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Vom Freigänger zur Hauskatze, ob das klappt?

Connyy

Katzenjunges
Hallo,

wir sind momentan in einer ziemlich kniffligen Lage, und zwar ziehen wir vom Land mit grossem Haus und grossen Garten in die Stadt, in einen Block gleich neben der sehr stark befahrenen Hauptstrasse.
Unsere Katze ist jetzt seit über 10 Jahren Freigänger allerdings wird das jetzt nicht mehr gehen da wir in den 3.ten Stock von einem Block in der Stadt ziehen werden, nunja, was tun?
Abgeben? Seien wir ehrlich, ne Katze die schon mehr als 10 Jahre auf dem Buckel hat will doch keiner mehr, also das fällt aus (könntens eh nicht übers Herz bringen).
Aber jeden Tag die Türe öffnen und zumachen so wie es der Katze passt geht auch nicht.
Unsere Katze ist wirklich sehr speziell ... und wenn ich sage speziell dann meine ich so RICHTIG speziell.
Sie ist alles andere als eine Schmusekatze allerdings merkt man dass ihr manchmal richtig langweilig ist und dann will sie auch spielen (wenn sie mal zuHause ist).
Meiste Zeit ist sie unterwegs und macht die Strassen hier unsicher.
Diese Katze kann wirklich SEHR SEHR SEEEEHR lästig werden, raunzt wie irre, hüpft auf den Türklinken rum etc.
Und natürlich ist Madamè hacklig beim Futter... aber was solls.

Jetzt ziehen wir wie gesagt demnächst um.
2 Monate Eingewöhnungsphase sind eh klar aber dann?
Im Winter wollten wir uns möglicherweise noch eine zweite Katze zulegen (als Hauskatze, nicht mehr Freigänger).

Hat irgendjemand Tipps für uns?
ICh will der Katze ja garnicht die Freiheit nehmen draussen herumzutoben aber leider geht es nicht anders...

Liebe Grüsse
 

Rusty

Hauskatze
Mein erster Kater war Freigänger, er wurde aber nach einer Virusinfektion, welche nur mit langwieriger Spritzenkur ausgeheilt werden konnte, von mir zum Wohnungskater verbannt. Er hatte auch das ganze Repertoire drauf: stundenlang vor der Eingangstür maunzen, auf die Türklinke springen, solange bis die Tür aufgeht (wir haben dann die Klinke aufrecht gestellt, da hat er die Tür nicht mehr öffnen können), fast jedesmal beim Öffnen der Eingangstür entwischen und bis in den Keller laufen, wenn ich ihn dann geholt und hinaufgetragen habe wurde gezappelt und versucht zu Beißen und Kratzen. Aber meine Geduld war länger und mit der Zeit hat er es aufgegeben. Er hat einen vernetzten Balkon gekommen und einen kleinen Katzenkumpel und war dann zufrieden.
An deiner Stelle würde ich eine Zweitkatze gleich beim Umzug in die Wohnung nehmen, dann ist es für beide Katzen gleichzeitig neues Terrain und die Freigängerkatze orientiert sich am Benehmen der Wohnungskatze. Die Zweitkatze sollte aber keinen Freigang gewohnt sein. Katzen können auch in einer Wohnung herrlich toben, wenn Kratzbaum und Klettermöglichkeiten geschaffen werden. Hast du dort einen Balkon, den du katzenausbruchsicher machen kannst?
 

schober03

Hauskatze
Also wenn du das versuchen möchtest, brauchst du einen sehr langen Atem und extrem starke Nerven. Du musst damit rechnen, dass deine Katze ständig schreit und mit allen Mitteln versucht nach draußen zu kommen. Sie kann unsauber werden und pisst überall hin, nur nicht ins Kisterl und sie kann auch agressiv gegenüber euch werden.

Hier ein kleines Beispiel: Meine Schwester hat sich von 12 Jahren ein kleines Kätzchen aus einer Tierhandlung geholt. Der kleine Kater wurde in Wien in einer 3-Zimmer-Wohnung gehalten und am Wochenende hat sie ihn ins Elternhaus mitgenommen. Dort durfte er zwar anfangs auch nicht raus, aber die Stammkatzen natürlich schon. Und die brachten auch die verschiedensten Düfte mit. Nachdem er kastriert war, durfte er dann mit in den Garten. Während der Woche in der Wohnung, Wochenende im Garten. Meine Schwester hatte in der Zeit 2 Jobs und wenig Zeit für den Kleinen und auch keine Zweitkatze. Rambo - so sein Name - reagierte damit, dass er sie nachts nicht schlafen lies. Er hat ja den ganzen Tag geschlafen und war ausgeruht. Er hat gelernt, alle Türen zu öffnen, auch mit hochgestellter Schnalle. Er wurde unsauber und schließlich auch aggressiv. Er hat meine Schwester von hinten angesprungen, sich am Rücken festgekrallt und sie in den Kopf gebissen. Meine Schwester hatte regelrecht Angst vor ihm, wenn er in ihre Nähe kam. Er hat dieses Verhalten auch im Elternhaus, also wo er Freigang hatte, nicht abgelegt und sie weiter attakiert. Ich konnte meine Schwester dann überreden, den Kater dazulassen, da war er ca. 4 Jahre alt. Er bekam Katzengesellschaft und durfte seinen Freigang genießen. Die Aggressivität ist zwar besser geworden, aber das Verhältnis zu meiner Schwester ist immer noch gespannt und er zeigt genau, wann er genug genug Zuwendung hat. Wird das nicht respektiert, gibt es massive Attaken mit tiefen Bisswunden.

Ich würde also nicht riskieren, eine überzeugte Freigängerkatze in reine Wohnungshaltung zu übernehmen. Versetz dich in die Lage deiner Katze: Ich will raus! Ich kann nicht raus! Warum kann ich nicht raus? Protest!!!!! Wie würdest du als freiheitsliebender Mensch reagieren, wenn du plötzlich "eingesperrt" wirst und man dich damit quält, dass du zwar nach draußen sehen kannst, die verlockenden Gerüche der Freiheit riechst, aber keine Möglichkeit hast, irgendwas daran zu ändern - bis zu deinem Lebensende!

Wenn du es trotzdem versuchen möchtest, lass sie ab sofort nicht mehr raus. Da kannst du die Reaktionen schon jetzt testen. Rechne mit dem Schlimmsten und freu dich, wenn es nicht eintrifft. Und versuch schon jetzt, eine Alternative zu suchen, falls es nicht klappt.
 

Marie1977

Hauskatze
Hallo!

Ich kann Schober03 da nur zustimmen ... ich hatte die Nerven dazu nicht.

Hatte 2 überzeuge Freigänger, bei dem Versuch, sie wieder an die Wohnungshaltung zu gewöhnen (was sie vor dem Freigang jahrelang gewohnt waren), gingen tw. Möbelstücke zu Bruch, gepinkelt bzw. markiert wurde überall - nur nicht im Katzenklo (hab zu dem Zeitpunkt extrem viel Katzenstreu gespart!), sie waren zwar nicht zu mir, aber untereinander aggressiv, es gab einige (wenige) ernste (= blutige) Reibereien zwischen ihnen - das ganze hab ich glatte 6 Wochen durchgehalten (mit extrem viel putzen, und wenn mich jemand nach Geburtstagsgeschenken gefragt hat, hab ich bloß leise "Möbelgutscheine" gemurmelt und schwach gelächelt wenn nachgefragt wurde).

Allerdings: ich hab mir sagen lassen, dass nicht jede Katze so reagiert ... Sie sind daher wieder Freigänger (hab mir extra eine Wohnung in ruhiger Lage mit Garten gesucht / suchen müssen ...)


LG, Marie

mit Tommy, Sam und Finn (der noch nicht im Freien war)
 

janosch

Hauskatze
ich würde sie zu einem schönen platz mit freigang vermitteln. auch wenn es schwer fällt. der katze zu liebe würde ich es tun. eine katze, die freiheit gewöhnt ist, würde ich nie u. nimmer in eine wohnung sperren, das muss für eine freiheitsliebende katze furchtbar sein.
ich würds wenigstens versuchen einen schönen platz für sie zu finden, wo du sie vielleicht auch öfters besuchen kannst.
 

fizzer

Hauskatze
ich würde es so machen wie es schober03 schon erwähnt hat,
sperr sie mal ein und warte ab wie sie reagieren.
obwohl ich mir denke wenn ihr sie in der gewohnen umgebung einsperrt es sicherlich probleme geben wird.
obs dann in der neuen wohnung auch so sein wird kann keiner sagen.

meine erste katze mucki war ihre ersten 3 lebensjahre auch freigängerin.
dann wollte man sie ins tierheim bringen.
ich hab sie damals aufgenommen, in reine wohnungshaltung und hatte nie probleme mit ihr!
noch dazu war sie eine einzelkatze. :bag:

falls es nicht klappen sollte würd ich mich jetzt schon um ein platzerl mit freigang kümmern.

lg
 
M

Maggiflaschl

Guest
Seit meine 2 1/2 Wochen abgängig war will ich sie auch nicht mehr unbedingt rauslassen.

Mit dem Kater bin ich allerdings schon ein paar Mal mit Leine im Garten herumspaziert, das hat ihm eigentlich ganz gut gefallen. Beim Mädl werde ich das jetzt genauso machen. So kommen sie raus und es kann trotzdem nix passieren... Sie wird sich schon dran gewöhnen....
 

schober03

Hauskatze
Maggiflaschl - deine war aber auch irgendwo eingesperrt - glaub ich zumindest gelesen zu haben. Es kann sogar sein, dass deine jetzt gar nicht mehr raus will.
Hätte aber an deiner Stelle auch Angst, sie wieder ohne Aufsicht rauszulassen.

"Sie wird sich schon daran gewöhnen ...." bezieht sich ja auf deine Katze. Ein überzeugter Freigänger lässt sich absolut nicht einsperren!
 

alinea

Hauskatze
@schober: könnte mir vorstellen, dass die katze deiner schwester auch so reagiert hätte, wenn sie nie rausdürfen hätte, einfach allein wegen der tatsache, dass sie als einzelkatze gehalten wurde, wärend deine schwester 2 jobs hatte und wenig zeit für sie.
ich glaub das kann man nicht mit sicherheit auf den freigang schieben.
mein kater lässt uns auch manchmal nicht schlafen in der nacht - das liegt aber daran, dass er daweil noch einzelkatze ist - was sich aber schnellsmöglich ändern soll und auch wird!! er ist zwar nicht aggressiv (noch nicht), aber ich will gar ned wissen, was passieren würde, wenn er sein ganzes leben als einzelkatze verbringen müsste.

allerdings würd ich an deiner stelle, connyy, das ganze einfach mal ausprobieren. du wirst es eh nicht vorher feststellen können, wie deine katze drauf reagiert (ausser du sperrst sie jezt schon mal ein und schaust wie sie drauf reagiert). ich denke, jede katze reagiert da verschieden und du musst dann rausfinden, wie deine katze reagiert.

wenn sie allerdings total anfängt zu spinnen in der wohnung, dann würd ich mir ernsthaft überlegen, ob es nicht besser für sie wäre, wenn sie ein neues zuhause mit freigang bekommt - auch wenn ich mit vorstellen kann, wie schwer das für euch sein würde.

außerdem würd ich echt nach einem katzenkumpel ausschau halten, wenn ihr umzieht. das könnte eure situation dann sicher erheblich verbessern :)
 

schober03

Hauskatze
@alinea: stimmt schon, er war eindeutig unterfordert und eben alleine. Ich will sein Verhalten auch nicht darauf schieben, dass er Freigang hatte. Wäre vermutlich auch so ausgeflippt, wenn er Freigang nicht kennen gelernt hätte.

Fakt ist aber, dass er seit er Freigang hat wesentlich einfacher zu händeln ist. Er holt sich seine Zuneigung aber wenn er will und macht ansonsten was er will. Und einsperren lässt er sich absolut nicht, da flippt er total aus.
 

Connyy

Katzenjunges
Hallo alle!

Danke für die vielen antworten.
Also versuchen werden wir es aufjedenfall, allerdings ne zweite Katze jetzt geht überhaupt nicht da wir wirklich in grossem Stress sind.
Vergesellschaftung mit nem Kater bei unserer Katze ist heikel, aber nicht unmöglich.
Vor drei oder vier Jahren bekamen wir noch nen Kater, Persermischling, sooooo süss, die zwei haben sich richtig gut verstanden allerdings war sie immer sauer wenn er ihr Futter wegfrass, lol.
Da war sie dann ein paar Stunden sauer und er wurde mit ignorieren von ihr aus bestraft, hehe.
Nur ist der Kleine zwei Tage bevor er seinen Kastrationstermin bekommen hat ausgebüchst und kam nicht mehr zurück. :(
Ein Weibchen wäre allerdings sowas wie ein Todesurteil, mit anderen Mädels kann sie ganz und garnicht.

In letzter Zeit ist sie recht oft zuHause und schläft viel (mehr als vorher) denke mal dass es normal ist und nur vom Alter her kommt.

Werde versuchen unsere Katze tagsüber soviel beschäftigen wie es nur geht so dass sie nachts müde ist.
Tagsüber werden in den ersten zwei Monaten noch Bauarbeiten in der Wohnung vollendet, heisst es wird immer recht laut sein und somit kann die Kleine auch nicht schlafen, lol.

Und danach kann ich mich auch nach einer zweiten Katze umsehen, möglicherweise auch früher aber dass kann ja jetzt niemand so sagen, zuerst einmal umziehen (müssen spätestens am 1.Mai hier raus, bekommen am 1.Mai aber erst die WOhnung....) und dann sehen wir wie es weitergeht. :)

Danke nochmals für die zahlreichen Antworten!

Liebe Grüsse
 

alinea

Hauskatze
Werde versuchen unsere Katze tagsüber soviel beschäftigen wie es nur geht so dass sie nachts müde ist.

bei meinem kater hilft das oft nix bzw. schlägt manchmal sogar um, wenn er am tag recht viel beschäftigt ist mag er nachts oft auch nicht schlafen und wenn er den ganzen tag irgendwo faul rumliegen durfte dann setzt er das gern in der nacht auch noch fort :blink:
 

Connyy

Katzenjunges
bei meinem kater hilft das oft nix bzw. schlägt manchmal sogar um, wenn er am tag recht viel beschäftigt ist mag er nachts oft auch nicht schlafen und wenn er den ganzen tag irgendwo faul rumliegen durfte dann setzt er das gern in der nacht auch noch fort :blink:


Hmmm, denke mal dein Kater wird jünger sein als meine Katze und von daher auch bisschen agiler?
Unsere Katze kann auch manchmal zwei Tage lang durchschlafen wenn ihr das Wetter nicht passt oder einfach keine Lust hat aufzustehen.

Naja, wie gesagt probieren werden wir es aufjedenfall.
Madame nervt zwar manchmal wirklich sehr und ist leider auch kein Schmusekätzchen aber dennoch ist es unsere Katze die wir nicht so schnell hergeben möchten.
Wenn allerdings nichts anderes hilft dann muss es wohl so sein ....

Wünscht uns Glück!

Liebe Grüsse
 
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