Malous erste Ausstellung (bei Bratislava)
Heute melde ich mich mal zu Wort – ich, Herr des Hauses, meines Zeichens Sibirischer Jungkater, Grisha von Sibikoschka A bzw. Malou.
Gestern war ein aufregender Tag für mich und meine Katzeneltern.
Es begann damit, dass sie untypisch früh aufstanden. Bitte, es war noch DUNKEL draußen! Sowas hab ich noch nicht erlebt, seit ich bei ihnen wohne.
Aber immerhin ließ Frauchen reichlich Futter rüberwachsen, ehe sie sich ins Bad verzog – hmm, das schmeckte gut, was ich inzwischen in mein Bauchi mampfte!
Schließlich zogen sie sich Schuhe an, und meine drei „Damen“ (=(Halb)Schwestern) und ich erwarteten, dass sie außer Haus gehen würden. Doch dann packten sie mich in den Transportkorb!! Ich sollte wohl an dem Ausflug teilnehmen...
Kurz darauf hörte ich die Stimme meines Ziehpapas, bei dem ich aufgewachsen bin! Sollte ich wieder dorthin übersiedeln? In ein Auto wurde ich zumindest schon mal gepackt, das kannte ich ja schon, das Ziehpapataxi. Aber meine Eltern kamen zum Glück mit, ich durfte samt Korb auf Frauchens Schoß thronen, mit Aussicht auf Ziehpapa und Herrchen. Ich hatte etwas Angst und maunzte, worauf mich alle beruhigten. Aber was anderes maunzte plötzlich auch!? Sie erklärten mir, dass meine etwas ältere Schwester Enigma auch im Auto war. Schön, kätzische Gesellschaft!
Das Ruckeln und Wackeln hörte gar nicht mehr auf... ich schlief schon fast ein, als wir dann doch ausstiegen. Frische Luft – fremde Luft! Schnupper schnupper – wo war ich? Sie trugen mich zu einer Halle, wo ich rausdurfte – mitten in die Hände einer Tierärztin. Mir bleibt aber auch nichts erspart... Sie tastete an mir herum, fand dann wohl, dass ich gesund und schön war (weiß doch eh jeder), und ich wurde wieder eingepackt. Nach einer kurzen Wartezeit durfte ich dann in einen doppelten Ausstellungskäfig umsiedeln. Mein Lieblingskörbchen war drin und roch nach zu Hause, mein Lieblingsbaldriankrokodil war auch da *abschlabber*, und alles war mit blauem Samt ausgekleidet. Ich möchte ja nicht eingebildet klingen, aber das passte toll zu meinem „blauen“ Fell...
Anfangs war ich etwas verunsichert, weil alles so neu war und so viele Leute herumgingen... außerdem roch alles nach Katzen. Warum, weiß ich auch nicht. Aber meine Katzeneltern sowie mein Ziehpapi streichelten mich ständig, und da sie da waren, hatte ich keine Angst mehr. Nachdem ich eine Runde geschlafen hatte, wurde ich gebürstet und durfte auf Frauchens Arm mitkommen ins bunte Treiben. Ich wurde auf einen Tisch gestellt, und eine Frau tastete schon wieder an mir herum, fühlte meine Muskeln (die seeeehr ausgeprägt sind, bin schließlich ein strammer Kater) und strich prüfend über mein Fell. Schon wieder eine Tierärztin?? Sie erklärte jedenfalls, wie schön ich sei; auch ein Kollege von ihr war voll des Lobes – ein Blue Tabby, wie er sein soll, sagte er. Ich werde langsam schon ganz eingebildet bei so viel Lob... Später erfuhr ich, dass diese Zweibeiner „Richter“ hießen und mich beurteilt hatten. War mir nicht entgangen.
Zur Belohnung bekam ich meine Residenz in Blau wieder und eine leckere Paste.
Jetzt war ich endgültig erschöpft und schlief ein, meist mit kraulenden Händen auf mir. Ich wurde erst wach, als ich wieder in meinen Transportkorb verfrachtet wurde und auch die Stimme meiner großen Schwester hörte, die ebenfalls wieder in ihrem Korb saß und sich beschwerte (...Mädchen!).
Als wir ins Auto stiegen, wusste ich genau: Es geht wieder nach Hause. Mit einem Grinsen im Gesicht streckte ich mich gaaaanz lang aus und genehmigte mir einen Schönheitsschlaf (nicht, dass ich das brauche). Die Stimmen meiner Lieben um mich herum wirkten beruhigend.
Als wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten, wurde ich ganz ungeduldig. Ich roch genau: Das ist der Hausgang des Hauses, in dem ich wohne! Hier ist die Tür! Jaaaa – meine Schwestern!! Ich war wieder zuhause
Meine Schwestern stupsten mich lieb an, schleckten mich ab und spielten eine Runde mit mir und der neuen Spielangel, die wir mitgebracht hatten. Anstatt zu schlafen, um mich von dem anstrengenden Tag auszuruhen (sagten wenigstens meine Eltern – ich hab doch eh den ganzen Tag geschlafen!) raste ich glücklich herum, sprang nach der Federangel, hopste den Bällen nach und freute mich des Lebens. Schön ist so ein Sibirerleben!
So entspannt war ich
Die Tierärztin, die keine war:
Meine ältere Schwester Enigma mit meinem Ziehpapa - sie traute sich, der Richterin die Zunge zu zeigen!
Frauchen war langweilig, jedenfalls schoß sie lauter Portraits von mir...
Eingeschlafen!
Schwesterlein
Der Darth Vader der Katzen:
Eine recht laute Lüftung ging an, und ich zuckte etwas zusammen, daher bekam ich von Frauchen dieses Cape verpasst...
An dieser Stelle muss ich mich noch beschweren: Ein paar Tage vor der Ausstellung musste ich baden...das war voll peinlich, als mein nasses Fell so runterhing! Bäh.
Restnässe wegschlecken
Warm eingehüllt das Fell trocken schlafen