• Update 2021: Registrierungen im Forum sind nun wieder möglich und alle Funktionen nutzbar! Viel Spaß!

    Wir suchen neue Werbepartner für unser Forum. Bei Interesse bitte unter office@katzenforum.at melden.

Mammatumor, was tun nach OP?

elkado

Hauskatze
Hallo!

Ich melde mich hier mal wieder wegen einem leider traurigen Grund. Meine schon fibrosarkomgeplagte Katze hatte nun einen Mammatumor. Anfang Oktober entdeckt, Anfang November eine Milchleiste entfernt. Das Ergebnis: bösartig mit einer Metastase in einem Lymphknoten. Die Narbe verheilt noch, ansonsten geht es ihr wieder gut.

Nun weiß ich aber nicht, wie es weitergeht und wie überhaupt ihre Chancen sind.
In der Klinik wurde mir von der Chirurgin zur Sicherheit die Entfernung der zweiten Milchleiste empfohlen.
Die Onkologin empfiehlt mir eine Chemo, ich war aber noch nicht dort zur Beratung, weil wir so weit weg wohnen.
Und Bekannte empfehlen mir ein Homöopathen-Ehepaar, das Wunder bewirken soll.
Und meine Katze will vermutlich einfach ihre Ruhe. Und ich habe das Gefühl, einfach nur das falsche machen zu können, egal was wir tun.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich bin einfach ratlos und wäre dankbar für eure Hilfe :-(
 

Rusty

Hauskatze
Homöpathenehepaar kannst vergessen. Da kannst das Geld gleich zum Fenster raushauen. Mit Homöopathie wurde noch kein Krebs geheilt.

Wenn es meine Katze wäre, würde ich die zweite Milchleiste auch entfernen lassen samt eventuell befallener Lymphknoten und dann das Beste hoffen.
Wenn alles erwischt wird, kann die Katze noch ein langes, schönes Leben haben.
Misteltheraphie zusätzlich wäre noch gut, frag mal den TA danach.

Chemotherapie würde ich nicht machen, weil das zuviel Stress für die Katze wäre bei minimaler Lebensverlängerung. Da würde ich lieber der Katze die restliche Zeit, die ihr noch bleibt, schön und angenehm mit viel Liebe bereiten.

Aber das muss jeder für sich entscheiden
 

Seide

Hauskatze
Guten Morgen,

Wunder gibt es heute nicht.... auch nicht in der Medizin. Homöopathie als Unterstützung kann nicht schaden. Aber sicher nicht als "Wundermittel"....

Zum Thema Chemotherapie: ein Freund hatte Lungenkrebs und Chemo bekommen. Er hatte auch immer Katzen und in einem Gespräch über Krankheiten wie z.B. Krebs bei Katzen und deren Behandlung meinte er: "Seit ich weiss, was Chemo bedeutet, wie man dabei leidet, würde ich das nie einer Katze antun...."
 

mayday

Hauskatze
Hi elkado,
Tut mir leid,dass ihr so eine schlimme Diagnose bekommen habt. Ich würde auch keine Chemotherapie mit der Katze machen sondern schauen,dass das bösartige Gewebe vollständig entfernt wird. Unserer Katze wurden seinerzeit beide Milchleisten entfernt.Obwohl das schon ein großer Eingriff war, hat sie die Op gut überstanden und lebt seit 9 Jahren ohne Rückfall. Schau halt dass der Tierarzt auch ein guter und erfahrener Chirurg auf diesem Gebiet ist.
Wünsche euch alles Gute!
 

elkado

Hauskatze
Danke euch ganz herzlich für die Antworten und eure Erfahrungen.

Ich habe auch kein gutes Gefühl bezüglich Chemo. Aber es bleibt so ein Gefühl von "Ich schöpfe sonst nicht alle Möglichkeiten aus".
Wir sind/waren auf der VetMed. Auf der Onkologie ist eine Chemie etwas alltägliches und ganz normales. Aber ich werde mir das zu Herzen nehmen, was ihr mir geschrieben habt.
Wir müssen nochmal zur Nachuntersuchung hin, dann weiß ich hoffentlich, wie es um sie steht und kann besser die Entscheidungen treffen.

Bezüglich Mistel: Ich gebe ihr seit 1,5 Jahren Misteltropfen (Weleda) 2x täglich oral wegen dem Fibrosarkom, dass sie hatte. Trotzdem kam jetzt der Mammatumor. Meine Tierärztin hier am Land könnte die Misteln auch spritzen, sie meinte 1-2x pro Woche und dass es gespritzt vermutlich besser wirken würde.

Die Katze bekommt auch noch homöopathische Ampullen (Coenzym compositum und noch zwei andere).

Ich möchten nicht jammern, aber zehrt schon sehr an meinen Nerven, da meine Katze nicht nur die Tumore hatte, sondern seit Jahren verschiedene andere Wehwehchen, gutartige Geschwüre, eine Autoimmunkrankheit und sie geht seit Jahren nicht mehr aufs Kistl trotz aller Versuche (nun geht sie zumindest in den Garten, seit sie rauskann). Wir waren sicher 200x beim Tierarzt. ABER: Ich bin sehr froh, dass das Tier bei mir ist, denn was sie mir an Liebe schenkt, lässt das alles vergessen. Und vor zwei Monaten, fast zeitgleich, als ich den Tumor entdeckt habe, ist mir ein Babykater "in die Arme" gelaufen, der mich seither auch sehr tröstet. Ich glaube, es ist kein Zufall, dass er da ist.
 

Rusty

Hauskatze
Wie alt ist denn deine Katze?
Angeblich soll ja eine Chemo bei Katzen ganz anders sein als beim Menschen. Wenn du eh an der VetMed bist, lass dich halt diesbezüglich beraten. Und auch über die Prognose nachher. Wegen einer Überlebenschance von z.B. 6 Monaten würde ich das keiner Katze antun. Und schon gar nicht wenn die Katze schon über 12 Jahre alt wäre.

Ich habe vor zwei Jahren unseren Tiger verloren. Bis zuletzt habe ich ihn mit täglichen Infusionen gequält, obwohl sein Zustand immer schlechter wurde. :cry:

Ich glaube, das würde ich nicht mehr machen bei einem 17,5 Jahre alten Kater. Ich kenne also auch das Gefühl, "ich schöpfe sonst nicht alle Möglichkeiten aus)
 

elkado

Hauskatze
Hallo Rusty,

meine Katze ist gerade 10 geworden.

Bezüglich Homöopathie/alternative Behandlung wurde mir Dr. Knafl empfohlen (von mehreren Seiten).
http://www.knafl.at

Wenn irgendwie logistisch möglich, werde ich beide Meinungen einholen. Vielleicht gibt es eine gute Kombination.
Niemand kann Wunder bewirken, das weiß ich. Und schließlich entscheidet wohl die Katze selbst, ob sie bleiben oder gehen will.

Tut mir wirklich sehr leid, dass du deinen Tiger verloren hast! :(
 

Rusty

Hauskatze
Mit 10 Jahren kann sie noch etliche Jahre vor sich haben, und ich denke auf der VetMed bist du am besten aufgehoben.

Es ist immer schlimm, ein Tier zu verlieren, aber es ist von großem Vorteil, ein oder mehrere vierbeinige Trösterchens zu haben.
 

Cello

Hauskatze
Da ich schon eine Katze an Brustkrebs verloren habe, kann ich dir folgendes sagen:

Sehr gelegentlich gibt es einzelne Katzen, bei denen nach Entfernung der Milchleisten nichts mehr nachkommt.

Aber fast immer sind Mammatumore bei Katzen so aggressiv, dass sie schon gestreut haben, wenn man sie bemerkt.

Ich habe bei meiner Viola damals die zweite Milchleiste auch entfernen lassen. Hat aber nichts genutzt, da der Krebs schon gestreut hatte und bald Metastasen aufgetreten sind, auch inoperable.
Der Tumor war ca. stecknadelkopfgroß, als ich ihn bemerkt habe.

Insgesamt hatte sie keinen Tag Lebensverlängerung durch die beiden Operationen.

Prinzipiell schätzt man bei aggressiven Mammatumoren bei Katzen, dass sie ca. ein halbes Jahr bis Jahr zu leben haben.

Da man aber ja nie wissen kann, ob die eigene Katze zu den Ausnahmen zählt oder nicht, würde ich wahrscheinlich, wenn ich wieder in der Lage wäre, wieder für die Operationen entscheiden.

Hoffe aber, dass ich nie in die Lage komme, diese Entscheidung noch einmal treffen zu müssen. Die Operationen waren für die Katze sehr belastend und sie hatte nachher nicht mehr die Lebensfreude, die sie vorher hatte.

Von einer Chemotherapie hat mir damals unsere Tierärztin abgeraten, da sie nur wenige Monate Lebensverlängerung bringen würde und die Katze sehr belasten würde. (Das war 2009).

Lass dich auf jeden Fall von den Onkologen beraten. Die Entscheidung musst du dann aber sowieso selber treffen.
(Es wird immer die falsche Entscheidung sein - oder man empfindet es unweigerlich so... das ist nicht zu vermeiden.)

Wie immer du dich entscheidest, ich kann dir nur empfehlen, jeden Tag mit deiner Katze zu genießen, solange sie noch Lebensqualität hat, und nicht zu viel ans Ende zu denken.
Da muss wohl jeder an sich arbeiten und es wird nicht immer gelingen. Aber deine Katze spürt ja, wie es dir geht, also lohnt es sich auf jeden Fall, das Positive in den Vordergrund zu stellen.

Achja - die Operationen wurden bei uns von einem spezialisierten Chirurgen der VetMed gemacht. Auch das macht leider manchmal keinen Unterschied.
 

mayday

Hauskatze
Achja - die Operationen wurden bei uns von einem spezialisierten Chirurgen der VetMed gemacht. Auch das macht leider manchmal keinen Unterschied.

Ich weiß schon dass das keine Garantie ist. Aber bei uns am Land gibt's Tierärzte die nicht so viel OP-Erfahrung haben wie manch andere. Auf das wollte ich nur aufmerksam machen.
 

elkado

Hauskatze
Hallo!

Ich möchte euch mal kurz erzählen, was bei uns so los war und ist und meine Gedanken dazu. Vielleicht hilft es ja eines Tages irgendwem, der ähnliche Entscheidungen treffen muss.
Zur Geschichte:

April/Mai 2015: Mehrere kleine Fibrosarkome am Bauch (Brust) und eines auf der Seite werden entfernt.
Juli 2015: Stellen werden großflächig nachoperiert
August 2015: nach laaaaaaangem Überlegen laße ich die Katze auf der Seite bestrahlen (16x, immer mit Narkose), eine sehr anstrengende Zeit und ich habe viele Gewissenkämpfe
März 2016: Umzug aufs Land, Katzi darf endlich raus und genießt den Garten in vollen Zügen! Nachuntersuchungen, Röntgen etc.
Oktober 2016: Ich entdecke eine kleine, feste Kugel im Gesäuge und beobachte es. Nur wenige Tage davor läuft mir ein kleiner Kater zu und bleibt bei uns :)
November 2016: eine Gesäugeleiste wird entfernt -> Diagnose Mammatumor
Dezember 2016: Nachuntersuchung auf der VetMed, Katze hat einen kl. Fleck auf der Lunge. Man könnte event. eine Chemo machen.. In mir sperrt sich alles, nochmal mit der Katze dorthin zu fahren, fühlt sich nicht mehr gut an. Ich bin den Ärzten dort sehr dankbar für alles, was sie für meine Katze getan haben. Es ist Zeit für einen anderen Weg.
Dezember 2016: Ich lasse die Katze alternativ behandeln in einer anderen Klinik. Wir fühlen uns gut aufgehoben, die Katze wird dort als "ganzes" erfasst, mit ihrer Geschichte und ihrem Wesen und wo nötig auch schulmedizinisch behandelt.
Jänner/Februar? 2017: In entdecke einen kleinen Tumor in der anderen Gesäugeleiste. Katzi hat auch eine Blasenentzündung. Zweite Gesäugeleiste auch entfernen?
Februar 2017: Die Tierärztin entdeckt auf der Seite, wo Fibrosarkom & die Bestrahlung waren, etwas hartes, längliches, bestimmt schon 7cm lang. Verdacht auf Rezidiv und so tief gewachsen, dass ich es beim Streicheln einfach nicht entdeckt hatte. Operieren macht keinen Sinn mehr, weder auf der Seite noch die Gesäugeleiste. Es ist klar, dass wir nur mehr begleiten können. Wie lang ist ungewiss.

Momentan geht es ihr sehr gut, ich hoffe, wir haben noch eine lange gemeinsame Zeit. Ich versuche nicht zu sehr weiterzudenken, seit Jahren begleitet mich die Angst, sie zu verlieren. Die Krankengeschichte meiner Katze hat nicht 2015 sondern viel früher begonnen (mit gutartigen Gewächsen, Blasenproblemen, Autoimmunkrankheit), ich weiß nicht, warum sie das alles bekommen hat.
Im Nachhinein betrachtet würde ich nicht mehr so schnell etwas wegschneiden lassen. Ich habe das Gefühl, dass immer etwas schlimmeres nachkam, wenn etwas gemacht wurde. Ich würde sie nicht mehr bestrahlen lassen. Eine Chemo käme nicht in Frage. Das Fibrosarkom kam an Stellen, wo Einstiche waren (Impfen bzw. Operationen), ich würde eine Katze, die zu (gutartigen) Geschwüren neigt und allgemein ein sehr sehr sensibles und anhängliches Wesen ist, event. auch nicht mehr impfen lassen.

Das alles sind meine subjektiven Erfahrungen, ich möchte damit niemandem abraten, seine Katze operieren oder behandeln zu lassen! Ich habe all das gemacht, aber ich sehe jetzt auch, dass ich vielleicht zu weit gegangen bin, weil ich sie nicht verlieren will :-( Zumindest darf sie jetzt ihre Ruhe haben..

Danke euch für alles!
 

Rusty

Hauskatze
Da hast du mit deiner armen Katze schon viel mitgemacht. Leider kann man im Nachhinein nie sagen, was besser gewesen wäre.
Fakt ist, dass Fibrosarkome nach ein- bis zweimal großflächigem Herausschneiden meist nicht mehr wiederkommen.
Chemo und/oder Bestrahlungen würde ich meiner Katze ab einem gewissen Alter nicht antun, wenn nicht eine 100%ige Heilungschance gegeben ist.

Was Impfung betrifft, würde ich eine Katze, welche zu Gewächsen neigt, auf keinen Fall impfen lassen.

Ich wünsche deiner Katze noch eine möglichst lange, beschwerdefreie Zeit, welche sie ohne Stress genießen kann.
 

christinem

Hauskatze
Tut mir leid was dein Katzerl alles durchmachen musste.
Zu deinen Überlegungen: wenn du nichts gemacht hättest, hättst dir hinterher das vorgeworfen, wie mans macht ists falsch..
ich hab bei meinem Kater mich gegen Bestahlungen entschieden, Operation war eh nicht möglich (Tumor war in der Nase), letztlich weiß ich dass es für mich und den Kater die richtige Entscheidung war, trotzdem kommt immer wieder der Gedanke, hätt ich doch, vieleicht würde...
es ist sinnlos sich da zu martern.

Verwöhne sie wies nur geht und verbringe möglichst viel Zeit mit ihr, fühl dich gedrückt!
 

Susanna

Hauskatze
Glaube ich wär schon vor der Bestrahlung von der aktiven Therapie ausgestiegen....meine Miezen sind was TA betrifft gar so sensibel und ängstlich - dazu weiß ich einfach aus der Humanmedizin wie schlecht die Prognosen bei aufgetretenen Rezidiven sind......ist einfach kaum möglich die wirklich richtige Entscheidung in so einem Fall zu treffen -
wünsch dir und deinem Liebling noch eine möglichst lange gemeinsame Zeit mit guter Lebensqualität!!!
 

Cello

Hauskatze
Ihr habt einiges hinter euch und auch nichts allzu Schönes vor euch :knuddel:

Ich wünsche dir, dass du noch viele gute Tage mit deiner Katze hast. An deiner Stelle hätte ich sie jetzt auch nicht mehr operieren lassen.

Du wirst merken, wann die guten Tage vorbei sind und es Zeit ist, sie gehen zu lassen - mach dir in diesem Punkt keine Ängste. Es ist trotzdem dann schlimm genug, wenn es so weit ist und die Entscheidung getroffen werden muss - aber das ist der Preis für die vielen schönen Stunden, die wir mit unseren Katzentieren erleben dürfen.
 
Oben