ähm, vom thunfisch, vor allem das wohlmöglich überwiegend zu füttern, rate ich dringend ab!
thunfisch ist, mal abgesehen von überfischung und nicht-delphin-freundlichem fang, als einer der raubfische, die sehr weit oben in der nahrungskette stehen, mit allem belastet, was die kleineren meereslebewesen so mitbringen. grade bei thunfisch bedeutet das zB eine
immense belastung mit schwermetallen! und gerade die können wir - und katzen genausowenig - nicht abbauen.
also HIER UND DA mal ne dose katzenfutter thunfisch zu füttern, naja, wer meint, dass es sein muss... aber ständig (= öfter als 2-3 mal im monat) ist das absolut NICHT gesund. dazu kommt noch, dass alle meeresfische durch ihren
gehalt an thiamiase (ein enzym, das thiamin, ein b-vitamin, abbaut) totale
vitamin-bräuber sind, dieser tatsache kommt grade in der ernährung noch wachsender katzen auch einige bedeutung zu.
ich sehe folgendes problem:
auch wenn grau unter "hochwertig" läuft, kann es sehr gut sein, dass nelly halt einfach GRAU nicht verträgt.
ausserdem habt ihr offenbar eine der wichtigsten grundregeln ausser acht gelassen, im füttern von tieren, denen man nicht ganz genau die "natürliche" nahrung vorsetzen kann (das trifft ja auf viele haustiere zu) - und das ist
ABWECHSLUNG. ausserdem abwechslung. und JA, genau, ABWECHSLUNG. (ich war mir eigentlich sicher, dass ich das schon zu anfang der df-problematik mal geschrieben hatte, oder nicht? :gruebel: )
und zwar hat das folgenden grund:
JEDES fertigfutter hat seine schwachstellen, meist hat jedes eine andere (eines hat tendenziell zB viel vitamin A, ein anderes hat vielleicht gern mal recht viel kohlenhydrate, ein anderes besonders wenig oder viel fett oder was auch immer). durch
abwechslung von marke UND geschmacksrichtungen kann man hier sehr viel ausgleich schaffen; je mehr man abwechselt, umso näher kommt man der physiologisch "idealen" ernährung. und zumal wenn nelly so einfach ist in diesem bereich, und nicht viel herumnörgelt, sondern "alles" einfach brav frisst. dann ist es umso leichter, ihr eben durch viele verschiedene futtersorten, die man immer im wechsel füttert, eine ideale ernährung zukommen zu lassen. und wenn man sich ehrlich ist - wir würden auch nicht jeden tag das gleiche brot essen wollen, oder?
als beleg, dass ich mir das net aus jux aus den fingern gesaugt hab, lest vielleicht mal diesen artikel:
http://katzen-links.de/katzenforum2/showthread.php?t=34236
kirsten cordes, die autorin der du-barfst-fibel dürfte ja einigen ein begriff sein...
sehr gute, gute und akzeptable futtersorten gibt es insgesamt soooo viele, da könnt ihr wirklich aus dem vollen schöpfen.
natürlich sollte man dabei weiterhin im oberen qualitäts-segment bleiben, aber mangel an auswahl herrscht ja dort nun inzwischen wirklich nicht mehr. besonders da es ja - ganz anders als noch vor 4, 5 jahren - auch shops VOR ORT (also in wien bzw direkter umgebung) gibt, ebenfalls mehr als einen (!), bei denen man eben auch grade die hochwertigen futter bekommen kann. und zT auch zu wirklich konkurrenzfähigen preisen (= besser als bei fressnapf zB)
im MOMENT würde ich vorschlagen, füttert mal eine woche oder zwei ein sensitiv-futter.
ich vermute jetzt mal, das ist aber nur ein schuss ins blaue, dass nelly
vielleicht den reis im grau nicht so gut verträgt, und dass es gar nicht so sehr an den tierischen proteinen liegt. nahrungsallergien in SO jungem alter sind zwar eher ungewöhnlich, aber das mit dem reis hat man ja schnell raus (also OB der reis "schuld" is) - füttert einfach mal 2 wochen nur futtersorten, die FREI von reis sind. entweder also mit gar keiner kohlehydratquelle drinnen (was ich tendenziell bevorzugen würde), oder, wenns sein muss, mit zB kartoffel als kohlehydratquelle. das trifft leider nur auf EIN sensitiv-futter zu, nach allem, was ich jetzt auf die schnelle gesehen habe, und zwar von animonda das integra sensitive pute&kartoffel (gibts in 200g-dosen oder in 100g-schälchen), und dann gibt es noch ganz spezielle allergie-futter in der gleichen produktlinie, "pferd und amaranth" und "känguruh und amaranth" - das würd ich mir aber noch "reservieren" für den fall, dass sie EVENTUELL doch an einer unverträglichkeit auf tierische proteine leidet. ich habe vorerst noch recht grosse hoffnung, dass es doch entweder parasiten (giardien oder kokzidien) sind, oder eine bakterielle geschichte (auch ein "einfaches" grobes ungleichgewicht der physiologischen keimflora kommt in frage), aber FALLS es doch eine unverträglichkeit ist, sollte man noch was "im ärmel" haben, das man dann noch füttern kann (stichwort ausschlussdiät)
ausserdem kämen jene futtersorten in frage, die 100% sortenrein sind und einfach GAR NIX zusätzlich enthalten, wie zB ropocat (es gibt noch mehr solcher futter, nur fällt mir das halt immer als erstes ein)
diagnostisch sollte UNBEDINGT eine
"BU" gemacht werden, also eine
bakteriologische
untersuchung der darmflora. das geht leider nicht so gut aus KOT, sondern dazu nimmt der TA eine GANZ FRISCHE tupferprobe aus dem rektum der katze. er fährt quasi wie beim fiebermessen mit einer art wattestäbchen hinein, das danach sofort in sterile nährlösung kommt, da sich die bakterienzusammensetzung und -menge unter sauerstoffeinfluss nämlich sehr schell verändern kann.
(eine kotprobe ist einfach der luft viel zu lange ausgesetzt bis sie im labor ankommt). diese "BU" ist nicht ganz billig, kostet rund 50 euro, dafür wird aber gleich ein
antibiogramm mitgeliefert. also nicht nur eine quantitative und qualitative auswertung, WELCHE keime gefunden wurden, sondern es wird auch gleich im labor getestet, auf WELCHE antibiotischen wirkstoffe GENAU DIESE GEFUNDENEN keime bzw stämme der keime empfindlich sind.
somit kann der TA dann gleich das GENAU PASSENDE AB wählen, anstatt ohne BU nur herumzuraten und wohlmöglich mit einem breitband-ab, das möglicherweise bei den vorliegenden keimen gar nix wirkt, mehr schaden als nutzen anzurichten. (ich sag nur stichwort zerstörung der physiologischen darmflora)
jo, und dass enteroferment NICHT vertragen wird, kommt ziemlich oft vor, das hatten wir glaub ich auch schon mal erwähnt, gell?
das ist aber nicht so schlimm, denn es gibt noch ein paar weitere sehr gute mittel für die darmflora, die frei von laktose sind und auch andere (evtl besser geeignete) darm-bakterien enthalten.
eines wäre "DARMFLORA PLUS" von der fa. "DR WOLZ", zu bestellen entweder über die apotheke, oder über
www.wolz.de
dann gibt es in der apotheke eine produktlinie "omnibiotic", auch die kann man katzen geben (einfach ins futter) - diese beiden, also sowohl das darmflora-plus von dr wolz, als auch das omnibiotic sind eher etwas teurer. es gibt aber auch noch ein mittel, das nennt sich ebenfalls "darmflora plus", ist aber von der fa. NATURA, und man bekommt es in guten reformhäusern. zB im reformhaus staudigl in der wollzeile 25. bei diesem mittel kosten 200g nur ca 10 euro. (= ca ein drtttel so teuer wie das mittel von dr wolz)
ich würde jetzt folgendermaßen vorgehen:
-> ERST mal 14 tage lang sensitiv- bzw reisfreies futter füttern
tut sich nichts, oder nur wenig:
-> eine BU machen lassen, auf das ergebnis muss man dann 5 tage warten.
-> während dieser zeit dann bereits anfangen mit aufbau der darmflora mit einem der genannten mittel - das kann auch schon VOR und während einer eventuellen antibiose gegeben werden.
-> ergibt die BU, dass ein antibiotikum gegeben werden muss, dann das darmfloramittel WEITER geben, aber einen zeitabstand zum antobiotikum einhalten (ca 2h). dann besteht eine chance, dass das AB diese nützlichen keime evtl NICHT mit killt.
den aufbau der darmflora muss man NACH der antibiose noch einige WOCHEN weiterführen!!!
-> ergibt die BU, dass KEINE bakterielle infektion als grund für den DF vorliegt, und auch kein gröberes ungleichgewicht der darmflora, naja, dann muss man diagnostisch weiterforschen. dann wäre mal ein blutbild gut, um sich zB die leber- und bauchspeicheldrüsenwerte anzusehen, und ein allergietest (der wird übers blut gemacht), um zu schauen, ob man bestimmte proteinquellen besser meiden sollte.
es sollte sich dann anhand dieser beiden blutuntersuchungen zeigen, in welche richtung es eher geht. eine bauchspeicheldrüsenentzündung wird leider schnell chronisch (grade wenn ein katzi längere zeit mit medis regelrecht bombardiert werden musste), und ist eher altersunabhängig. DAS wäre dann ein krankheitsbild, das ein
VÖLLIG anderes vorgehen verlangt, als eben zB eine allergie bzw unverträglichkeit auf ein/mehrere bestimmte proteinquellen, darum gehe ich darauf jetzt nicht auch noch ein. erst mal schauen, was denn nun sache is.
um die diganostik kommt man halt nicht herum, wenn man das problem bei der wurzel packen und wirklich LÖSEN will...