Vor drei Jahren habe ich meine Katerchen zu mir geholt. Im Gegensatz zu Lucky ist Murphy ein richtiger Lauser, der es mit der Sauberkeit nicht ganz ernst nimmt. Murphy kennt sein Kistchen und benützt es auch – wenn er Zeit hat. Wenn er mit seinen Geschwistern beim Herumtoben ist, kann es schon passieren, dass er vor lauter Aufregung sein Schwänzchen schüttelt und gegen Wand, Türe, Kasten etc. pinkelt :wacko:. Im Frühjahr pinkelt er öfter, im Herbst und Winter nur sporadisch. Bekomme ich Besuch, wird Katerchen hie und da so eifersüchtig, dass er mir gegen das Bein pinkelt :hehe:. Außerdem ist Murphy ein Stehpinkler, deshalb hat er ja sein „Pissoir“ bekommen. Bachblüten, Feliway, etc. haben sich als ungefährliche Versuche erwiesen, einzig der Feliway- Spray hat sich als halbwegs wirkungsvoll erwiesen.
Als ich vor zwei Jahren die Mädchen zu den Katern dazu genommen habe, hielt er sich zurück – vermutlich wollte er als „großer Bruder“ mit gutem Beispiel vorangehen …
Vor drei Wochen sind dann noch die Schweinchen Othello und Rigoletto bei mir eingezogen – deswegen pinkelt Murphy nicht mehr und nicht weniger.
Aus meinem Umfeld kamen schon Meldungen wie z.B.: „der gehört derschlagen“, „bring ihn ins Tierheimen“, „den hat i schon lang nimmer“, „gib ihn beim Bauer ab“
… Abgesehen, dass ich solche Meldungen nicht ernst nehme – ich hab’ dem Katerchen auch schon damit gedroht, dass ich ihm sein Schwanzi ausreiße – bin ich mir aber sicher, dass es sehr viele Tierbesitzer geben, die solche wie auch immer gemeinten „guten Ratschläge“ ernst nehmen.
Murphy – organisch gesund und fit wie ein Turnpatschen – gehört samt seinen Macken zur Gruppe und ich bin mir sicher, dass ihn seine Geschwister sehr vermissen würden. Für mich hat sich die Frage, behalten: ja – nein? nie gestellt.
Ich wüsste dzt. keinen einzigen Grund, warum ich Murphy weggeben sollte. Gott sei Dank ist mir auch die Gabe, in die Zukunft schauen zu können, nicht gegeben und ich hoffe für mich, dass ich nie vor einer solchen Entscheidung stehen werde.
All jene, die aus ehrlichen Gründen eine solch enorm schwere Entscheidung schon treffen mussten oder gerade jetzt treffen müssen, haben mein tiefstes Mitgefühl.
Für Mitmenschen, die die Liebe eines Tieres mit Füßen treten und fadenscheinigste Gründe für eine Abgabe heranziehen, empfinde ich Verachtung aber auch Mitleid, weil sie nicht in der Lage sind, ein solches Geschenk anzunehmen und zu würdigen.
