ich glaube, das Problem liegt hier sowieso ganz woanders. Es gibt ganz viele Menschen, wie giardonatti, die zuerst mal ins Tierheim schauen, wenn sie ein Tier bei sich aufnehmen wollen. Aber ganz oft scheitern die dann an den meist unüberwindbaren Forderungen, die oft gestellt werden.
Ich arbeite auch ehrenamtlich in einem Tierheim und in dem Schutzvertrag dort steht z.B. drinnen, dass Tier darf nicht länger als vier Stunden sich selbst überlassen werden. Also ehrlich, ich kriegs ja fast täglich mit: an dieser Hürde scheitern etwa 80% der Leute. Selbst wenn ich halbtags arbeiten gehe, muss ich in unserer ländlichen Gegend damit rechnen, einen Arbeits- bzw. Heimweg von mind. einer halben Stunde zu haben. Und das ist dann den Betreibern des Tierheims schon zu viel.....ich glaub, wir hätten sicher schon fünfzig Tiere mehr an wirklich gute Plätze vermittelt, wenn das nicht wär. Und die 20% die diese Hürde noch nehmen, scheitern dann an der nächsten, weil das Tierheim lebenslanges Besuchsrecht fordert und wenn die Leute das erfahren, geht nochmal die Hälfte wieder heim. Und nicht, weil die alle was zu verbergen hätten, sondern weil sie sich einfach in ihrer Privatsphäre und Entscheidungsfreiheit eingeschränkt fühlen.
Und ganz ehrlich, wenn ich, wie giardonatti, dreimal eine solche Erfahrung gemacht hätte, dann würd ich auch nimma weitersuchen, weil einfach irgendwann auch mal eine gewisse Frustrationsgrenze erreicht ist.
Ich erleb das fast jeden Tag!!!! Die Leute ziehen dann verärgert von dannen und fahren postwendend zum nächsten "Vermehrer".
Die meisten denken doch so: Wieso sollte ich mir so eine Behandlung gefallen lassen, wo ich doch mit besten Absichten gekommen bin...da geh ich halt zur Nachbarin, die grad einen Wurf hat....
Sicher ist das nicht richtig, aber so läufts nunmal.
Meine Freundin wollte zum Beispiel einen Hund. Sie wollte einen Spaniel wie ich einen habe und wollte ihn auch aus dem gleichen Tierheim adoptieren. Dort sind öfter Mal Spaniel abzugeben. Leider scheiterte auch sie an der "Vier-Stunden-Regelung", weil sie sagte, es könnte unter Umständen, eventuell sein, dass der Hund vielleicht drei- bis viermal im Jahr über Mittag keine Betreuung hat, weil sie länger arbeiten muss. Es gibt aber eine Hundeklappe an der Tür und ein über 1000 qm großes gesichertes Freigelände, das er in der Zwischenzeit nutzen könnte....aber nix...das war ihnen schon zuviel. Jetzt hat sie einen Spaniel aus einer Vermehrerzucht ohne Papiere, dafür mit vielen Krankheiten.
Mit Engelszungen hab ich auf sie eingeredet, es nicht zu tun. Aber, und das ist bei den meisten Menschen so, irgendwann ist eine Frustrationsgrenze erreicht. Besonders, wenn man sich Mühe gibt, ein gutes zu Hause für ein Tier zu schaffen, und dann gesagt bekommt, man wär nicht gut genug. Die Leute kommen nie wieder!!! Ich erleb es fast täglich!!!!
Sicher muss das Tierheim drauf schauen, dass gewisse Rahmenbedingungen gegeben sind. Nicht jeder hat die Gegebenheiten ein Tier zu halten. Aber in so Fällen, wie beschrieben, sollte doch schon manchmal ein Kompromiss drin sein. Solange man an jeder Straßenecke ein Kitten "nachgeschmissen" bekommt, wenden sich die Leute postwendend an solche Vermehrerstellen, anstatt *tschuldigung* manchmal schon recht überzogene Forderungen eines Tierheims zu erfüllen....