Es sollte nichts passieren, wenn die Katze mit Katzenfutter gefüttert wird und ab und zu aus der Hundeschüssel nascht. Wird man einer Katze aber einige Mahlzeiten hintereinander ohne Taurin geben, wird sie innerhalb von wenigen Tagen sterben.
liebe danuska,
würdest du mir bitte die QUELLE nennen, aus der du diese behauptung ziehst?
mit verlaub, aber das ist wirklich eine behauptung, bei der mir die haare zu berge stehen - so FALSCH ist sie!!!
1. man sehe sich die QUELLEN an, in denen sich Taurin findet:
vor allem in Fleisch und einigen Innereien, besonders in Herz (welches als reiner Muskel nicht den Innereien zuzuordnen ist)
Das Taurin wird dem Fleisch ja zur Herstellung von Hundefutter nicht extra entzogen :huh:
Wahr ist, dass Taurin hitzeempfindlich ist, und darum ein TEIL beim Konservierungsvorgang (eine Dose wird ja durch Erhitzen zur Konserve) "verloren" geht, bzw nicht länger bioverfügbar ist.
Da man in den siebziger, achtziger Jahren dann festgestellt hat, dass TROTZ Auswahl taurinreicher Bestandteile noch eine recht grosse Anzahl von Katzen, die ausschliesslich mit Dosennahrung ernährt wurden, an typischen Taurin-Mangelerkrankungen erkrankten,
hat man dem Katzenfutter ZUSÄTZLICH Taurin zugesetzt. Auch dieses zugesetzte Taurin leidet unter dem Konservierungprozess - die genaue Menge an Taurin, die NACH dem Konservieren noch bioverfügbar ist, wurde allerdings noch nie wissenschaftlich ermittelt.
Darum geben vorausschauende Katzenhalter eben auch noch ZUSÄTZLICHES Taurin zum Katzenfutter hinzu, quasi frisch direkt vor dem Servieren...
2. Man betrachte einmal die "Inkubationszeit" von Mangelerkrankungen... da sagt einem jeden schon der Hausverstand, dass NIX UND NIEMAND, also kein Lebewesen auf dieser Erde an dem Mangel einer EINZIGEN "Aminosäure" binnen weniger Tage stirbt!
Das ist so ein grosser Unsinn, dass mir für diese Aussage nicht mal ein Vergleich einfällt...
Fehlerhafte Ernährung hat IMMER Auswirkungen, bei Mensch und Tier gleichermaßen.
Bei Katzen ist zB erwiesen (Quelle zB Carey, Case, Hirakawa, "Ernährung von Hund und Katze"), dass es manche Stoffe gibt, die nicht nur in zu geringer, sondern auch in zu grosser Menge Schaden anrichten. Soll heissen, wenn diese zu grossen Mengen über längere Zeit zugeführt werden. Ein EINMALIGER Überschuss genauso wie eine EINmalige oder kurzfristige Unterversorgung schadet bei Nahrungsbestandteilen (cave - Toxine sind natürlich keine Nahrungsbestandteile und sind daher hier natürlich NICHT gemeint) nie, das zu kompensieren sind Mensch und Tier "gewohnt". Dauerhaft aber kann der Stoffwechsel das nicht mehr ausgleichen, und DANN entstehen Schäden, die zT auch NICHT REVERSIBEL sind.
Klassisches Beispiel ist hier Vitamin A - zu wenig davon schadet, weil Vitamin A sehr wichtig für die Augen und die Funktion des Sehnervs ist. Hier gilt zu beachten, dass Katzen NUR die aktive Form des Vitamin A verstoffwechseln können, also RETINOL. Die nicht aktive Form (Bet-Carotin), die wir Menschen zB selbst in Retinol umwandeln können, ist für Katzen nicht nutzbar.
Ein VitaminA-Überschuss wiederum führt bei Katzen auf Dauer zu Skelettveränderungen der Wirbelsäule, der sog. Spondylose. Wirklich ernst und schmerzhaft, und leider NICHT reversibel. Das ist zB der Grund, warum so eindringlich davor gewarnt wird, nur ja nicht zuviel Leber oder Niere zu verfüttern. Nach genauerer Betrachtung sind sogar manche Katzenfutter so hoch mit Vitamin A angereichert, dass man hier ebefalls vorsichtig sein sollte. Da aber eine gesunde Fütterung immer auch viel Abwechslung bedeutet, kann man so dieses Risiko umgehen, ohne ganz auf diese Sorten zu verzichten.
Bei TAURIN verhält es sich so, dass ein Überschuss relativ einfach ausgeschieden wird, da Taurin ja gut wasserlöslich ist. Ein MANGEL führt auf Dauer vor allem zu Herzproblemen, hier ist an erster Stelle DCM (Dilatative CardioMyopathie) zu nennen, das Gegenteil von HCM, ein "ausgeleierter" Herzmuskel. Auch eine Schwäche anderer Muskeln kann die Folge sein, und Augenschäden stehen auch zu befürchten. Allerdings ist es heute so gut wie unmöglich, eine Katze so "taurinfrei" zu füttern, dass soetwas eintritt.
Zum eigentlichen Thema des Threads:
sofern es ein GUTES Hundefutter ist (und es gibt da mehrere Sorten, die ich für teilweise besser als so manches Katzenfutter halte) sehe ich kein Problem darin, hier und da auch mal Hundefutter zu füttern.
Auf DAUER, zB um Kohle bei der Fütterung von Streunern zu sparen, wäre Hundefutter allerdings ungeeignet. Das Füttern von Streunerkolonien is allerdings ein ganz eigenes Thema, da geht man doch ganz anders vor als bei unseren Hauskatzen, selbst wenn diese Freigänger sind.