Also ich verwende bei meinen scheuen Pflegis immer eine Straußenfeder. Mit der wird gestreichelt. Dadurch bekommt die Katze ein Gefühl, wie es ist, wenn etwas sie berührt, ohne dass es sofort die Hand des Menschen ist.
Wenn die Feder lang genug ist (so ca. 50 cm), verbindet sie das nicht mit der Hand, denn die hat sie ja im Blick und sie kommt ihr auch nicht bedrohlich nahe. So wird der erste Kontakt aufgebaut. Meist genießen sie die Streicheleinheiten nach ein paar Tagen auch richtig und können gar nicht genug davon bekommen. Und dann fangen Sie auch an, mit der Feder zu spielen.
Es muss nicht unbedingt eine Straußenfeder sein, lange Fasan- oder Pfauen-Feder geht auch. Ich finde die Straußenfeder aber am besten, da der Federkiel nicht so leicht nachgibt.
Außerdem wir mit kleinen Fleischbällchen (faschiertes Rindfleisch) geködert und lange Zeit mit sehr hoher Stimmfrequenz gesprochen. Manchmal lese ich auch ein Buch laut, um sie an meine Stimme zu gewöhnen oder ich lasse den Radio auch laufen, wenn ich nicht zuhause bin, allerdings sehr leise.
Vielleicht hilft das weiter.
Ich hatte mal eine verwilderte Pflegekatze, die 3 Monate nur unter meinem Bett verbracht hat. Kisti und Fressen war nur nachts. Dann war das Eis gebrochen und sie hat sich erstmals streicheln lassen, zwar nur ganz kurz, aber immerhin. Ganze 1,5 Jahre hat es gedauert, bis sie sich entspannt zu mir gekuschelt hat - jetzt ist sie eine meiner Stammkatzen. Aber bei Familienmitgliedern oder lauten Geräuschen flüchtet sie noch immer unters Bett.