Auszug aus der faq von d.r.t.k:
4.5.4 Darmparasiten (Würmer)
Würmer leben im Magen und im Darm der Katze und "stehlen" ihr dort Teile der Nahrung. Bei starkem Befall kann es daher zur Unterversorgung mit Vitaminen, Mineralien und Eiweiß kommen. Für Katzenwelpen können Würmer lebensbedrohlich werden.
Es gibt verschiedene parasitär lebende "Wurmfamilien" (Oberbegriff: Helminthen). Katzen werden von Plattwürmern (Bandwürmer) und Rundwürmern, auch Nematoden genannt (Spul-, Haken-, Peitschenwürmer), befallen. Zu sehen bekommt man sie so gut wie nie. Lediglich Bandwürmer fallen dem Tierhalter gelegentlich als "Reiskörner" auf, wenn einzelne Wurmglieder am After kleben (erstklassig zu sehen auf den Fotos unter
. Spulwürmer können erbrochen werden - das allerdings nur bei länger andauerndem und sehr starkem Befall.
Für den Menschen gefährlich werden können vor allem drei Arten:
1. Der Spulwurm, insbesondere für Kinder. Zu den möglichen Folgen gehören Fieber, Muskel-und Gelenkschmerzen, Lungenentzündung, Sehstörungen, nervöse Störungen, Hirnhautentzündungen bis hin zu epileptischen Anfällen.
2. Der Fuchsbandwurm, ein besonders "heimtückischer" Parasit. Fuchsbandwurmfinnen nisten sich in Leber und Lunge ein und schädigen diese Organe massiv. Eine Heilung ist kaum möglich, die Übertragung findet jedoch eher über ungewaschene, mit Fuchskot verseuchte Waldbeeren als über die Katze statt. Der bei Katzen viel häufigere, weil durch den Floh übertragene Gurkenkernbandwurm ist für den Menschen relativ harmlos. Bei der Katze hat er bei starkem Befall ein struppiges Fell, Futterverweigerung und schleimigen Durchfall zur Folge.
3. Der Hakenwurm. Seine Larven werden durch Auflecken oder über die Haut aufgenommen. Sie bohren sich durch die Haut hindurch, gelangen so in die Blutbahn und über das Herz in die Lunge. Hakenwürmer gefährden vor allem Freigänger. Ein Befall kann erst nach etwa vier Wochen nachgewiesen werden. Bei starkem Befall kann es zu Abmagerung, Apathie, blutigem Durchfall, Darmentzündung, Blutarmut und Immunschwäche bis hin zum Tod kommen. Der Hakenwurm kommt weltweit vor, vor allem aber in den Tropen und Subtropen.
Der einzige für den Menschen ungefährliche Katzen-Darmparasit ist der Peitschenwurm. Bei der Katze löst er bei starkem Befall Blutarmut, blutige Darmentzündungen, Abmagerung und Kräfteverfall aus. Bei Katzenwelpen kann es zu Entwicklungsstörungen kommen.
Während Band-, Haken- und Peitschenwurm meist nur bei Freigängern und/oder Flohbefall auftreten, können Spulwurmeier auch von uns Menschen eingeschleppt werden (Schuhsohlen). Deshalb macht es Sinn, auch reine Wohnungskatzen regelmäßig auf Wurmeier untersuchen zu lassen. Hierzu sollte man ein- bis zweimal im Jahr eine Stuhlprobe (Kot von drei Tagen, da Wurmeier nicht ständig ausgeschieden werden!) zum TA bringen. Wichtig: Die Katze vorher wiegen. Wurmkuren werden nach Körpergewicht verabreicht, bei Unterdosierung nützt die Kur nichts. Die zuverlässigste Wirkung haben Wurmkuren auf adulte (erwachsene) Würmer. Neuerdings gibt es jedoch Wurmkuren, die versprechen auch Eier und Larven erfolgreich abzutöten. Zur Sicherheit sollte man aber bei stärkerem Wurmbefall nach etwa drei Wochen nochmals eine Kotprobe untersuchen lassen, um anhaltenden Befall ausschliessen oder gegebenenfalls nachbehandeln zu können. Es empfiehlt sich, das Wurmkurmittel häufig zu wechseln, um Resistenzen vorzubeugen.
Bei Freigängern ist immer eine kombinierte Spul- und Bandwurmkur angesagt, bei Wohnungskatzen kann dies nach einem Flohbefall ebenfalls nötig sein. Deshalb: Freigänger alle drei Monate entwurmen (evtl. vorher Kotproben untersuchen lassen). Wohnungskatzen brauchen nur ein bis zweimal jährlich untersucht zu werden - es sei denn, es gab einen Flohbefall (siehe 4.5.1).