Wie man auch am Beispiel hier im Forum sieht, haben die meisten Leute ihre Brauntigerl gefunden weil sie sie kennen gelernt haben und den Charakter toll gefunden haben. Aber wie soll ein Brauntigerl mit seinem Charakter und Charme punkten wenn man sie nicht besuchen kommen will?
Ja, ist eigentlich traurig. So richtig bewusst auf der Suche nach einem Brauntigerl ist kaum jemand. Aber ich darf da ja auch net urteilen, ich war auch nie ein Fan von Brauntigerln.
Die einzige Ausnahme ist: ein Brauntigerl langhaarig (!) findet immer einen Platz. Bei langem Fell ist es anscheinend wurscht, welche Farbe eine Katze hat.
Ja das stimmt. WEnn die Kitten langhaarig sind, dann ist die Farbe komplett egal. Oft werd ich sogar von Interessenten gefragt (obwohl ich im Inserat "Kurzhaar" dazugeschrieben hab) ob die Kitten nicht doch langhaarig werden könnten, sie sehen auf den Fotos irgendwie "flauschig" aus (no, na, ist das Babyfell :angry
, weil sie suchen was Langhaariges.
Allerdings haben wir schon rausgefunden, dass die Farbpräferenzen der Leute sich von Jahr zu Jahr ändern. Letztes Jahr sind rote und rot/weisse Katzen weg gegangen wie die "warmen Semmeln". Dieses Jahr wird rot nicht besonders hoch im Kurs gehalten - wie unser L-Wurf beweist, der seit fast 2 Monaten einen Platz sucht. Da ist sogar ein ganz rotes (red classic tabby) Mädchen dabei (eine Seltenheit) und selbst die will niemand haben.
Also ich wollte ja eigentlich schon immer einen komplett roten Kater! Und euer red classic tabby Mädchen hab ich schon bewundert auf eurer HP, die ist echt hübsch von der Fellzeichnung her! Da wunder ich mich jedes Mal, dass noch nicht "reserviert" dabeisteht, kann das gar net verstehen!
Meine Farbpräferenzen sind eigentlich seit Jahren gleich, könnte nicht feststellen, dass sich da was geändert hat. Als ich ein kleines Kind war hatte ich einen grauen (oder besser gesagt blau - ich kannte damals noch keinen Unterschied zw. silber und blau) Bauernhofkater. Der war mein ein und alles, mein absoluter dicker Oberschmuser. Von da an war ich in dieses blaue/graue verliebt und es hat mich weiterhin verfolgt (mein verstorbener Lucky, den ich vor 3 Jahren auf der Straße gefunden habe, war ja auch blau (und weiß), das war ja auch irgendwie Schicksal dass ich ihn gefunden hab, weil er genau in dem Moment über die Straße lief als ich mit dem Auto dort vorbeifuhr.
Und das mit Balou war auch mehr Zufall als geplant, weil eigentlich wollte ich keine dritte Katze. Ich hab ihn auf der HP vom Welser Tierheim gesehen und dachte anfangs nur "der sieht genauso aus wie mein verstorbener Lucky". Und er ist vom Charakter wirklich fast so wie mein verstorbener Lucky, was es mir einerseits leichter gemacht hat über Lucky´s Tod hinwegzukommen, andererseits (da Balou ihm so ähnlich sieht und sich in manchen Situationen fast wie er benimmt) auch schwerer machte.
Bewusst gesucht hab ich damals eigentlich nur nach Elly, war durch Lucky so vernarrt in Coonies und wollte endlich mal eine gesunde Coonie von einem verantwortungsvollen Züchter haben, die nciht herzkrank ist und ein normal langes Leben führen wird.
Mein Luke hat eigentlich auch eher mich ausgesucht als umgekehrt, ich wollte ja eigentlich einen roten Kater, den ich aber einfach nicht gefunden hatte (damals vor 3 Jahren waren rote Kätzchen "Mangelware" bzw. sofort weg wenn welche wo inseriert waren - jedenfalls kam mir das damals so vor, weil ich absolut nirgends ein rotes Kitten finden konnte und wenn, dann wurde es mir vor der Nase weggeschnappt). Aber ich war jetzt nicht nur auf rote fixiert, drum hab ich mir auch andere angeschaut und mich schlussendlich dann in Luke verliebt.
Viele Leute springen auch ab weil sie die Kriterien nicht erfüllen wollen - eben Einzelhaltung, Freigang an der Simmeringer Hauptstraße, Balkonsicherung ("wozu? wenn eine Katze so blöd ist und runterspringt dann geschieht ihr das ganz recht"), Schutzvertrag, Schutzgebühr sowieso ("ihr müsst ja froh sein, dass man euch die Katzen überhaupt abnimmt") und letztendlich auch die VK und NK.
Eigentlich kein Wunder, wenn einem überall gratis die Katzen nachgeschmissen werden, dass man sich dort eine holt als von einem Tierschutzverein mit den unmöglichsten Auflagen (VK, Schutzvertrag, Schutzgebühr, ...).
Ich glaub auch eher nicht, dass es an der Wirtschaftskrise liegt, dass sich die Leute heuer keine Katzen nehmen wollen und ich glaub auch nicht, dass die Leute es sich immer besser überlegen, ob sie sich ein Haustier anschaffen oder nicht.
Das mit der Wirtschaftskrise kommt vielleicht bei Rassetieren zum tragen, wenn ein Tier EUR 1000,- und aufwärts kostet, das sind Ausgaben, da muss ich genau überlegen obs mir das wert ist bzw. ob ich mir das leisten kann oder will oder mit dem Geld doch lieber eine Woche in Urlaub fahre oder mir einen neuen Fernseher kaufe oder was weiß ich was.
Aber bei stinknormalen Hauskatzen, die im Normalfall nichts bis wenig oder Schutzgebühr kosten, da überlegen die wenigsten Leute wirklich gründlich, ob sie eine Katze haben wollen und was das alles bedeutet. Leider sinds oft Kurzschlussentscheidungen oder weil das Kind quengelt es will eine Katze haben.
Solche Anfragen (ich will für meinen 5-jährigen Sohn eine Katze) finde ich zum kotzen, die hab ich auch schon erhalten und wenn ich mich durchringen kann zu antworten, dann muss ich immer schaun, dass ich höflich bleibe, weil solche Leute bekommen mit Sicherheit keine Katze, zumindest nicht von mir (Fakt ist halt, irgendwoher - Bauernhof oder Vermehrer - bekommen sie ihre Babykatze, die dann als Spielzeug für das kleine Kind herhalten muss, bis die Katze groß wird oder beißt und sich wehrt und uninteressant wird).
Ich hab voriges Jahr nach 3 oder 4 Tagen (!!!) zwei vermittelte Babykatzen zurückbekommen, weil das kleine Kind (Mädchen, 4 Jahre) sich vor den Katzen fürchtet weil die Katzen "beißen" und "kratzen" (ich kannte die Babys vom ersten Tag an, sie waren total süß und verschmust) und sich deshalb in der Nacht nicht mehr aus dem Zimmer aufs KLo traut!!!! Ich dachte ich hör net richtig. Die Leute wohnen in meinem Nachbarort, ich hab die Katzen natürlich sofort wieder abgeholt und das hat mein Vorurteil - Kinder und Katzen passen net zusammen - wieder mal bestätigt. Die Mutter wollte damals auch ihrer Tochter was Gutes tun, weil der Vater vor einem Jahr gestorben ist und die Kleine sooo gern ein Babykatzerl hätte. Ich hab damals stundenlang mit ihr diskutiert, sie wollte anfangs auch nur ein Kätzchen nehmen, sie hats aber eingesehen, dass eins allein arm wär in einer Wohnung und dann doch zwei genommen.
Bis sich dann herausstellte, dass kleine Kätzchen ja verspielt sind und die kleine Tochter sich da einfach gefürchtet hat, weil kleine Kätzchen nunmal spielen und herumtoben und da halt auch ab und zu die Krallen einsetzen. Naja, Abgabegrund war dann jedenfalls, dass die kleine Tochter sich vor den Babykatzen fürchtet (!!!) Ich wusste anfangs nicht soll ich lachen oder weinen, war das ein Scherz oder meint sie das wirklich ernst.
Als dann Mutter und Tochter geweint haben als ich die Babykatzen abgeholt hab (sie haben sie ja eigentlich schon soo lieb gewonnen), da hab ich einfach meinen Mund gehalten und nichts gesagt (eigentlich hätt ich ne Standpauke vorbereitet) und die Katzen einfach wieder mitgenommen (sie hatten es dort sicher nicht schlecht, aber die kleine Tochter war irgendwie - sorry für den Ausdruck - verkorkst, überbehütet, ein Übersensibelchen). Ich dachte mir damals nur: welches Kind fürchtet sich vor Katzen, die im Spiel halt mal zu"beißen", wie es kleine Katzen halt machen? Ich hätte aber irgendwie ahnen müssen, die Kleine hatte damals als Mutter und Kind zu Besuch waren die Kätzchen anschaun, RIIIIESENpanik vor meinem bösen, kinderfressenden Hund (der schwanzwedelnd auf sie zuging und sie abschlecken wollte - er liebt Kinder!"). Sie wollte sofort hoch zu Mama, als sie Chico sah. Und Mutter riss sie auch sofort hoch, was ihre Panik natürlich verstärkte.
Seit dem Erlebnis reagier ich mehr als allergisch auf Anfragen wie "ich suche Katze für mein Kind". Kinder und Tiere funktioniert nur dann, wenn die Eltern dahinterstehen und wenn die Eltern die Verantwortung für das Tier übernehmen, weil ein Kind kann so eine Verantwortung nicht übernehmen (bei einem Kind ist die Katze bald uninteressant - spätestens wenn sie ausgewachen und nicht mehr süß ist).
Naja, jedenfalls hoffe ich wirklich, dass sich noch die richtigen Leute für meine Tigerchen finden!
Lg
