Mah, ich hab bei Bewerbungsgesprächen auch schon viel komische Fragen erlebt. :crazy:
Bei mir waren alles Bewerbungen für einen Bürojob.
Irgendwo war ich mal bei so einem Verein, was irgendwas mit Bundesheer/Landesverteidigung zu tun hatte. Amt für ... weiß net mehr, wie das hieß.
Der Mann hat mich allen Ernstes gefragt, ob ich Drogen nehme, dann hab ich zu ihm gesagt, ja klar, ob er auch etwas braucht. :biggrin:
Na, hab ich natürlich net,
aber es ist mir so auf der Zunge gelegen.
Ich hab dann gesagt, nein, ich nehme keine Drogen, saufe nur wie ein Loch, rauche 60 Zigaretten am Tag, und trink täglich einen Hektoliter Kaffee.
Na, gut, jetzt aber wirklich im Ernst, ich hab gesagt, nein, ich nehme kein Drogen. Ich hab ihn aber gefragt, wie er auf die Idee kommt. Dann hat er gemeint, weil ich solche Augenringe habe. :yeah:
Leider war das zwar wahr, aber das lag daran, weil ich den Vorstellungstermin früh am Morgen hatte, ich so nervös war, dass ich nicht schlafen konnte, und natürlich hatte ich dann Augenringe und net dran gedacht, diese a bissl zu überschminken.
Na ja, ich hab ihm dann eben gesagt, dass ich halt nervös war, und darum nur wenig geschlafen habe. Er hat dann geradezu erleichtert gewirkt.
Dann hat er mich auf meine blauen Augen (die Farbe natürlich, nicht ein eventuelles Veilchen
) angesprochen, sagte, wie schön die doch seien, dass ich überhaupt ein 'sehr fesches Mädchen' sei, und hat letztendlich noch ein Kompliment über meine Sandalen gemacht.
Jedenfalls sollte ich nach 2 Wochen anrufen, aber in der Zwischenzeit hatte ich schon eine Zusage für einen andere Bewerbung bekommen.
Und einmal, als ich mich für eine Teilzeitstelle im Büro beworben hatte, hat mich die Frau allen Ernstes gefragt hat, ob ich gläubig bin, und welche Konfession ich habe.
Solche Fragen sind ja eigentlich auch unzulässig, aber da ich halt ehrlich war, und schon bei dieser Frage wusste, dass es mich nervt, hab ich gesagt, ich sei zwar römisch-katholisch getauft, aber aus der Kirche ausgetreten, und ja. Wie's halt ist.
Dann hat sie mich weiter ausgefratschelt, gefragt, ob ich denn an gar nichts glaube, und ich sagte, ich glaube zumindest nicht an die Geschichten, wie sie in der Bibel erzählt werden, und dass ich halt an so etwas wie eine übernatürliche Macht glaube, wenn ich jetzt z.B. einen Sonnenaufgang sehe oder einfach die wunderschöne Natur, also so irgendwie halt hab ich es formuliert.
Dann meinte sie, 'achso, also mehr heidnisch'. :crazy:
Na ja, nach einer Dreiviertelstunde hat's mir dann gereicht, und ich habe mich verabschiedet. Sie meinte noch, sie seien halt sehr gläubig, und legten auch Wert darauf, dass ihre Mitarbeiter auch gläubig sind. Wortwörtlich weiß ich es nicht mehr, ist echt schon urlang her, aber der Sinn war jedenfalls der.
Einmal hab ich mich auf ein Inserat beworben, das irgendwie so zweideutig formuliert war, also schon auf Büromitarbeiterin, aber dann stellte sich heraus, dass das irgendwas mit Finanzberatung zu tun hatte, und man halt einen Kurs machen hätte müssen, wo einem das alles beigebracht wird.
Aber für so einen Job bin ich gänzlich ungeeignet, so gut kenne ich mich.
Jedenfalls hat er mich nach ein paar Tagen angerufen, hat gefragt, wie er zu meiner Wohnung kommt, denn er wolle mich besuchen. Na ja, ich hab dann gesagt, das geht nicht, und hab aufgelegt.
Ach ja, und natürlich gab es so gut wie bei jeder Bewerbung Fragen nach der Familienplanung.
Da ich schon damals wusste, dass ich keine Kinder will, habe ich - ehrlich wie ich bin - das halt immer gesagt.
Einmal kam die etwas pikierte Frage, ob ich denn keine Kinder möge.
Ich sagte, doch schon, aber ich wolle eben keine eigenen Kinder.
Also da reichten die Reaktionen von geradezu Herablassung, wie man als Frau keine Kinder haben will bis hin zu offensichtlicher Erleichterung.
Oft wurde ich auch gefragt, was wäre, wenn ich in fünf Jahren doch noch Kinder wolle, und ich sagte immer nein, ich weiß ganz genau, dass ich keine Kinder will. Zweifelnde Blicke folgten auch einige Male.
Und bei einer anderen Stelle, wo ich eineinhalb Jahre gearbeitet habe, ging das Bewerbungsgespräch über eine Stunde. Das war mit dem Chef und seiner Frau.
Da wurde ich von ihm auch nach dem Sternzeichen gefragt, und er war geradezu entzückt, weil ich auch wie er Stier bin. Seine Frau übrigens auch.
Dann kam noch eine Frage, von wegen irgendwas mit Melonen kaufen, sozusagen als Gleichnis für etwas immer das Beste geben. Also ob man sich z.B. beim Melonenkaufen die beste heraussucht oder so irgendwie ... weiß net mehr genau.
Interessant (und irgendwie auch witzig) wars auf jeden Fall, und es kam nicht mal eine Frage zwecks Familienplanung.
Den Job hab ich ja wie gesagt bekommen, und einmal hätt ich den Chef fast unabsichtlich vergiftet. (Fleischvergiftung) Aber das ist eine andere, lange Geschichte. Er hat's zum Glück mit Humor genommen.
Ich war aber auch sowieso unschuldig.
Jetzt aber genug, sonst hör ich gar net mehr auf.
Sorry, dass ich schon wieder soviel geschrieben habe.