Da Bozz
Welpen
Hallo,
nachdem man in den Tierforen sehr viel über Fibrosarkome bei Katzen liest, meistens mit traurigem Ausgang, wollte ich euch die Geschichte von unserem 7 1/2-jährigen Europäisch-Kurzhaar-Kater Petzi nicht vorenthalten, vielleicht macht sie ja manchen etwas Mut und Hoffnung.
Im Februar ertasteten wir an der rechten Hüfte einen ca. haselnussgroßen, festen und klar abgegrenzten Knoten. Da wir zu dem Zeitpunkt noch nichts von Fibrosarkomen wussten, rechneten wir mit einer Zyste oder etwas in der Art. Da sowieso eine Maulhöhlensanierung unter Narkose anstand, beschlossen wir, auch den Knoten operativ entfernen und pathologisch untersuchen zu lassen. Diagnose Fibrosarkom, der Schock war groß, wir rechneten fix damit, dass das über kurz oder lang Petzis Todesurteil war. An der Operationsnarbe war schon wieder ein kleiner Knoten zu spüren, der schnell wuchs, offenbar das erste Rezidiv.
Unsere Tierärztin verwies uns auf die onkologische Station der veterinärmedizinischen Universität Wien, wo er zuerst mal durchgecheckt wurde (so viele tierliebe Menschen auf einem Haufen habe ich noch nirgendwo gesehen, die Vetmeduni ist absolut grandios, sowohl was die Beratung als auch die medizinische Behandlung angeht). Zum Glück hatte der Tumor nicht metastasiert (Fibrosarkome metastasieren selten, sondern wachsen invasiv in das umliegende Gewebe, aber Metastasen müssen natürlich vor der weiteren Behandlung ausgeschlossen sein).
Wenige Tage später wurde er, diesmal auf der Vetmeduni, ein zweites Mal operiert. Dabei wurde großflächig das umliegende Gewebe entfernt. Da die Operationswunde ziemlich groß war, musste Petzi die nächsten zwei Wochen (natürlich betrichtert) in einem Käfig verbringen, da er keinesfalls laufen und springen durfte, um ein Aufplatzen der Wunde zu verhindern.
Das verunsicherte uns zunächst, aber wir hatten ja keine Wahl, die Operation musste sein. Tatsächlich gewöhnte er sich schnell an den Käfig bzw. ertrug ihn tapfer und geduldig, vielleicht half ja auch das Schmerzmittel dabei, etwas zu entspannen. :-D
Die Wunde verheilte schnell und sehr gut, nach den zwei Wochen wurden die Nähte gezogen. Laut Befund befand sich im entfernten Gewebe bereits ein kleines Rezidiv, allerdings waren die Randstellen frei von Tumorzellen und Petzi somit geheilt. Wenige Tage später durften wir ihn auch schon wieder in den Garten lassen.
In vielen Threads zum Thema ist zu lesen, dass die Tierhalter ihren Lieblingen den Stress, der mit den zahlreichen Behandlungen verbunden ist, nicht zumuten wollen und die Katze daher unbehandelt einschläfern lassen. Die Fahrten zur Vetmeduni (ca. 45 Minuten pro Strecke, einen großen Teil davon auf der Autobahn) waren für Petzi auch sehr stressig, wir mussten immer zu zweit fahren, damit wir ihn beruhigen konnten. Kaum wieder zuhause, war das alles aber vergessen und auch jetzt tollt er wieder so wie früher im Garten herum, als wäre nie etwas gewesen. Bitte versucht eine Behandlung zumindest!
Wenn mittels Operation nicht alle Tumorzellen entfernt werden konnten, gibt es auf der Vetmeduni übrigens auch die Möglichkeit, eine Bestrahlungs- und Chemotherapie durchzuführen. Die Bestrahlungstherapie dauert 3 Wochen, die Katze wird täglich bestrahlt und dazu kurz narkotisiert, zudem kostet sie € 3.200. Wir hätten es auf jeden Fall probiert, wenn es notwendig gewesen wäre.
Da das Fibrosarkom höchstwahrscheinlich durch eine Impfung (felines Impfsarkom) ausgelöst wurde, haben wir in dieser Hinsicht auch eine Änderung des Impfplans mit dem Onkologen abgesprochen. Ab sofort wird Petzi nur mehr wenn unbedingt notwendig geimpft (ich glaube, das waren alle 3 Jahre gegen Leukose oder Tollwut oder beide), wir verwenden einen anderen Impfstoff und lassen ihn in den Schwanz impfen (da er "so brav" bei der Behandlung war, geht der Arzt davon aus, dass das kein Problem sein sollte, und wenn wieder ein Fibrosarkom auftreten sollte, wird der Schwanz um ein Stückchen gekürzt, was zwar übel klingt, aber die schonendste Methode ist). Außerdem bekommt er Medikamente, sollte er welche benötigen, nach Möglichkeit nur noch oral verabreicht.
Ich hoffe, dass so mancher Betroffene aus der Geschichte ein bisschen Hoffnung schöpfen kann, eine Behandlung zahlt sich auf jeden Fall aus! Katzen sind unglaublich tapfere und robuste Tiere, und was sind schon 2 Wochen im Käfig gegen ein halbes Katzenleben, das sie noch vor sich haben könnten. Unser Petzi genießt schon wieder das schöne Frühlingswetter und das Fell die Narbe wird auch bald wieder unsichtbar unter dem Fell versteckt sein
Wichtig ist, schnell zu handeln, solltet ihr bei eurem Liebling so einen Knoten ertasten (meist an den Stellen, an denen geimpft wird). Fibrosarkome wachsen extrem schnell, da kann jeder Tag zählen! Ach ja, Finger weg von Misteltropfen, Hömöopathie, Schlangengift und dem Mist, der einzige dem sowas hilft, ist der Hersteller.
nachdem man in den Tierforen sehr viel über Fibrosarkome bei Katzen liest, meistens mit traurigem Ausgang, wollte ich euch die Geschichte von unserem 7 1/2-jährigen Europäisch-Kurzhaar-Kater Petzi nicht vorenthalten, vielleicht macht sie ja manchen etwas Mut und Hoffnung.
Im Februar ertasteten wir an der rechten Hüfte einen ca. haselnussgroßen, festen und klar abgegrenzten Knoten. Da wir zu dem Zeitpunkt noch nichts von Fibrosarkomen wussten, rechneten wir mit einer Zyste oder etwas in der Art. Da sowieso eine Maulhöhlensanierung unter Narkose anstand, beschlossen wir, auch den Knoten operativ entfernen und pathologisch untersuchen zu lassen. Diagnose Fibrosarkom, der Schock war groß, wir rechneten fix damit, dass das über kurz oder lang Petzis Todesurteil war. An der Operationsnarbe war schon wieder ein kleiner Knoten zu spüren, der schnell wuchs, offenbar das erste Rezidiv.
Unsere Tierärztin verwies uns auf die onkologische Station der veterinärmedizinischen Universität Wien, wo er zuerst mal durchgecheckt wurde (so viele tierliebe Menschen auf einem Haufen habe ich noch nirgendwo gesehen, die Vetmeduni ist absolut grandios, sowohl was die Beratung als auch die medizinische Behandlung angeht). Zum Glück hatte der Tumor nicht metastasiert (Fibrosarkome metastasieren selten, sondern wachsen invasiv in das umliegende Gewebe, aber Metastasen müssen natürlich vor der weiteren Behandlung ausgeschlossen sein).
Wenige Tage später wurde er, diesmal auf der Vetmeduni, ein zweites Mal operiert. Dabei wurde großflächig das umliegende Gewebe entfernt. Da die Operationswunde ziemlich groß war, musste Petzi die nächsten zwei Wochen (natürlich betrichtert) in einem Käfig verbringen, da er keinesfalls laufen und springen durfte, um ein Aufplatzen der Wunde zu verhindern.
Das verunsicherte uns zunächst, aber wir hatten ja keine Wahl, die Operation musste sein. Tatsächlich gewöhnte er sich schnell an den Käfig bzw. ertrug ihn tapfer und geduldig, vielleicht half ja auch das Schmerzmittel dabei, etwas zu entspannen. :-D
Die Wunde verheilte schnell und sehr gut, nach den zwei Wochen wurden die Nähte gezogen. Laut Befund befand sich im entfernten Gewebe bereits ein kleines Rezidiv, allerdings waren die Randstellen frei von Tumorzellen und Petzi somit geheilt. Wenige Tage später durften wir ihn auch schon wieder in den Garten lassen.
In vielen Threads zum Thema ist zu lesen, dass die Tierhalter ihren Lieblingen den Stress, der mit den zahlreichen Behandlungen verbunden ist, nicht zumuten wollen und die Katze daher unbehandelt einschläfern lassen. Die Fahrten zur Vetmeduni (ca. 45 Minuten pro Strecke, einen großen Teil davon auf der Autobahn) waren für Petzi auch sehr stressig, wir mussten immer zu zweit fahren, damit wir ihn beruhigen konnten. Kaum wieder zuhause, war das alles aber vergessen und auch jetzt tollt er wieder so wie früher im Garten herum, als wäre nie etwas gewesen. Bitte versucht eine Behandlung zumindest!
Wenn mittels Operation nicht alle Tumorzellen entfernt werden konnten, gibt es auf der Vetmeduni übrigens auch die Möglichkeit, eine Bestrahlungs- und Chemotherapie durchzuführen. Die Bestrahlungstherapie dauert 3 Wochen, die Katze wird täglich bestrahlt und dazu kurz narkotisiert, zudem kostet sie € 3.200. Wir hätten es auf jeden Fall probiert, wenn es notwendig gewesen wäre.
Da das Fibrosarkom höchstwahrscheinlich durch eine Impfung (felines Impfsarkom) ausgelöst wurde, haben wir in dieser Hinsicht auch eine Änderung des Impfplans mit dem Onkologen abgesprochen. Ab sofort wird Petzi nur mehr wenn unbedingt notwendig geimpft (ich glaube, das waren alle 3 Jahre gegen Leukose oder Tollwut oder beide), wir verwenden einen anderen Impfstoff und lassen ihn in den Schwanz impfen (da er "so brav" bei der Behandlung war, geht der Arzt davon aus, dass das kein Problem sein sollte, und wenn wieder ein Fibrosarkom auftreten sollte, wird der Schwanz um ein Stückchen gekürzt, was zwar übel klingt, aber die schonendste Methode ist). Außerdem bekommt er Medikamente, sollte er welche benötigen, nach Möglichkeit nur noch oral verabreicht.
Ich hoffe, dass so mancher Betroffene aus der Geschichte ein bisschen Hoffnung schöpfen kann, eine Behandlung zahlt sich auf jeden Fall aus! Katzen sind unglaublich tapfere und robuste Tiere, und was sind schon 2 Wochen im Käfig gegen ein halbes Katzenleben, das sie noch vor sich haben könnten. Unser Petzi genießt schon wieder das schöne Frühlingswetter und das Fell die Narbe wird auch bald wieder unsichtbar unter dem Fell versteckt sein
Wichtig ist, schnell zu handeln, solltet ihr bei eurem Liebling so einen Knoten ertasten (meist an den Stellen, an denen geimpft wird). Fibrosarkome wachsen extrem schnell, da kann jeder Tag zählen! Ach ja, Finger weg von Misteltropfen, Hömöopathie, Schlangengift und dem Mist, der einzige dem sowas hilft, ist der Hersteller.
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