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Psychisch Kranker ersticht seine Katze

Status
Nicht offen für weitere Antworten.

Rennsemmerl

Hauskatze
Gestern Nacht lief in der Sendung "WEGA" ein furchtbarer Beitrag über einen psychisch kranken Mann, der in einem psychotischen Anfall seine Katze erstochen hat :cry::cry::cry::cry:


Der Mann wusste zwar um seine Krankheit und war auch in Behandlung, dennoch dürfte das nichts genützt haben... Die ermittelnde Polizei, die ihn offenbar schon gekannt hat, wurde durch Nachbarn alarmiert, welche die Schmerzensschreie der sterbenden Katze gehört hatten. Als die Polizei kam, war die Katze bereits tot... :cry: Man hat sie in seinem Zimmer am Boden liegend gefunden.

Auch wenn der Mann zu diesem Zeitpunkt offenbar unzurechnungsfähig war und sich möglicherweise nicht bewusst war, was er tat, so ist es eine furchtbare und tragische Tat... Warum muss ein Tier sterben, nur weil jemand offensichtlich nicht genügend Hilfe bekommt oder niemand auf die Idee kommt, er könnte dem Tier etwas antun...

Ich frage mich, warum jemand, der eine nachgewiesene Psychose hat, überhaupt die Erlaubnis erhält, Tiere zu halten... Ich weiß schon, man kann in keinen Menschen reinschauen und eine 100%ige Garantie für die Sicherheit eines vermittelten Tieres wird es nie geben, aber einem Menschen mit einer Psychose ein Tier anzuvertrauen grenzt m. E. schon an grobe Fahrlässigkeit... Es wäre doch auch Aufgabe eines Psychiaters (den er mit seiner Erkrankung sicherlich hat) zu überprüfen, ob solch ein Mensch überhaupt in der Lage ist, ein Haustier zu betreuen...

Mich hat dieser Beitrag zutiefst verstört, da es wieder einmal zeigt, wozu Menschen fähig sind, auch wenn es vermutlich nicht Absicht war...

Einfach nur traurig...
 

Rusty

Hauskatze
Also ich kenn einen psychisch Kranken, der hat zwei Katzen, die sind sein ein und alles. Wenn man ihm die wegnehmen würde, dann würd er sich selbst was antun.
Man kann nie voraussagen, was den Leuten - ob jetzt gesund oder krank - einfällt. Manche morden ihre Kinder, Ehepartner, Nachbarn und manchmal eben auch Haustiere. Und wo ist die Grenze? Es gibt genug gewaltbereite Tierquäler, die zwar auch einen an der Waffel haben, aber nicht als psychisch Kranke gelten.....
 

Rennsemmerl

Hauskatze
Zur Feststellung bestimmter Beeinträchtigungen gibt es beispielsweise klinische Psychologen (dürfen Tests durchführen) resp. Psychiater. Diese Berufsgruppe kann auch feststellen, ob eine Tendenz zur Selbst- oder Fremdgefährdung vorliegt.

Und zur Kontrolle der Umsetzung in der Realität gibt es Sozialarbeiter. Menschen mit nachgewiesenen schweren psychischen und/oder sozialen Beeinträchtigungen haben häufig Betreuung durch Sozialarbeiter. Gerade für die Bewältigung im Alltag (viele sind ja zB schon mit dem Einkaufen oder dem Haushalt überfordert) gibt es solche Möglichkeiten.

Edit: Ich will ja damit nicht allen Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung die Fähigkeit zur Tierhaltung absprechen, sondern ich differenziere sehr wohl zwischen solchen, die eine Gefahr darstellen (wie das oben angeführte Beispiel) und solchen, die etwa depressiv sind.
 

Delphinchen

Administrator
Zur Feststellung bestimmter Beeinträchtigungen gibt es beispielsweise klinische Psychologen (dürfen Tests durchführen) resp. Psychiater. Diese Berufsgruppe kann auch feststellen, ob eine Tendenz zur Selbst- oder Fremdgefährdung vorliegt.
Schon klar, aber was hat das mit Haustieren zu tun ?

Und zur Kontrolle der Umsetzung in der Realität gibt es Sozialarbeiter.
Deren Aufgabe/Kompetenz ist es aber sicher nicht, Tierhaltung zu kontrollieren.
 

Rusty

Hauskatze
Die Gesetzgebung ist so, dass gegen seinen Willen keine Tests und Untersuchungen durchgeführt werden dürfen, außer er hat sich schon was zuschulden kommen lassen. Auch wenn Selbst- oder Fremdgefährdung besteht, darf niemand gegen seinen Willen in der Klappse festgehalten werden.
Glaub mir, ich arbeit im Krankenhaus und kann öfters beobachten, wie z.B. ein Suchtkranker vormittags von zwei Exekutivbeamten gebracht wird und einige Stunden später spaziert er völlig ungehindert wieder beim Tor hinaus. Pfleger und Ärzte dürfen dem Patienten gut zureden, dass er besser bleiben sollte, aber das ist auch schon alles.
Es ist hier leider so wie überall: erst wenn was passiert, darf gehandelt werden.
 

Bidi

Hauskatze
Wenn eine Frau Angst vor ihren Mann hat kann die Polizei auch nicht viel machen ausser er schlägt sie vor ihnen. Da kann auch nur gut zugeredet werden sogar wenn Kinder im Spiel sind. SCHRECKLICH aber so ist es.
 

Brigid

Hauskatze
Wer soll denn diese Erlaubnis erteilen ? Und wer überprüft es ? Sorry, aber das ist schon sehr weit hergeholt....

Kommt drauf an, ob der Kranke in Sachwalterschaft ("entmündigt") ist oder nicht. Ein Besachwalteter darf so ziemlich gar nichts alleine entscheiden und lebt auch üblicherweise nicht alleine. Da wird sehr wohl kontrolliert.
Wenn jemand eine solche Psychose hat, dass er damit sich und andere gefährden könnte, ist er normalerweise besachwaltet. Für gewöhnlich befindet sich so ein Mensch auch stationär in einer psychiatrischen Klinik.

http://www.alzheimer-selbsthilfe.at...-SachwalterschaftGeneralVorsorgevollmacht.htm
 

misshercules

Hauskatze
Es kommt darauf an in welchen Angelegenheit dieser Mensch dann besachwaltet ist, auch da gibt es Unterschiede.
Ich arbeite mir psychisch Kranken Menschen und bei uns kommen die zwei Nachbarskatzen. Ich habe ein paar Bewohner die ich nicht mit ihnen allein lassen würde, allerdings hätte ich bei unseren momentan agressivsten Bewohner die wenigste Angst! Was ich damit sagen will ist das dieser Mensch teilweise sehr Fremdgefährdend sein kann und auch ist, aber ich würde ihn eine Katze anvertrauen.
Man kann leider nie sagen wie der/die jenige plötzlich reagiert. Man muss auf alles vorbereitet sein, und da hilft kein Psyichiater der sagt ja oder nein... Leider gibt es sehr wenige Einrichtungen die auf wirklich rein psychisch Kranke spezialisiert sind...
 

Alegra

Hauskatze
Also ich finde das ja schrecklich, aber wieso sollte man psychisch Kranken die Tiere enziehen? Ich kenne einen jungen Mann, der unter schweren psychischen Störungen leidet, aber seine Katze ist sein EIN UND ALLES. Ich denke, wenn man so denkt, müsste man einführen, alle psychischen Kranken gleich weg zu sperren, damit ja nichts passieren kann. Vor allem könnte es ja auch einen Menschen treffen. Eine Psychose kann jeden treffen. Mir selber ist so eine Situation erst letztes jahr wiederfahren (ich war zwar nicht die mit der Psychose, aber zu der zeit anwesend) und das bei einem, von dem es nie jemand gedacht hätte. Ob derjenige dann auf seine Frau, seinen besten Freund losgeht oder seine Katze ersticht, ist dann auch nur eine Glückssache, von daher find ich den Ansatz mit dem Tierhaltungsverbot wirklich ein wenig an den Haaren herbeigezogen. ich denke Tiere geben solchen Leuten viel häufiger wichtigen Rückhalt, als dass etwas passiert!!!!
 

Rennsemmerl

Hauskatze
Alegra, das meine ich ja auch nicht. Habe weiter oben geschrieben, dass ich sehr wohl differenziere. Klar gibt es "harmlosere" psychische Beeinträchtigungen und eben auch schwerwiegendere.

Und mir ist schon klar, dass es in der Praxis wohl schwierig durchzuführen sein wird, da dies den üblichen organisatorischen Aufwand sprengen würde bzw. sich keine Institution so schnell zuständig fühlen würde und die Vernetzung wahrscheinlich auch nicht in ausreichendem Maß existiert. Glaube nicht, dass ein Sozialarbeiter immer sofort den Tierschutz informieren würde, wenn ihm etwas komisch vorkommt - solange nichts passiert ist. Leider... Denn wenn dann tatsächlich einem Tier etwas angetan wird, ist es so wie in diesen Fällen zu spät.
 

Alegra

Hauskatze
Ja schon, das habe ich gelesen, aber was meine Aussage war, ist ja eigentlich, dass eine Psychose unter bestimmten Rahmenbedingungen jeden treffen kann. Es gibt ja mittlerweile sehr sehr viele Leute die an psychischen Erkrankungen leiden und bis wann diese wirklich harmlos sind, kann keiner bestimmen. Ich habe von einer jungen Frau in meinem Ort gehört mit einem kleinen Kind, das sehr viel geschrien hat. Irgendwann wurde es ihr dann zuviel als die Katze auf den Teppich gebrochen hatte und hat die Katze aus dem Fenster im 2. Stock geworfen. Der Katze ist nichts passiert, sie lebt aber immer noch bei diesen Leuten. Darüber könnte man ja wirklich stundenlange Vorträge halten, aber ich persönlich glaube, dass es definitiv NICHT möglich ist, in einen Menschen so weit hineinzu sehen um zu erkennen, ob dieser potenziell in den nächsten Tagen oder Wochen eine Psychose erleidet und dabei seine Katze tötet (oder sich selbst...) oder nicht. Wie sich der Fall konkret dargestellt hat, kann ich gar nicht beurteilen, ob der Psychotherapeut einen Fehler gemacht hat, oder die Medikation unzureichend war, die Betreuung falsch oder was auch immer ist am Ende nur Spekulation. Letzlich kann man nur festhalten, dass es immer wieder Tragödien gibt, die man nicht verhindern kann.
 

Brigid

Hauskatze
Ich denke, wenn man so denkt, müsste man einführen, alle psychischen Kranken gleich weg zu sperren, damit ja nichts passieren kann. Vor allem könnte es ja auch einen Menschen treffen.

Auch wenn das jetzt hart klingt, aber genau dafür wäre ich, zumindest bei jenen psychischen Krankheiten, bei denen bekannt ist, dass sie solche Taten auslösen können.
Sorry! Ich will nichts mit Menschen zu tun haben müssen, bei denen die Möglichkeit besteht, dass sie ausrasten und mich oder meine Lieben verletzen. Wäre ich psychisch krank und wüsste, dass mir das passieren kann, würde ich mich selbst freiwillig einweisen.
 

Rennsemmerl

Hauskatze
Danke, Brigid! :thumb:

Soweit würde ich zwar nicht gehen (alle gleich einweisen lassen), aber ich würde ihnen keine Tiere anvertrauen bzw. die Tiere, sofern sie bei einer latent gefährlichen Person leben, zumindest vorübergehend auf Pflegeplätze geben. Bei Tiermessies wird ja auch nicht anders vorgegangen, wenn deren Wohnungen geöffnet werden. Und komischerweise klappt das Entziehen der Tiere bei Animal Hoardern immer, jedenfalls sobald maßgebliche Stellen informiert werden. Nur bei anderen, weniger offensichtlichen psychischen Krankheiten der Tierhalter wird halt gern weggeschaut.
 

Brigid

Hauskatze
Der Punkt ist halt: wenn jemand für zurechnungsfähig erklärt wird und alleine wohnt, geht derjenige doch auch mal einkaufen, auf die Straße, fährt mit den Öffis usw. Wie komm ich dazu, das Risiko zu haben, dass jemand irgendwo in der Öffentlichkeit ausrastet und ich zu Schaden komme oder gar getötet werde?

Gerade, wenn ich in Wien bin, fällt mir extrem auf, wieviele Irre da herumlaufen. Leute, die mit sich selbst reden, wirres Zeug vor sich herfaseln, oder neben Passanten hergehen und auf sie einbrüllen. Das ist mir nicht geheuer, ehrlich gesagt!
Gut, so lange sie nicht handgreiflich werden, kann man sie ignorieren (mache ich immer). Aber wer garantiert mir, dass die nicht doch gewalttätig werden?
 

Alegra

Hauskatze
Niemand wird euch je garantieren können, dass der nette Nachbar, der immer zuvorkommend und freundlich war nicht nächste Woche ausrastet. viele Leute leiden an latenten psychischen Störungen. Ich finde die Einstellung echt komisch Leuten die psychische Probleme haben die Tierhaltung zu verbieten. Für mich ist das ein Einzelfall.
 

dea

Hauskatze
Wer kann schon voraussagen ob ein Mensch, der heut ein psychisches Problem mit dem er "normal" leben kann, morgen derart außer Kontrolle gerät und er ein anderes Lebewesen verletzt oder umbringt?

Viele haben jahrelang ihre Probleme mit Therapie oder medikamentöser Behandlung im Griff. Wieviele "normale" Leut gibts, die von heut auf morgen im Affekt oder weil ihnen einfach nur fad ist andere quälen oder umbringen?

Wo wird die Grenze gezogen? Ziehen wir alle Leut, die nicht "Schema F" entsprechen ein und sperren sie weg, mit der Begründung "sie könnten ja mal was böses tun"?
Da müssten wir sicher, rein aus Sicherheitsgründen, ein Viertel der Bevölkerung von ihren Familien und Haustieren separieren ...

Vergleicht mal die Zahlen: Wie hoch sind die Morde oder Verletzungen von Tieren und Menschen verursacht durch Psychopathen und wie hoch ist diese Zahl verübt von "normal denkenden Menschen"?

Ist irgendwie wie die Kampfhundhetze oder nicht?
 

Mela

Hauskatze
Wer kann schon voraussagen ob ein Mensch, der heut ein psychisches Problem mit dem er "normal" leben kann, morgen derart außer Kontrolle gerät und er ein anderes Lebewesen verletzt oder umbringt?

Viele haben jahrelang ihre Probleme mit Therapie oder medikamentöser Behandlung im Griff. Wieviele "normale" Leut gibts, die von heut auf morgen im Affekt oder weil ihnen einfach nur fad ist andere quälen oder umbringen?

Wo wird die Grenze gezogen? Ziehen wir alle Leut, die nicht "Schema F" entsprechen ein und sperren sie weg, mit der Begründung "sie könnten ja mal was böses tun"?
Da müssten wir sicher, rein aus Sicherheitsgründen, ein Viertel der Bevölkerung von ihren Familien und Haustieren separieren ...

Vergleicht mal die Zahlen: Wie hoch sind die Morde oder Verletzungen von Tieren und Menschen verursacht durch Psychopathen und wie hoch ist diese Zahl verübt von "normal denkenden Menschen"?

Ist irgendwie wie die Kampfhundhetze oder nicht?

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