Hallo zusammen!
Ich würde euch gerne ausführlicher von "Zoe" erzählen und wie alles angefangen hat:
Die kleine "Zoe" wurde vor einigen Wochen in Moosbrunn gefangen - gemeinsam mit 3 weiteren Geschwistern. Sie stammt also aus einer Streunerkatzenpopulation.
Die kleinen hatten die typischen Kitten"krankheiten" - Würmer, Flöhe und Ohrmilben - leider wurden sie auch Giardien pos. getestet. Da sie aber erst 5 Wochen alt waren, als wir sie eingefangen haben, musste wir auf die Behandlung mit Metronidazol verzichten und haben erst mal mit Panacur begonnen.
Alle Kitten waren - wie immer aus der Region - erst mal schüchtern und scheu. Mit viel Liebe und Fürsorge sind sie aber auf ihrer Pflegestelle recht rasch aufgetaut.
Am Sonntag, 21.09.2008, hat die Pflegestelle ein humpeln von "Zoe" bemerkt und ist am nächsten Tag (Montag) gleich mit der Maus zum TA gefahren - der hat "Zoes" linkes Vorderbein geröngt und einen Bruch bei der Wachstumsfuge festgestellt - wir waren natürlich sehr erschrocken und fragten uns wie das passieren konnte.
Wir können aber bis heute nicht sagen, wie Zoe das passiert ist - vermutlich ist irgendwo runtergesprungen oder hängen geblieben und hat sich das Pfotchen verdreht - im Pflegezimmer gibt es eigentlich nichts gefährliches oder bedenkliches - wir glauben das Zoe einfach sehr viel Pech hatte und vielleicht auch ein bisserl "potschert" war... :blush:
Jedenfalls hat Zoe Schmerzmittel sowie Antibiotika bekommen und eine Überweisung in eine Tierklinik - weil das Pfötchen operiert werden sollte. Wir haben einige Tierkliniken abtelefoniert - bzgl. Kostenermäßigung weil wir ja schon von Tinkerbell wissen, dass die Kosten für solch eine OP nicht gerade wenig sind. Jedenfalls hätten wir in der TK Landegg erst einen Termin für Freitag erhalten, die Tierklinik Breitensee hat uns einen Termin für Mittwoch gegeben und uns auch einen Tierschutzrabatt angeboten.
Nachdem die TK Breitensee in Wien ist, wo auch das Kitten auf Pflege war und sie schneller einen OP Termin hatten, haben wir uns entschlossen, Zoe dort hin zu bringen.
Am Mittwoch hat Karin Zoe also in die TK Breitensee gebracht - wo das Pfötchen schon bedenklich angeschwollen war, Zoe hatte auch Fieber - war aber in gutem Allgemeinzustand.
Die Ärzte haben Zoes Bein rasiert - die Pfote von Zoe ist auf mind. 5 fache Größe angeschwollen (die Pfote eines ausgewachsenen Coonies ist sicher kleiner), in der Mitte hat sie ein Loch in der Haut in der Größe eines 2-Euro-Stücks. Darunter Eiter, Eiter, Eiter und totes Gewebe. :cry:
Dieses "Loch" - war jedenfalls am Montag beim TA noch nicht vorhanden! Oder noch so klein, dass man es nicht entdecken konnte - es muss ich quasi über Nacht dermaßen entzündet haben... eigentlich unglaublich aber wahr... :cry:
Ob die Pfote nun wirklich gebrochen ist oder nicht, kann nicht festgestellt werden, da alles Gewebe inklusive Knochen und Wachstumsfugen so stark verändert sind, dass es nicht klar ersichtlich ist.
Die Kleine hat sogenannte Phlegmone:
Wikipedia sagt dazu: Die Phlegmone (phlegma Schleim) ist eine eitrige sich diffus ausbreitende Infektion der Weichteile. Eine Phlegmone geht mit Fieber, Schmerzen und Entzündung der betroffenen Körperstelle einher. An der entzündeten Stelle bildet sich eine eitrige Entzündung, die sich ausbreitet. Erreger sind meist Staphylokokken wie Staphylococcus aureus, aber auch ß-hämolysierende Streptokokken und gramnegative Bakterien können eine phlegmonöse Entzündung hervorrufen. Äußere Ursachen sind häufig kleinere Hautverletzungen (z.B. Rhagaden).
Kennt jemand Staphylococcus aureus? Die fleissigen Greys Anatomie, Dr. House und/oder Emergency Room Zuschauer müssten das kennen - dabei handelt es sich um ein Bakterium welches Resistenzen gegenüber Antibiotika entwickelt hat. Also von Penicillin etc. nicht mehr vernichtet werden kann.
Insbesondere Bakterienstämme von S. aureus, die Resistenzen gegen mehrere wichtige Antibiotika erworben haben (sogenannte MRSA-Stämme), stellen durch schlechte Behandelbarkeit eine Gefahr dar.
MRSA Stämme heissen in den Medien auch oft "Killerbakterien" - vielleicht sagt diese Bezeichnung dem ein oder anderen was...? :cry:
S. aureus ist eine Bakterienart, die bei Menschen und Tieren als natürlicher Bestandteil der Haut vorkommt. Bei Menschen sind meist die vordere Nase und die Leistengegend besiedelt. Wenn S. aureus jedoch in normalerweise keimfreie Teile des Körpers eindringt, kann es Infektionen verursachen. Der Erreger ist deshalb eine häufige Ursache von Hautinfektionen wie Furunkeln, Karbunkeln, Bindegewebeentzündungen sowie Wundinfektionen. Es kann ebenfalls Lungenentzündungen und Blutvergiftungen (Sepsis) verursachen sowie Infektionen der Gelenke und der Herzklappen. Etwa 1% aller gesunden Menschen und 2% der über 65-Jährigen tragen MRSA in der Nase. Im Vergleich zu anderen Ländern ist die Häufigkeit der Besiedlung mit MRSA bei Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen in Deutschland noch vergleichsweise gering: 6 unabhängig voneinander durchgeführte Studien in verschiedenen Bundesländern ergaben Werte zwischen 0% und 3% bezogen auf die Bewohnerzahl.
Zitat:
Antibiotika töten oder hemmen empfindliche Bakterien in ihrem Wachstum. Viele Bakterien haben allerdings Resistenzen gegen die Wirkmechanismen der Antibiotika entwickelt, seit diese in den 1940er Jahren auf den Markt gekommen sind. Antibiotika- Resistenzen entstehen, wenn die Bakterien durch Veränderungen ihrer Erbsubstanz (Mutationen) Eigenschaften erwerben, die sie von Generation zu Generation immer unempfindlicher gegen die Wirkung der Antibiotika machen. Diese Bakterien können sich, da sie als einzige die Antibiotikabehandlung überleben, ungehemmt vermehren und im Körper ausbreiten. Dadurch verursachen sie Infektionen, die immer schlechter behandelbar sind.
Zitat:
MRSA sind bestimmte S. aureus-Stämme, die gegen Penicillin resistent sind – darunter Amoxicillin, Dicloxacillin, Methicillin und Penicillin – sowie gegen Penicillin-ähnliche Wirkstoffe, die als Cephalosporine bezeichnet werden und zu denen zum Beispiel das Cephalexin gehört.
Über die Diagnose waren wir natürlich erschüttert - wir wissen, dass Katzen diesen S. aureus übertragen durch ihre Mundschleimhaut und viele Menschen nach Katzenbissen böse Entzündungen davon tragen aber das sich Katzen auch gegenseitig durch Bissverletzungen infizieren können - ist zwar auch nicht neu - aber doch sehr selten...
Wir vermuten also das Zoe mit ihren Geschwistern beim spielen vielleicht ins Pötchen gezwickt wurde und sich diese Infektion dadurch ausbreiten konnte bzw. überhaupt erst entstehen konnte...
Bis Freitag (26.09.) wurde Zoe täglich das abgestorbene Gewebe auf ihrem Pfötchen entfernt, Salbenverbände gemacht und sie bekam täglich jede Menge Antibiotika (verschiedene). Sie ist weiter munter und verspielt geblieben, hat brav gefressen und ihr Allgemeinzustand war weiter einwandfrei. Eine kleine tapfere Kämpferin...
Die Antibiotika konnten allerdings das absterben des Gewebes nicht beenden! Verhindern konnten sie nur, das sich die Infektion im gesamten Körper ausbreitet und andere Stellen befällt. Die Infektion konnte also "lokal" gehalten werden. Uns wurde mitgeteilt, dass man Zoe jedenfalls 2 Zehen amputieren muss, da diese nicht mehr zu "erhalten" sind.
Am Samstag (27.09.) wurde uns gesagt, dass eine Amputation des gesamten Vorderbeins vermutlich nicht mehr zu ändern ist, da das Gewebe weiter stirbt - sie wollen aber trotzdem noch eine weitere Behandlung versuchen um das Beinchen von Zoe vielleicht doch noch zu retten und haben einen Zeitraum von 2 Tagen angegeben um dann näheres sagen zu können. Der Hauptballen (also der große) ist noch ein wenig durchblutet, kann man den retten plus 2 Zehen, dann wird es zwar eine langwierige Geschichte (Hauttransplantationen etc.), aber sie behält 4 Beine. An diesen "Strohhalm" haben wir uns geklammert und weiter gehofft...
Am Dienstag (30.09.) wurde uns folgendes mitgeteilt:
Von der internistischen Seite schaut es folgendermaßen aus:
Folgende Werte im Vergleich
Nierenwert BON (ich hoffe das passt so, bin nicht nierenkundig)
Sonntag: 167
Montag: 139
also immer noch erhöht, aber ein schöner Abwärtstrend zu erkennen
Kreatinin
Sonntag: 2,7
Montag: 1,2
super, das ist schon wieder komplett im Rahmen
jetzt wirds kritisch:
Hämatokritwert
Sonntag: 14%
Montag: 14%
Jungtiere sollten 28-32 haben
Positiv ist, dass sie nach wie vor frisst, was für die Blutbildung natürlich extrem wichtig ist. Sie bekommt auch Medikamente, die die Blutbildung anregen sollen.
Aber schön langsam sollte sich dieser Wert erholen. Helfen würde eine Bluttransfusion, allerdings - wie kann es anders sein - hat Zoe Blutgruppe B und die ist bei Katzen extrem selten.
In der Blutspendedatenbank der Klinik gibt es keine einzige Katze mit B.
Auch alle unsere TÄ haben keine Katze in der Datenbank oder kennen eine mit Blutgruppe B.
Für das spendende Tier wäre die Blutabnahme nur dahingehend belastend, als eine kurze Sedierung gemacht werden muss, da es natürlich ein wenig dauert, bis das Blut abgenommen ist und sich die Katze natürlich währenddessen nicht wehren darf.
Nachdem die Kleine weniger als einen Kilo hat, wäre die Menge an Blut, die benötigt wird minimal, also weit geringer als bei einer "normalen" Transfusion für eine erwachsene Katze.
Die eigenen Katzen testen lassen ist so eine Sache: ein Test kostet € 40,- und die Chance, dass eine Katze B hat ist eben mehr als gering.
Aber vielleicht gibt es ja irgendjemanden, der das von seiner Katze weiß und auch dazu bereit wäre. Es sollte eine gesunde, erwachsene Katze sein, die Leukose negativ ist (wie Zoe im übrigen).
Zur Pfote: der nekrotisierende Prozeß dürfte soweit abgeschlossen sein, das heißt, dass nicht mehr wirklich was zusätzlich absterben wird. Prof. Kopf meint, dass er vorsichtig optimistisch ist, die Pfote retten zu können.
Es gibt mehrere Inseln auf dem Ballen, die durchblutet sind und wo sie auch spürt, wo also auch die Nerven nichts abbekommen haben. Problem: es wird schwierig werden, eine Deckung zu bekommen, bzw. nur mit Transplantationen möglich sein.
Nachdem das wichtigste momentan aber der Hämatokritwert ist und sie vom internistischen Standpunkt her weder für eine Amputation noch für eine Transplantation annähernd fit genug wäre, ist aber die Beschaffung von Blutgruppe B für "Zoe" erstmal das allerwichtigste!!
Ich weiß - wieder mal ein Roman - allerdings nun die gesamte und genau Auflistung von Zoes Krankengeschichte.
Es wäre also ganz, ganz toll wenn jemand von euch eine Katze hat mit Blutgruppe B und diese auch als Lebensretter für Zoe "eingesetzt" werden darf. Das Überleben der Maus liegt nicht mehr in unseren Händen und auch nicht mehr in den Händen der Ärzte - einzige eine Spenderkatze kann uns und Zoe weiterhelfen.
Weiters bleibt mir wieder mal nix anderes übrig als um Spenden für Zoes Behandlung zu betteln - die Behandlungskosten gehen ganz bestimmt wieder in die 1.000 Euro höhe und trotz Messe (IHA Tulln) ist das zuviel Geld für uns... :blush:
Wer der kleinen Zoe helfen möchte der spendet bitte unter dem Verwendungszweck "Zoe" an unser Vereinskonto:
Cats and Dogs Help e.V.
Kt. Nr. 02001110671
BLZ: 20267
Und hier noch einige Fotos von Zoe:
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