Ich finde die Idee mit diesem "Pranger-Thread" auch klasse. Vielleicht kann man ja dann in Zukunft hier die Emotionen hoch kochen lassen und in den anderen Threads beim Thema bleiben :whistle:
Zu mir wurde auch schon gesagt, ich sei wieder so eine Unbelehrbare - dabei hab ich kastrierte Katzen mit gesichertem Freigang, die ich hochwertig füttere und anständig medizinisch versorgen lasse......Insofern geh ich einfach mal davon aus, dass mit solchen Floskeln gern mal um sich geworfen wird, um seinem Unmut Luft zu machen :biggrin:
Generell bin ich ein ziemlich toleranter und umgänglicher Mensch....selten, dass ich mal mit jemandem nicht auskomme. Auf Diskussionen lass ich mich in letzter Zeit gar nicht mehr oft ein, da ich einfach für Streit viel zu harmoniebedürftig bin. Leider steht mir dann dabei meine Sensibilität im Weg und ich äußere mich dann doch ab und an mal....
Zu kim möchte ich sagen, dass ich ihre Art zu schreiben auch sehr erfrischend finde. Auch wenn sie viele hier nicht mögen, aber ein Körnchen Wahrheit versteckt sich dann doch oftmals in ihren Aussagen (auch wenn sich dieses Körnchen oft ziemlich gut hinter maßlosen Übertreibungen und Wissen das auf Hören-Sagen und nicht auf Erfahrungen gründet, versteckt) - meine Meinung
Ich glaube, wenn man schreibt, dass das Leben draußen vielleicht artgerechter wäre und man Wiesen und Bäume nicht im Wohnzimmer nachstellen kann, dann mag da sicher was dran sein. Auf der anderen Seite ist es eben maßlos übertrieben zu sagen, dass Wohnungskatzen nicht klettern und springen können und quasi "verhaltensgestört" sind. Das ganze dann mit dem Argument untermauert, dass man mit Freigangskatzen wahrscheinlich kein Pinkelproblem hätte.....
Da muss ich leider vehement widersprechen. Mir fallen auf Anhieb drei Fälle aus meinem persönlichen Umfeld ein, die pinkelnde Freigangskatzen haben.....
Was mir in diesem Zusammenhang aber noch sauer aufstößt ist, dass ich ja nicht das Recht auf Katzenhaltung der gesamten Stadtbevölkerung absprechen kann (darauf läuft es ja letztendlich hinaus, wenn man den Gedanken zu Ende denkt). Die Wenigsten haben das Glück weitab im ländlichen Raum zu wohnen. Wo kämen wir denn hin, wenn jetzt nur mehr "Die in dieser Form Gesegneten" Katzen halten dürften?!?
Und zweitens zeigt meine Erfahrung auch viele Ausnahmen die die Regel bestätigen.
Ich persönlich hatte an Katzen schon alles Querbeet. Vom Streuner, über Katze vom Bauern bzw. von Privat, über Kitten einer wild lebenden Katze, über Katze vom Vermehrer bis hin zur Katze vom seriösen Züchter.
Meine persönliche Erfahrung, die ich selbst mit diesen Tieren gemacht habe, widerspricht leider kims Sichtweise der Dinge.
Unser Streuner wollte, nach dem wir ihn bei uns aufgenommen hatten, Zeit seines Lebens nicht mehr raus. Wohl gemerkt hatten wir da noch keinen Zaun, ihm stand die große weite Welt offen - er wollte nicht mehr. Er hat sich also freiwillig in ein Leben im großen Käfig begeben - insofern gehe ich einfach mal davon aus, dass es durchaus noch andere Katzen geben muss, die mit den eigenen vier Wänden durchaus zufrieden sein können.
Mein erster Kater entstammte einem Wurf einer wild lebenden Katze. Er ist frei geboren, hat frei gelebt und hat in seinen 8 Lebensjahren nie gelernt auf Bäume zu klettern. Regelmäßig ist er abgestürzt. An einem denkwürdigen Nachmittag sogar mitten in Omas Kartoffelsalat, der auf dem Tisch unterm Baum stand - bereit für unsere Grillfeier.
Auf der anderen Seite schafft es mein Kater Billy (Rassekatze und Katze mit lediglich gesichertem Freigang und zugegebenermaßen ohne die Möglichkeit auf einen richtigen Baum zu klettern), mit 2 Sätzen auf den obersten Küchenschrank zu springen - das sind immerhin 2,40m.
Die Vorgängerkatze (eine Perserdame) hat sich regelmäßig kleinere Vögel gefangen bzw. hat auch zu einer schmackhaften Maus nie "nein" gesagt, wenn unsere Samy ihr eine von der Jagd mitgebracht hat. Auch damals hatten wir noch keinen Zaun - Sindy (die Perserdame) zog es aber vor im Garten zu bleiben. Sie ging nie weiter, als bis zur Hecke - hat sich aber dort ihre Vögel gefangen.
Soviel zum Thema "Rassekatzen = unkätzisches Verhalten" (Angst vor Mäusen, kein Jagdinstinkt, müssen im goldenen Käfig leben...) - Manchmal suchen sie sich dieses Leben doch glatt selber aus.....
Und dann wäre da schließlich noch Simba, der Kater meiner besten Freundin. Frei geboren, frei gelebt (mittlerweile leider auch frei gestorben)....der sich in seinem ganzen Leben keine einzige Maus selbst gefangen hat. Woher dieses unkätzische Verhalten wohl kam??? "Ironie on": Muss wohl doch eine Rassekatze gewesen sein "Ironie off".
Auch haben wir einen Hund vom Tierheim mit Schutzvertrag bzw. 2 Rassekatzen mit Kaufvertrag, die der Züchterin bzw. den Tierheimmitarbeitern theoretisch ermöglichen würden sich jederzeit vom Gesundheitszustand der Tiere überzeugen zu dürfen. Klar hält man Kontakt und hat sich zumindest schon 1x im Leben gesehen - aber es ist doch weit übertrieben zu behaupten, mit solchen Verträgen holt man sich quasi ein neues Familienmitglied ins Haus, weil die dann dauernd vor der Türe stehen und kontrollieren wollen. Das ist doch Unsinn - die Leute haben auch was besseres zu tun. Man setzt doch lediglich auf die abschreckende Wirkung, die solche Verträge haben können.
Und zu guter Letzt die Sache mit dem Enteroferment. Ich teile durchaus kims Meinung, die besagt, dass man nicht gleich immer zum Tierarzt rennen muss. Ich glaube, die meisten von uns handhaben das ja auch so. Allerdings muss ich vorsichtig sein, mit Tipps die ich gebe. Wenn hier jemand schreibt, er hat ein 4 Monate altes Kätzchen mit starkem Durchfall daheim, kann ich sowas doch nicht ernsthaft raten bzw. Medikamententipps geben und das Medikament dann falsch schreiben. Ohne Kenntnisse der Situation empfehle ich lieber einmal öfter den Tierarzt als einmal zu wenig.
Und zur Tierarztfrage allgemein. Ich kann auch verstehen, wenn man es lächerlich findet, dass sofort immer davon ausgegangen wird, dass der Tierarzt nichts taugt. Andererseits muss man aber ganz klar sehen, dass Tierärzte sich mit vielen Tieren auskennen müssen, nicht bloß mit Katzen und auch mit anderen Dingen, nicht nur der Ernährung. Insofern kann es schon Sinn machen, nach einem Tierarzt zu suchen, der sich wirklich auf Katzen spezialisiert hat bzw. sich eben wirklich gut mit Katzen auskennt. Logisch - schließlich geh ich ja auch mit meiner Katze dorthin und suche Rat, der eine Katze betrifft.
Ich bin auch schonmal ziemlich ins Fettnäpfchen getreten. Hab jetzt Gott sei Dank jemand kompetenten gefunden. Und eines hat mich mal sehr zum Nachdenken gebracht. Als dieser Tierarzt nämlich sagte (er ist übrigens auch als Gerichtsgutachter tätig), dass einfach viel zu oft Fehler von Tierärzten gemacht werden, weil sie einfach auf ihrem "Studienstand" stehen bleiben und sich Zeit ihres Lebens nie wieder weiterbilden.....und dass er leider viel zu viele solcher Kollegen hätte....tja....Ich denke das spricht für sich.
Und solche Meinungen, dass Katzen mindestens einmal gerollt haben müssen, bzw. einmal werfen sollten, ist veraltet. Meine Katzen, die allesamt vor der 1. Rolligkeit kastriert worden sind (auch schon bevor ich dieses Forum kannte), haben sich alle nicht nachteilig enwickelt.
Und zu guter Letzt: Das Gesetz, dass die Kastration von Freigängerkatzen vorsieht, ist sicher nicht deshalb enstanden, damit die Hauskatzen aussterben und in Zukunft die Züchter die Marktpreise diktieren. Immer diese negativen Sichtweisen über Züchter, die gar nichts mit der Realität zu tun haben. Klar gibt es auch unter ihnen geldgierige Menschen die ihre Tiere nur ausbeuten - aber das sind dann auch keine Züchter, sondern Schw****.
Vielleicht sollten mal einige mit der Züchterin meiner Zwei Kontakt aufnehmen (unter einem rein menschlichen Aspekt). Sie ist nämlich der beste Beweis dafür, dass Züchter durchaus liebevoll, nett und klug sein können und das was sie tun im Dienste und zum Schutz der Katze tun.
In diesem Sinne....
Der