siehst du nisi, und deswegen will ich mit dir auch nicht wirklich drüber reden. so definieren sich nämlich fanatiker- nur den blick für das EINE zu haben, und alle anderen umstände zu ignorieren. so wie du angeblichen egoismus nicht leiden kannst, steh ich nicht auf fanatismus.
da finden wir wohl keinen weg zueinander. und wem hilfst du damit? heinz sicher nicht trotz all der noblen tierschützergebärden....
*seufz*
Den Vorwurf "Fanatismus" muss ich mir in letzter Zeit von unbelehrbaren, neuen Foris häufiger anhören lassen.
Was ist "Fanatismus" für dich?
Eine 27-jährige Frau, Vollzeit berufstätig, die in die Abendschule geht um ihre Matura nachzuholen und in ihrer Freizeit in einem Tierschutzverein "arbeitet" (also ohne Bezahlung?). Selber 3 Katzen und 1 Hund hat und ihre sozialen Kontakte aber durchaus pflegt, Familie hat und Freunde? Gerne ins Kino geht, tanzen geht und das Leben genießt? Und in einem Hundesportverein mit ihrem Hund trainiert?
Klingt das nach einer verbitterten, sozial schwachen Frau die mit Menschen nicht mehr kann und sich daher mit Tieren umgibt?
Klingt es für dich nach der Simpsons Frau?
Ich habe nicht nur den Blick für das EINE - aber in meiner TSCH Arbeit nun mal das wichtigste - sonst könnte ich das auch nicht tun. Es interessiert mich nicht ob Hans Maier Huber finanziell schlechter gestellt sind und das Tier nicht mehr artgerecht versorgen können - es interessiert mich DAS dieses Tier versorgt wird.
Glaubst wie ich arbeitslos war, hat es jemanden interessiert wie ich meine Tiere durchbringe? Nur sehr geringfügig.
Aber ich hätte vorher tagelang selber nix gegessen bevor meine Tiere gehungert hätten! Nicht weil ich fanatisch bin, sondern weil ich eine Verantwortung übernommen habe - die ich nun mal auch dann wahrnehmen muss wenn das Leben weder rosig noch lustig ist.
Und weil meine Tiere nichts dafür können, dass es mir jetzt nicht gut geht und ich arbeitslos bin. Die haben sich ein Leben mit mir nicht ausgesucht, sondern ich mir ein Leben mit ihnen. Da liegt der feine, kleine Unterschied.
Oder bin ich fanatisch wenn ich im Supermarkt sehe wie eine Mutter ihr Kind verprügelt und die Frage ob sie noch alle Tassen im Schrank hat?
Kinder und Tiere können sich selber nicht helfen und brauchen einfach eine Lobby die sich für sie stark macht. Wir erwachsenen und mündigen Menschen können uns selber helfen, wir können etwas ändern, etwas neues auf die Beine stellen, einen neuen Weg gehen, etwas erreichen wenn wir nur wollen und nicht den Kopf in den Sand stecken und den einfachsten, leichtesten Weg gehen.
Wir sind fähig unser Leben in die Hand zu nehmen und etwas daraus zu machen und jeder ist für sich selber veranwortlich.
Aber ich kann doch nicht jedes Schicksal - und jeder Mensch hat sein "Pinkerl zu tragen" - bedauern und das Tier dahinter vergessen.
Denn dieses Tier kann nichts dafür das DU im Moment nix willst - weder etwas ändern, noch etwas anders machen. Es muss sich deinen Launen fügen, deiner Willkür und das beginnt bei einer Einzelhaltung wie in deinem Fall und endet mit schwersten Misshandlungen oder dem Tod wie in anderen Fällen.
Auch mir tun Menschen leid wenn es ihnen schlecht geht, auch bin ich fähig Mitleid und Empathie zu empfinden - es ist keineswegs so das mir Menschen schnuppe sind und nur die Tiere zählen.
Aber in meiner TSCH Arbeit kann ich mich nun mal nicht auch noch um den Menschen kümmern - dafür gibt es andere Einrichtungen und geschulte Leute die auch was davon verstehen.
In meinem privaten und beruflichen Umfeld bin ich ein sehr liebenswürdiger und einfühlsamer Mensch, zumindest hilfsbereit und sicher kein schlechter Zuhörer, sofern auch ein bissal was zurück kommt.
Aber in meiner TSCH Arbeit muss ich einfach so sein - das Tier ist das wichtigste dabei und das darf man nie aus den Augen verlieren. Für Menschen gibt es viele Ansprechpartner, Hilfe und Einrichtungen und für die Tiere? Wer soll diese Lobby vertreten wenn nicht wir Vereine allesamt?
Wo beginnt Tierquälerei - wo hört sie auf? Für mich beginnt Tierquälerei nicht erst bei schlagen, treten oder misshandeln - für mich beginnt Tierquälerei dann wenn ich das mir anvertraute Tier nicht artgerecht umsorge.
Wer soll dir Sagen, dass du deine Katze nicht richtig hältst? Das deine Katze unter deiner Einstellung leidet?
Findest du nicht, dass es auch Menschen geben muss die für die Tiere sprechen und nicht für dich?
Und weil wir dabei sind - ich bin keine Heilige, keine Mutter Theresa und kein Franz von Assisi - ich bin bei Gott kein leuchtendes Vorbild oder etwas besseres als andere hier - nicht mal ansatzweise.
Aber ich habe eine Aufgabe übernommen, die mich ausfüllt, mir viel gibt und in der ich auch aufgehe - weil sie meist etwas bewegt, etwas sinnvolles. Meine Arbeit hilft - sie hilft vielleicht keinem Menschen (wobei die Adoptanten unserer Katzen etwas anderes sagen
) aber sie hilft den Tieren.
Andere helfen notleidenden Kindern, andere Flutopfern, Erdbebenopfern, sozial schwachen Menschen, Waisenkindern, in der dritten Welt etc. - warum bin ich also fanatisch wenn ich mich für Tiere einsetze?
Ich brauche keine Lohrbeeren, keinen Heiligenschein, kein Denkmal und ich leide auch nicht unter einer Profilierungsneurose - meine TSCH Arbeit ist auch nicht nobel - sie sollte eigentlich normal sein.