Danke für die Nachrichten, Leute! Ich sags euch, die Nacht war der blanke Horror. Mein Freund ist extra zu mir gefahren, weil ich so überfordert war und nicht wusste, was ich tun soll, und ehrlich gesagt hielt ich ihr "Schreien" auch kaum noch aus, da es klang, als würde sie sterben. So etwas habe ich noch nie erlebt/gehört. Man durfte weiterhin einige Stunden lang den Raum nicht betreten, geschweige denn ihre große Box öffnen um ihr Wasser zu geben. Also ließen wir sie allein und guckten alle 30 Min nach ihr. Gegen drei Uhr morgens wurden die Schreie unregelmäßiger, nur noch alle ein bis zwei Stunden hat sie einen "Anfall bekommen", ist durch die Box gesprungen und hat um ihr Leben miaut. Ihr könnt euch also vorstellen, dass ich die Nacht kaum ein Auge zugedrückt hab. Auch als sie ruhig war, bin ich alle 30 Min wachgeworden, weil ich unterbewusst so nervös und besorgt war, dass ich immer nachschauen musste, ob es ihr gut geht. Meine beiden anderen Katzen waren mindestens genauso verstört wie ich (und sie), da sie natürlich ihre Schreie und ihr Miauen gehört haben und sind daraufhin wild durch die Wohnung getigert und immer vor der Schlafzimmertür gestanden (Freund und ich haben mit der Couch im Wohnzimmer vorlieb genommen)
Heute Morgen: Durfte die Box öffnen, wurde aber attackiert, angeknurrt, angefaucht. Essen und Trinken wurde verweigert. Ihr Druckverband von der OP war noch drauf, woraufhin die Pfote ums DREIFACHE angeschwollen ist. Super. Wir mussten sie also mit Gewalt festhalten, uns beißen und kratzen lassen, um ihr den blöden Verband runterzuschneiden, der so fest saß, dass ich kaum mit der Schere druntergekommen bin. Die Arme hat sich um ihr Leben gewehrt, obwohl wir ihre Beinchen ja gar nicht berührt haben. Verband ist nun ab (Eine glatte Stunde haben wir dafür gebraucht, damit sie sich zwischendurch immer wieder beruhigen konnte) Habe dann sofort um 8 Uhr in der Klinik angerufen, als sie geöffnet haben, und natürlich war unsere Ärztin nicht da - sie hat heute frei! Eine andere Ärztin hat mich dann zurückgerufen und gemeint, das käme oft bei Katzen vor, dass diese so reagieren … Leider sind sie nicht so "ruhig und friedlich" wie Hunde nach solch einer schweren OP. Sie haben ihr gestern sogar zusätzlich zu dem Morphium-ähnlichen Schmerzmittel Beruhigungsmittel gegeben!!! Jetzt stellt euch vor, was sie aufgeführt hätte, hätte sie das nicht bekommen. Was das Essen und Trinken angeht, sollte sie heute Nachmittag spätestens etwas zu sich nehmen. Habe vor knapp einer Stunde ein paar Leckerlies gefüttert, weil das das Einzige war, was sie angenommen hat. Getrunken hat sie aus einer Tasse ganz wenig (mit dem Trichter tut sie sich immer so schwer mit dem Napf) und jetzt bin ich erst einmal halbwegs beruhigt. Schmerzmittel durfte ich ihr nicht auf leeren Magen geben, dadurch warte ich jetzt noch ein bisschen, versuche dann wieder zu füttern und gebe es ihr.
Glaubt ihr reichen die paar Leckerlies, falls sie das Essen wieder verweigert?
Ihr aktueller Gemütszustand ist GOTT SEI DANK ruhig. Nun tritt genau der gegenteilige Fall ein. Sie liegt bloß da, ist apathisch und nicht ansprechbar. Ich kontrolliere immer, ob sie noch atmet :O Natürlich lassen all die Schmerzmittel jetzt nach, die Narkose ist nun vollständig abgebaut und jetzt will sie nur ruhen, was ja an sich gut ist. Trotzdem muss ich sagen, dass sie mir noch nie so leidgetan hat wie momentan. Diese Knie-OP war so schwerwiegend und schmerzhaft, dass sie gar nicht gehen kann. Die Tierärztin hat mich schon vorgewarnt, dass das die schwerste OP bei einer Katze wäre, die mit riesigen Schmerzen verbunden ist. Sie schafft es kaum aufs Klo (das sind nur ein paar Zentimeter!!) und dort kann sie auch kaum ihr Geschäft verrichten, weil sie nicht auf den Hinterbeinen stehen kann. Sie tut mir so leid. Bei jedem Aufrichten gibt sie schreckliche Geräusche von sich. Habe sogar heute Morgen, als ich sie beobachtet habe, geweint, weil mir das so schwerfällt, sie so zu sehen und ihr nicht helfen zu können. Der Knorpel wurde ja abgesägt, die Kniebahn vertieft, also eingeritzt, und die Scheibe mit einer Art Draht fixiert. Sie muss wahnsinnige Schmerzen haben. Ich hoffe, dass sie wenigstens in ein paar Tagen wieder aufstehen kann. Nicht mal beim Essen ist sie aufgestanden, musste ihren Kopf halten, damit sie schlucken kann.
Ich bete, dass diese OP nun erfolgreich war, und sie danach beschwerdefrei laufen können wird. Alles andere wäre der blanke Horror. Noch einmal so eine OP wird sie nicht mitmachen oder überstehen, da bin ich mir sicher. Außerdem wäre eine dritte OP in Folge wirklich heftig, zusätzlich zu den vier Monaten Boxhaltung, die sie dann hinter sich haben wird.
Wenigstens darf ich sie nun wieder berühren!!!
Erst nach fünf Wochen wird ein Röntgen gemacht, ob der "Draht" verwachsen ist, wie er sollte, und falls nicht, war die OP nicht erfolgreich. Drückt mir bitte die Daumen, dass sie es war. Fäden ziehen soll ich wieder selber, weil man sie sonst ein siebtes Mal in Narkose oder eben Halbnarkose legen müsste, da sie auch beim TA zur Killerkatze mutiert, und das wäre schon sehr riskant, da man das beim anschließenden Röntgen auch wieder machen muss. Aktuell sind ihre Werte in Ordnung, aber fragt sich wie lange noch, nach all den Schmerzmitteln, den Narkosen usw. Habe jedes Mal solche Angst, dass sie nicht mehr aufwacht von der Narkose, dass ich das unbedingt vermeiden will.
Danke für eure Unterstützung, das ist ganz lieb und beruhigend! Ich berichte weiterhin, wie es ihr geht und welche Fortschritte wir machen. Auch, was in ein paar Wochen beim Röntgen rauskommt. Fühlt euch gedrückt!
P.S.: Wollte euch ein Foto von ihr anhängen, damit ihr seht, über welchen kleinen Fellknäuel wir hier die ganze Zeit sprechen, aber leider funktioniert es nicht -.- Die Datei ist "zu groß"