Ich mach mir wieder mal so meine Gedanken über unsere Gina... Jetzt ist sie schon fast 1 1/2 Jahre bei uns und immer noch so ein Grantscherm. Ein liebenswertes Granti natürlich, aber immer noch leicht misstrauisch, vorsichtig, öfter mal gschnappig (wenns ihr zuviel ist) und halt eben sauertöpfisch.
Klar, sie taut immer mehr auf und sie hat für ihre Verhältnisse riesige Fortschritte in den 1 1/2 Jahren gemacht. Von der ehemals so extrem verschüchterten, resignierten Katze ist schon lange nichts mehr zu erkennen - Gott sei Dank!
Dennoch ist sie bei weitem nicht so offen und kontaktfreudig wie unsere anderen 3 Muzis. Und seitdem Minnie hier lebt, fällt Ginas Verhalten natürlich noch mehr auf, weil sie sich nach so langer Zeit immer noch nicht vollends in die Katzengruppe integriert hat, die kleine Minnie hingegen binnen kürzester Zeit.
Die anderen 3 kugeln oft kuschelnd, spielend, balgend (oder auch mal streitend) über- und untereinander und man merkt, es geht ihnen supergut dabei. Aber Gina sondert sich ab, sucht nie die Nähe der anderen... Und solche Fotos wie oben gezeigt, wo sie mit der Luna Popsch an Popsch kuschelt, sind ja auch eher die Ausnahme... Und wenn, dann sucht immer die Luna die Nähe zur Gina, nie umgekehrt...
Ich frag mich natürlich auch zum wiederholten Male, ob 5 1/2 Jahre Aufenthalt in einem spanischen Tierheim und davor ein Leben auf der Straße ein Tier traumatisieren können und wenn ja, wie lange es dauert, bis so ein Trauma abgebaut ist? Ob ich ihr irgendwie dabei helfen kann, das hinter sich zu lassen und Vertrauen zu fassen? Wobei ich das Gefühl habe, dass sie eh schon lange Vertrauen zu uns gefasst hat, aber eben noch nicht zu 100%... Sie wirkt auf mich immer noch wachsam, als müsste sie sich gegen etwas verteidigen.
Und sie schnurrt fast nie... :cry: In den 1 1/2 Jahren, die sie jetzt schon bei uns ist, kann man ihr Schnurren an einer Hand abzählen... Erst in den letzten Wochen/Monaten hat sie ab und zu mal einen kurzen Schnurrer von sich gegeben, meist wenn ich sie mit Streicheln aufgeweckt hab. Gurren tut sie auch erst seit ein paar Wochen und auch nur ganz selten...
Streicheln ist noch immer ambivalent - sie genießt Berührungen schon, aber nur ganz kurz und dann beißt sie zu. Obwohl es in letzter Zeit auch hier wieder zu Fortschritten kam: Sie kommt nun oft Kopfigeben und sie mag es sehr, wenn man ihr über die Stirn streicht oder über die geschlossenen Augen. Da geht sie in der Bewegung richtig mit und ich merk, das gefällt ihr... Wenigstens etwas... Ich hatte echt schon lange die Befürchtung, dass sie Berührungen auf immer und ewig meiden würde, aber zum Glück reagiert sie doch auf einiges positiv...
Ich würd ihr echt so gern klarmachen, dass sie hier bei uns in Sicherheit ist, nimmer um ihr Futter kämpfen muss, dass wir sie lieb haben und für sie sorgen... All das hat sie bestimmt in den letzten Jahren vermisst... :cry: Hab auch schon mit ihr geredet, also wirklich vor sie hingekniet und ihr all diese Dinge gesagt in der Hoffnung, dass sie wenigstens die emotionalen Inhalte wahrnehmen kann...