ich muss euch jetzt auch was erzählen:
ich hatte vor einigen Jahren auch ein Problem mit einem Tierarzt. Der hat nämlich einfach meine Katze eingeschläfert, ohne mein Einverständnis.
Aber von Anfang an:
es war eine junge Katze mit Ataxien, also Gleichgewichtsstörungen. Die Katze fraß, spielte, es ging ihr gut, lediglich hatte sie Probleme mit dem Gleichgewicht. Ich weiß, dass manche Menschen (auch Tierärzte) dann meinen, ein solches Tier sollte sofort eingeschläfert werden, da es keine Lebensqualität hat. Nun, ich sah das nicht so (und sehe es auch heute nicht so). Wenn die Katze apathisch gewesen und nur herumgelegen wäre und offensichtlich keine Lebensfreude gehabt hätte - in Ordnung. Aber auch behinderte Menschen leben und können glücklich sein, warum dann nicht auch Katzen (solange sie keine Schmerzen haben)? Diese Katze benahm sich jedoch wie eine ganz normale junge Katze, mit Spielen, Herumhüpfen, Schnurren, Schmusen. Die Gleichgewichtsstörungen wurden auch immer besser - offensichtlich lernte die Katze, damit umzugehen und sie auszugleichen. Als sie etwa 4 Monate alt war, konnte sie auch auf die Couch springen, auf den Kratzbaum klettern und auch an meinen Hosenbeinen hochklettern.
Eines nachts bekam die Katze einen epileptischen Anfall. Ich war natürlich erschrocken und ging gleich am nächsten Tag zu besagtem Tierarzt. Der behielt die Katze über Nacht zur Beobachtung da. Er sagte, er sei der Meinung, dass es das Beste wäre, die Katze einzuschläfern. Ich war aber nicht der Meinung, sondern wollte erst noch eine 2. Meinung einholen - meines Wissens ist ja auch Epilepsie behandelbar. Zumindest kann man die Anfälle unterdrücken. Klar haben die Medikamente Nebenwirkungen und die Katzen werden oft nicht so alt wie Katzen ohne Epilepsie, aber sie können doch ein beschwerdefreies Leben führen.
Am nächsten Tag will ich die Katze abholen und sage das der Ordinationsassistentin, und die sagt dann zu mir (diese Worte werde ich nie vergessen): "Oh, da muss ich die Katze aber aus der Tiefkühtruhe holen." Ich fragte schockiert, was das zu bedeuten hatte und sie meinte: "Naja, der Herr Doktor hat sie doch gestern abend noch eingeschläfert!"
Ich sage euch, eine solche Szene, wie ich sie dann im vollen Wartezimmer hingelegt habe, habt ihr noch nicht erlebt. Ich hatte nie das Einverständnis dazu gegeben, auch mein Mann nicht (der TA behauptete aber, mein Mann hätte ihm das Einverständnis telefonisch erteilt). Ich war aber bei diesem Telefonat dabei und mein Mann hat soetwas NIE gesagt, sondern, dass wir die Katze am nächsten Tag abholen kommen und zusätzlich noch bei einem anderen Tierarzt vorstellen wollen.
Als ich dem TA das vorwarf, schrie er mich vor versammelter Kundschaft an, dass ich eine Tierquälerin sei und er mich anzeigen würde, weil ich nicht sofort der Einschläferung zugestimmt habe. Weiters wollte er von mir 100 EUR für die Einschläferung. Worauf ich natürlich gesagt habe, dass ich mir das nicht bieten lasse, er sich die 100 EUR sonstwohin stecken kann und ich mich überdies bei der TÄ-Kammer über ihn beschweren würde.
Ihr könnt euch vorstellen, dass die anwesenden Kunden im Wartezimmer schockiert waren, einige sind auch aufgestanden und gegangen.
Ich habe mich dann natürlich bei der TÄ-Kammer beschwert und mich auch überall erkundigt, was ich unternehmen könne. Leider hat alles nichts gebracht, weil Aussage gegen Aussage stand: der TA behauptete nämlich nach wie vor, dass mein Mann der Einschläferung am Telefon zugestimmt hat. Er sagte auch, dass aus seiner Sicht die Einschläferung gerechtfertigt war und dass er als TA das doch besser beurteilen könne als ich als Laie.
Der Tierarzt praktiziert heute noch, denke ich, was mich sehr traurig macht.