ich kann mich in sachen quarantäne eigentlich nur wiederholen, bzw vielleicht noch ein wenig ins detail gehen, wieso und warum ich es so mache, wie ich es mache.
zunächst eine richtigstellung: mela, ich glaub du hast gemeint, dass zuerst die handaufzuchten, also die ganz kleinen, da waren, und dann die mittleren dazu kamen, gell? es war andersherum
ich zähle nochmal chronologisch auf, damit es jeder nachvollziehen kann:
hätte ich den wurf mini-miepies ZUERST gehabt, hätte ich gar nicht die kraft und die nerven gehabt, die mittleren mit ihren schlimmen augies und dem eventuellen schnupfen-potential aufzunehmen.
so war es aber so, dass am 7.9. die "großen babys" ankamen, damals zw 3 und 4 wochen alt, nur wenige tage noch flasche bzw hipp aus der spritze bekamen und schon nach kürzester zeit selbst fraßen. ebenso gingen sie nach kürzester zeit selbst aufs klo und waren da extrem vorbildlich. der wurf mit den allerwenigsten "unfällen" in bezug aufs sauberwerden überhaupt bisher :liebkatz:
in der zwischenzeit war auch der "eventuelle schnupfen" bzw die augenentzündung erfolgreich fertig behandelt, und sie wuchsen und gediehen, so wie sie es gsd auch weiterhin tun.
natürlich soll man nix verschreien, das ist schon klar! genau wie es jeder andere täte, hoffe ich jeden tag aufs neue, dass niemand sich mit egal-was infiziert.
jedenfalls, die ganz kleinen babys kamen dann erst am 29.9. dazu, zu dem zeitpunkt höchstens 2 tage jung.wenn man so einen anruf bekommt, das ist eine entscheidung von wenigen minuten, die man da trifft. man überschlägt kurz, wieviel vorräte an aufzuchtsmilch man noch hat, wie gesund alle katzen, die sich jetzt gerade im haus befinden, sind, und ob man sich kräftemässig drüber aussieht. und natürlich, wenn man, wie ich know-how und gute vorräte an equipment hat,
versucht man, es möglich zu machen, denn sooo viele chancen haben so kleine nun mal nicht.
es hat schon viele fälle gegeben, wo die, die mich um meine hilfe gebeten haben, SELBST die möglichkeiten hatten, die aufzucht durchzuführen (dazu gehört ja vor allem 24h pro tag zeit haben in den ersten 3-4 wochen), und nur anleitung und evtl ein paar kleinere equipment-teile brauchten. in solchen fällen coache ich lieber die leute, und die ziehen die kleinen selber auf - das ist auch für mich viel stressfreier! (aber hallo!
) ausserdem hoffe ich dabei auch immer, dass ich quasi eine mögliche zukünftige pflegestelle für handaufzuchten ausbilde - denn davon gibt es echt VIEL zu WENIG
aber manchmal geht das eben nicht, und dann muss JEMAND in den sauren apfel beissen, seinen alltag für die nächsten wochen umorganisieren, seine wohnung noch vor dem eintreffen der kleinen schnell durch-desinfizieren (es hat einen grund, warum ich ausschliesslich hartböden hab
), und sich dann ins "vergnügen" stürzen
und in diesem fall war dieser jemand halt ich.
so, jetzt zu der frage wegen der verantwortung gegenüber meinen eigenen katzen:
ich hole mal etwas aus:
wartezimmer von ärzten und tierärzten sind wahre ansteckungs-mekkas... trotzdem nehmen viele ihr kind mit zum arzt (weil zb kein babysitter verfügbar) oder lassen ihre katzen im wartezimmer aus dem transporter, oder lassen andere wartende ihr tier anfassen etc etc etc. seltsamerweise macht sich da kaum wer großartig gedanken, obwohl wir uns wahrscheinlich alle schon mal in einem wartezimmer mit irgendwas infiziert haben. evtl auch völlig unerwartet, weil man mit dem betr. kranken gar nicht geredet hat...
dabei ist man (oder das tier) meist grade im wartezimmer ja grad NICHT in einer "immunstabilen verfassung".
nun ist es bei mir aber (mit den selben bestandskatzen!) so, dass ich bereits zweimal fälle mit parvo hatte - eigentlich der supergau in sachen infektionsrisiko. beim einen wurf kam es erst superspät heraus, das war noch in tirol und die TÄ dort taugen halt net alle was, es wurde daher erst sehr spät getestet. damals hatte ich die kitten getrennt, aber selbst wenn man sich NOCH so mühe gibt, eigentlich kann man eine keimübertragung gar nicht verhindern. allerdings sind meine bestandskatzen wie erwähnt, geimpft, und die impfung tat genau das, wozu sie da ist: sie schützte die katzen.
später eben wie erwähnt die chlamydien-augies, wo sich KEINE andere katze angesteckt hat. und 2006 im frühjahr wieder parvo. WIE das reinkam in die wohnung, weiss man nicht, jedenfalls zeigte zunächst nur pearlie symptome. dank kompetenter TÄ inder TK, dank feliserin, und dank der tatsache dass ich sofort alarmiert war (eben weil schon erlebt), konnte ich pearlie durchbringen. es war ein paar tage nicht einfach, aber es ist gelungen.
aber der eigentliche hammer ist, dass sich KEINS der anderen kitten angesteckt hatte! was will man denn machen, wenn EIN kitten einer ganzen gruppe so eine krankheit "aufklaubt"? da müsste man ja eigentlich NOCH einen raum zur verfügung haben, in welchem man das kranke kitten von den anderen kitten separiert. irgendwie gehen da wohl jedem die räume aus, denke ich
edit: ausserdem ist es absolut entscheident, dass man sich dem kranken baby inteinsivst widmen kann, ihm "TLC" (tender loving care) geben kann, damit auch die psyche des kittens zur heilung beiträgt.
auch wenn das einige belächeln, aber genau diese zuwenidung war schon OFT genau das zünglein an der waage, wenns um leben oder tod ging!
die anderen kitten bekamen dann einmal die prophylaktische dosis feliserin, und das wars. etwas später hatte dann vivienne nochmal parvo-symptome (kottest war grad aus, aber sie hatte eine starke leukopenie im blut, und das beweist eig. auch parvo), der verlauf war bei ihr aber ziemlich "mild", soweit ich mich erinnere. auch hier waren gleichalte, gleich "gestresste" kitten vorhanden, die sich aber NICHT mit ansteckten...
von meinen eigenen katzen hat keine auch nur irgendwas in die richtung gehabt, wir hatten wohl jeweils glück mit unserem impfstoff, und der hat eine ausreichende anzahl antikörper "bilden lassen".
wenn man nun diese sonst so gefürchteten gefahren so oft live erlebt hat - dann wird man einfach gelassener. das heisst nicht, dass mir das RISIKO nicht bewusst ist. aber ich würde auch die symptome frühzeitig erkennen, FALLS mal was ist, und wissen, was zu tun ist!
und ausserdem könnte man noch anführen, dass ständige konfrontation mit einer moderaten (!) anzahl von keimen (wie es für meine bestandskatzen gelten könnte, wegen der "ständigen" pfleglinge) das immunsystem auf zack hält, weil es ständig gefordert ist - obwohl ich das nicht unbedingt als argument der vordersten front betrachten würde
vielleicht hab ich es jetzt so beschrieben, dass man mein vorgehen eher nachvollziehen kann?
abgesehen davon bin ich mir sicher, dass ich nicht ganz die einzige bin, die eben NICHT komplett separiert, und die immer wieder pfleglinge hat
mir fallen einige ein, wo es genauso sein könnte, aber MICH störts ja net
fakt ist halt auch, dass theorie und praxis weeeeeiiiiit auseinander liegen. THEORETISCH würd ich mir auch ne andere situation wünschen! klar, es wäre viel optimaler wenn man pflegekatzen überhaupt in einem völlig separaten bereich hätte, mit einer schleuse und einer sog. "seuchenwanne" (so ein mit desinfektionsmittel getränkter teppich in einer niedrigen wanne, um die schuhe zu desinfizieren) dazwischen und möglichst noch duschen auf jeder seite der schleuse, sodass man sich wirklich wirksam desinfizieren kann (+ kleidungswechsel komplett). nur würde man DANN wohl 8 oder 12 std am tag IN dem separaten bereich zubringen, also ununterbrochen, und den rest dann mit den eigenen katzen. da wäre dann nix mit sozialisation der kitten... abgesehen davon, dass man für jeden wurf eine eigene "station" mit eigener schleuse bräuchte, und jedesmal, wenn ein wurf "auszieht" die gesamte einrichtung des raumes vernichtet werden müsste... allein schon bautechnisch und kostentechnisch ist das leider völlig illusorisch. wir müssen im tierschutz mit den mitteln klarkommen, die wir haben, und das beste draus machen, so ist es nunmal.