Originally posted by mausi200217@12.3.2008, 14:01 Uhr
wenn du unglücklich bist dann würd ich mich halt mal fragen
was machest du gern?
wie stellst du dir den rest deines lebens vor?
was willst du erreichen?
usw
Das sind gute Fragen, worauf ich leider teilweise keine Antwort weiß. Ich meine, ich hab eigentlich nicht wirklich ne Lebensplanung oder so ein Ziel vor Augen. Mein Ziel bisher war eigentlich immer: Karriere machen, egal wie egal wo.
Scheiß Ziel ich weiß.
Ich hab mein ganzes Leben bisher immer darauf aufgebaut, dass ich nie so ein Leben wie meine Eltern führen wollte. Beide in Jobs, ohne Aufstiegschancen ohne weitere Erfolgserlebnisse habn zu können. Meine Mutter wollte Kindergärtnerin werden, jetzt ist sie PKA und sitzt im Büro. Sie liebt die Büroarbeit, aber manchmal fragt sie sich, was wohl gewesen wäre, wenn sie doch ein Instrument gelernt hätte und Kindergärtnerin geworden wäre. Mein Vater war sein lebenlang Tischler, er hat die Meisterprüfung nie gemacht - jetzt bereut er es. Seine Firma hat nach 23 Jahren zugesperrt, jetzt ist er Hilfsarbeiter und biegt Metallteile. Beide werden zwar einen Job bis zur Pensionierung haben, aber mehr wollen sie auch nicht. Keiner von beiden wollte je eine höhere Position anstreben. Und genau das wollte ich nicht. Jeder sagt immer zu mir, ich soll froh sein, dass ich auf der Gemeinde einen Job habe, es ist ein sicherer Job. Das stimmt schon, aber ich habe mir mein Leben anders vorgestellt, als tagtäglich in die Arbeit zu gehen, Zahlen einzutippen, das Gehirn dabei fast auszuschalten und dann wieder nachhause zu gehen. Ich wünsch mir einfach einen Job der mich fordert, wo ich gebraucht werde und wo ich mehr oder weniger eine Aufgabe habe.
Ich hab mir nie wirklich Gedanken um meine Berufswahl gemacht, das haben andere für mich übernommen. In der Hauptschule 4. Klasse war es meine Deutschlehrerin die fand, ich würde perfekt ins Gastgewerbe passen. Folglich habe ich eine Tourismusschule angefangen, diese nach einem Jahr abgebrochen - ich hab das Internat und die Klassengemeinschaft nicht ausgehalten. Ich hab dann in die HBLA gewechselt und dort die Matura gemacht. In meinem letzten Jahr hab ich mal kurzfristig überlegt ob ich etwas wie RTA, MTA oder Krankenschwester weitermachen soll. Nachdem es aber von meinen Eltern her hieß, ich solle jetzt mal arbeiten gehen, sie würden mir keine weitere ausbildung finanzieren, habe ich mich da nicht weiter erkundigt und mich dann auf Anraten meiner Eltern mich auf der Gemeinde beworben, obwohl ich mich für diesen Job gar nicht erst bewerben wollte. Ich habe somit jegliche Verantwortung für meine Berufswahl aus der Hand gegeben und anderen Menschen überlassen. Und jetzt mach ich Ihnen deswegen im Streit manchmal Vorwürfe. Dabei ist das nicht mal fair von mir, da ich ja selbst schuld bin.
Das Beste was ich derzeit machen kann ist, meinen derzeitigen Job behalten (immerhin bin ich grade ins unbefristete übernommen worden und krieg mehr Gehalt - ist ja auch etwas
). Selbst mal schauen, dass ich rausfinde, was ich mir eigentlich von meinem Beruf erwarte, wie ich mir mein weiteres Leben vorstelle und endlich mal lerne eigene Entscheidungen zu treffen, ohne ständig drüber nachzudenken, was andere Leute von mir halten könnten. Bisher bin ich eher ziellos im Leben gewesen, das einzige Ziel: Karriere und Ausland. Das Ziel "Ausland" hab ich gestrichen, als ich mir meine zwei Kater nahm, da stand für mich fest, ich will eigentlich nicht ins Ausland. Das "Ins Ausland wollen" war für mich eine Flucht, ich wollte mich nicht Problemen, die hier auf mich zukommen könnten stellen, sondern einfach abhauen und alles hinter mir lassen. Ich denke, wenn ich wirklich wissen will, was für ein Beruf mich glücklich machen kann, muss ich zuerst mehr über mich selbst lernen und vor allem lernen, Ziele zu stecken und vor allem realistische Ziele.
Irgendwie ist das jetzt lang geworden :gruebel: Sollte es ja eigentlich nicht :lach: