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FLUTD - Erkrankung der unteren Harnwege

T

Tom

Guest
FLUTD (Feline lower urinary tract disease), also die Erkrankung der unteren Harnwege bei Katzen, ist keine eigentliche Krankheit, sondern beschreibt vielmehr einen "Problemkreis", der den unteren Harntrakt bei Katzen betrifft. Es gibt dafür viele verschiedene potentielle Ursachen, meistens treten jedoch dieselben charakteristischen Merkmale auf:
  • häufige, teilweise erfolglose Versuche zur Harnentleerung
  • Harnentleerung bei unpassender Gelegenheit
  • Schmerzen bei der Harnentleerung, Unterleibsschmerzen
  • Blut im Harn
  • Übermäßiges Lecken der Genitalien
Wenn eine Katze eines der oben beschriebenen Symptome aufweist, sollte man sofort den Tierarzt aufsuchen! (Schätzungsweise 10% der Katzen, die in die Tierarztpraxis gebracht werden, leiden an FLUTD-bedingten Problemen).

Blasensteine, Pfropfen in der Harnröhre, Krebs, neurogene Erkrankungen, durch Viren und Bakterien verursachte entzündliche Prozesse, anatomische Anomalien und Verletzungen können die Ursache sein. Reizungen sind selten auf Bakterien und Viren zurückzuführen, und fast in der Hälfte aller Fälle können keine spezifischen Krankheitsursachen festgestellt werden. Die am häufigsten beobachtete Ursache von FLUTD ist die Bildung von Gries, kleinen Steinen oder Kristallen, die als Urolithen bezeichnet werden. Diese Steine reizen den unteren Harntrakt und können den Harnfluß teilweise oder sogar ganz blockieren. Diese Situation kann lebensbedrohlich werden!

Männliche Katzen sind - möglicherweise bedingt durch ihren Körperbau - stärker gefährdet, an FLUTD zu erkranken. Bei männlichen Katzen ist die Harnröhre enger und kann daher leichter verstopfen.

Wenn der Tierarzt Urolithen diagnostiziert hat, wird durch eine Steinanalyse festgestellt, an welchem Typ von Harnsteinen die Katze leidet. Es gibt mehrere Steintypen, die sich durch ihre chemische Zusammensetzung unterscheiden. Einige können bereits in den Nieren entstehen. Die häufigsten bei Katzen auftretenden Urolithen sind Struvit- oder Calciumoxalatsteine.

Vor 10 bis 15 Jahren bestanden mehr als 80% der bei Katzen festgestellten Urolithen aus Struvit und nur 2% aus Calciumoxalat. Dieses Verhältnis änderte sich im Lauf der Zeit. Labordaten zeigen, daß die Häufigkeit von Struviturolithen deutlich gesunken ist, und daß das Auftreten von Calciumoxalatsteinen von 2 auf 17,5% (Europa) oder sogar 53% (USA) gestiegen ist.
Beide Arten können allerdings sehr gut über die Nahrung beeinflußt werden. Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Behandlung von Struvit- und Calciumoxalatsteinen bei Katzen. Die Harnzusammensetzung wird entscheidend durch die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme beeinflußt. Der jeweilige Kristall- oder Steintyp benötigt zu seiner Bildung verschiedene - sogar gegensätzliche - Bedingungen; daher sind zwei verschiedene Ansätze zur Unterstützung bei diesen beiden Krankheitsbildern über die Ernährung nötig. Es sollte auf jeden Fall eine diätetische Behandlung eingeleitet werden, die sich nach der Analyse der Kristalle bzw. Urolithen richtet. Das Ziel ist die Unterbindung der weiteren Harnsteinbildung, indem die Ursachen ausgeschaltet oder reguliert werden.
Wenn Harnkristalle oder -steine in den Harnwegen diagnostiziert werden, kann das erneute Auftreten am besten durch eine Umstellung der Ernährung verhindert werden.

Katzen sind Gewohnheitstiere. Eine Veränderung ihres normalen Tagesablaufes kann FLUTD über den "Umweg" Streß auslösen.
Hierzu noch ein paar grundlegende Tipps:
  • wenig bis keine "menschlichen" Nahrungsmittel, wenige "Leckereien"
  • jederzeit ausreichend frisches Wasser
  • zu festen Tageszeiten und stets am Stammplatz füttern
  • Katzenklo besonders sauber halten (Katzen neigen zur Harnverhaltung, wenn die Katzentoilette nicht sauber ist)
  • psychische Belastungen weitgehend ausschalten - Streß kann den Wasser- und Mineralstoffhaushalt einer Katze beeinflussen!
  • regelmäßig zum Tierarzt
(Quelle: www.katze-und-du.at bzw.
cxflutd.htm
)


Tom
 

sternchen2306

Katzenjunges
Wenn Harnkristalle oder -steine in den Harnwegen diagnostiziert werden, kann das erneute Auftreten am besten durch eine Umstellung der Ernährung verhindert werden.

Tom

Und wie sieht diese Umstellung der Ernährung aus?
Mein Tierarzt meinte, dass ich dazu spezielles Futter bräuchte, welches es nur bei Tierärzten gäbe... Dies müsse man tlw bis zum Lebensende füttern?!

Nicht, dass ich meinem Tierarzt nicht vertrauen würde, dennoch bin ich immer etwas kritisch, was das eigene "Tierarztfutter" betrifft. Manchmal denke ich, dass die es nur empfehlen um damit Geld zu machen :gruebel:

Habt ihr Erfahrungen mit dieser Krankheit?
 

sollhaben

Hauskatze
Zum Thema Ernährung wirst hier sehr bald fündig. Gibt unzähliche Threads, die sich genau darum drehen.

Mein Kater hatte vor ca. 2. Jahren Harnsteine und wäre fast gestorben, seither bekommt er nur mehr das spezielle Nassfutter von Royal Canin bzw. Fleisch. Seither hatte er keine Probleme mehr.

Manches Mal bekommt er jetzt auch "normales" hochwertiges Futter und es geht ihm wirklich sehr gut.
 

Soraya

Hauskatze
Ich verwend mal gleich den Thread!

Mein Süsser hat mittlerweile zum 4 Mal hintereinander eine Blasenentzündung......

Der Tierarzt hat AB gegeben, Blase gespült und mittlerweile bekommt er auch Cortison.

Hat irgendjemand vielleicht einen Tipp, auf was mein bei so hartnäckigen Blasenentzündungen noch achten sollte? Ich hab ja schon alles versucht, was ich weiss, aber anscheinend hilft nichts.

Er bekommt zusätzlich noch Guardacid Tabletten und Astorin....

LG, Soraya
 

Soraya

Hauskatze
Nein, Trockenfutter hat er nie bekommen. Bei mir jedenfalls nicht. Ich hab ihn aus dem Tierheim und weiss daher nicht, was die Vorbesitzer gefüttert haben....
Ich hab ihn jedenfalls seit über einem Jahr und bei mir wird er hauptsächlich gebarft.
 

Soraya

Hauskatze
Er trinkt eigentlich ganz gut für eine Katze, ich hab 2 Trinkrunnen in der Wohnung und zusätzlich noch 3 Wassernäpfe aufgestellt....

Der Bewegungsfreudigste Kater ist er nicht, ist auch schon 7 Jahre alt ;-) Ich versuche aber, ihn regelmäßig zum Spielen zu animieren ;-)

Danke für den Link!

Ich hoffe so sehr, dass die Behandlung diesmal anschlägt. Die letzten Male hat 1 bis 2 Wochen nach Ende der AB Behandlung alles wieder von vorne begonnen..........
 

Nastassja

Hauskatze
Welche Seite auch sehr hilfreich ist, ist die von der Yahoo-Group nierenkranke Katze. Dort geht es aber nicht nur um Nieren-, sondern eben auch um Harnwegserkrankungen.
Und die Leute dort haben halt wirklich sehr viel Erfahrung und Wissen. Man ist also gut aufgehoben. :)

Ich stell mal sicherheitshalber den Link ein:

http://de.groups.yahoo.com/group/nierenkranke_Katze/
 

mietz

Energiebündel
Wie man sieht sind leider Harnwegs und Nierenerkrankungen bei Katzen sehr häufig und können sehr schlimme Folgen haben (Das hört man leider auch hier im Forum. Christine hat zB so viel ich weiß mit Cleo schon länger Nierenprobleme und kennt sich zwangsweise mit Phosphatbindern wie Renalzin, Diät, Blutwerten etc. aus). Aber eigentlich müsste es ja möglich sein, wie ihr sagt mit einer passenden gesunden Ernährung vorzubeugen.
Nur ist eben noch nicht bei allen Katzenbesitzern ein Bewusstsein dafür da.
Die Gruppe bei Yahoo find ich übrigens toll und sehr informativ. Schade nur, dass so viele von ihren leidenden Tieren berichten müssen :(.
 

krizzy

Energiebündel
Ich finde, die Aufklärung seitens der Tierärzte und vielleicht auch MEdien sollte da besser fungieren, wenns um so eine häufige ERkrankung bei älteren KAtzen geht. Vor allem wenn es Möglichkeiten zur Vorbeugung gibt. Mir selbst war das ganze völlig unbekannt und jetzt seit dem ich bewusst aufpasse, finde ichs erschreckend, wieviele Fälle überall im NEtz auftauchen, wos um sowas geht!
 

gloria07

Hauskatze
Erstmal danke an Tom für den informativen Artikel! Ist wirklich interessant - wenn auch erschreckend - zu erfahren, wie viele verschiedenen Erkrankungen der unteren Harnwege, Nieren etc. es gibt.

@mietz: Da du Renalzin erwähnt hast: Ich hab vor Kurzem einen tollen Beitrag in einem Tierblog gelesen, in dem das Mittel erwähnt wir - inklusive Erfahrungsbericht einer betroffenen Besitzerin:

http://1fachtiere.wordpress.com/2008/11/14/katze-renalzin-recherche-mehr-cni-ipakitin/#comment-1369

Vielleicht hilfreich für den einen oder anderen, dessen Stubentiger sich mit einer Nierenerkrankung quälen muss :blush:

LG
 

mietz

Energiebündel
Nun ja. Wenigstens auch einmal ein Erfolgserlebnis.
Das ist bei einer so unheilbaren Krankheit ja zumendest ein Lichtfleck am Ende des Tunnels und macht vielleicht gibt Grund zur Hoffnung.
Zur Bewusstseinsbildung kann ich nur sagen, dass es natürlich in TV und Radio sehr wenig gibt. Die Tierärzte fangen langsam damit an (Plakate in der Ordination, richtige Diagnose) und im Internet muss man eigentlich auch erst etwas suchen um fündig zu werden.
Trotzdem glaube ich dass die Informationen die man findet immer besser und ausfürhlicher werden.
 

krizzy

Energiebündel
Ja das stimmt schon. Im Internet gibts zum Glück viele hilfreiche Seiten zum Thema prevention, man muss nur wissen, wo man sucht, weil ja doch leider viel Schwachsinn auch verzapft wird. Ich persönlich würd Sachen, die ich online lese, doch noch mal mit dem Tierarzt besprechen (vorausgesetzt dieser weiß auch gut bescheid)
 

gloria07

Hauskatze
@mietz & krizzy: ohne die meinung eines experten, sprich tierarztes, würde ich meinen katzen nie und nimmer irgendein medikament verabreichen. schon allein wegen den möglichen nebenwirkungen. damit ist zwar auch nicht 100%ig gesichert, dass mein tier das mittel wirklich verträgt, aber zumindest kann ich mir dann nicht vorwerfen, mich im vorfeld nicht genügend informiert zu haben...

mir hat der angesprochene artikel über renalzin jedenfalls gezeigt, dass die entwicklung in richtung gut verträgliche und wirksame medikamente im kampf gegen CNI voranschreitet und dieses thema nicht mehr nur was für direkt betroffene ist :blush:
 
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