So, jetzt schalt ich mich auch noch ein.
Wenn ein Züchter möglichst stressfrei züchten möchte und er so viel Platz hat, dass er/sie es sich leisten kann sowohl Kater als auch Kätzin gleichzeitig zu halten, empfiehlt es sich, nicht gleichzeitig zwei potente Kater und eine Kätzin oder mehrere Kätzinnen zu haben.
Wie beim Menschen gilt: Die Mutter ist gewiss, der Vater ist immer ungewiss.
Es ist logistisch schwierig immer die Pille für die Katze rechtzeitig zur Hand zu haben. Kater merken's einen Tick rascher die Rolligkeit.
Zudem ist die Pille, falls überhaupt nur kurzfristig zu benutzen (Erhöhung des Krebsrisikos). Chemische Kastration für den Kater, gibt's, kann mir aber auch vorstellen, dass das gewisse Risiken bergen kann (Ist und bleibt ein Eingriff in den Hormonhaushalt) und wieder ein logistisches Problem, wer, wann, welche Katze decken sollte.
Zudem darf eine Zucht nicht aus einer endlosen Paarung des gleichen Paares bestehen. Da bliebe die genetische Vielfalt auf der Strecke.
Einen potenten Kater zeitlebens oder phasenweise in den Estrich, den Keller, einen Raum oder gar eine Box zu verbannen, damit er den Zuchtplänen nicht in die Quere kommt, ist keine Lösung und so ein Umgang wird dem Anspruch "mit Familienanschluss" aufgewachsen nicht gerecht, vom Tierschutz ganz zu schweigen.
Wenn ein Zuchtkater seine Gene weitergegeben hat und der Nachwuchs sich vielversprechend entwickelt, wird ein Zuchtkater in der Regel kastriert und weil das innert zwei, Jahren ersichtlich ist, geschieht dies nun mal relativ rasch.
Klar, das hat den Nachteil, dass unangenehme Charakterzüge oder körperliche Anfälligkeiten übersehen werden können. Wobei man als Züchter noch die Notbremse ziehen kann und mit einer Linie nicht mehr weiterzüchtet.
Hat man sich als Züchter aber gewissenhaft über die Vorfahren erkundigt und weiss deshalb, dass die Generationen davor noch putzmunter herumspringen und sie ein biblisches Alter erreicht haben, hilft das bei der Entscheidung: Kastration jetzt oder erst später?
Mein Kater ist potent und er hat in seinem ganzen Leben eine Katze gedeckt. Michis Lilly. Der Papa vom A-Wurf.
Mittlerweilen ist er 8 Jahre alt und immer noch potent.
(Der Tierarzt hat ihn einmal als Gammamännchen bezeichnet. Vielleicht der Grund weshalb er keinen in der Gruppe drangsaliert und nicht markiert.
Generell sind die Männchen seiner Linie, sehr, sehr lieb,verschmust und sehr sozial, sowohl kastriert als auch unkastriert.)
Weil sich über Jahre eine Freundschaft und Vertrauen entwickelt hat, vertraute mir die Züchterin Rudi als ein Liebhabertier an, der Zuchtkaterpotential hatte.
Genau aus dem Grund, dass sie einmal die Möglichkeit hat einen Kater über Jahre hinweg zu beobachten.
Er hat sie einfach zu einem extrem hübschen, knuffeligen und lieben Kater entwickelt. Michi hat er bezaubert und die Züchterin hat Michi mir empfohlen.
Aber wie gesagt, Deckkater zu sein war nicht seine Bestimmung. Deswegen ist er sicherlich eine Ausnahme.
Es gibt sicherlich ältere Deckkater, aber wie gesagt, es muss auch Vielfalt gewahrt werden.