Interessantes Thema!
Ja, welche Erwartungen habe ich an meine Katzen?
Eigentlich keine besondere.
An Sissy hatten wir sowieso keine Erwartungen, als wir sie als sogenannte "Wilde" mit drei anderen aus dem Tierheim übernommen haben. Da hieß es nur, warmer Unterschlupf und Futter. Doch Sissy hatte beschlossen, das sie uns vertrauen kann.
Heute ist sie eine ältere Lady, die genau weiß, was sie möchte und Wohnungskatze (wenn man von den 5 Minuten absieht, die sie ab und zu vor der Haustüre geht, wenn es draußen ruhig ist). Von uns läßt sie sich gerne streicheln und fordert dies auch ein. Besucher haben keine Chance, sie zu Gesicht zu bekommen, da versteckt sie sich, weil sie sich vor Fremde sehr fürchtet. Aber das ist für uns o.k. und sie hat dafür genug Rückzugsmöglichkeiten.
Beim Sancho habe ich mir den Wunsch nach einer Maine Coon erfüllt. Erwartungen hatte ich nur dahin gehend, das er die sensible Sissy von klein auf respektieren lernt. Was auch funktioniert, auch wenn sie ihn immer noch ab und zu mit Fauchen und Knurren daran erinnern muß.
Sancho ist überhaupt kein Kuschelkater, ausgenommen mit den anderen beiden jungen Katzen. Von mir holt er sich nur in der Früh am Klo seine Streicheleinheiten, aber auch da hat er oft mehr Flausen im Kopf, als "nur" die Streicheleinheiten zu genießen, auch wenn er dabei schnurrt.
Z.B. Handbürste runter schmeißen, Zehen beißen und fangen wollen, Klopapierrolle attakieren etc. Er hat überhaupt viel Unfug im Kopf und hat schon so manches bei uns kaputt, bzw. zu Bruch gebracht. Aber auch so etwas gehört halt dazu.
Ab und zu, wenn ihm mal danach ist, habe ich die Ehre, das er sich zu meinen Füßen legt, ohne gleich damit spielen zu wollen.
An Tiffany hatte ich die Erwartung, das sie ein guter Spielkumpel für den Sancho ist und natürlich auch die Sissy respektiert.
Beides ist voll aufgegangen. Tiffany und Sancho waren ab dem dritten Tag ein Herz und eine Seele. Und sie respektiert die Sissy total.
Das ich gleichzeitig mit Ihr eine besondere Kuschelkatze bekommen habe, die sich gerne den Bauch kraulen läßt, und zu jedem immer nur freundlich ist, empfinde ich als ein besonderes Geschenk. :wub:
An Timmy hatte ich auch keine besonderen Erwartungen. Eigentlich war es überhaupt nicht geplant, eine Pflegekatze zu behalten. Bis jetzt hatte ich, bis vor Jahren mit einer Ausnahme (Hope), nie Probleme, mich wieder von den Pflegekatzen zu trennen.
Doch er hatte sich still und leise in mein Herz geschlichen, mit seiner sensiblen und freundlichen Art.
Meine Erwartungen gingen eher an die anderen Katzen, das sie ihn akzeptieren und aufnehmen, damit er nicht mehr gemobbt wird, wie dies im Pflegezimmer durch einen anderen Kater passierte. Bis auf die erste Woche der Zusammenführung, die alles andere als leicht war, ist auch diese Erwartung voll in Erfüllung gegangen.
Sogar Sissy hat schnell gemerkt, das von ihm keine Gefahr ausgeht.
Das er darüber hinaus nun viel gelassener geworden ist, und sich vor fremde Menschen nun nicht mehr fürchtet, freut mich sehr.
Bis jetzt ist es nur einmal im langen Leben mit unseren Katzen vorgekommen, das ich für einen Kater einen neuen Platz suchen mußte (ausgenommen natürlich die ganzen Pflegekatzen), weil er anfing die anderen Katzen draußen zu mobben, zu attakieren und vom Futter und Haus weg zu treiben. Er war einer von den 4 Streunerkater, die ich noch beim alten Bauernhaus kastrieren lies, der geblieben wäre und langsam auch zutraulich wurde. Aber da gingen die anderen eigenen Katzen vor.