Stressreduziertere Tierarztbesuche: Während Untersuch zudecken

[Thaicats]

Für drei von vier meiner Fellnasen blieb der TA Besuch Stress pur, obwohl für die Autofahrt Lösungen gefunden wurden.
Was für meine Katzen extrem hilft: Sobald eine oder zwei Katzen auf dem Untersuchungstisch sind, eine dunkle Decke (oder Jacke) drüber.

Augen, Ohren, Fell und Allgemeinzustand kann vor dem Wägen erfasst werden.
Für die Gespräche: Was hat die Katze, wie geht es weiter, braucht die Katze den TA nicht zu sehen.
Fürs Abhören und Abtasten braucht der TA die Katze nicht zu sehen.
Fürs Fiebermessen braucht's nur das Hinterteil.

Insgesamt verbringt die Katze rasch 15 Min. unter der Decke und dies hat positive Auswirkungen auf
Blutdruck- und Blutwertmessungen.
Es kam zu Werten als ob die Katze entspannt zu Hause wäre und nicht von Angst erfüllt beim TA.

Alle Streicheleinheiten, Kraulen, reden, im Arm wiegen, sie an mich drücken lassen, konnte den Stress nicht im gleichen Ausmass nehmen, wie eine simple Decke.
Seither nehme ich immer etwas zum Zudecken mit, wenn es zum TA geht.

 

[Rusty]

Interessant, dass eine Decke auch Katzen beruhigen kann. Kenne das aus eigener Erfahrung bisher nur vom Papagei und von einer Gans.

 

[marion die aus wien]

und meine zuckerten aus-wenn ich sie zudecken würd
so sinds halt alle verschieden

 

[Miteli]

Klingt interessant, vielleicht werde ich das auch mal ausprobieren. Ich stelle es mir nur bissl schwierig vor, die Katze unter der Decke richtig zu fixieren, ausserdem ist es für mich bzw. den Festhalter sicher einfacher, wenn man die Körpersprache sehen kann (oft merkt mans ja rechtzeitig, bevor die Katze aggressiv wird).

Kenne das aus eigener Erfahrung bisher nur vom Papagei und von einer Gans.

Echt? Von meinen Wellensitichen kenne ich es eher so, dass fixiert/festgehalten werden grundsätzlich totaler Stress ist, da würde es nichts helfen, wenn man ein Tuch drüberlegt, weil das ja auch den Körper beengt. Im Gegensatz zu Katzen sind das ja keine Tiere, die sich bei Gefahr in dunklen Höhlen verkriechen.

Licht abdrehen (oder eben Augen bedecken) hat allerdings den Vorteil, dass sie sich schlechter wehren können und dadurch leichter einzufangen und zu händeln sind.

 

[Rusty]

Hab mal eine Gans gerettet, welche festgefroren war und die hat sich solange schrecklich aufgeführt, bis sie in einer Kiste mir Badetuch oben drüber gesessen ist, da hat sie alles mit sich machen lassen. Übrigens, sie ist nicht im Kochtopf gelandet, sondern wurde auf einen Gnadenhof gebracht.

 

[Thaicats]

Daheim mögen es die drei gar nicht zugedeckt zu sein. Auf die Idee kam ich per Zufall.
Die Prinzessin kroch mir im Herbst unter den geöffneten Mantel und von dort auf den Rücken und merkte bald, wie sie sich zu entspannen begann.
(Dachte, wenn wir eh besprechen, wie die Erkältung am Besten behandelt werden soll, muss sie ja nicht auf dem Tisch bibbern. Gesehen hat er sie ja zu genüge.)
Nach der Besprechung half man mir aus dem Mantel, klaubte die Prinzessin vom Rücken und ich warf die Decke in einem verzweifelten Akt über sie, in der Hoffnung es nütze ihr und mir etwas. Sie blieb weiterhin relativ entspannt. Beim nächstern Termin warf ich die Decke gleich zu Beginn über beide Kater.

Für die Untersuchungen, da brauchten sie fürs Abhören und Abtasten nie eine Fixierung.
Die drei sind wortwörtlich starr vor Angst. Die wurden nie aggressiv.
Die anatomischen Kenntnisse eines TA reicht so weit, dass ein Tier blindlings abgehört werden kann

Ich spreche nicht von einer Daunendecke aus Uromas Bett, sondern Schlafsack oder gesteppte Decke, da kannst den Muskeltonus ein bissl erspüren.
Es spricht ja nichts dagegen, die Katze unter der Decke zu streicheln und beruhigen.
Meine drei sind um Längen entspannter und entspannen sich viel schneller.
Blutentnahme fällt da leichter, weil weniger verspannt. Spritzen geben auch.
Die sehen ja nicht, was vorbereitet wird, sehen nicht wie sich jemand mit einer Spritze nähert und kümmert es nicht gross, wenn das Hinterteil freigelegt wird, am Hinterteil auch gekrault wird und schon ist die Spritze drin.
Die TÄ in der Praxis sind mit dem Resultat ebenfalls sehr zufrieden.
Blutdruckmessung bei Rudi klappt. :round:Vorher lautete es: das wird bei ihm nie zu aussagekräftigen Resultaten führen, weil er so viel Angst hat.


Die Praxisräume sind lichtdurchflutet mit Fenstern bis zum Boden, weisse Möbel und gut gedämmt. Super für die Untersuchung. Weniger Ideal fürs Wohlbefinden einer Katze.
Die Decke schafft ein dämmriges, scheinbar sicheres Höhlenversteck. So erklär ich es mir.
Seither sind die TA Besuche kein ununterbrochener Horrortrip, kein einkoten, pieseln oder erstarrt sein. Kein grimmiges Anfauchen des freudigen Begrüssungskomitees,...
Bin einfach so happy, dass mit so etwas einfachem der Stresspegel sinkt und wenn es nur einer anderen Katze auch hilft, umso besser. :girl:

Freue mich natürlich über andere Tipps, die bei euren Katzen helfen.

@Marion, Puschelchen würde ausflippen, wenn ich ihn zudecken würde beim TA. Der rennt immer gleich ans Fenster und beobachtet die verkehrsreiche Kreuzung. Quasi auf Augenhöhe.
Den könnte ich am Morgen bringen und am Abend abholen.

 

[chicha]

Ich kenn das von dem einfangen der Streuner mit einer Lebendfalle. So lange die Falle nicht abgedeckt ist, werden die drinnen wahnsinnig. Kaum ist die Decke drauf, ist es ruhig (ich lasse die Falle nicht aus den Augen, daher kann ich dann sofort reagieren).

 

[fizzer]

mach ich schon seit ich meine Pippi hab. nur nützts nix, sie ist trotzdem so gestresst bzw. ängstlich, dass sie sich jedes mal angaxt.
sie ist zum glück nicht aggressiv.

bei sunny ist es besser ohne, damit man sieht wie er liegt und wohin er schlagen kann. :wacko:
außerdem kann man ihn so besser fixieren, er wehrt sie leider mit Leibeskräften.

ich hab immer ein großes altes Handtuch im Transporter.