Frauchen schreibt nie Geschichten hier rein, also müssen wir uns jetzt mal melden mit Neuigkeiten und dem, was wir so erleben. Und das ist zur Zeit ne ganze Menge!
Abgesehen vom Tierarztbesuch vor ein paar Tagen, der uns so ein doofes dünnes Metallding in den Hals gejagt hat... zu unserer Verteidigung muss man sagen, dass wir extrem brav waren und keinen Mucks von uns gegeben haben! Frauchen war danach richtig stolz auf uns und hörte gar nicht mehr auf, uns zu streicheln!
Gestern waren wir auf einer Katzenausstellung. Das war von unseren ehemaligen Zieheltern [=Züchtern] schon geplant, als Frauchen uns kaufte – weil wir so schön seien, meinten sie, sollten wir uns einmal beurteilen lassen. Pah, warum beurteilen, sieht doch jeder, dass wir schön sind! Naja, wenn das erst ein Fremder bestätigen muss... Frauchen erklärte sich jedenfalls für das eine Mal einverstanden.
Also wurden wir gestern früh verwirrenderweise in unsere Transportbox gepackt. Als wir drin waren kam allerdings die leckere Babypaste vorn durchs Gitter. Da waren wir schnell wieder versöhnt mit der Welt!
Dann wurden wir in ein stinkendes, lautes Ding mit Rädern gepackt, das den einzigen Vorteil hatte, dass da plötzlich unser Ziehpapi drin war! Wie wir an seiner Stimme hörten, freute er sich sehr, uns wiederzusehen.
Auch zwei unserer etwas älteren Halbgeschwister waren in dem Ding, und während der Fahrt tauschten wir maunzend die neuesten Neuigkeiten aus, z.B. wer nun die besten Katzeneltern hat. Obwohl das ohne Frage WIR sind!
Bei der Ausstellung roch es dann sooo interessant, als wären 100 Katzen im Raum! Hin und wieder sahen wir auch eine, die am Arm eines Menschen (das sind diese großen Katzen auf 2 Beinen) vorbeigetragen wurden.
Unser „Käfig“, so nannten sie es – eigentlich war es eine Residenz, ein Traum in blauem Samt (blau steht uns unglaublich gut!) – war ganz ok. Wir freuten uns, dass unsere früheren Zieheltern weder Kosten noch Mühen gescheut hatten und uns eine sehr große Residenz gemietet hatten; wenn wir da an einige andere Miezen denken – zB dieses Riesentier uns gegenüber, „Maine Coon“ nannte es mein Frauchen später, das war 4x so groß wie wir und sah aus wie ein gefährlicher Luchs mit riesigen Pinseln auf den Ohren – wir sind uns fast sicher, dass das keine Katze war, sondern ein heimlich eingeschleustes Wildtier...naja jedenfalls konnte das nur einen Schritt machen in seinem Mini-Käfig, den es auch noch mit seinem Klo teilen musste...
Wie dem auch sei, unser blauer Samtboden war wunderbar weich gepolstert und eine Seite war mit so was durchsichtigem ausgekleidet, damit die großen Menschen nicht ihre Finger durch die Stäbe stecken können in UNSERE Residenz.
Gleich am Anfang kämpften wir spielerisch um die tolle Hängematte, die da drin hing, und auch das Katzenbettchen war sooo weich! Bestes Katzenfutter hing in einem Metallding am Gitter und ein kleines Klo stand in einer Ecke (mit dem Service, dass es dauernd gesäubert wurde!!). Wir waren sehr entspannt, obwohl wir nicht zuhause waren.
Nach 2 Stunden kam dann unser Frauchen und auch unsere geliebte zukünftige Katzensitterin, an der wir (v.a. ich, Dana) sehr hängen. Sie nahmen uns auf den Arm und streichelten uns, während wir uns neugierig die Umgebung anschauten. Dann kam uns der Ziehpapi ganz nah mit einem komischen Ding und kürzte doch tatsächlich unsere bildhübschen Krallen! Er meinte irgendwas von „richtige Waffen“, naja egal, wir spielten jedenfalls Theater und taten so, als würde es wehtun in der Hoffnung, er würde aufhören...aber weit gefehlt.
Dafür durften wir danach wieder in unsere gemütliche Residenz, wo wir etwas aßen und uns dann entspannt für ein Schläfchen hinlegten, während Frauchen die anderen Katzen anschaute, nur um zu bemerken, dass wir sowieso die schönsten sind. Hätten wir ihr gleich sagen können!
Später wurden wir aufgeweckt und nach vorn getragen zu einem „Richter“ (was auch immer das ist, jedenfalls wars so eine Katze auf 2 Beinen), der uns streichelte und abtastete, hoch in die Luft hob und die Gesichtskonturen abfuhr. Dann sagte er ganz viel in einer Sprache, die wir nicht verstanden, aber Frauchen übersetzte uns nachher alles – er hatte eh nur erzählt, wie schön wir seien und dass wir noch voll in der Babyentwicklung stehen und mal wunderschöne Katzendamen werden. Nichts, was wir noch nicht gewusst hatten.
Eine ganz schnelle Dana: :clap:
Auch unser Halbbruder Casanova wurde mit uns beurteilt; weil er älter und somit weiter in der Entwicklung ist – wen wunderts – gewann er in unserer Klasse sogar einen Pokal!
Ich, Dana, bin in der Entwicklung schon etwas weiter – was man an meinem wunderschönen Erwachsenenfell am Rücken sieht – und gewann somit als V1 eine schöne Schleife (mit der kann man heeerrlich spielen, die raschelt!). Meine Schwester wurde V2 und bekam wie ich auch eine Urkunde.
Das alles beeindruckte uns nicht sehr, wir führten unser gemütliches Schläfchen in der Residenz fort und ließen uns von Besuchern bewundern. Wir werden euch weiter unten ein Foto zeigen von unseren entspannten Schlafpositionen, die jeder so „süüüß“ fand (was auch immer das heißt, aber anscheinend mögen sie uns alle).
Frauchen verabschiedete sich dann, als würde sie uns nie wieder sehen – wir bekamen schon ein ganz mulmiges Gefühl – und fuhr nach Hause, eine Stunde später wurden wir mit unserem Ziehpapa-Taxi vor ihrer Haustür vorgefahren (also doch!) und sie nahm uns strahlend in Empfang.
Wir freuten uns schon wieder auf unsere Wohnung und tobten uns erstmal drei Stunden lang aus; in dem Käfig war die Bewegungsfreiheit ja doch nicht so garantiert wie in unserer Riesenwohnung, also haben wir unsere Schlafstunden auf den Tag und die Spielstunden auf Abend und Nacht verlegt. Da kamen uns die 2 Riesenfellmäuse und das andere Spielzeug gerade recht, das uns Frauchen auf der Ausstellung gekauft hatte!