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Zusammenführung mit Nachbars-Katz?

Dada68

Katzenjunges
Im Jänner 2012 habe ich schon Mal um Rat (und gutes Zureden :)) hier im Forum gefragt anlässlich einer sehr schwierigen Vergesellschaftung. Die Vorgeschichte wäre also bei Interesse nachzulesen. Wir haben die Zusammenführung damals abgebrochen – wie auch erzählt - wobei auch widrige Umstände den Abbruch beschleunigt haben. Unser Mädel ist mittlerweile sehr gerne Einzelkatze und wir haben uns eigentlich fest vorgenommen, ihr ihren Prinzessinnen-Status zu lassen und keine zweite Katze mehr aufzunehmen. …. Eigentlich!

Vor wenigen Tagen ist der unkastrierte! Kater unserer Nachbarin bei uns im Gemeinschaftsgarten aufgetaucht. Wäre ja kein Problem, wenn die Nachbarin nicht vor wenigen Wochen ausgezogen wäre!! (Alleine, dass der Kater nicht kastriert ist, die Kätzin der Nachbarin vor einem Jahr ihre Jungen auf unserer Terrasse bekommen hat, erlauben mir ein kleines Vorurteil. Zumal wir unserer Nachbarin angeboten haben, die Kosten für die Kastration zu übernehmen. Wir kennen den Kater seit seiner Geburt).

Anfangs waren wir uns gar nicht so sicher, ob er es wirklich ist, weil er so abgemagert war, völlig verzeckt. Aber er kam uns auf der Wiese sprintend entgegen und ließ sich ohne Problem zumindest die größten Zecken entfernen. Wollte auf dem Rücken liegend gestreichelt werden, schnurrte und umgarnte. Wir haben ihn vorher nie gefüttert. Er war immer viel unterwegs, also gar nicht so oft in unserer Nähe. Als Kitten schon, da tollte er auch oft mit unserer Katze, dir kurz zuvor ihren Bruder verloren hatte. Aber je älter der Kater wurde, umso weniger konnten sich die beiden Katzen leiden. Wobei die Tatsache, dass der Kater nie kastriert wurde, sicher sein Übriges dazu beigetragen hat.

Wir dürfen wirklich behaupten, die Katzen in unserer Wohnanlage mit großer gemeinsamer Wieser zu kennen. Wir – hauptsächlich mein Mann, zugegeben –gehen nämlich mit unserer Katze jeden Tag auf der Wiese spazieren (ohne Leine), sie fordert das auch ein. Inkl. Spiele wie „ich komm aus dem Busch und erschreck dich“ oder Anweisungen wie „folg mir jetzt einfach, ich zeig dir was“ (Wobei uns das „was“ bisher verborgen blieb – wir blindes Personal), bis hin zum „Schutz“ vor den anderen Katzen im Revier – inkl. Kater . Ich bin mir sowieso nicht immer sicher, ob sie weiß, dass sie eine Katze ist und kein Hund. Wir lieben sie sehr!

Wir haben dem Kater etwas zu fressen geben. *schwöre* - machen wir wirklich nie, aber der Kater war Zappen dürr. Es kam natürlich auch zur Begegnung mit unserer Katze – sie hätte schon geschnuppert, wurde aber nur an gepfaucht und geohrfeigt. Wir haben uns dann zurückgezogen, nach ca. 1 Stunde war er auch wieder weg. Es war klar, dass er wieder kommt

Wir haben den Hausmeister kontaktiert (wo ist die Frau, ist sie wirklich ausgezogen etc.), haben die Haushaltsverwaltung gebeten, sie anzurufen um ihr mitzuteilen, dass ihr Kater lebt! (die können mir verständlicherweise ihre Nummer nicht geben), haben sie auf Facebook gefunden und ihr mittlerweile zwei Nachrichten hinterlassen. Sie hat auf nichts reagiert. Wir haben den Tierschutzverein verständigt und das Tierheim (ich habe meinen Kater damals sofort als vermisst gemeldet, gerade bei diesen hilfreichen Stellen). Es war bisher unmöglich, sie zu erreichen – ich hab nix gehört.
Natürlich kam er wieder. Und ich hab Fotos gefunden, eben als er noch ein ganz kleines Katerle war. 100 Pro Nachbars-Katz! Er ist zwar mager, aber seine Zeichnungen hat er ja nicht verloren.
Wir haben ihn gestern ins Tierheim gebracht. Er braucht medizinische Betreuung und muss professionell aufgepäppelt werden. Das wurde uns im Tierheim auch bestätigt – ich hätte ihn nicht länger im Garten pflegen können. Er ist dort in gute Händen und am Montag darf ich ihn besuchen.

Lange Vorgeschichte – jetzt die Frage:
Soll ich es wagen, ihn nach 30 Tagen wieder zu holen. Kastriert! und – natürlich auch vorausgesetzt – auf sein soziales Verhalten beobachtet?

Die Katzen kennen sich – von Geburt an. Wenn auch nur aus freier Wildbahn. ER ist zwei Jahre alt und lebte bis zuletzt mit seiner Mutter zusammen (er war das Überbleibsel vom vorletzten Wurfs). Es harmonierte nicht, dass wussten wir. (No-na-net ohne Kastration!). Ob er ein liebevolles zu Hause hatte darf ich nicht beurteilen. Wir haben ihn im letzten Jahr schon als „Streuner“ wahrgenommen, selten aber regelmäßig war er zu sehen. SIE, unser Mädchen ist vier, gut sozialisiert, lebte zusammen mit ihrem Bruder die ersten zwei Jahre in einer Wohnung bis wir „aufs Land“ gezogen sind und sie Gras unter den Pfoten spüren durften. Langsam an Freigang gewöhnt erlernten sie auch bald das Prinzip der Katzenklappe (mit Chip), was sechs Monate auch sehr gut funktionierte. Bis Kasperl eines Abends nicht mehr nach Hause kam. Seither, also rund 1,5 Jahre, ist das Mädi alleine. Sie ist keine dominante Katze und ein faules Stück (leider auch übergewichtige Katze). Spielen ist nicht ganz so ihres, spazieren gehen ist super, schmusen ist super und der Mist darf nicht ohne sie im Keller entleert werden. Klingt nicht sehr harmonisch?, gell! Eine Zusammenführung mit einem Kater haben wir schon versucht – das ging ganz kläglich in die Hosen. Sie hatte sich damals total zurückgezogen, war und ist aber nie agressiv.

Ich würde dem Katerlein so gern sein altes zu Hause zurückgeben. Ich kann das Kerlchen jetzt doch nicht im Tierheim lassen. Aber ich hab echt Angst, meiner Katze nichts Gutes zu tun.

Und jetzt??

Liebe Grüße
Dada_ mit dem schnurrenden Fellknäul neben sich
 

tashi

Hauskatze
lange, bissl traurige geschichte. aber gut, dass wenigstens ihr den kater nicht einfach weiterstreunen lässt!
zusammenführung: gute chancen nach kastration. ich hab mal - hab ja kein tv - bei den jungen so eine katzensendung mit-geschaut, wo vorgeschlagen wurde, die beiden tiere zuerst getrennt unter einem dach zu halten und jeden tag für eine gewisse zeit in einem neutralen raum zusammenzuführen, den noch keines der beiden als eigenes territorium betrachtet. abe r jetzt fällt mir ein, natürlich ist für eure prinzessin das ganze haus i h r e s .
trotzdem, ich würde es versuchen. und für den fall, dass es misslingt, schon jetzt im bekanntenkreis nach einer liebevollen ersatzfamilie für den kater ausschau halten. so könnt ihr auch den kontakt zu diesem tier weiterpflegen.
 

McRedhead

Katzenjunges
und für den fall, dass es misslingt, schon jetzt im bekanntenkreis nach einer liebevollen ersatzfamilie für den kater ausschau halten. so könnt ihr auch den kontakt zu diesem tier weiterpflegen.

Das wäre auch mein Vorschlag.

Ich würde es an deiner Stelle wohl probieren, besonders da ich von Tierheimen generell nicht viel halte (was auch der Grund für unseren Neuzugang war).
 

Dada68

Katzenjunges
Danke für Eure Aufmerksamkeit - ich weiß schon, dass Thema Katenzusammenführung ist oft durchgekaut und der Beitrag viel zu lange. Aber leider sind halt viele gute Tipps nicht umsetzbar.
Ich bin so wütend auf diese bleeede Nachbarin! *sorry* - ich hab so schiss!
lg
Dada
 

McRedhead

Katzenjunges
Ich bin gerade bei meiner ersten Zusammenführung und das wichtigste ist wirklich nur Nerven bewahren. Zu Beginn war es wirklich fast zum Heulen, da meine Katzen ziemlich Angst hatten anfangs. Dann die ersten Kratzer entdeckt und jede Menge Gefauche. Aber es wird immer besser. Also keine Angst ^^
 

Dada68

Katzenjunges
Obwohl die Voraussetzung nicht gerade optimal sind (verspielter 2jähriger Kater mit ruhiger 4jähriger Katze) mussten wir den kleinen Kater natürlich nach Hause holen. Wir waren sehr gut vorbereitet, eigenes Zimmer mit Gittertüre (zuerst mit Vorhang verdeckt), Gerüche schon im Tierheim versucht auszutauschen etc....

Die ersten vier Tage waren echt Horror! Er ist ein Süßer, keine Frage, aber er ist ein sehr wilder Kater und wollte nur RAUS! Nach seinem Ankommen schrie er wirklich sehr exzessiv und unterbracht sein Schreien nur wenn er fras bzw. die ersten paar Minuten wenn einer von uns bei ihm iwar (übrigens auch in der Nacht). Er lässt sich für ein paar Minuten schon beruhigen, aber dann geht’s wieder los: Der Kater ging mir die Wände hoch!! Ich hatte schon Angst, dass er sich an der Gittertür verletzten könnte, weil er die Tür ständig hochgeht und intensiv versuchte, diese Türe zu zerstören. Kein schöner Anblick. Auch sind sämtlich Regale abgeräumt, die Vorhänge zerfetzt und unserer Hände. Zudem kotzt er recht viel. Wir haben ihm am Wochenende übrigens den Fernseher näher gebracht. Der Tiger kennt keinen Fernseher – wie auch, wenn er sein halbes Leben nur draußen gefüttert wurde… wie man ihm überhaupt anmerkt, dass er zwar Menschen kennt aber eigentlich nicht weiß, wie er mit ihnen umgehen soll...

Nach drei Tagen haben wir den Vorhang weggegeben. Pezi war neugierig, er hat durch das Gitter gefaucht, aber Pezi war wenig beeindruckt. Noch zwei Tage, dann wollten wir mal die Türe öffnen. Am Abend des vierten Tages sind wir etwas essen gegangen – das erste Mal, dass wir gemeinsam das Haus verlassen haben. Als wir zurück gekommen sind – ihr werdet es ahnen – war der Kater weg! Er hat es tatsächlich geschafft, ein kleines Schlupfloch in die Gittertüre zu reißen und da ja erst für den nächsten Tag geplant war, die Türe zum Rest der Wohnung zu öffnen, war die Katzenklappe noch nicht gesichert. Um ca. 3 Uhr morgens war dann auch mir klar, dass es jetzt keinen Sinn mehr macht, ihn jetzt Nachts zu suchen. Die Sorge war sooo groß – er war ja nur drei Tage hier! So gegen 6 Uhr früh wurden wir geweckt. Es war Tiger, der völlig selbstverständlich nach seinem Essen verlangte. Er ist also durch die Katzenklappe am Morgen wieder rein. Mit erhobenen Kopf und aufrechtem Schwanz galt es dann mal jeder Zimmer zu inspizieren – man muss ja wissen, wo man jetzt wohnt! Er machte dann auch keine Anstalten mehr raus zu wollen. Nach ein paar Stunden hab ich dann meine Katze gesucht, die im freien war. Ich bin mit Tiger raus – schauen was passiert. Sie haben sich beschnuppert, aber es ist nicht weiter was passiert (*schweissvonderstirnwisch*). Dann war er auch wieder weg……. Er kam am Abend wieder und will jetzt eigentlich auch gar nicht mehr raus. Also der Fellknäul hat sein zu Hause gefunden. (Der Kater wurde das letzte Jahr nur draußen gefüttert – ich glaub er hat Angst, dass er nicht wieder reinkommt, wenn er mal draußen ist).
Und meine Pezi? Ist eine absolute Traumkatze und das wichtigste für mich und daher ist mir ihr Wohlbefinden so wichtig. Aber seit der Kater in der Wohnung ist, hab ich nicht das Gefühl, dass sie sich wohl fühlt. Sie zieht sich total zurück, ja sie rennt sogar von mir davon. Er geht ihr mächtig auf die Nerven, weil er immer spielen will – sie interessiert das gar nicht. Und ich vermiss sie so im Bett (seit zwei Tagen kommt sie nicht mehr). Gestern Abend verlief recht ruhig – sie haben beide auf dem Sofa „geschlafen“, jedoch mit dem größt möglichen Abstand und mein Mann dazwischen.
Kriegen wir das hin? Was kann ich tun, dass meine Pezi mir „verzeiht“ – aber ich hätte diesen armen kleinen Kerl (zwei Jahre) einfach nicht im Tierheim lassen können. Charakterlich sind die beiden sehr verschieden, aber was hätte ich tun sollen. Seht ihr eine Chance?
Danke fürs Zuhören und reagieren!

liebe Grüße
Desi
 

Maruschka

Hauskatze
Hi!

Ich bin zwar vielleicht die letzte, die hier gute Ratschläge geben sollte, weil ich ja meinen eigenen Streithaufen nicht schlichten kann, aber... ;)
Für mich hört es sich so an, als ob der Kater glücklich und zufrieden ist, dass er ein Zuhause und Streicheleinheiten hat, noch dazu hat er das Haus in Besitz genommen. Klingt ganz nach meinem nicht mehr ganz so neuem Neuzugang. Er ist zwar der arme Kleine und ich denke die Freude ist groß, dass er sich eingelebt hat und das es ihm gut geht. Ich würde mich aber trotzdem demonstrativ um die alteingesessene Katze kümmern. So wie es sich liest, verkraftet es der Neuzugang auch, wenn er ein bisschen mehr links liegen gelassen wird. Das heißt ich würd demonstrativ die Katze vorstellten- zuerst Begrüßen, zuerst streicheln, zuerst füttern- den neuen immer erst als zweites. Auch würde ich der Katze gewisse Sonderrechte einräumen. Da sie z.B. immer im Bett geschlafen hat und jetzt der Kater da liegt, würde ich ihr das Exklusivrecht einräumen, in der Nacht im Bett zu sein- und den Kater aussperren.
Bzgl. des unterschiedlichen Characters- einen Spielkameraden würde ich nicht nehmen, wenn die Katze schon mit einem Kater überfordert ist. Ich würde ihn aber animieren, dass er trotz seines neu gewonnenen Zuhauses noch regelmäßig raus geht. Draußen gibt es einfach immer irgendwas, dass die Aufmerksamkeit erregt, dann hat er drinnen vielleicht nicht mehr so das Bedürfnis, mit der Katze zu spielen.
lg

p.s.: ich hätte den Kleinen auch aufgenommen :)
 
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