Hallo Dany,
Teddy starb an Nierenversagen. Aber es ging so rapide, ich kann es jetzt noch nicht glauben.
Angefangen hat es damit, dass er mehr getrunken, und öfters Wasser/Schleim erbrochen hat. (und ein bissi abgenommen) Zwar war meist Gras oder ein paar Haare dabei, aber das Wasser/der Schleim war eben ungewöhnlich. Sonst war er aber völlig fit, man hat ihm überhaupt nix angemerkt. Ich bin aber trotzdem gleich zum TA, (das war am 17.1.) der hat leicht erhöhte Harnstoff- und Kreatininwerte festgestellt. Aber auf meine Frage hin, ob es eh nicht lebensgefährlich wäre, hat er mir gesagt, nein. Zwar wäre das bereits geschädigte Nierengewebe nicht mehr zu reparieren, aber mit ein paar Infusionen und Medikament (Fortekor), das er allerdings bis zum Rest seines Lebens nehmen müsste, müssten sich die Werte bald wieder verbessern, und er könnte noch ein paar Jahre in guter Verfassung leben.
Er hat also gleich eine subkutane Infusion und eine Tablette Fortekor 2.5 bekommen. Der TA hat mir auch Nierendiätfutter (Nassbeutel) mitgegeben, die Teddy sogar wirklich gerne gefressen hat. Am übernächsten Tag hat Teddy die nächste Infusion bekommen, dann alle zwei/drei Tage eine. Zwischen erster und zweiter Infusion hat er sogar 20 g zugenommen, und er hat noch normal gegessen. Aber ab der nächsten Infusion ging es bergab. Die Harnstoffwerte waren weiter angestiegen, und er wollte nicht mehr essen. Der TA hat mir noch so eine spezielle Nahrungsergänzungsmittelpaste (Calopet) und Ipokitine mitgegeben.
Da Teddy aber nur mehr zwei Bröckchen Essen gegessen hat, was natürlich zu wenig war, habe ich ihm die Paste auf dem Finger hingehalten, ein bisschen mit Butter und Pflanzenöl verrührt, (hab den TA extra gefragt, ob das eh in Ordnung ist, und er sagte, die Hauptsache ist, DASS er etwas isst). Teddy hat zwar gerade noch ein bisschen Paste geleckt, (2 Tage lang) aber sonst nichts mehr. Und zwei Tage darauf hat er auch das nicht mehr getan. Er hat wirklich alles verweigert.
Bei der nächsten und dritten Blutabnahme (das war am 28.1.) waren die Harnstoffwerte schon so hoch, dass das Gerät es gar nicht mehr messen konnte. Ich habe den TA nach so einer Spritze gefragt, damit ich Teddy wenigstens irgend etwas einflößen konnte. Na ja, Zwangsfütterung wie man so schön sagt. (er hat ja nur mehr Wasser getrunken, aber sonst absolut nichts mehr zu sich genommen) Der TA meinte, wenn es so weiter geht, sieht es schlecht aus. (na net)
Teddy war da ja eh schon so schwach. Zwar hat er sich gegen die Infusionen und Blutabnahmen natürlich immer gewehrt, dann aber immer relativ ruhig über sich ergehen lassen.
Eine TA-Assistentin war da nie dabei. Am 28. war sie dann aber dabei, und die hat ihn wirklich so grob angefasst. Ich hab Teddy eh gestreichelt und ihn gehalten und beruhigt, aber die Assistentin hat ihre dämlichen Finger nicht von ihm gelassen. Der TA hat sich noch verstochen, die Assistentin hat Teddy beim Halten fast das Bein umgebogen, und der arme Teddy hat voll geschrien. Ich bin normalerweise nicht der Typ der schnell böse wird, aber diese Assistentin hätte ich am liebsten weggestoßen und angeschrien. Dann war das Blutabnehmen zum Glück eh schon vorbei. Teddy hat voll gehechelt und ich hab ihn gestreichelt und wieder in den Korb hineingelassen.
Das Bild hat sich mir so eingebrannt, er war eh schon so schwach, und hat sich trotzdem so gegen sie gewehrt, und die ist noch so grob.
Zuhause hat sich Teddy sofort unter die Couch verzogen, und ist lange nicht mehr hervor gekommen. Aber seit der 2. Infusion ist er ohnehin sehr viel gelegen.
Dennoch ist er zwischendurch immer die Stiege heruntergekommen und wollte raus. Selbst am 29. und 30. wollte er noch raus, aber da hatte ich Angst, dass er sich draußen verkriecht und stirbt, und hab ihn nur mehr auf den Balkon gelassen, dass er wenigstens frische Luft schnuppern kann.
Donnerstag nachts sind wir sogar noch mal zum Nottierarzt, weil wir geglaubt haben, Teddy stirbt.
Ich hatte die Spritze mit dem Spezialfutter mit und hab den NTA gefragt, ob er ihm die vielleicht geben kann, denn mir ist es nicht gelungen. Der TA hat es versucht, hat Teddy dann an die Kehle gegriffen (das ist so ein Spezialgriff, mit dem man den Schluckreflex überprüfen kann) dann aber traurig den Kopf geschüttelt und gesagt, er will gar nicht mehr schlucken, und hat mit seinem Leben also schon abgeschlossen. Auf meine Frage hin, ob er Schmerzen hätte, sagte er, selbst wenn er welche hätte, so würde er sie gar nicht mehr spüren, da er von den Schadstoffen in seinem Körper schon so benebelt ist, dass er gar nichts mehr mitkriegt. Aus dem Mäulchen hat er schon ziemlich arg nach Ammoniak gerochen, und ... ach, es war so schlimm und traurig, ihn so leiden zu sehen.
Zwar hat ihm der NTA noch eine Infusion gegeben, und am nächsten Tag hätte er dann bei meinem TA wieder eine bekommen, aber das ging nicht mehr, bzw. wollte ich ihm nicht mehr antun. Er konnte ja fast gar nicht mehr gehen, seine Beine sind immer eingeknickt, und er ist immer hingefallen. Reagiert hat er so gut wie gar nicht mehr.
Freitag morgen habe ich meinen TA angerufen und gebeten, ob er nicht vorbei kommen kann, um Teddy zu erlösen.
Teddy ist den ganzen Tag unter dem Bett oder der Couch gelegen, ist nur mal zum Trinken oder zum Urinieren hervor gekrochen. Aber ich habe ihm auch direkt alles neben hin gestellt. Unter Couch und Bett ist er schon immer gerne gelegen, wirklich seit ich ihn kenne, aber dieses Mal in den letzten paar Tagen war es anders, ich hab es irgendwie gemerkt, und der NTA hatte Recht.
Am Tag (also der 30.1.) als der TA kam, das war um 19.00 Uhr, ist Teddy auch nur mehr gelegen, und eine Viertelstunde bevor der TA kam, ist er die Stiege herunter gekommen, bzw. hat es versucht. Ich hatte Angst, dass er herunterfällt und hab ihn herunter getragen. Er konnte nur mehr ganz schwach miauen, hat sich vor die Gartentür gelegt und wollte raus. Ich hab ihn noch lange gestreichelt, hab ihn in ein Handtuch eingewickelt, aufgehoben und bin mit ihm ein letztes Mal in den Garten. Ja, und kurz darauf ist eh schon der TA gekommen. Teddy hat sich wieder ganz friedlich vor die Gartentür hingelegt, mit Aussicht in den Garten, und der TA hat ihm erst die Beruhigungsspritze und dann die 'Schlafspritze' gegeben. Ich hab Teddy noch bis zum Schluss gestreichelt.
Dann haben mein Freund und ich sowieso nur mehr geweint.
Es ist mir wirklich schwer gefallen, diese Entscheidung zu treffen, bis zum Schluss habe ich noch gehofft, dass sich sein Zustand wieder verbessert, aber es war natürlich aussichtslos. Selbst mit einer Ernährungssonde hätte man sein Leben um nur noch vielleicht zwei Tage verlängern können, wenn überhaupt (hat der TA gesagt). Aber das wäre für Teddy nur mehr eine Qual gewesen.
Es war unglaublich. Vor eineinhalb Wochen noch fit und dann plötzlich todkrank. Der TA sagte, er hat auf die Medikamente überhaupt nicht angesprochen, und es könnte sein, dass er immer schon etwas mit der Niere hatte.
Ich finde es nur irgendwie seltsam, dass es ihm gerade nach der 2. Infusion schlechter gegangen ist. Ich glaube einfach nicht, dass es Zufall war. Zweifellos hatte Teddy wirklich etwas an den Nieren, aber ich glaube, (das ist so ein Gefühl), dass bei der Behandlung irgend etwas nicht gepasst hat. Ich weiß mittlerweile, dass herzkranke Katzen gewisse Medikamente (z.B. Fortekor) nicht vertragen, aber der TA hat ja nicht mal überprüft, OB Teddy herzkrank ist.
So, jetzt höre ich lieber auf. Habe eh schon wieder so viel geweint, aber es geht halt noch nicht anders.
Tschuldigung nochmal, dass der Beitrag so lang geworden ist. (Ich werde mir hier wohl gleich einen schlechten Ruf einhandeln.)
Liebe Grüße
Nastassja.