Ich misch mich auch nochmal ein :bag:
Wollte nur mal sagen, dass ich Ingrids Beitrag erfrischend ehrlich finde.
Ich habe auch des Öfteren mit dem Gedanken gespielt, meine Katzen raus zu lassen.
Ich möchte jetzt gar keinen Wettbewerb anzetteln, wer denn nun wirklich am A**** der Welt wohnt. Viele wahrscheinlich - aber ich gehör mit Sicherheit auch dazu :biggrin:
Ich wohn nicht mal auf dem Dorf, sondern irgendwo im nirgendwo am Rande von einer kleinen Ansammlung von Häusern (5km von jeder Form von Infrastruktur entfernt).
Unsere Gegend hier, heißt Umgangssprachlich "Lehrersiedlung" und zwar, weil hier größtenteils Lehrer aus dem Ort gebaut haben - samt ihrem Direktor
pi:
Wir haben keine größeren Straßen in der Nähe - ausschließlich Anrainerverkehr, keine Züge, Pools, Wälder, bösartige Hunde,.....
Sogar die Pferde grasen hier frei und kommen bis an unser Haus heran. Richtig idyllisch eben, und man fragt sich eher:
Wie besch***** muss man sein, hier seine Katze nicht raus zu lassen.
Dann hab ich erfahren, dass hier vor einigen Jahren viele Katzen verschwunden sind. Schuld daran war damals unser Nachbar (500m Luftlinie von uns enternt) - ein netter älterer Herr, pensionierter Lehrer.
Dieser Mann, von dem man hätte meinen können, er könnte kein Wässerchen trüben, hatte in seinem Keller Lebendfallen und Katzenfutter stehen, obwohl er gar keine Katzen besaß. Entdeckt wurde das ganze nur durch Zufall durch spielende Kinder, die sich aus dem fremden Garten ihren Ball zurückholen wollten und dann durch das Kellerfenster diese grausige Entdeckung gemacht haben. Dieser pensionierte Lehrer lockte die Katzen der Umgebung mit Hilfe des Futters an und fing sie anschließend mit den Fallen und setzte sie weit, weit weg von zu Hause wieder aus. Eine einzige Katze kam damals, wie durch ein Wunder, wieder nach Hause. Frage nicht in welchem Zustand sie war. Für alle anderen kann man sich nur wünschen, dass sie bei jemand anderem untergekommen sind und nicht irgendwo, auf sich allein gestellt, verenden mussten.
Dem Mann kam man damals auf die Schliche und seitdem ist auch nichts mehr passiert.
Deshalb, man möge mich für verrückt erklären, habe ich trotzdem wieder mit dem Gedanken gespielt, meine Katzen raus zu lassen. Schließlich wohnen wir hier in einem kleinen, ruhigen, beschaulichen Paradies.
Gott sei Dank zogen meine beiden Maine Coons erst im Frühjahr bei uns ein. Einige Wochen zuvor verschwanden bei uns wieder 17 Katzen spurlos. Die Polizei vermutet diesmal Katzenfänger dahinter, die die Katzen wegen ihres Fells gefangen haben. Während dieser Zeit haben wir oft Postwurfsendungen im Briefkasten gehabt, von Leuten, die ihre Katzen suchen. Viele Rassekatzen waren darunter. Eine Ragdoll, eine Maine Coon, eine Birma,...
Am schwarzen Brett im 5km entfernten Supermarkt hingen quasi nur mehr Vermisstenmeldungen. Es war echt traurig.
Zwar hatten wir auch eine Züchterin gefunden, die nichts gegen ungesicherten Freigang gehabt hätte (sie kannte unsere Gegend), trotzdem haben wir uns für den gesicherten Garten entschieden.
Ich muss sagen, ich finde den Zaun gar nicht hässlich und auch von den Anrainern haben wir durchweg positives Feedback erhalten. Einige überlegen sogar, sich selbst so etwas zu bauen, nach den schrecklichen Vorkommnissen des heurigen Frühjahres.
Ich kann nur hoffen, dass du wirklich so ruhig und beschaulich wohnst, wie du glaubst, und nicht auch so auf die Nase fällst wie einige andere hier. Ich wünsch dir wirklich von Herzen, dass deinen Katzen nie etwas so schreckliches widerfahren möge.
Aber für uns, war das die bessere Lösung: