@ ikarus
das wär sicher eine gute idee. für den anfang käme sabine ja mit 10ml bis 50ml aus, denn das ist ja ein konzentrat.
ich hab damals auch fürs allererste trigene aus der TK mitgegeben bekommen, und später in der apo bestellt.
wobei ich in letzter konsequenz sogar noch besser fände, wenn sabine sich mit dem vertrieb von Virbac oder evtl einem der chemie-konzerne die viele desinfektionsmittel herstellen, in verbindung setzen würde, damit sie vielleicht ein mittel finden würde, das eben nicht nur parvoviren und die meisten bazillen killt, sondern am bestens eins, das ausserdem auch noch einzeller vernichtet, also giardien.
das wäre wirklich das ideal, dann hätte man eins gegen alles. sollte es das nicht geben, müsste man evtl grad für solche "auffangräume" trigene UND ein mittel gegen giardien verwenden...
LG silke
soo, ich trag mal ein paar infos zusammen, die ich für wertvoll halte, zum thema parvo.
vielleicht ist ja das eine oder andere dabei, das auch in diesem fall zu irgendwelchen neuen erkenntnissen führt...
also, zuerst auf deutsch:
wiki ist hier gar nicht so schlecht, unter
http://de.wikipedia.org/wiki/Panleukopenie
findet sich ein gut verständlicher artikel. wichtigster satz für uns daraus:
Die Vermehrung des Virus findet im Zellkern der betroffenen Zelle statt und benötigt hierbei Funktionen, die nur während der Zellteilung vorliegen. Der Erreger ist gegenüber Umwelteinflüssen sehr unempfindlich. Bei Raumtemperatur bleibt er über ein Jahr infektiös, die meisten handelsüblichen Desinfektionsmittel vermögen ihn nicht zu inaktivieren. Zu den gegen das Virus wirksamen Substanzen zählen Natriumhypochlorit, Formaldehyd ("Formalin") und Glutaraldehyd (auch "Glutaral" oder "Glutardialdehyd" genannt).
Literatur
Katrin Hartmann: Virusinfektionen. In: Marian C. Horzinek et al. (Hrsg.): Krankheiten der Katze. Enke, 4. Auflage, 2005, S. 107-155. ISBN 3-8304-1049-2
Glutardialdehyd fand sich bis vor "kurzem" in lysoform, die rezeptur wurde aber ca 2006 geändert. ich hab henkel damals angeschrieben, aber keine antwort erhalten, warum. auch nicht, ob sie noch andere reiniger vertreiben, die dieses oder andere aldehyde enthalten.
Das angeführte buch ist neben dem Kraft/Dürr das wichtigste in sachen katzenkranheiten
dann findet sich auf der seite der vet-uni wien:
http://www.vu-wien.ac.at/i123/SPEZVIR/Parvokatz1.html
wichtig hier:
Inkubationszeit 4 - 6 Tage (wobei andere quellen von bis zu 10 tagen sprechen)
sehr wichtig auch das pdf
http://www.abcd-vets.org/guidelines/pdf/abcd_fpv_guidelines.pdf
ist halt auf englisch, aber das sollte kein hindernis sein...
hier finde ich sehr wichtig und interessant den abschnitt über das management der krankheit, also wenn eine katze infiziert ist:
1.4 Feline panleukopenia disease management
A cat showing clinical signs of feline panleukopenia, substantiated by laboratory evidence should be kept in isolation. Supportive therapy and good nursing care significantly decreases mortality caused by FPV.
Restoration of fluid and electrolyte and of the acid-base balance preferably by intravenous drip is most important in symptomatic treatment.
-> eine katze, die klinische symptome von panleukopenie (wörtl. "allgemeines absinken der leukozythen") zeigt, sollte
isoliert werden. unterstützende therapie und
gute pflege verbessern die überlebenschancen deutlich. Infusionen mit
flüssigkeit und
elekrolyten vorzugsweise über
intravenösen tropf sind am allerwichtigsten bei dieser symptomatischen therapie.
As the gut barrier often is destroyed in FPV-infected cats, intestinal bacteria may invade the blood stream. Bacteriaemia may ensue, facilitated by the existing neutropenia, leading to sepsis in these immunocompromised patients. Prevention of sepsis is essential, and a broadspectrum antibiotic with a proven efficacy against gram-negative and anaerobic bacteria is recommended. Examples are amoxicillin/clavulanic acid or piperacillin in combination with aminoglycosides, fluoroquinolones, cephalosporins or piperacillin/tazobactam. The potential side effects of these drugs should be taken into consideration. Antibiotics should be administered parenterally (preferentially intravenously).
-> da die
darm-blut-schranke bei diesen katzen
oft zerstört ist, kann es zu einem eindringen von darmbakterien in den blutkreislauf kommen. daraus kann sich, begünstigt durch die neutropenie die bei diesen immungeschwächten patienten vorliegt, eine sepsis (= Blutvergiftung) entwickeln. eine prävention einer solchen sepsis ist daher von grosser wichtigkeit. breitspektrum-antibiotika mit nachgewiesener wirksamkeit gegen gram-negative und anaerobe keime ist dringend anzuraten. empfohlen werden zum beispiel präparate mit amoxicilllin-clavulansäure-kombinationen oder piperacillin (anm. "beta-lactam-antibiotikum") in kombination mit aminoglycosiden, fluorchinolonen, cephalosporinen oder piperacillin mit tazobactam. die möglichen nebenwirkungen sollten natürlich auch bedacht werden. die antibiotika sollten parenteral gegeben werden, besser noch intravenös.
und jetzt ein teil, den ich persönlich am allerwichtigsten finde. viele TÄ bedenken leider oft nicht, das katzen, anders als hunde, absolut nicht auf völlige nahrungskarenz "ausgelegt" sind. es ist nachgewiesen, dass die LEBER der katzen schon nach 18Stunden (!!!!) "diät" schaden nimmt. die leber ist - neben dem filtern und abbauen schädlicher substanzen vor allem auch für den fettstoffwechsel zuständig, und ein schaden an der leber kann fatale folgen haben. darum lest bitte mit besonderer aufmerksamkeit den folgenden abschnitt:
Oral intake of water and food should only be restricted if vomiting persists and feeding should be continued as long as possible, and restart as soon as possible. Beneficial effects of early enteral nutrition have been reported in canine parvovirosis (Mohr et al., 2003). A highly digestible diet is preferred, but if the cat does not accept it, any diet is better than no food intake at all. If vomiting persists, anti-emetics should be considered. Vitamin supplements, particularly of the B vitamin complex can be given to prevent development of thiamine deficiency, which occurs infrequently.
-> die orale aufnahme von wasser und nahrung sollte NUR DANN eingeschränkt werden, wenn das erbrechen anhält; die fütterung (anm.: nötigenfalls per assistenzfütterung) sollte
solange wie möglich durchgehalten und so bald wie möglich wieder aufgenommen werden. heilungsfördernde effekte einer frühzeitigen enteralen ernährung konnten bereits bei parvovirose-befallenen hunden gezeigt werden.
eine
hochverdauliche nahrung ist empfehlenswert, sollte die katze diese jedoch
verweigern, ist JEDES futter besser als gar keine nahrungsaufnahme!
falls das erbrechen anhält, sollte die gabe von antiemetika (mittel gegen erbrechen, anm.: bei katzen CERENIA) erwogen werden. vitaminsupplementierung, besonders mit vitaminen des b-komplexes, können gegeben werden um einem thiaminmangel vorzubeugen, der ab und zu auftritt.
den rest erspare ich mir jetzt mal zu übersetzen.
aus dem zitierten folgt klar, dass man, falls die katzen nicht freiwillig fressen mögen, entweder bioserin geben sollte, oder, wenn dies nicht verfügbar ist, zB hills a/d, so wie ich es damals auch bei pearlie und vivi gemacht habe. ich habe damals zwar einen anderen mechanismus angenommen, warum es wichtig ist, sie weiterhin zur nahrungsaufnahme zu bringen, aber das spielt ja beim ergebnis keine rolle... folge war jedenfalls, dass sie wenigstens ein BISSERL mehr energie hatten, um der infektion paroli zu bieten. Heute würde ich sie SOWOHL mit zugabe von amynin infundieren, ALS AUCH mit bioserin und/oder hills a/d assistenzfüttern!
im kraft/dürr findet sich übrigens die aussage, dass KRANKE tiere sogar MEHR energie benötigen, weil ja ihr immunsystem auf hochtouren arbeiten muss, als gesunde Tiere. Ich habe das buch selber nicht, werde aber das genaue zitat noch raussuchen.
Vorerst mal kurz pause, sonst geht mir alles geschriebene verloren wenn mein compi wieder absäuft :mellow: