Ich habe auch seit Jahren immer wieder Schlafstörungen (wobei es bei mir eher das Durchschlafen denn das Einschlafen ist)... vor allem aufgrund von einem komplett "zusammengehauten" Biorhythmus (Nachtdienste und nächtliche Lernsessions, hauptsächlich). Wie man damit umgeht und es bewältigt ist meiner Meinung nach individuell verschieden, was für einen funktioniert muss es für den anderen noch längst nicht...
Nur so zum Beispiel, zum "Abschalten" höre ich harten, bösen Metal - mir liegt das, ich "komme runter", wohingegen vermeintlich "beruhigende" Yoga-Meeresrauschen-Singsang-Klänge in mir maximal das Bedürfnis jemandem in die Fresse zu treten erwecken
Man sollte alles ausprobieren und allem offen gegenüber stehen, aber es ist kein persönliches Versagen wenn etwas nicht funktioniert - wie gesagt jeder ist anders
Manchmal hilft es mir, die Schlafposition oder den Ort zu wechseln. Sich andersrum ins Bett legen, das Bett umstellen, Fenster oder Vorhänge auf/zu machen (je nachdem wie man es halt sonst hat), mal ein paar Nächte auf dem Sofa schlafen,...
Ich habe einen geistig extrem fordernden Alltag und muss mich oft auf neue Situationen einstellen (so wie die Threaderstellerin auch schrieb), und auch wenn ich Ausgleichssport für wichtig halte, finde ich "intellektuellen" Ausgleich fast genauso wichtig. Mir haben oft Experten dazu geraten "mit allem abzuschließen und die Sorgen am Abend beiseite zu schieben" - das sagt sich ja leicht, aber wie? ... Inzwischen habe ich für mich eine Lösung gefunden: Wenn ich etwas von Arbeit oder Uni "mit nach Hause nehme", dann beschäftige ich mich auch abends gerne noch freiwillig damit (indem ich etwas recherchiere, nachlese, mir Ansätze und Ziele für den nächsten Tag überlege) um zu einem Schlusspunkt zu kommen. Ich habe lang Tagebücher geschrieben, weniger im Sinne von "Liebes Tagebuch, heute habe ich Pommes gegessen", mehr als Reflexionum mit dem Tag und seinen Ereignissen abzuschließen, und ich habe immer noch was zum Schreiben im Nachtkastl - sollte ich aufwachen und mich etwas quälen, dann schreibe ich es nieder um mich später damit zu befassen, nach dem (Weiter-)Schlafen. Das funktioniert für mich meistens ganz gut.
Hin und wieder hilft es mir auch, mich nicht mit dem Einschlafen zu beschäftigen, sondern stattdessen im Bett zu lesen bis ich wegpenne. Wurscht ob Shakespeare oder ein Dumpfbackenkrimmi, so bin ich abgelenkt. Früh schlafengehen macht mich eher wahnsinnig, was ich jedoch erprobt habe ist "nicht ausschlafen, auch wenn ich es kann". In Phasen wo ich schlecht schlafe, stehe ich auch am Wochenende zur "normalen Zeit" auf, wenn ich nämlich das "endlich mal ausschlafen können" ausnütze, dann rächt es sich spätestens am Montag wieder ganz bitter...
Auch wenn ich weiß, dass viele hier der "richtigen Medizin" skeptisch gegenüber stehen: mir haben auch "richtige" Schlafmittel geholfen. Nicht falsch verstehen, ich spreche nicht davon sich tagtäglich mit Benzos bis zur Unkenntlichkeit zuzudröhnen - nur wenn der Schlafrhythmus mal so hinüber und der Körper in einem Erschöpfungszustand ist dass man nicht mehr schlafen kann weil man zu den falschen Zeiten putzmunter ist, dann hat es mir geholfen, eine Nacht mit Hilfe von Medikamenten richtig durchzuschlafen und von dort aus weiter zu machen. Soll heißen, wenn ich eine Nacht normal und gut geschlafen habe, schlafe ich in den nächsten Nächten auch besser, weil ich nicht mehr so erschöpft bin. (Ich sage es ganz offen und ehrlich: ich bin wenig empfänglich für Meditation und Homöopathie und Kräutertees und esotherischen Quatsch im Allgemeinen... wenn einem das hilft, warum nicht, aber es ist nicht der einzig gangbare Weg und es gibt sehr, sehr, seeehr viel Spielraum zwischen "Naturheilung" und "permanent ausgeknockten Pharma-Zombies"!)
Wünsche alle Schlafproblematikern alles Gute!
:liebkatz: