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Feuchte FIP - wann soll ich den schweren letzten Gang zum TA machen?

manfredd

Katzenjunges
Hallo an das Forum!
Ich bin neu hier und wende mich gleich mit einem für mich sehr heiklen Thema an Euch um Rat:
Ursprünglich hatten wir 4 liebe Katzen. 2006 mussten wir den einzigen Kater im Alter von ca. 6 Jahren wegen FIP einschläfern lassen. Lt. TA haben wir bei ihm zu lange gewartet. Nun haben wir noch die drei Mäderl - zwei schwarze und eine weiß-rot-graugetiegerte. Alle drei sind reine Wohnungskatzen, spielen, tollen herum, schmusen - tun einfach alles, was man an einer Katze kennt und liebt.
Seit Jahresbeginn liegt Sushi (eine der beiden schwarzen) nur auf einem Fleck, kommt nicht schmusen, spielt und tollt nicht mehr herum. Fressen ja, aber zeitweise sehr wenig. Sushi (ca. 9 Jahre) war immer schon "etwas mollig", trotzdem haben wir beide das Gefühl gehabt, dass Ihr Bauch größer wurde.
Am Montag gingen wir zum TA und die befürchtete Diagnose ist leider Tatsache: FIP - Ihr Bauch ist voll Flüssigkeit (typische FIP-Flüssigkeit). Sushi bekam noch einige Spritzen (Cortison und anderes, was ich mir nicht gemerkt habe) und der TA meinte, es kommt jetzt darauf an wie sie darauf reagiert. Montag Abend und Dienstag war so gut wie keine Änderung festzustellen. Gestern früh wollte sie als wir zur Arbeit gehen mussten schmusen kommen (ein jahrelanges, eingespieltes Ritual), konnte aber nicht mehr auf den Stuhl springen. Ich habe sie dann hochgehoben und unser in die Arbeit gehen Ritual haben wir beide genossen. Am Abend war sie leider wieder ganz anders. Sie liegt nun plötzlich an Orten, wo sie noch nie gelegen oder gar geschlafen hat (z.B. Vorzimmer auf den Schuhen), frisst zwar, aber irgendwie merkt man, dass es ihr nicht gut geht. Meiner Frau und mir war es nun klar, dass heute der Tag ist, den letzten gemeinsamen Weg zu gehen.
Und dann heute früh: Als die Fress-schüsserln hinuntergestellt wurden ist sie gekommen und hat etwas gefressen. Dann - und das ist jetzt das was mich so unsicher macht - kam sie, besser gesagt quälte sie sich aufs Sofa und kam schmusen.
Soll ich nun doch noch warten? Oder verlängere ich dadurch nur ihr Leiden? Was ist Eure Meinung dazu - würdet Ihr heute den Schritt tun oder doch noch abwarten?
Lg-
Manfred
 

Ikarus

Hauskatze
Tut mir Leid für euch, dass es der Kleinen so schlecht geht :troest:

Ich hab selber 2009 einen Kater an dieser Krankheit verloren und ich weiß selber, wie man da zappelt und sich immer fragt, gibt es noch Hoffnung, vl hilft das oder jenes :(

Bei dieser Diagnose würde ich trotzdem den Rat eines zweiten TAs einholen. Kann auch sein, dass sie an einer anderen KH erkrankt ist. Viele TAs diagnostizieren FIP, wenn sie nicht mehr weiter wissen :(
Wurde ein Blutbild gemacht, ein FIP-Screening?

Ansonsten kann ich dir nur sagen, DU selber weißt, wann es an der Zeit ist. Nur du! Beobachte deine Katze und handle danach.
Würd mich aber nicht so sehr aufs bissi Fressen verlassen, Lucian mein Verstorbener hat in der Nacht, in der es so weit war, auch noch Hühnerfleisch gefressen.

Gerade FIP, wenn es so ist, ist nicht heilbar, es wird nicht mehr besser, sie sterben und in dieser Situation haben wir die Möglichkeit sie zu erlösen.
Anders bei anderen Krankheiten, die behandelbar sind
 

manfredd

Katzenjunges
Die Diagnose ist leider 100%ig sicher - Schnelltest als auch Blutbild haben dies bestätigt. Danke Dir für Deinen Zuspruch. Ich will sie auf keinen Fall eine Sekunde länger leiden lassen als notwendig, genauso wenig aber den Schritt eine Sekunde zu früh setzen. Das ist die Gratwanderung - aber Du hast recht, die Entscheidung kann mir niemand abnehmen.
 

Rusty

Hauskatze
Tut mir leid, dass du nun schon das zweite Tier an FIP verlierst. Ich weiß, wie du dich fühlst, habe auch schon 4 Katzen gehen lassen müssen, davon eine wegen FIP. Wenn du siehst, dass sie sich nur mehr quält, dann lasse den TA zu dir kommen, tu ihr und dir den Stress mit "zum Einschläfern bringen" nicht an. Die meisten TÄ machen Hausbesuche in solchen Fällen.
 

manfredd

Katzenjunges
Danke für den Tip mit dem Hausbesuch. Ich habe gerade mit unserem TA telefoniert. Natürlich kommt er auch ins Haus. Er meinte aber, er würde lieber Sushi nochmals gründlich ansehen - und das kann er in der Tierklinik besser. Er ist - und das freut mich ganz besonders - genauso wie ich der Meinung, dass nicht vorschnell eingeschläfert wird aber auch nicht Leid unnötig verlängert wird. Ich bin um 17 Uhr beim TA. An mehr denke ich jetzt mal nicht.
 

Humpel

Hauskatze
hallo, ich fühl mit dir. Mir wird das leider auch irgendwann bevorstehen, meine beiden haben auch FIP. Ich möchte dir keine falschen Hoffnungen machen, weil es ist wie du eh weißt, feuchte FIP heißt Einschläfern unumgänglich. Ich kenne allerdings einen einzigen Fall in ganz Österreich, wo eine Therapie geklappt hat. Aber dazu muß man sagen, es ging um einen Kater, der unglaublich umgänglich und fast wie ein Hund war, und die Besitzerin hat den Kater wirklich ein Monat lang dauernd mit sich herumgeschleppt, ihm alle zwei Stunden selber Infusion gelegt mit Medis und so. Ich glaube nicht, daß dieses Ergebnis wiederholbar ist. Ich hoffe du hast einen schönen Abschied von deiner Kleinen, und ich wünsche dir, das du den richtigen Moment erkennst.
 

_gismo_

Hauskatze
Hallo, ich hab gerade deinen Eintrag in meinem Thread gelesen. Es tut mir sehr leid für dich und deine Familie! Vorallem natürlich für die Mietz. Ich hab ja gerade erst meine Mietz gehen lassen müssen. Ich will da jetzt garnicht zu weit ausholen, aber bei uns war es eben auch so, dass ich kurz nachdem ich den Anruf getätig hatte, das Gefühl hatte jetzt gehts wieder aufwärts und ich habe zu früh entschieden. Einer oder eine der Foris hat dann geschrieben, dass es eher nicht darum ginge den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, sondern eher darum ob dieses Leben noch lebenswert ist (das ist natürlich schwer zu beantworten), aber vorallem ob noch objektiv gesehn eine Steigerung/Verbesserung des Wohlbefindens möglich ist. In der Realität fällt es einem halt nicht so leicht das Rationale vom Emotionalen zu trennen. Ich hatte ja immer bedenken, wann ist des Mord und wann ist es eine Erlösung. Am Ende kam die Entscheidung dann aber genau zum richtigen Zeitpunkt und ich denke, dass wenn man es mal anspricht/andenkt, also ernsthaft, dann hat man innerlich schon die Entscheidung getroffen und muss sich nur mit sich und dem Tier auf einen Zeitpunkt einigen. Ich habe Gismo am Tag davor ganz sachlich versucht zu erklären was jetzt ansteht, dass es einen Ausweg gibt, dass sie nicht leiden muss und dass es für mich okay ist wenn sie gehen will/kann, dass sie tapfer war die ganze Zeit und es da okay ist wenn man müde ist und hab ihr eben den Schlaf, den entgültigen in Aussicht gestellt. Ich weiß nicht wieviel sie verstanden hat, die Worte wahrscheinlich nicht, aber sicherlich die darunterliegende Ebene, das Loslassen.
Und ganz wichtig, danach ist kein Leiden für sie mehr da. 'Nur' wir bleiben mit dem Verlust zurück.
Ich wünsche Euch ganz viel Kraft! Ihr schafft das!
Viele Liebe Grüße
Christina
 

manfredd

Katzenjunges
Der letzte Weg ist getan. Die Untersuchung ergab, dass es seit Montag viel schlimmer geworden ist. Wahrscheinlich ist die Flüssigkeit nicht mehr nur im Bauch sondern auch in der Brusthöhle gewesen. Ein nochmaliges Punktieren habe ich unserer Sushi jedoch erspart, da es ihr in keinster Weise geholfen hätte.
Beruhigend für mich ist, dass sie wirklich friedlich, ja sogar mit einem Schnurren, eingeschlafen ist. Besonders nett und rührend war für mich, dass nicht nur mir die Tränen aus den Augen liefen. Unserem TA hatte ganz offensichtlich ebenfalls nasse Augen. Die Verabschiedung war ein Blickkontakt - der mehr Anteilnahme als tausend Worte aussagte - verbunden mit einem wortlosen Händeschütteln.
In Gedenken an Sushi hier ein Bild von ihr:
bildschnittoriginal.jpg

Als ich die Aufnahme gemacht habe war sie noch nicht krank Wir waren uns nicht ganz einig: Sie wollte schmusen, ich wollte fotografieren - daher der grantige Ausdruck.
Danke Euch nochmals für die lieben Worte.
Lg-
Manfred

Hier brennt eine Kerze für Sushi
 
Zuletzt bearbeitet:

_gismo_

Hauskatze
Das ist so traurig Manfred. Ich wünsche Euch viel Kraft für die nächste Zeit. Ich fühle mit Euch. So viel Schmerz für eine Woche, aber auch soviel Liebe..
 
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