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Einschläfern oder natürlicher Sterbeprozess?

Brigid

Hauskatze
Liebe Foris,

ich würd gern mal eure Meinung dazu hören. Dieses Thema polarisiert ja ziemlich und ich hab schon Threads in div. Foren gelesen, wo sich die Leute dann ärgstens befetzt haben.

Ich frage mich nämlich die ganze Zeit, ob das Sterben wirklich so schrecklich ist und mit soviel Leiden verbunden ist, so dass man ein Tier besser einschläfert, um ihm das zu ersparen.
Gibt es seriöse Quellen, in denen untersucht wurde, ob man während des Sterbens leidet oder Schmerzen empfindet? Das ist nämlich für mich der einzige Grund, ein Tier einzuschläfern - ich will nicht, dass mein Tier unnötig leidet oder Schmerzen hat.

Ich habe bis jetzt nur einen Menschen sterben gesehen, das war mein Vater. Er hatte Lungenkrebs und wurde zu Hause von meiner Mutter gepflegt. Natürlich bekam er Schmerzmittel, weil Krebs im Endstadium nunmal schmerzhaft ist. Als er dann starb, waren meine Mutter, mein Mann und ich bei ihm. Ich hielt seine Hand. Mein Eindruck war, dass er zuerst eine wahnsinnige Angst vor dem Sterben hatte. Das hat man ihm einfach angesehen durch seinen Gesichtsausdruck und seinen Blick. Aber je weiter der Sterbeprozess fortschritt, desto ruhiger wurde er. Bis er eben losließ und starb.
Ich hatte zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, dass er Schmerzen hätte oder litt - er musste lediglich seine eigene Angst besiegen und akzeptieren, dass er nun loslassen muss. Er hat auch nie gesagt, dass er gerne endlich sterben möchte, weil er es nicht mehr aushält. Mein Vater hat wirklich um sein Leben gekämpft und Sterbehilfe hätte er nie gewollt.

Nun frage ich mich, ob man das auch auf Tiere umlegen kann. Wie empfindet ein Tier sein Sterben? Hat es Angst davor? Nimmt es sein Sterben einfach hin als einen natürlichen Prozess?

Gibt es einen Grund, den Sterbeprozess durch das Einschläfern zu verkürzen bzw. zu beenden? Und wenn ja, welchen (vorausgesetzt, man kann eventuelle Schmerzen ausschalten - das würde man bei einem Menschen ja auch tun)?

Meine Tiere sind bis jetzt meistens eingeschläfert worden, wenn sie schwer krank waren und durch diese Krankheit im Sterben lagen. Nur einer meiner Kater ist selbst gestorben, aber sehr friedlich. Andere Haustiere von mir sind altersbedingt von selbst gestorben, meist kam das ziemlich überraschend und über Nacht.

Ich möchte das einfach mal hinterfragen.
Natürlich will ich nicht, dass mein Tier leidet. Aber die Frage ist, tut es das überhaupt?
 

Jeanny

Hauskatze
Also ich denke mal, wenn ein Tier Schmerzen hat, leidet es auch. Es leidet aber nicht weil es stirbt sondern weil es eben Schmerzen hat.

Ich persönlich würde das Tier natürlich sterben lassen sofern es ohne Schmerzen oder andere Beeinträchtigungen (kann nicht mehr gehen, frisst nicht) von statten geht.
 

nature

Hauskatze
Meine persönliche Einstellung ist- das Sterben gehört zum Leben dazu wie das Geboren-Werden. Beides ist meist nicht angenehm und mit Schmerzen verbunden.

Unser alter Hund und unsere kleine Katze (erst 4 Monate alt, FIP) sind eingeschläfert worden- im Sinne von Sterbehilfe während des Sterbeprozesses. Es war Zeit, das Einschläfern war Hilfe im Sterbeprozess, der schon eingesetzt hatte.

Ich sehe daher -so wie ich es bis jetzt gemacht habe- das Einschläfern als Sterbehilfe. Nicht als vorzeitigen Tod, so wie es z.B. ein Tierarzt bei der kleinen Katze geraten hatte: "Sie hat FIP- gleich einschläfern bevor sie leidet." :-(
 

Cello

Hauskatze
Natürlich will ich nicht, dass mein Tier leidet. Aber die Frage ist, tut es das überhaupt?

hundertprozentig wird man es nie wissen, wie sehr sie leiden und wie sie sich fühlen, da man ja nicht fragen kann, wie es dem tier geht.

ich kann hier nur von meiner viola sprechen, die ich heuer im jänner mit krebs im endstadium einschläfern lassen habe...

es ging ihr am schluß absolut dreckig. sie konnte nicht mehr fressen, nicht mehr trinken, sich nicht mehr putzen, es war ihr übel, sie bekam immer weniger luft.

alle medikamente haben nichts genützt. sie ist vor meinen augen verfallen. als sie nicht mehr schlafen konnte, habe ich sie dann erlösen lassen.

sie wäre aber auch ohne das in längstens ein paar tagen gestorben. besser gesagt, elendig verreckt.

und JA - sie hat gelitten. wenn man sein tier kennt, dann merkt man das.

es war fürchterlich für mich, die entscheidung treffen zu müssen. ich habe verstanden, warum in den meisten ländern diese entscheidung bei menschen verboten ist.
weil es so extrem grauenhaft für den ist, der sie treffen muss (sofern es nicht der/die todkranke selber ist).

sterben selber ist immer gleich und offenbar (laut denen, die nahe dran waren) ab einem gewissen punkt nicht schlimm. die meisten wollten nicht ins leben zurückkehren.

todkrank sein und todkrank sein ist aber nicht das gleiche. manche todkranke haben noch lebensqualität, anderen geht es trotz aller möglichkeiten der humanmedizin grauenhaft schlecht.
sie halten nur durch, weil sie angst vor dem tod haben. oder oft auch, weil sie keine andere wahl haben.

bei tieren sind ja die möglichkeiten der medizin noch deutlich weniger entwickelt. nicht zuletzt, weil man eben nicht feststellen kann, wie gut die medikamente wirken und wie sich das tier wirklich fühlt - gerade katzen können ja schmerzen und krankheiten phänomenal gut aushalten. wenn man bei denen einmal etwas merkt, geht es ihnen schon WIRKLICH schlecht.

ich würde sagen, hier gibt es einfach keine klaren regeln und keine eindeutigen "guten und schlechten" wahrheiten.

es bleibt einem im einzelfall nicht erspart, die entscheidung für sein tier zu treffen.

wie nature schreibt - solange das tier nicht sichtbar leidet, würde ich es nicht einschläfern lassen. und wenn es nur eine kleine chance gibt, dass es gesund wird, auch nicht.
 

dea

Hauskatze
Ich halte es genauso wie meine Freundin, die sagt: "Wir haben unseren Tieren den Wolf genommen, also haben wir die Pflicht ihn auch zu ersetzen".

Wenn es langfristig keine Chance auf Heilung oder Besserung (mit medikamentöser Behandlung) besteht und das Tier leidet und nicht mehr selbständig leben kann (sprich Schmerzen hat, in ihren Körperfunktionen gehandicapt ist, nicht mehr ausreichend Essen und Trinken kann) und ein schonendes Ende nicht absehbar ist sondern nur eine Verschlimmerung des Zustandes - dann haben wir die traurige Pflicht das Tier zu erlösen und nicht künstlich zu verlängern.
 

Astrid15

Hauskatze
Das ist ein sehr umstrittene und interessantes Thema.


Unser Hund, als ich noch Kind war, ist im Schlaf gestorben - er ist einfach nicht mehr aufgewacht. ich finde jedoch das seine Zeit bereits voraussehbar war, er hat weniger gefressen die letzte Woche vor seinem Tot und war nur mehr sehr "langsam" unterwegs. Vielleicht wusste er bereits das es bald vorbei war?

Ein Einstellpferd mussten wir einschläfern lassen, nachdem es mit durchgebrochenem Vorderbein auf der Koppel stand. Auch dieses Pferd hatte bereits sichtlich mit seinem Leben abgeschlossen. Er war sehr ruhig und resigniert und hat die anderen Pferde auf der Koppel nicht mehr beachtet. Ebenso die anderen Pferde auch ihn nicht mehr. Dieses Tier "natürlich" sterben lassen wäre nicht gegangen, somit hat er eine Betäubungsspritze bekommen und danach die Einschläferungsspritze.

Ich hatte Echsen - diese starben an Altersschwäche uns haben ebenfalls ca. eine Woche vor deren Tot beinahe aufgehört zu fressen und sich nur mehr langsam bewegt. Auch diese sind "eingeschlafen".

Also ich denke mir wenn ein Tier an Altersschwäche stirbt und noch gehen, fressen, Kot absetzen, etc. alleine im Stande ist, kann man das Tier auch seinem natürlichem Schicksal überlassen und muss es nicht einschläfern.
 

Brigid

Hauskatze
Ich denke auch, dass man da keine pauschale Entscheidung treffen kann. Leider muss ich mich ja auch wieder mit diesem Thema auseinandersetzen, wir werden sehen, wie lange mein armer Kater noch durchhält.

Ich glaube, dass wir Menschen uns vor dem Sterben fürchten, weil wir nicht wissen, was danach kommt bzw. ob überhaupt was kommt. Für uns Menschen ist es einfach schwierig, sich vorzustellen, nicht mehr zu sein. Deshalb haben wir Angst und tabuisieren das Thema Tod und Sterben.

Ich weiß nicht, wie Tiere denken, aber ich habe den Eindruck, dass sie im Hier und Jetzt leben und sich nicht viele Gedanken um die Zukunft machen. Sie denken daher auch nicht über den Tod nach und nehmen ihn einfach hin. Das sehe ich, wenn ich die Reaktion von Tieren auf den Tod von Artgenossen sehe. Normalerweise gehen sie hin, schnuppern kurz und gehen dann wieder weg und ihrer vorherigen Tätigkeit nach. Das legt für mich den Schluss nahe, dass sich Tiere vor dem Tod bzw. dem Sterben auch nicht fürchten. Und genau deshalb denke ich auch, dass Tiere nicht notwendigerweise beim Sterben leiden.

Schlimm ist es natürlich, wenn durch eine Krankheit ein Tier nur mehr dahinsiecht.
Wobei es auch da noch Unterschiede gibt, finde ich: wenn das Tier zu fressen aufhört, sich einfach zurückzieht und viel schläft, dabei aber ruhig und gelassen wirkt, bis es eben zu atmen aufhört, dann würde ich nicht eingreifen. Auch, wenn es dann vielleicht 2 Tage vor seinem Tod nicht mehr frisst, trinkt oder aufs Klo geht und auch nicht mehr aufstehen mag.
Würde ich aber sehen, dass das Tier Schmerzen hat, nach Luft ringt, aufstehen will, aber nicht mehr kann, aber auch nicht mehr schlafen kann, so wie es Cello schreibt, dann würde ich definitiv eingreifen. Denn in diesem Fall hätte ich auch das Gefühl, dass das Tier leidet.

Ich denke aber auch, dass viel zu oft zu früh eingeschläfert wird, zum Beispiel bereits bei einer niederschmetternden Diagnose oder bei einer Einschränkung der Lebensqualität, ohne, dass das Tier Schmerzen hat. Wie es beispielsweise bei meiner Ataxiekatze war. Und da denke ich schon, dass es teilweise nicht des Tieres wegen, sondern des Besitzers wegen geschieht, weil der das eben "nicht mitansehen" kann und will. Das halte ich persönlich für feige und falsch.
 

Rusty

Hauskatze
Ich habe bisher 2 Katzen einschläfern lassen, beide hatten Krebs im Endstadium und ich habe es erst gemacht, als sie nicht mehr fressen wollten und nur noch apathisch gelegen sind.
 

dea

Hauskatze
Brigid, da hast du absolut recht.

Ich weiß nicht ob meine Laienbeobachtung stimmt - ich lass mich gern korrigieren - ich hab bis jetzt einige Menschen und viele unserer Tiere sterben gesehen. Wenn es sich nicht um einen Unfall oder Mord handelt ist sterben ein langsamer Prozess .. so als ob ein PC langsam eine Funktion nach der anderen runterfährt bis er ganz abschaltet. Bei Tod durch Altersschwäche ist dies auf alle Fälle so.

Bei manchen dauert der Sterbeprozess länger, bei anderen ist er halt kürzer und wenn das Tier nicht leidet, dann ist es auch meine Pflicht auch in diesen schweren und traurigen Stunden/Tagen/Wochen beizustehen bis es auf natürlichem Wege stirbt.

Bei Krankheiten kommts halt drauf an .. bei manchen Krankheiten kommt der Tod sanft, schonend, gleitend und langsam .. bei anderen Krankheiten ist es ein grausames Leiden bis zum bitteren Ende (-> bei solchen Lebewesen - egal ob 2 oder Mehrbeiner - befürworte ich Sterbehilfe) .. ein Tier wegen einer kleinen Behinderung oder einer kostenintensiven/zeitaufwändigen aber doch heilbaren Krankheit einschläfern zu lassen halte ich für eine absolute Frechheit.

Ich kann euch nur ein paar Situationen schildern wie wir damals entschieden hatten:
- eines meiner Meeris (die ich als Kind hatte) wurde eingeschläfert - Grund: inoperabler Tumor im Bauchbereich, Tumor war am Aufbrechen und Meeri hatte fürchterliche Schmerzen.
- Rattenbock mit Gehirntumor wurde eingeschläfert - Grund: er hat sich selbst und die anderen Ratten blutig gebissen.
- einige der Rattenböcke haben wir altersbedingt immer wieder tot im Nest gefunden .. sie sind einfach friedlich eingeschlafen.
- Rattenbock meines Sohnes. 2 Jahre und 4 Monate alt mit altersbedingter Hinterhandlähmung .. er konnte sich selbst nicht mehr putzen, kam selbst nicht mehr zum Fressen und zur Tränke ... da stand ein Einschläfern zur Debatte .. Sohnemann hat dagegen entschieden, sein Ratterich war ihm lange ein guter Freund und Tröster, er will, dass er so friedlich wie möglich stirbt ... 3 Tage und 2 Nächte lang hat er ihn alle paar Stunden gefüttert, Wasser gegeben, saubergemacht, öfters umgelegt (weil er sich selbst nimmer umdrehen konnte) und hat ihn rumgetragen und Ratterich war dabei bei vollem Bewusstsein und hat es genossen. Er ist im Nest friedlich eingeschlafen.
- unsere hochbetagte egozentrische Rennmausdame, die ein paar Wochen vor ihrem Tod schon etwas wackelig auf den Beinen war, ist altersbedingt innerhalb von ein paar Stunden friedlich in der Hand von Flo eingeschlafen.
 

Sabine

Hauskatze
Ich bin auch der Meinung, dass man das nicht so pauschal sagen kann, sondern es immer auf das jeweilige Tier und den Grund ankommt.

Unser Hund ist am 25.12.10 zu Hause bei meinen Eltern eingeschlafen. Ca. 2 Monate vor seinem Tod fing es an, dass kurzfristig die Hinterläufe gelähmt waren. Es war aber nie ein Dauerzustand sondern war nach 1 - 2 Stunden wieder vorbei und er lief wieder wie gewohnt im Garten umher. Die Ursache war nicht ganz klar, trotz Tierklinik und zu Rate ziehen von 2 weiteren Tierärzten inkl. der Haustierärztin die ihn seit 12 Jahren kannte.
Am 24.12. nachmittags lief er wie eh und je im Garten herum, tobte ausgelassen mit seinem Ball und abends konnte er wieder einmal nicht aufstehen. Wieder sind meine Eltern in die Tierklinik gefahren, er hat wieder Infusionen bekommen. Hat auch noch was gefressen.. und spätabends dann meinte mein Vater, dass er einen total abwesenden Blick bekommen hat. Sie haben dann Nachtwache gehalten und sich abgewechselt und blieben bei ihm. Gegen 4 Uhr morgens dann hat er 3 mal tief geschnauft und ist einfach eingeschlafen.. Meine Mutter war grad ins Zimmer für die Ablösung gekommen, hat grad zum Telefon gegriffen um die Tierklinik anzurufen, da war er schon tot :(

Eine unserer Pflegekatzen war leider auch nicht mehr zu retten. Lt. Tierarzt FIP-Leukoseausbruch (meiner Meinung nach wars ne Infektion mit Hämobartonellen, allerdings hat kein TA darauf behandeln wollen.., wie auch immer) Kater wurde zusehens schwächer, hat immer mehr abgenommen. War aber trotz allem so voller Lebensfreude, kam schnurrend und tretelnd an, gab Kopfi und schmuste bis zum geht nicht mehr. Der Tierarzt meinte dann auch, dass wir ihn einschläfern sollten, aber das hab ich nicht geschafft :( Er ist dann eines morgens in der früh zu meiner Mutter ins Bett gehüpft, hat sich an sie gekuschelt, sie hat ihn gestreichelt, er hat geschnurrt.. auf einmal hat er aufgehört zu schnurren und meine Mutter musste feststellen, dass er tot war..

Meinen Simba (Kater) musste ich mit knapp 6 Monaten einschläfern lassen. Er hatte leider wirklich FIP. Bis zum Schluss ging es ihm gut.. nur am letzten Tag merkte ich schon dass er in der früh nicht so gut drauf war, wollte nicht mehr kuscheln usw.. und fressen auch nicht wirklich. Im Laufe des Tages ging es ihm zusehens schlechter und dann merkte ich dass ihm der Eiter aus der Nase floss.
Hab den Tierarzt angerufen und der meinte, dass das Immunsystem nun wohl ganz aufgibt.. und ich hatte Angst, dass er mir in der Nacht erstickt (er bekam immer schwerer Luft, auch wegen dem Bauch)
Auch wenn er wegen der Schmerzmittel die er sicherheitshalber die ganze Zeit über bekommen hat, praktisch schmerzfrei gewesen sein muss.. hab ich mich dann gegen halb 10 Uhr abends dazu entschlossen ihn gehen zu lassen und es war in diesem Fall sicher die richtige Entscheidung. Als ich den Transporter auf den Boden stellte, kam Simba auf mich zu (obwohl er sonst immer wegrannte, weil er ja wusste, dass es zum Tierarzt geht) und auch während der Autofahrt hat er ganz ruhig geschlafen, mit Pfoti auf meiner Hand :wub: und dann ist er mit Kopferl in meiner Hand eingeschlafen.. ganz ruhig.. ich glaub für ihn war es eine Erlösung.. nach fast 2 Monaten Kampf.. :sniff:

Und dann hatten wir Boixal...
Ein Streuner, den wir in Garsten hereingeholt hatten. Die Futterdamen berichteten uns von einer Katze, die das Hinterteil nachzieht.
Schon bei der Tierärztin überlegten wir, was wir mit ihm machen.. aber da er keine Verletzung hatte und auch am Röntgen nichts zu erkennen war, wurde er kastriert und er bekam Vitamin B12 Tabletten unters Futter.
6 Wochen lang haben wir ihn versorgt. Mehrmals am Tag umgebettet, weil ers nicht immer reichzeitig ins Kisterl schafften. Wir haben dazu extra unsere damalige Hühnerhütte (isoliert, sogar mit Stromanschluss und Heizung) hergerichtet für ihn. Aber nach 6 Wochen trat immer noch keine merkliche Besserung ein und er fing an Zitteranfälle zu haben (im Sommer). Wir haben dann eine weitere Tierarztmeinung eingeholt und er meinte, dass er, falls er überhaupt wieder gehen könnte, nur langsam gehen könnte. Keinesfalls wär er dazu fähig gewesen vor Gefahren zu flüchten (sprich wir hätten ihn nicht wieder aussiedeln können)
Trotz der 6 Wochen die er bei uns war und von uns versorgt wurde, konnten wir ihn nicht anfassen und er pfauchte uns an (war aber soweit friedlich) an eine Vermittlung war jedenfalls auch nicht zu denken und der Tierarzt meinte auch, dass das Zittern auf einen Kalziummangel hinweisen würde und er auch täglich Tabletten gebraucht hätte.
So entschlossen wir uns wirklich schweren Herzens und unter vieleln Tränen ihn einschläfern zu lassen.
Und ich hoffe ich werde nie wieder vor so einer Entscheidung stehen :cry: denn es war schlimm. Der Kater hat sich so dermaßen gegen die Narkose gewehrt, musste mind. 2 mal nachgespritzt werden und es hat ewig gedauert bis er endlich eingeschlafen ist :sniff:
es war echt eine Entscheidung die ich lieber nicht treffen hätte müssen.. Aber ihn am Leben zu lassen, wäre nur Quälerei für ihn gewesen. Er hatte Angst, hat sich oft angemacht, konnte nicht richtig flüchten usw..
Der Moment des Einschläferns dieses Kater verfolgt mich immer noch ... :(
 

tiger222

Hauskatze
kennt ihr das Buch Tiere erzählen vom Tod von Penelope Smith? Ich finds total interessant zu lesen.

Ich musste auch 2 Streunerkatzen einschläfern lassen, war total traurig, besonders wenn man daran denkt, dass sie nie jemanden hatten, der sie geliebt hat.

Aber musste sein, denn beim einen war der ganze Bauch mit Flüssigkeit gefüllt u. er konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Beim 2., der hatte starken Schnupfen, dass nur so das Eiter aus der Nase spritzte u. er nicht mehr auf 4 Pfoten stehen konnte, weil er ständig umgefallen ist. War total schlimm anzusehen.

Bei den Tieren kann es der Mensch entscheiden, wann es so weit ist. Bei uns Menschen ist das leider nicht möglich.

Meistens geben uns die Tiere ein Zeichen.

Wenn meine Hündin nichts mehr frisst u. auch nicht mehr aufstehen kann, würde ich sie ebenfalls erlösen. Sie soll in Würde sterben, ein ganzes Leben lang war sie mein
treuer Freund u. hat es sich nicht verdient zu leiden.
 

shadow23

Hauskatze
hallo,

ich musste mich jetzt schon ein paarmal mit dem thema auseinandersetzen, aber nie ist es mir so schwergefallen und so nahe gegangen, wie jetzt mit meiner geliebten daisy.
daisy hatte sich von anfang an mit windeseile und ohne umwege in mein herz geschlichen - nein, sie war hineingestürmt :wub:
und dann dieses tägliche nuckeln an meinem ohrläppchen! das war einfach ZU süss. so hat es mich dann besonders schwer getroffen, als anfang april die diagnose FIP kam. zunächst hatte sie nur leichtes fieber, das nicht weggehen wollte, und ihr fell sah irgendwie anders aus, eben nach "das is was nicht in ordnung". die blutwerte waren eigentlich mehr oder weniger ok, erklärten jedenfalls das fieber nicht. allerdings gab es ein paar FIP-typische abweichungen :( zunächst bekam sie mal AB, denn es hätte auch immer noch eine entzündung sein können, und das fieber wurde mit fiebersenkern behandelt. allerdings wirkte keines der medikamente so lange, wie es eigentlich sollte, das fieber war immer nach gut 12h wieder da :(
damit einher ging natürlich, dass sie MIT FIEBER nicht fressen wollte, dh., dass ich ihr den magenschutz rechtzeitig geben musste, um ihr dann die fiebersenker geben zu können; sobald die wirkten, hatte sie auch wieder appetit. natürlich hab ich sie verwöhnt, und ihr lauter dinge angeboten, die sie früher nicht so oft bekommen hätte. aber bei kranken katzen ist man eben froh, wenn man was findet, was sie GERN fressen, und so bekam sie eben trofu und leckerli, und stangerln und und und. leider baute sie trotzdem, langsam aber merklich, immer mehr ab. der bauch wurde immer dicker, und gleichzeitig wurden ihre muskeln immer weniger :cry:
jedenfalls hatte sie mit den fiebersenkern, die ja auch schmerzmittel sind, mit hoher wahrscheinlichkeit keine schmerzen, und dass sie auch keine übelkeit und so verspürte, dafür bekam sie ja den magenschutz. es ging ihr also RELATIV gut, auf jeden fall die längste zeit ZU GUT zum einschläfern lassen.
sie war aufmerksam, schaute mich an, wenn ich sie ansprach, kam nach wie vor bis zum vorletzten tag kuscheln (und vor allem am ohrli zuzeln :wub: ) und machte einfach nicht den eindruck, dass sie LEIDEN würde.
aber wie das so ist, sowas kann eine zeitlang so gehen, aber nicht ewig. meine daisymaus hatte ab der diagnose nochgut sechs schöne wochen, die ich mit ihr zusammen geniessen konnte. ich bin der festen überzeugung, dass sie diese zeit genauso genossen hat.

das "ende" kam dann ziemlich rapide. am samstag oder sonntag fing es an, dass die maus nicht mehr die kraft hatte, ins kisti zu steigen - sie blieb davor sitzen und machte unter sich :( sie hatte nur noch flüssigen kot, der ausserdem abartig roch - eher wie pferdedung, als wie katzenkot... sie konnte noch gehen am sonntag, aber sie brauchte alle paar meter eine pause - mit kaum noch muskeln ist das auch wirklich zach. aufs bett kam sie nimmer herauf (da lag sie normal immer), ich musste sie heben.
als sie am montag abend dann ganz offenbar zu schwach war in den beinen, um überhaupt zu GEHEN (die hinterbeine rutschten ihr weg) und auch sonst einen ganz furchtbaren eindruck machte, wusste ich, jetzt ist es bald soweit. eigentlich hätte ich ja einen TA ins haus bestellen wollen, aber es war schon nach 9, und die, die ich anrief, wollten keinen hausbesuch mehr machen. :(
so beschloss ich, die nacht noch mit ihr zu verbringen, sie die ganze zeit zu kuscheln und zu herzen, und dann in der früh....
ich ging mit ihr zu der TÄ hier in der straße, das sind nur ein paar meter, und somit war der stress sicherlich minimal. daisy bekam davon schon nicht mehr viel mit, der sterbeprozess hatte schon eingesetzt. die TÄ war dann wirklich SEHR einfühlsam, das hat mir gut getan. ich durfte daisy nach der narkosespritze auf den arm nehmen und halten, bis sie wirklich GANZ tief schlief. erst danach kam die zweite spritze, und auch da konnte ich ihr kopferl halten und mich verabschieden und ihr gut zureden. dass sie davon nix mehr mitbekommen hat, war mir in dem moment egal.
die TÄ hat mir dann noch geholfen, daisy zurück in den transporter zu legen und hat sie "drapiert", dass es aussah, als schlafe die kleine maus nur. das fand ich ebenfalls total nett von ihr!
ich bin dann heim, hab den kennel auf den boden gestellt und geöffnet, sodass alle katzies sich nochmal verabschieden konnten. pearlie hat ihr sogar den kopf nochmal geputzt - nur um danach auf meine brust zu hüpfen und meine tränen abzulecken :sniff:
eine stunde später, daisys körper war schon ganz steif, hab ich mich dann auf den weg gemacht, und mich mit blanka beim zug getroffen. wir sind gemeinsam nach hohenau gefahren, und haben daisy dort, in blankas garten im schatten des fliederbaums begraben. blanka hat mir noch einen schuhkarton gegeben, in den sie reinpasste (ich hatte leider nichts gefunden daheim), und ich habe sie im karton noch in "ihr" tuch gebettet und sie damit auch zugedeckt. das war mein allererstes gestricktes lace-tuch, da ging es ihr noch relativ gut, und sie saß die GANZE zeit, immer wenn ich strickte, auf meinem schoß und sah mir zu dabei. darum habe ich beschlossen, dass dieses tuch sie begleiten soll. oben auf das grab haben wir ein paar ziegelsteine gegeben, in erster linie, damit dort kein anderes tier gräbt, aber auch um die stelle zu kennzeichnen. das gras wird ja schnell wieder nachwachsen.
im nächsten frühjahr, wenn die richtige zeit ist, um setzlinge auszubringen, möchte ich eine schöne pflanze auf daisys grab pflanzen, vielleicht eine rose oder so, das weiss ich noch nicht.

daisy war das erste katzi, das länger als ein paar wochen bei mir war, bevor es krank wurde, und so war ihr sterben für mich ganz etwas anderes, als früher das sterben eines pflegekatzerls. da war ich auch traurig, schon klar. aber so tief innerlich erschüttert wie jetzt war ich nicht. obwohl ich ja wochenlang zeit hatte, mich emotional drauf einzustellen - wenn es dann "soweit" ist, hilft das alles nichts :(


ich würde aber auf jeden fall wieder so handeln, also ihr (oder jedem anderen tier) jene zeit, die sie noch lebensqualität hat, auch noch gönnen, und erst DANN einschläfern, wenn entweder der körper aufgibt, oder das tier aus irgendeinem grund LEIDET. es kann sein, dass man die schmerzen nicht mehr genügend eindämmen kann (je nach erkrankung) - dann finde ich, MUSS man das tierchen erlösen. es kann aber auch sein, dass das leiden subtiler ist, nicht so offensichtlich. manchen tieren ist sehr sehr übel (vor allem nierenpatienten), wenn man das gegen ende nicht mehr behandeln kann, dann ist das auch ein vollverlust an lebensqualität...

allerdings hab ich EINEN einwand:
Sie soll in Würde sterben, ein ganzes Leben lang war sie mein treuer Freund u. hat es sich nicht verdient zu leiden.
ich persönlich finde, kein tier muss sich das erst "verdienen". wir menschen haben die möglichkeit, ein leiden zu verkürzen, und genau aus diesem grund haben wir die PFLICHT, dies auch zu tun, wenn ein tier diese art der "finalen hilfe" benötigt.
ob das nun ein jahrelanger treuer begleiter war, oder ein tier, das wir grade eben erst gefunden haben - JEDEM tier steht diese art der hilfe zum SANFTEN sterben zu. das finde ich jedenfalls. ich habe zur zeit der vogelgrippe mal einen jungvogel gefunden, der ganz offensichtlich vor ein fenster geflogen war, allerdings sah der auch sonst gar nicht gut aus. den hab ich auch in die TK gebracht, auch wenn mir ziemlich klar war, dass man den nicht mehr würde aufpäppeln können. es stellte sich heraus dass er obendrein extrem unterernährt war und in kürze verhungert wäre. da ist einschläfern dann doch gnädiger, finde ich. (bei wildtieren wie diesem vogel verlangen die TÄ dafür auch nichts!)
 

Brigid

Hauskatze
Eine so traurige Geschichte :cry:.

Ich denke, ich hätte es genauso gemacht wie du, bzw. werde das auch so machen. Ich hab mit dem TA gestern schon gesprochen wegen des Hausbesuchs zum Einschläfern und hab die Handynummer mitbekommen für den Notfall. Ich finde, es ist wichtig, sich darauf vorzubereiten, damit man dann, wenns so weit ist, keine Zeit mehr verlieren muss.

Und was Wildtiere betrifft bzw. auch Streunerkatzen, die wirklich nicht zähmbar sind: auch da halte ich es für vertretbar, sie einzuschläfern, wenn man schon sieht, dass sie nicht mehr gesund werden bzw. eine Behinderung zurückbehalten werden. Ein Haustier kann man auch mit Behinderung entsprechend pflegen, so dass diese Tiere sehr wohl auch Lebensqualität haben können. Bei einem Wildtier geht das nicht. Was nützt es mir, wenn dem Feldhasen ein Bein amputiert wurde, er überlebt, aber dann erst vom nächsten Raubtier erlegt wird, weil er nimmer schnell genug davon laufen kann?

Meine Mutter hatte auch mal eine Streunerkatze in ihrem Schuppen, die Babys da drinnen gekriegt hat. 3 hübsche Tigerl, die von der Zeichnung und dem Körperbau wie Waldwildkatzen aussahen. Meine Mutter hat mit einer Lebendfalle die Mutter eingefangen, sobald sie nicht mehr gesäugt hat, und sie kastrieren lassen. Danach hat sie sie ein paar Tage in einen Raum ins Haus verfrachtet - nur gut, dass der halbwegs leer (bis auf die Katzenmöbel) und leicht zu reinigen war. Diese Katze war so wild, sie hat den Raum auseinandergenommen und von oben bis unten mit Kot beschmiert. Wenn meine Mutter rein gegangen ist, um Futter und Wasser zu bringen bzw. das Kistl zu säubern, hat sich die Katze knurrend ins letzte Winkerl zurückgezogen.

Meine Mutter hat auch versucht, die Kleinen zu zähmen, sie wollte sie unbedingt behalten. Aber es ging nur bis zu einem gewissen Grad - die Mutter hat sie wohl mit ihrem Misstrauen schon ziemlich geprägt. Also wurden die Kleinen auch kastriert, sobald sie alt genug waren, und als die Wunden verheilt waren, wieder in die Freiheit entlassen. Die Mutter ist dann sofort abgehauen und ward nie wieder gesehen, die Kätzchen blieben aber immer irgendwo in der Nähe des Hauses und kamen regelmäßig zum Fressen. Am Schluss durfte meine Mutter sogar an Armeslänge an sie heran und sie schnupperten an ihren Fingerspitzen. Leider sind sie alle nicht alt geworden - meine Mutter wohnt in einer ländlichen Gegend in der Steiermark und noch dazu direkt an der Hauptstraße.

Aber was ich damit sagen wollte: diese Tiere hätte man nicht wie Haustiere behandeln können, die wären in einer Wohnung nie glücklich gewesen. Eine Behandlung, die mehrmals täglich Medikamentengaben erfordert, wäre einfach nicht möglich gewesen.
 
M

Mondkatze

Guest
Ich hatte 18 Jahre lang einen schwarzen Kater, der mich von früher Jugend weg in mein "Erwachsenenleben" begleitet hatte. Wohnungswechsel, Partnerwechsel, Uni, Job das Hadern "mach ichs richtig", das man halt in dem Alter hat, all das hab ich auch mit ihm besprochen. Er kannte meine Macken und ich seine. Es war eine richtige Seelenverbundenheit und er war das stabile Etwas in einer doch sehr bewegten Aduleszenzphase.
Mit 18 Jahren bekam er dann recht schnell seine "Altersmacken", er schlief an unüblichen Orten ein, nach dem Kacken (und vergraben) am Katzenklo und war dann in seiner Bewegung immer unsicherer. Hatte aber offensichtlich keine Schmerzen, sondern er war einfach nur immer schwächer und langsamer. Sein Futter hatte er dann auch nurmehr zaghaft gegessen, ich kann mich erinnern, dass ich ihn mal eine ganze Forelle in Folie zubereitet hatte, die er dann gefressen hatte. Es war ganz klar, dass es dem Ende zugehen würde und bei der Beziehung, die wir hatten war es klar, dass er keine Spritze bekommen würde, das Sterben meiner Katze sollte eine Beziehung zwischen mir und ihm sein, so wie die Zeit vorher. Also hab ich ihn abends vorm Einschlafen auf meinen Bauch gelegt, morgens dann mit ihm gekuschelt, ihm sein Lieblingsleckerli gegeben und eigentlich hätte ich dabei sein wollen, wenn er stirbt, aber das wollte er vermutlich alleine tun, denn als ich dann mal kurz weg war, lag er tot auf den Ort am Fußboden, wo sich das Licht der Sonne durch die Fenster abbildete. Da hatte er sich früher auch sehr gerne gesonnt....
Wir haben ihn dann in Burgenland unterm Apfelbaum begraben.....

eigentlich wollte ich danach nie wieder eine schwarze Katze mit weißen Fleck vorne haben, aber wer kann sich das heutzutage schon aussuchen welche Farbe die Katze hat, die sich ihren Menschen aussucht.
 

shadow23

Hauskatze
was ich eigentlich noch sagen wollte:

ich hab auch schon ein paar mal kitten "live", also ohne euthanasie beim sterben zusehen müssen. und ich hab es eigentlich IMMER als gar nicht friedvoll erlebt. die meisten hatten wohl eine art herzversagen, bekamen also immer weniger luft, bis sie irgendwann gar nimmer atmeten. das eine mal wars ein ganzer wurf, eins nach dem anderen, und es blieb einfach KEINE ZEIT, zum TA zu fahren (zumal es mitten in der nacht war).

nach diesen erlebnissen muss ich sagen, sofern ich kann, würde ich doch eher die euthanasie wählen, als das "von selbst sterben lassen".
 

WolframLisa

Hauskatze
Ich bin gerade ganz nervös und unendlich traurig.

NIE NIE NIE würde ich mein Tier von "alleine" sterben lassen. :cry:
Der Sterbeprozess und das Sterben selbst ist nur in absoluten Ausnahmefällen friedlich und "leicht".
Das natürliche Sterben selbst kann sich über Tage ziehen und inkludiert fast immer schreckliche Schmerzen.

Eine Katze zeigt den empfundenen Schmerz immer erst, wenn es schon sehr schlimm ist. Sowas könnte ich meinen treuen und geliebten Begleitern nie antun.
Ich bin froh, dass es diese Möglichkeit der Sterbehilfe gibt. Meiner Meinung nach sollte es dies auch beim Menschen geben!

Lieben Gruß,
Lisa
 

Brigid

Hauskatze
Ich persönlich glaube nicht, dass der Sterbeprozess immer eine Qual sein muss. Auch wenn er ein paar Tage dauert. Es kommt immer auf die Situation an. Es leidet ja auch nicht jeder Mensch. Meine Großmutter ist beispielsweise mit 98 an Altersschwäche zu Hause gestorben und hat ganz bestimmt nicht gelitten, so wie meine Mutter das beschrieben hat (ich war nicht dabei).

Ich habe eher den Verdacht, dass die Menschen es oft nicht mitansehen wollen/können, weil sie selbst eine so große Angst vor dem Tod haben, dass sie diesen Anblick nicht ertragen können.
Der Tod gehört aber zum Leben dazu, das ist nichts Schlimmes, sondern lediglich der Lauf der Natur.

Natürlich darf man ein Tier nicht leiden lassen! Wenn es Schmerzen hat, die man nicht mal mehr mit Schmerzmittelgaben lindern kann und das Tier weder schlafen, noch fressen, noch Luft kriegt, noch sich bewegen kann, dann würde ich auf keinen Fall warten, bis es von selbst stirbt. Das wäre Tierquälerei!
Aber einfach einschläfern, weil man das Sterben nicht erträgt, finde ich auch nicht richtig.

Ich will dir nicht unterstellen, dass das bei dir so ist - das ist lediglich meine Meinung.
 

WolframLisa

Hauskatze
Hi.
Ich akzeptiere deine Meinung vollkommen.

Nur kurz noch ;)
Ich bin kein Mensch, der vor dem Tod Angst hat. Habe meinen Großvater nach seinem Tod noch einmal besucht. Mir war das wichtig.
Meine Großeltern sind auch von einer Minute auf die andere gestorben. Da kann man auch bei Tieren nichts machen.
Aber das Leid über Tage verlängern find ich halt nicht in Ordnung.
Lg Lisa
 

LivH

Katzenjunges
Ich halte es genauso wie meine Freundin, die sagt: "Wir haben unseren Tieren den Wolf genommen, also haben wir die Pflicht ihn auch zu ersetzen".

Wenn es langfristig keine Chance auf Heilung oder Besserung (mit medikamentöser Behandlung) besteht und das Tier leidet und nicht mehr selbständig leben kann (sprich Schmerzen hat, in ihren Körperfunktionen gehandicapt ist, nicht mehr ausreichend Essen und Trinken kann) und ein schonendes Ende nicht absehbar ist sondern nur eine Verschlimmerung des Zustandes - dann haben wir die traurige Pflicht das Tier zu erlösen und nicht künstlich zu verlängern.


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This.


lg Livh
 
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