Wer ein Reihenhaus kauft, muss damit rechnen, dass in der Siedlung auch Katzen wohnen werden, die unbeschränkt freigehen.
Ich habe da mindestens zwei Gerichtsurteile im Hinterkopf, die besagen, dass es in Siedlungslagen als ortsüblich anzusehen ist, dass fremde Katzen das Grundstück betreten. Dies und auch die gelegentliche Bewürstelung muss der Grundbesitzer hinnehmen bzw. dulden - es sei denn, ein Nachbar hält ungewöhnlich viele Katzen; ich habe da drei als Höchstzahl in Erinnerung (oder waren es zwei ...?). Egal, du hast eh nur eine. ;-)
Wenn man einen Garten hat, dann muss man dort eben mit allerlei Getier rechnen, das auch ab und zu hinmacht: Schnecken, Igel (die Hinterlassenschaften von denen sind übrigens bemerkenswert), Ratten, Mäuse, Marder, Saatkrähen, Elstern (nicht nur die lieben Singvögel), Eichhörnchen, Schlangen, Katzen und, und, und. Im übrigen ******** Katzen einen Garten ganz sicher nicht ZU, das schafft ja nicht einmal ein Elefant.
So - nachdem du aber mit deinem Nachbarn nicht streiten willst oder prozessieren, solltest du versuchen, die Sache freundschaftlich zu regeln, was solls - deine Ruhe ist das Wichtigste. Was gibts da also alles:
1. Wein bringen, Kuchen bringen - und sehr viel Verständnis dafür aufbringen, dass sein Erdhaufen schmutzig geworden ist.
2. Kauf ihm eine Verpissdichpflanze, eine Wasserspritze und irgendein Katzenpfui. Bis auf die Wasserspritze sind die Sachen zwar wirkungslos, der Nachbar fühlt sich aber ernst genommen.
3. Biete ihm wirklich an (ist eh schon weiter oben empfohlen worden) jederzeit mit Schauferl und Sackerl anzutreten und wegzuräumen, was ihn stört. Vergiss die anderen Katzen, es ist ja nicht für immer. Und wirst sehen, er wird vielleicht zwei, dreimal anrufen - dann wirds ihm zu dumm werden. Naja - es gibt schon Hartnäckige auch, aber das muss ja nicht unbedingt der Fall sein.
4. Sag ihm, dass es sehr gut wirkt, wenn er mit dem Gartenschlauch ordentlich und mit scharfem Strahl die Katze so richtig ausgiebig schreckt und einwässert. Sie wird keinen Schaden nehmen - aber wenn er das öfter macht, wird sie den Garten hoffentlich bald meiden. BITTE ihn, das zu tun, weil du sonst verzweifelt bist und sonst keinen Rat weißt. Verdrück ruhig ein paar Tränlein, das tut nicht weh.
5. Wenn ihr es schafft, mit ihm am Abend gemeinsam zusammenzusitzen, dann kannst du ihn (nach ein, zwei Vierteln) ersuchen, das meiner Erfahrung nach einzig wirklich wirksame Mittel anzuwenden: Er soll an den wichtigsten Stellen selber hinpinkeln (vor allem dort, wo die Katzen hauptsächlich reinkommen). o.k. - er kann ja drinnen heimlich in einen Becher, wenn er Hemmungen hat ... Das hält lange an - auch Regen spült diese Markierung nicht so schnell weg, Katzen haben eine gute Nase. Leider hilft es nicht, wenn du oder dein Mann heimlich nachts selber dort ... *hüstel*, weil ihr seid ja für deine Katze "Familie".
6. Such Kontakt zu den anderen Katzenleuten in deiner Siedlung, ein bisserl Verständnis tut einem in so einer Situation sicher ganz gut.
So - vielleicht hilft ja was. Und lass dir nur ja nicht deine Freude am neuen Haus verderben. Zeig ihm halt, dass es für ihn was gebracht hat, dass er es dir "ordentlich reingesagt" hat. Vielleicht ist er ja auch zum ersten Mal Kleinstgrundbesitzer - das Stückerl Eigentum will er halt jetzt verteidigen. Aber das muss ja nicht ewig anhalten.
p.s. Einen Hund lässt man deswegen nicht frei laufen, weil er ernsthaft beißen und verletzen kann!