XClaudiaX
Hauskatze
An meine allerliebste Sammy!
Am 24.11.2014 um 19:16 bist du in meinen Armen, geleitet von meinen Tränen, über die Regenbogenbrücke gegangen.
Wir sind zum Tierarzt gefahren um neue Medikamente für dich zu holen und dich nochmals komplett durchchecken zu lassen.
Wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht weil du nichts mehr fressen wolltest, dabei hast du seit du klein bist immer alles gefressen... :cry:
Dort ist dann alles viel zu schnell gegangen... Sie haben dich mitgenommen um das von mir gewünschte Röntgen zu machen.
Du wolltest nicht mitgehen... wolltest nur zu mir zurück und weg von diesem Ort...
Dieser Ort wo alle Tiere Angst haben. Man hört ihr Flehen und Winseln das den Zweibeinern am anderen Ende der Leine gilt.
Doch sie haben die Tür geschlossen und mich ausgesperrt um es dir etwas leichter zu machen...
Als sie einige Minuten später wieder auf ging bist du zuerst in meine Arme und dann Richtung Tür geflohen.
Ich hab dich beruhigt und dir gesagt, du sollst dich hinlegen... Weil du mir so vertraut hast, hast du meinen Worten folge geleistet.
Dann kam die Ärztin mit den fertigen Bildern. In ihrem Blick konnte ich sehen, dass diese Augen keine gute Nachricht bringen.
Ein riesiger Fleck - nicht zuordenbar, direkt neben oder auf der Milz. Ist es ein Tumor, Krebs, oder ist die Milz so vergrößert?
Ultraschall, Venenzugang, Blutabnahme... Du warst so brav - hast dich nicht gewehrt.
Ich hab meine Hände in dein Fell gegraben und die ersten Tränen liefen über meine Wange, aber ich hab sie weg gewischt um stark für dich zu sein!
Dann zurück ins Wartezimmer, welches sich mittlerweile geleert hatte. Du wurdest an den Tropf gehängt um ein letztes Mal alles zu versuchen.
Zwischenzeitlich haben wir den ersten Teil der Blutergebnisse bekommen... Die waren derart katastrophal dass ich genau spürte was zu tun ist.
Ich wollte dich mit nachhause nehmen um dir das Einschlafen in deiner vertrauten Umgebung zu ermöglichen.
Wollte, dass sich die ganze Familie von dir verabschieden kann...
Ich musste kurz raus, weg von meiner Angst, einen klaren Kopf bewahren um dem Rest unserer Familie diese herzzerreißende Nachricht zu überbringen...
Als ich 5 Minuten später zurück kam, war auch der Rest deines Blutes in Werte gefasst.
Die Tierärzte vor Ort bestätigten was ich nicht hören wollte. "Der Körper Ihres Hundes wird sich von dieser Krankheit nicht mehr erholen..." Den Rest hab ich kaum wahrgenommen.
"Am Besten jetzt, jede Minute bereitet ihr starke Schmerzen", "zuerst Schlafmittel, dann die Überdosis", "es wird schnell gehen", "sie wird keine Schmerzen haben", "Treffen sie eine Entscheidung"...
Ich konnte meine Fassung nicht überreden noch länger bei mir zu bleiben und so verabschiedete sie sich ohne ein weiteres Wort.
Tränen der Verzweiflung, des Verlustes und des Schmerzes in Vollendung überrollten mich. Welle um Welle.
Plötzlich hatte ich das Gefühl zu ertrinken... Du hast dich zu mir umgedreht und mich mit einem Blick voll Stärke, Verständnis und Ruhe angeschaut.
Ich wollte mich darin verlieren...
Die Tierärztin kam mit den zwei Spritzen. Sie setzte die erste... Kaum die Hälfte der Spritze war in deinem Kreislauf und du hast deinen Kopf ein letztes Mal auf deine Pfote gesenkt. Du hast tief und fest geschlafen als sie die Spritze vom Zugang löste. Meine Tränen flossen unermüdlich meine Wangen herab, als wäre ein riesiger Damm in meinem Innersten gebrochen, und verloren sich in deinem Fell... Mein Hände glitten ohne Pause über deinen Körper als die Ärztin den zweiten - diesmal tödlichen Cocktail - in deine Venen jagte. Ich schluchzte, weinte, bekam kaum Luft... Deine hintere Pfote glitt von der Decke und ich wusste, es war vorbei. Dein nicht vorhandener Herzschlag wurde kontrolliert, dann die bereits fehlenden Reflexe... Du hattest deinen letzten, ruhigen Atemzug getan und bist über die Regenbogenbrücke gegangen...
Mein Hände konnten sich nicht von deinem Fell lösen... Ich hab dich noch 15 Minuten gestreichelt und dein goldenes Fell mit meinem Schmerz - in Form von Tränen - bedeckt. In meinem Inneren führte ich einen erbitterten Kampf mit mir selbst. Denn ich wusste, früher oder später musste ich aufstehen und alles was jetzt von dir auf dieser Welt noch über war, hinter mir lassen... Ich musste gehen und deinen Körper dort zurück lassen. Erst als ich in deine starren, toten Augen sah - die bereits jegliches Funkeln verloren hatten - wusste ich, dass du diesen Ort schon verlassen hattest. Was mal dein Körper war den ich 11,5 Jahre gestreichelt und gebürstet hatte, war nun nur noch eine leere Hülle. Du bist fort, an einen Ort gegangen an den ich dir noch nicht folgen kann...
Aber sei dir gewiss, meine über alles geliebte Sammy, der Tag wird kommen, an dem wir uns wiedersehen...
Mach's gut mein Mädchen... Ich liebe dich und werde dich niemals vergessen! :cry: