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Meine Lebensbegleiterin ist gegangen

Grania

Hauskatze
...und das ist leider wörtlich zu nehmen. Denn meine Minki war da, seit ich da bin. Zumindest reicht meine Erinnerung nicht viel weiter zurück; meine Mama holte sich mit 3 Monaten aus dem Tierschutzhaus, weil ich mit meinen 6/7 Jahren so unbedingt eine Katze wollte. Ich liebte diese Tiere von Anfang an, mit 3 lief ich ihnen am Bauernhof im Urlaub schon hinterher und wollte sie alle mitnhemen.
Eines Abends, als ich von unserer Nachbarin (sie hatte ebenfalls eine Tochter mit 6 Jahren) vom Spielen rauf in die Wohnung kam, saßen alle im Wohnzimmer versammelt- Mama, Opa, Papa, Schwester,.... und ich verstand nicht, worauf alle guckten. Dann sah ich unter den Tisch im Esseck und sah sie dort: Meine Minki, klein, noch etwas verängstigt hockte sie in einem Winkel und guckte uns an. Ich sehe sie noch vor mir.... Ein paar Wochen darauf wurde sie krank, Katzenschnupfen. Aber sie schleppte sich trotzdem jeden Abend zu mir ins Stockbett, wir waren von Anfang an ein Herz und eine Seele. Sie war auch immer "meine" Katze! Sie spielte auf ihre ganz eigene Art mit mir, das machte sie mit sonst niemandem. Wenn ich mich zu ihr auf den Boden setzte, kam sie immer Kopfistupsen. Das machte sie auch bei sonst keinem. Wenn ich mich nach dem Ballett stretchte, kam sie zu mir und beobachtete mich genau, stellte fest, es wäre genug des Turnens und kam wieder schmusen, ließ mich keine Minute weitermachen. Egal, wann ich nach Hause kam- sie kam immer und begrüßte mich in der Tür.
Als ich vor 4 Jahren auszog, wollte ich sie mitnehmen, entschied aber, ich könne sie in ihrem Alter nicht mehr aus ihrem Zuhause reißen. Außerdem wurde sie von meinen Eltern genauso heißgeliebt, es ging also nicht. Aber umso mehr freute ich mich bei jedem Besuch auf sie!

Vor 2 Jahren fing es dann mit ihren gesundheitlichen Beschwerden an. Erst hieß es, es wären die Nieren. Dann war es eine chronische Gastritis, die wir aber recht gut und lange in den Griff bekamen.

Letzte Woche noch- meine Eltern waren auf Urlaub und ich siedelte für die paar Tage wieder zu ihnen, um Mein Katzi gut zu betreuen- saß sie bei mir am Bett und legte sich über meine Lernunterlagen. Und suhlte sich bei meinen Füßen am Balkon in der Sonne.
Doch plötzlich ging es steil bergab, tägliches Erbrechen, sie magerte ab bis auf die Knochen. Ab in die Vetmed, Verdacht auf Lymphom. Nun stand die Entscheidung an- Chemo oder nicht?
Doch sie nahm uns die Entscheidung ab: Vor 3 Tagen hörte sie auf zu Essen und zu Trinken. Bekam blutigen Durchfall, den wir noch mit Infusionen und diversen Medikamenten stoppen konnten. Aber sie verkroch sich nur noch, kam ab und zu raus, wankte ein paar Schritte zu uns und verschwand dann wieder. Sie schied seit gestern gar nichts mehr aus, es war schrecklich, ihr zuzusehen. Sie wirkte auf mich nicht so, als hätte sie Schmerzen! Aber wer weiß das schon...wie fühlt man sich, wenn man nur noch schwach herumliegt, schwer atmet und nicht mehr frisst und trinkt?

Heute Abend rief mich meine Mama an, sie wäre jetzt beim TA unseres Vertrauens und der meinte auch, es wäre besser, sie auf sanftem Weg gehen zu lassen. Es könne sich noch Tage hinziehen und wie schön ist ein Tod, wenn der Körper langsam komplett versagt? Ich bat aber darum, dass wir es daheim machen könnten und fuhr auch schon los.

Was soll ich sagen? Es war furchtbar! Ich kam ins Zimmer und sie lag in ihrem Korb, hob den Kopf, sah mich mit großen Augen an und gurrte und schnurrte mir zur Begrüßung entgegen. Und diese Lebendigkeit sollten wir nun auslöschen?! Ich verstand die Welt nicht mehr... Ich nahm sie raus, setzte sie neben mich. Doch sie blieb liegen wie ein Häufchen Elend. Schlapp, kraftlos wirkte sie. Ich streichelte sie minutenlang, es schien ihr nicht "schlecht" zu gehen, aber sie wirkte mit all ihrer Kraft wirklich am Ende.
Als der TA kam war ich nur noch am Heulen, strechelte sie aber bis zum Schluss und blieb mit ihr auf Augenhöhe in Kontakt.

Ich weiß einfach nicht, ob es das Richtige war!! Jedem Anderen hätte ich sicher gesagt "aber natürlich, so konnte sie zumindest friedlich gehen, wer weiß, wie es in ein paar Tagen ausgesehen hätte. Ihr habt das Richtige getan!" Aber ich weiß es einfach nicht. Und ich will nicht wahrhaben, dass sie mich nie wieder in der Tür begrüßen wird, nie wieder anmiauen oder mit mir Kopfistupsen wird. Das ist zu viel... :cry::cry:

18 Jahre Wegbegleiter, nun für immer fort.

Du wirst mir fehlen, kleine Katze!!


 

sandrah87

Hauskatze
Tut mir sehr Leid :cry:
Komm gut an, Minki! Grüß mir meine beiden Kindheitskater!

Sie hat dir die schönste Kindheit ermöglicht, die man sich wünschen kann - nämlich eine mit dem besten Freund an seiner Seite. Und du hast ihr jetzt einen würdevollen Abschied ermöglicht.
 

Chesterfield

Hauskatze
Es tut mir so unglaublich leid für dich :troest: fühle dich umarmt :drueck:

Minki hatte wunderbare 18 Jahre mit euch..sie war glücklich, aber jetzt schien sie einfach keine Kraft mehr zu haben..ihr habt bestimmt das Richtige getan!

Mach's gut, altes Mädchen.....
 

Susanna

Hauskatze
Denke auch - dass die Entscheidung richtig war....weiß wie schwer so was ist....musste sie schon bei einigen meiner Lieblinge treffen....
Tut mir auch wahnsinnig für dich leid - fühl dich unbekannter Weise ganz fest gedrückt :knuddel:

....und du Minkilein - grüß mir meine Lieblinge drüben - ja?
Traurige Grüße Susanna
 

Alegra

Hauskatze
och gott wie traurig :( Schön geschrieben - musste gleich an meine Kindheitskatze "Bella" denken, die leider nur 8 Jahre alt werden durfte und vergiftet wurde. :knuddel: behalt sie immer in deinem Herzen!
 

Grania

Hauskatze
Gott, ich komm aus dem Heulen gar nicht mehr raus... :cry:
Aber ich danke euch und drücke jeden einzeln, es tut irgendwo unter all dem Aua trotzdem sehr gut, von euch zu lesen! :gruppenknuddeln::cry:
 

PPB

Hauskatze
Du musst sie sehr geliebt haben. Ich weine mit dir um Minki.

Minki, machs gut hinter der RBB...
 

Rudelchefin

Hauskatze
Komm gut über die Regenbogenbrücke kleine Minki :cry:
Ich weiß sehr gut was du durchmachst, auch ich musste mich vor einigen Jahren von meinem Lebensbegleiterkater verabschieden. Er war mein erster Kater und hat mich meine ganze Kindheit lang begleitet.
Ich wünsche dir viel Kraft für die schwere Zeit jetzt :troest:
 

*verena*

Hauskatze
:cry:minki, komm gut an drüben! es war mit sicherheit die richtige entscheidung, du hast ihr den letzten gefallen getan und sie würdevoll gehen lassen! sie wird immer ihren platz in deinem herzen haben und wacht jetzt über dich!
 

Jeanny

Hauskatze
:cry:
Zum Glück sitz ich jetzt daheim. Da kann ich heulen was ich will.

Du hast ganz sicher das richtige getan auch wenn es schwer gefallen ist.

Alles Gute kleine Minki und komm gut an am anderen Ende der RBB und bewache dein Frauchen gut.

Ihr werdet euch bestimmt irgendwann wieder sehen. Sie wartet auf dich, Grania.

:knuddel:
 
K

Kitty55

Guest
Trösten können wir Dich leider nicht, aber Du sollst wissen, dass wir mit Dir fühlen.:troest: Komm gut an kleine Minki! :cry:
 

Cello

Hauskatze
:cry:

es ist verdammt hart, eine katze gehen zu lassen. umso mehr, wenn man sie so lange gehabt hat.

andererseits - einmal ist es so weit, und ihr hattet eine schöne lange zeit zusammen :drueck:

ob es genau der richtige zeitpunkt war - das ist etwas, was wir nicht wissen können. es ist eine entscheidung, die wir treffen müssen, und mit sicherheit eine der härtesten im leben.

ich hatte das heuer mit viola. vielleicht hättest du dir ein bisschen leichter getan, wenn es eine definitive diagnose gegeben hätte. aber schlimm ist es in jedem fall. man fühlt sich wie ein mörder.
auch wenn die katze ohne die infusionen etc. schon seit tagen tot gewesen wäre.

nach allem, was du geschildert hast, war es wohl der richtige zeitpunkt :drueck:

und vergiss nicht - deine katze hat dich sehr geliebt. ihre seele wird immer bei dir sein, auch wenn du sie nur mehr mit dem herzen sehen kannst. spüre in dich hinein - sie ist ganz nah bei dir.
 

Grania

Hauskatze
Ich danke euch wirklich so sehr für eure Anteilnahme, auch, wenn ich jedesmal auf's Neue packerlweise Taschentücher verheule, wenn ich hier reinschaue. Ich möchte jetzt nicht in der Haut meiner Mutter stecken, die gestern noch alles wegräumen musste und nun jeden Tag in die (Katzen-)leere Wohnung nach Hause kommt... Wie kann man bitte so um ein Tierchen trauern, das gibt es ja wohl nicht! :cry: Einerseits ist mir nach einmummeln, alte Fotos (es gibt zigzig Tausende!) und Videos ausgraben und stundenlang heulen, andererseits habe ich in nicht mal mehr 2 Wochen eine unaufschiebbare, riesengroße und sehr wichtige Prüfung. Ich kann gerade nicht! Mein Papa ist gestern unerwartet und akut ins Spital gekommen und keiner weiß, was er hat...irgendwie wird das alles gerade etwas viel für mich.
 

Babsi0211

Hauskatze
:cry::cry::cry:es tut mir so leider für dich :troest: wir mussten auch vor ein paar wochen meine Kindheitskatze schniggl einschläfern mit 17 Jahren :sniff: und muss immer noch schlucken wenn ich zur Mama fahr und sie ist nicht da :cry:
Und ich finde es normal das du so um ein Katzerl Trauerst sie hat dich schließlich dein ganzes Leben begeleitet so wie mich mein schniggl würd mich ehrlich wundern wenn es anders wäre . Wünsch dir viel kraft :troest:
 

Grania

Hauskatze
Danke Babsi, schön zu hören, dass es hier doch noch ein paar gibt, die Erfahrungen mit Kindheitskatzen haben. Ich möchte mir zwar gar nicht ausmalen, wie es wäre bzw sein wird, wenn mal eines meiner 2 jetzigen Katzenbuzzis gehen muss- aber ich glaube, diese Erfahrung gerade ist eine ganz Eigene.
Eine Studienkollegin von mir hatte ebenfalls einen Kater mit 18 Jahren, den sie mit 5 bekam. Sie wohnte am Land und er folgte ihr in ihrer Kindheit bis in die Schule, saß draußen am Fensterbrett und wartete bis sie zu Mittag wieder gemeinsam heim gingen. Ich finde diese Geschichte so rührend, sowas ist einmalig, das vergisst man nicht und verdaut es leider auch dementsprechend schwer.

Aber es stimmt schon, wenn ich meine Minki und ihr Dasein mit all den schönen Jahren würdigen will, dann muss ich der Sache auch ihre Traurigkeit zusprechen können. Auch, wenn ich das Gefühl habe, dass es noch ewig wehtun wird.
 

sandrah87

Hauskatze
Ich kenn das auch... meine beiden Kindheitskater sind zu uns gekommen, als ich 8 Monate alt war. Einer ist irgendwann verschwunden (ungesicherter Freigang...), der andere war 18 Jahre lang mein bester Freund... Von Babytagen bis zur Volljährigkeit erlebt man als Mensch sehr viel - und es ist das Schönste, wenn man bei alledem eine Katze an seiner Seite hat... Demensprechend hart ist es dann allerdings, wenn es Zeit zum Abschiednehmen ist.
 

Grania

Hauskatze
Oh ja, du sagst es! Es ist das schönste Geschenk und gleichzeitig so eine richtig feste Lebenswatsche, wenn es zu Ende geht.

Wir haben Minki heute begraben. Ich wollte sie nicht mehr sehen, da das einfach nicht mehr meine Katze ist. Aber zumindest weiß ich jetzt, wo ich mich zum Trauern hinbegeben kann...das ist vielleicht ein bisschen tröstlich, aber ich kann und will mich immer noch nicht komplett den Gedanken hingeben, dass sie einfach nicht wieder kommen wird. *Seufz* ich glaube, das werden noch sehr anstrengende Zeiten werden, bis ich wieder mit einem Lachen an sie denken kann. :(

Ihr seid eine wirklich tolle Community! Schön, dass es euch gibt!! :dankeschild::gruppenknuddeln:
 

Solyong

Hauskatze
Ach Grania, nun sitzt hier npch eine und heult mir Dir :troest:. Ich hatte auch eine Kindheitskatze, die mich in die Großjährigkeit begleitete. Sie wird immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen haben und ich bin unendlich dankbar, dass sie meine "Katzenmutti" war. Ihr habt für Minki sicherlich das Richtige getan, denn ein sogenannter "natürlicher" Tod ist nicht immer schön. Minki ist nun wieder jung und gesund, sie spielt mit all den anderen "Kindheits"katzis und ich bin überzeugt, dass sie uns von drüben immer noch beschützen. Behalte Deine Minki lieb, irgendwann siehst Du sie bestimmt wieder. Gönn Dir die Zeit zum Trauern, sie ist notwendig, um den Schmerz zuerst annehmen und dann gehen lassen zu können und nur mehr glücklich zu sein, dass Du Minki hattest. Auch für Deinen Vater wünsche ich Dir viel Kraft und dass es nichts Böses ist.
 
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