• Update 2021: Registrierungen im Forum sind nun wieder möglich und alle Funktionen nutzbar! Viel Spaß!

    Wir suchen neue Werbepartner für unser Forum. Bei Interesse bitte unter office@katzenforum.at melden.

nie wieder vermehrer.

schmusetiger

Hauskatze
Schmusetiger: Dann weißt du ja auch sicher, wie man zu einer Zuchttauglichkeit kommt, bzw woher deine Züchterin diese Zuchttauglichkeit erlangen hätte können, wenn sie nicht auf mindestens einer Ausstellung war.
Es stimmt nämlich, dass es Verbände gibt, die nach einer einmaligen Ausstellung, wo das Tier einen bestimmten "Titel" bekommen hat, es die Zuchttauglichkeit erhält und dann nicht mehr weiter nachgefragt wird.
meiner Recherche nach gibt es nur einen Verein in Dtland, der die Möglichkeit anbietet, dass das Einzeltier vom Richter begutachtet wird, indem man es hinbringt oder der Richter ins Haus kommt.
Ehrlich gesagt, würde ich mich ja gefrotzelt fühlen, wenn mir jemand sagt er wäre in einem Verein, aber über die Zuchttauglichkeit hätte er selbst befunden. Dann darf er seine Zucht nämlich gleich schwarz machen, nur kassiert er halt so das Doppelte.
Dann gründe ich sofort einen Verein und ich biete meine neuen Rassen an...
kim

Ich werd sie das nächste Mal fragen, wie sie die Zuchttauglichkeit für ihre Tiere erlangt hat. Eventuell besucht sie uns noch diesen Monat, dann können wir uns ja ausgiebig über das Thema unterhalten.

Die Möglichkeit, dass ein Richter ins Haus kommt und das Tier auf diese Weise bewertet wird, gibt es tatsächlich. Ich finde das ehrlich gesagt eine gute Alternative und für mich spricht nichts dagegen.

Wieso sollte ich mich gefrotzelt fühlen, wenn ein Züchter über die Zuchttauglichkeit seines Tieres selbst entscheidet? Wenn es jemand ist der sich auskennt, trau ich ihm durchaus soviel Menschenverstand zu, das wertfrei beurteilen zu können. Ehrlich gesagt zeichnet es für mich einen guten Züchter u.a. aus, dass er/sie das kann. Ich würd mich viel eher von jemanden gefrotzelt fühlen, der mir erzählt er sei Züchter und dann nicht mal weiß, wie die Rasse überhaupt auszusehen hat.

Überhaupt versteh ich diese ganze Hatz gegen Züchter grade gar nicht. Es gibt so viele alte, wunderschöne Katzenrassen mit einmaligem Aussehen und Charakter. Es wäre doch schade, wenn sich niemand um den Erhalt dieser Rassen bemühen würde. Sicher gibt es viele schwarze Schafe, die dem Rasseerhalt eher abträglich als förderlich sind, aber das heißt doch nicht im Umkehrschluss dass alle so sind.
Es ist doch wunderbar, wenn Züchter nicht dauernd auf Ausstellungen rennen, weil sie es eher als Qual für ihre Tiere empfinden. Konsequent, wenn sie sich einen Verein suchen, der es ihnen nicht zur Pflicht macht solche Veranstaltungen zu besuchen. Wünschenswert, wenn sie sich selbst genug mit der Rasse und ihrem Standard auskennen, um selbst beurteilen zu können, ob ein Tier zur Zucht taugt oder nicht.

Ich ziehe den Hut vor jedem, der sich dieser schwierigen Aufgabe gewissenhaft annimmt. Und diese Leute gibt es - meine beiden Katzen hier sind der beste Beweis (tut mir leid, dass ich mir das nicht schlechtreden lasse)....
 

kitten

Hauskatze
natürlich kann ein züchter, und muss sogar die zuchttauglichkeit seiner katzen beurteilen können, oder soll er den richter fragen, welche katzen er verpaaren soll? oder welche er kaufen soll?

manchmal, nö, meistens kann ich kim´s gedankengänge nicht nachvollziehen :D
 

schmusetiger

Hauskatze
Das Einzige, was auf einer Ausstellung bewertet wird, ist das Aussehen. Und da entscheidet eben auch ein bisschen der persönliche Geschmack des Richters mit. Wenn ich nur auf genügend Ausstellungen laufe, kriege ich auch so die nötigen Punkte zusammen, um einen Champion zu Hause zu haben. Für mich sagen alle diese Titel überhaupt nichts aus.

Ich glaube, wir kommen da auch nicht wirklich auf einen grünen Zweig. Von Ausstellungen hältst du nichts, kim, und auch nicht von Leuten die ihre Katzen da hinbringen. Aber wenn Züchter zu Hause bleiben und selbst entscheiden, ist es auch nicht in Ordnung. Irgendwie müssen sie es aber machen, denn wie ich schon gesagt habe - es wäre Schade, wenn sich niemand mehr um den Erhalt von Rassen bemühen würde.

Weißt, ich finde, jedem seine Meinung....
Es muss Leute geben, die ihre Katzen aus Prinzip nur aus dem Tierheim oder von Orgas holen, es muss auch Leute geben, die am Liebsten einer Bauernhofkatze oder einem Streuner ein zu Hause schenken und es muss auch Leute geben, die sich Rassekatzen zulegen. Wo keine Nachfrage da kein Angebot - aber alle sollen ihre Daseinsberechtigung haben (und nicht alle Tierheim- oder Rassekatzen sind sterbenskrank) ;-)
 

Rusty

Hauskatze
Schmusetiger

Abgesehen davon, dass Krankheiten wie FIV und Felv auch sehr verbreitet sind und man bei einem seriösen Züchter auf alle Fälle die Gewissheit hat, dass seine Katzen diese Krankheiten nicht in sich tragen. Wenn man das mal bloß von allen Bauernhofkätzchen, Streunern und Tierheiminsassen behaupten könnte.....[/quote]

Hatte meinen vor 18 Jahren 800 DM teuren Schottish Fold von einem anerkannten seriösen Züchter, mit langem Stammbaum, und negativem FIP Test, mit 13 Jahren an FIP verloren. Was man von seinen nachfolgenden Streunern und Bauernhofkatzen nicht behaupten kann.
 

christine

Hauskatze
@rusty: außerdem sei mir nicht böse, nur wenn deine katze mit 13 jahren an fip verstorben ist, denke ich nicht, dass sie sich da beim züchter angesteckt hat, denn keine katze der welt wird 13 jahre alt, wenn sie sich beim züchter schon damit ansteckt :rolleyes:
 

Rusty

Hauskatze
@Christine: ich hatte damals 4 teure Rassekatzen, alle mit negativem FIP Test. Er kann sich auch bei meinen anderen Katzen nicht angesteckt haben. Und wie man weiß, kann FIP früher oder später ausbrechen oder auch nicht. Eine British Shorthair hat Glück gehabt, sie ist ihm hohen Katzenalter von 18 Jahren an Krebs gestorben, obwohl ihre Wurfgeschwister allesamt das erste Lebensjahr nicht überlebt haben, aufgrund eines Nierendefektes. Der Züchter wollte mir die Katze sogar austauschen damals. Hab aber das nicht übers Herz gebracht......
Ich würde natürlich wieder Rassekatzen beim Züchter kaufen. Ich hätte soooo gerne eine kleine Weiße mit blauen Augen, entweder Ragdoll oder Birma oder Siam. Aber ich hab momentan schon 5. Und eine sechste - na ja - trau mich gar nicht laut darüber nachzudenken.
 

christine

Hauskatze
siehst du, und das ist schlicht und ergreifend blödsinn.

1. gibt es keinen fip-test sondern nur einen corona-titer-test und der sagt dir nur, ob die katze bereits mit dem corona-virus infiziert wurde oder nicht und der war beim züchter ja, wie du schreibst negativ.

2. kann sich deine katze bei jeder darminfektion mit dem corona-virus angesteckt haben und

3. nur wenn der corona-virus mutiert spricht man von fip ;)

d.h. also, dass es nicht ander rassekatze und nicht am züchter liegt. ich habe vier katzen zu hause.

1 katze ist aus einem privatwurf und sie ist ständig krank, hat 3 verschiedene allergien und sie so zu halten, dass es ihr gut geht ist eine heiden arbeit und alles andere als einfach (und billig)

1 main coon kater, der jetzt 2,5 jahre alt ist, der, seit er bei mir ist, noch nie probleme mit irgendwas hatte

2 katzen aus dem tierschutz, die auch nichts haben.

ich will nicht damit sagen, dass rassekatzen besser oder schlechter sind als "normale" katzen, aber man sollte immer aufpassen, woher man seine katzen hat, denn es kan nso viel passieren und "im nachhinein gscheiter" zu sein ist halt ein bitteres lehrgeld :(
 

Rusty

Hauskatze
Reiß mir nicht den Kopf ab, bin eh deiner Meinung. Besonders deinen letzten Satz kann ich voll und ganz unterstreichen. Wenn mein Erfahrungsbricht anders rübergekommen ist, tuts mir leid.
 

christine

Hauskatze
Reiß mir nicht den Kopf ab, bin eh deiner Meinung. Besonders deinen letzten Satz kann ich voll und ganz unterstreichen. Wenn mein Erfahrungsbricht anders rübergekommen ist, tuts mir leid.

hey, ich reiß niemandem den kopf ab ;)
es ist nur so, dass das ja auch andere lesen, drum wollt ich das aufklären, eben weil gerade fip so ein prikäres thema ist :eek:
 

lunella

Hauskatze
also, ich glaub nach wie vor nicht,
dass die züchter toll was verdienen an ihren kitten.
die auflistung klingt realistisch, was soll daran nicht stimmen
oder veraltet sein? grad junge katzen fressen viel und gehen
auch dementsprechend oft aufs klo.
warum sind da 150€ für 3 monate pro katze unrealistisch?
es wird ja auch kein supermarktfutter verfüttert,
kein klumpstreu für die kleinen.

wenn ihnen noch ein bissl was bleibt, hat man noch immer
nicht den arbeitsaufwand, zeit und nerven gerechnet,
die da anfallen.
ich denk, oft sind züchter einfach liebhaber der rasse und
wollen sie erhalten; leben kann sicher keiner ausschließlich davon,
die meisten haben wahrscheinlich noch einen (haupt)job zu machen.

aber sabse zb. ist ja züchterin, wenn ich mich nicht irre,
vielleicht liest sie ja mit und kann was dazu sagen.

lg
 

schmusetiger

Hauskatze
Ich glaub ehrlich gesagt auch nicht, dass man wirklich was damit verdienen kann (vorausgesetzt man macht alle Gesundheitschecks, füttert hochwertig und lässt die Katzen auch ansonsten einwandfreie medizinische Versorgung zukommen).

Wenn ich mir ausrechne, dass eine Zuchtkatze ca. 1200 Euro kosten dürfte und eine Fremddeckung beim Kater etwa 600 Euro. Die Tests und Schall dann auch nochmal kräftig zu Buche schlagen mit ein paar hundert Euro. Benzinkosten mal gar nicht mitgerechnet. Herzschall mit Farbdoppler ist meines Wissens nach nur in Schwanenstadt (OÖ) und München möglich. Deckkater wohnt wahrscheinlich auch nicht immer grad ums Eck.....
Futter, Streu,....für die Katze bis sie überhaupt mal alt genug ist um eingedeckt zu werden.....
...der 1. Wurf dann vielleicht "bloß" 2 Kitten bringt (die aber trotzdem 3 Monate lang versorgt sein wollen und was kosten - Futter, Streu, Impfungen, Entwurmungen,..) - dann ist man mal deutlich im Minus.

Was ich allerdings glaube ist, dass mal bei einem 5er, 6er oder 7er Wurf sicher was übrig bleibt (sofern keine Komplikationen auftreten). Aber das würd ich dann sicher nicht als Gewinn bezeichnen, schließlich hat man nicht immer solche Rekordwürfe und spart sich dann den "Gewinn" lieber für schlechte Zeiten.....
Irgendwo hab ich mal gelesen: Zucht ist ein Hobby und kostet somit Geld. Ich glaube, da ist schon was wahres dran...
 

sabse

Hauskatze
Eigentlich ist es mühsam, das Thema ständig neu durchzukauen, aber nachdem ich persönlich angesprochen wurde, tue ich gerne das kund, was viele bereits wissen, andere nicht wissen oder verstehen wollen.

Grundsätzlich gilt: Gäbe es keine Züchter, gäbe es keine Rassen!

Viele Leute stellen sich seriöse Katzenzucht sehr, sehr einfach vor und ich muss immer müde schmunzeln, wenn mich Unwissende fragen: „Machst du das nebenberuflich?“ oder „Na, da verdienst dir eh was dazu, oder?“
Leider habe ich oft einfach nicht mehr die Lust und Laune, ihnen sämtliche Punkte aufzuzählen, was denn Katzenzucht so kostspielig macht und somit widerlegt wird, dass unterm Strich ein Gewinn zu erwarten ist.
Nach zig Aufklärungen wird man irgendwann zugegebenermaßen etwas wortfaul bzw. müde und am besten wäre, man schriebe einfach alles zusammen (so wie ich das jetzt einmalig tue - ist ja ein langweiliger Abend heute ;) ), um es den Unwissenden einfach bewusst zu machen (wenn's fruchtet, ist's gut, wenn nicht, kann ich auch nicht helfen).

Ich rate den Skeptikern eigentlich nur noch, dass jeder, der nicht glauben kann, dass Katzenzucht enorm viel Geld kostet, wenn sie SERIÖS und den Tieren gegenüber nicht ausbeutend in Form einer MASSENZUCHT betrieben wird, es doch selbst versuchen soll.
Das beste Beispiel sind jene Züchter, die nach dem ersten Wurf draufkommen, dass Zucht enorm viel Geld kostet. Diese werfen meistens schon recht früh das Handtuch und so schnell wie sie gekommen, verschwinden sie auch gleich wieder.

Ich glaube, manche Dinge muss man einfach selbst erleben, um sie zu verstehen – so auch die Katzenzucht.
Trotzdem möchte ich nun versuchen, etwas Licht ins Dunkel zu bringen.

Folgende Punkte sind individuell an jeden Züchter anpassungsfähig, allerdings bin ich davon überzeugt, dass den meisten Züchtern im Laufe der Zeit gar nicht mehr bewusst ist, welche laufenden Kosten sie tatsächlich haben (man gewöhnt sich an alles :D )
Tatsächlich vergisst man im Laufe der Zeit, was dieses einerseits tolle Hobby denn wirklich kostet und nach meinem A-Wurf, der mir sehr viel Sorgen bereitet und Geld gekostet hat, habe ich wirklich aufgehört, TA-Rechnungen zu addieren und mir meinen Verlust auszurechnen…

Doch will ich gleich ganz vom Anfang an beginnen, um nicht zu weit vorzugreifen und punktartig einen Überblick über meine „Anfänge“ verschaffen:

- Kauf Zuchttiere (nicht zeitgleich), 3 Kätzinnen (1 aus dem Ausland, 2 weitere aus angrenzenden Bundesländern -> Fahrtkosten) -> zuchtuntauglich (Wesen, Krankheiten), TA-Kosten für Folgebehandlungen und Kastration, Abgabe um Kastrationskosten (Abgabe, um Stress i. potenter Gruppe zu reduzieren – kompliziertes Wesen; Krankheit, welche durch Stress verschlimmert würde), Zuchtkatzenpreis je 1000 €, 1 Katze davon beschaffte mir weitere 500 € TA-Kosten

- 1. Wurf -> Darmvirus, extreme Durchfallprobleme, ständige Gabe von AB, Erwachsenen angesteckt, AB für mind. 10 Tage für ALLE Katzen im Bestand (damals 6), nach 2 Wochen Rückfall, wieder alle Tiere behandelt, 3x Kot nach Deutschland (Freiburg) geschickt, weil dort Spezialist für Parasitologie (Parasiten, Bakterien abklären -> negativ), warum D?, weil kein Vertrauen mehr zur VetMed nach zwei dubiosen Befunden;
1 Kitten aus dem Wurf hatte Zwerchfellhernie (2x Ultraschall+Röntgen beim Spezialisten)-> Kitten an liebe Leute verschenkt (wurde bereits erfolgreich operiert und es geht ihr prächtig), Mutter des Wurfes hatte nach 10 Wochen eine Darminvagination -> Notdienst TK Strebersdorf am Wochenende (300€) inkl. Fehldiagnose (toll), Katze wäre fast daran gestorben, Sonntag nach Hollabrunn in die Tierklinik: Kostenpunkt 1250 €

- 2. Wurf -> fast unkompliziert, auch diese Mutterkatze Darminvagination (übrigens hege ich den Verdacht, dass daran ein ganz bestimmtes Futter namens R.... C.... Schuld war-> Kostenpunkt „kulanterweise nur noch“ 1100 €, da zum 2. Mal in kurzer Zeit (Tierklinik Hollabrunn)

- 3. Wurf -> ein Kitten nicht lebensfähig -> einschläfern (nicht, dass ich jammern möchte, aber das ist auch nicht lustig, gehört aber dazu …)

- 4. Wurf -> 1 Flachbrustkitten, täglich alle 5 Stunden mit hochkalorischer Nahrung (schweineteuer) zugefüttert, sonst hätte es vielleicht nicht überlebt, weil zu schwach zum Trinken, Gott sei Dank hat es sich gelohnt und der Defekt hat sich ausgewachsen und ist heute nicht mehr sichtbar.

Sonstige Kosten, die beim seriösen Züchter „normal“ sind und den meisten Züchtern sehr gut bekannt sind:

- Einkauf der Zuchttiere (Preis ab 1200 € aufwärts, sämtliche Extrawürschteln und zusätzliche Tests lassen sich einige Züchter extra bezahlen) -> Zuchttiere vom Ausland (Anfahrtskosten, Flugkosten, Telefonkosten ins Ausland, Übernachtungskosten im Hotel) -> nach Ankunft des Neuankömmlings wird zur Sicherheit des eigenen Bestandes erstmal der Kot bzw. das Blut (ev. Gentest) im Labor untersucht, erst dann wird der Neue in den gesunden Bestand gelassen -> Warum aus dem Ausland? -> um bestimmte, persönliche Zuchtziele (Inzuchtwert, Erreichen genetischer Linienvielfalt, Kombination bestimmter Linien o. ä.), die zugunsten der Rasse sind, zu erfüllen

- sämtliche Untersuchungen wie HCM, PKD (jährlich) sowie PL und HD (einmalig) sind ein Muss für den seriösen Züchter, bevor er mit einem Tier (das selbstverständlich negativ auf FelV und Fiv getestet wurde) züchtet -> fällt das Tier durch, schaut der Züchter durch die Finger und hat dann ein ziemlich „teures Liebhabertier“ zu Hause, welches noch nicht mal einen Wurf gezeugt oder bekommen hat.

- Zuchtuntauglichkeit aufgrund schlechter Charaktereigenschaften, die dominant an den Nachwuchs weitergegeben werden; Wehenschwäche oder Milchmangel der Kätzin (Verdacht auf erbliche Komponente)

- Deckgebühren, wenn kein eigener Kater oder man sich eine Nachzucht aus fremder Linie behalten möchte (500 € aufwärts -> Bluttests, ev. zusätzl. Impfungen, wenn vom Deckkaterhalter erwünscht)

- Thema Mehrkatzenhaushalt: ein Otto-Normal-Katzenhalter hat in der Regel nicht mehr als 3-4 Liebhabertiere (und das ist schon viel), während der Züchter, um in seinem Zuchtprogramm weiterzukommen, nicht drum herum kommt, sich Nachzuchten zu behalten -> mehr Tiere, mehr Risiko auf Krankheiten, mehr Ausgaben für hochwertiges Futter (bei 5 Tieren etwa 200€ monatlich), Streu, jährliche Impfungen (zum Schutz der eigenen Tiere wird man womöglich noch Extra-Impfungen wie Leukose oder Chlamydien dazunehmen – hier ist die Palette an nötigen Impfungen unterschiedlich lang, da es von den Lebensumständen der Zuchttiere (Freigehege, Ausstellungen) abhängt)

- Fortbildung in Sachen Genetik – unser Verein bietet in regelmäßigen Abständen kostenpflichtige Genetikseminare an, welche natürlich dem Züchter bzw. in weiterer Folge der Rasse dienlich sind

Aufwendungen für Kitten bzw. Aufzuchtskosten werden oft unterschätzt

- Babys werden mit Spezialnahrung angefüttert (z.B. 3-4 Hippgläschen am Tag, Aufzuchtsmilch, Rohfleisch, Supplemente)

- später Kittennassfutter und Trockenfutter

- Katzenstreuverbrauch steigt rapide an (wird oft unterschätzt!)

- Kittenlaufstall und Wurfbox (=einmalige Anschaffung), Utensilien für Geburt (Waage, Homöopathische Hausapotheke, Fachliteratur, Nabelschnurschere, Unmenge an Tüchern für Geburten, usw.)

- Kittenspielzeug (wird oft erneuert)

- Möbeln und Tapeten zerkratzt, Vorhänge? – was ist das?

- wer Kitten hat, hat auch Schmutz, der täglich beseitigt werden muss (Kitten fressen wie Ferkel, steigen in die eigene Sch… und gehen dann auf den Möbeln spazieren…hmm) -> Putzfrau ist eine Überlegung wert ;)

- Impfungen, Entwurmungen, Chip, ev. zusätzliche Bluttests für Kitten

- Frühkastration

- manche Jungtiere bleiben oft länger im Züchterhaushalt – noch nicht den richtigen Platz gefunden -> dadurch gewinnen sie bei den Liebhabern nicht gerade an „Marktwert“, obwohl sie Mehrkosten verursachen -> oft zum Schluss billiger, weil für den Liebhabern mit ev. schon 5-6 Monaten zu alt

Unvorhergesehenes, welches immer überraschend geschieht und wofür der Züchter immer einen Notgroschen parat haben sollte:

- Komplikationen während und nach der Schwangerschaft (Kaiserschnitt, Gebärmutterdrehung -> Tod der Kitten und im schlimmsten Fall der Mutterkatze, Missbildungen -> auch damit muss der Züchter umgehen lernen)

- weitere Not-Op’s (Darminvagination, Knochenbrüche bei Kitten, Gebärmuttervereiterungen -> alles nicht so selten und schon da gewesen!)

- Katzen-Rückgabe -Garantie bei plötzlich auftretenden „Allergien“ in der Familie (oder zumindest Vermittlung über den Züchter)

Einige der hier aufgezählten Kostenfaktoren mag der Leser womöglich als Peanuts abstempeln.
Doch dabei sollte nicht vergessen werden, dass dies laufende Kosten sind!
Und wie heißt es so schön: es läppert sich, denn Kleinvieh (zB. Vereinsmitgliedschaft, Ausstellungen inkl. Übernachtungen, Stammbäume um lächerliche 20 €, Entwurmungen usw.) macht eben auch Mist und am Ende des Jahres steht man oftmals vor einem ziemlich großen „Misthaufen“.

Als nächstes fragt man sich dann allerdings:
Warum tut sich man sich das alles an, wenn es doch so kostspielig ist?

Die Antwort ist einfach. Genauso wie es Hobbytennisspieler oder –golfer gibt, die ihr Geld und ihr Herzblut in ihr Hobby stecken, gibt es eben auch ein paar wenige seriöse Züchter, welche mit Herz und Seele versuchen, eine Katzenrasse zu erhalten bzw. zu verbessern oder aber auch das wieder gut zu machen, das oberflächliche „Züchter“ (ja, auch unter den Vereinszüchtern sind genügend schwarze Schafe unterwegs!) im Laufe der Zeit kaputt gemacht haben.

Alle Kosten, alle Tränen und Sorgen sind vergessen, wenn man einem Liebhaber, der einem Vertrauen schenkt, ein mit viel Liebe und Aufwand aufgezogenes Kätzchen in die Hände gibt und ihm die größte Freude seines Lebens macht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Rusty

Hauskatze
Danke für die ausführliche Zusammenfassung. So ähnlich habe ich mir das gedacht. Ich würde mir wahrscheinlich auch noch die Augen aus dem Kopf heulen, bei jedem Kitten, das ich vergeb.
 

lunella

Hauskatze
liebe sabse!

vielen dank für die tolle zusammenstellung!!!!:notworthy:
es tut mir leid, dass ich dich da mit "reingezogen"
habe, aber wenn das thema das nächste mal angesprochen wird,
verlinke ich 1000% hierher und du brauchst dir nie mehr
so viel mühe machen wie bei dem thread *versprech*.

ich finde es schön, dass es züchter wie dich gibt,
die wirklich an das wohl der katzen denken und an den rassenerhalt.
denn es gibt wirklich schöne rassen und es wär schad, wenn diese
verlorengehen würden.

danke und lg
kathi
 

kitten

Hauskatze
danke, danke, danke sabse :knuddel:

i hab dich net erwähnt, weil du arme dann immer so viel schreiben "musst" ;)

sabse ist eben eine der züchterinnen die ich kenne, und sollte ich jemals einen coonie ins haus holen, und sie noch züchten- dann von ihr! (einfach weil ich ihre prinzipien und ziele kenne, und weiß wie ernsthaft, und mit welchen rückschlägen sie das ganze betreibt, da gibts nichts halbherziges, keine krummen touren, kein verschleiern, noch nicht mal schlechte ernährung :D)

und: ihre kitten sind jedesmal zum fressen! gut sozialisiert, wunderschön, und rotzfrech :D und selbst kranke oder benachteiligte katzerl werden gehegt und gepflegt, da wird keine hilfeleistung unterlassen! (auch so eine züchterin kenne ich, die ihre kitten sterben ließ, weil sich der tierarzt net rentiert...und das eh nix bringt...:cry:)

und samma uns ehrlich: welchen züchter sich jemand aussucht, dafür ist er selbst verantwortlich ;)

man kann ungefragt den nächstbesten nehmen, oder sich informieren, besuchen, sich vor ort ein bild machen :)
 
Oben