .. Oh ja, wenn man die Kleinen so lange betreut und ihre Entwicklung mitbekommt, fällt es bestimmt schwer, sie wieder herzugeben.

Außerdem habe ich drei Katzen, welche jede für sich aus gesundheitlichen Gründen ein anderes spezielles Futter haben muss, was mir zeitweise schon manch logistische Meisterleistung abverlangt, wenn alle Hunger haben und zur gleichen Zeit essen wollen.

;) Siehst du .. an diesen Aspekt (dass die eigene Katzen schon getrennt gefüttert werden müssen oder krankheitsbedingt mehr Aufmerksamkeit und Zeit benötigen) hatte ich ja noch gar nicht gedacht. Danke fürs Erwähnen! ;)

- * - * -


ich habe immer nur pflegis genommen
die nachweislich gesund waren
also mit meinen zusammenkommen können.

:) Frage: Konntest du das so gezielt angeben bzw. dir aussuchen?

:) Bist du trotzdem gleich zu Beginn mit den Pflegis zum TA gefahren, um auf Nr. Sicher zu gehen?

Wie "sicher" ist es, dass die Pflegis tatsächlich ganz gesund sind bzw. frei von ansteckbaren Krankheiten?

allerdings
von den 5 pflegis sind 2 geblieben
war halt liebe auf den ersten blick

:giggle: :giggle: :giggle:

ich sag nur .. ;) Tirolerin und ihre Pflegis ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
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