Sehr geehrte Damen und Herren!
Das Thema Kastration bei Katzen ist aktueller denn je:
Derzeit sind sämtliche Tierheime und Tierschutzorganisationen wie auch Privatpersonen die im Katzenschutz tätig sind überfüllt mit Katzen jeden Alters. Heuer gibt es eine bis dato noch nie dagewesene Katzenschwemme.
Eigentlich absolut unverständlich, da es seit 1.1.2005 eine Kastrationspflicht gibt, die im übrigen auch für Katzen gilt die den Bauern gehören. Lediglich Streunertiere sind von der Kastrationspflicht ausgenommen, da es hier keinen Besitzer gibt den man dafür verantwortlich machen kann.
Für diese Katzen sind jedoch Vereine - wie wir es sind - zuständig und um diese Katzen wird sich dank der erhöhten Aufmerksamkeit der Bevölkerung auch gekümmert.
Wir stehen jedoch jedes Jahr wieder vor einem nicht endenwollenden Katzenbabyberg und heuer ist der Berg größer denn je.
Die Versorgung und Kosten bis zur Vermittlung treiben Vereine wie uns an den Rand des finanziellen Ruins, auch privat, da oft Tierarztrechnungen aus eigener Tasche bezahlt werden.
Natürlich versuchen wir so gut es geht die Katzenschwemme einzudämmen. Wir sind unermüdlich am einfangen und kastrieren (bisher konnten wir fast 400 Katzen einfangen und kastrieren), wir veranstalten Informationsstände, schreiben Beiträge in Internetforen, bieten Informationsmaterial an, verteilen dieses auch aktiv. Jedoch grenzen unsere Bemühungen an einen aussichtslosen Kampf gegen Windmühlen.
Der Großteil der Bevölkerung weiß über die Kastrationspflicht gar nicht Bescheid und die wenigen die darüber Bescheid wissen, wissen nicht, dass es mit März 2009 eine Stellungnahme des Bundesministerium bzgl. der Katzen in "bäuerlicher Haltung" gibt und die Bauern sehr wohl dazu verpflichtet sind ihre eigenen Katzen kastrieren zu lassen.
Das Gesetz besteht nun sein 1.1.2005 und langsam wäre es höchste Zeit, dass diese Information auch ankommt.
Wir haben für Oktober bis Februar die Kastration für nahezu 100 Streunerkatzen in ganz Oberösterreich geplant. Die Katzen werden im Normalfall nach der Kastration auch wieder ausgesiedelt. Unsere mühsame Arbeit wird jedoch von vielen Menschen zu Nichte gemacht, die ihre Katzen nicht kastrieren. Oft genug büchsen unkastrierte Wohnungskatzen aus und schließen sich einer Streunerkolonie an oder unkastrierte Hauskatzen bekommen ihre Jungen im Freien, welche dann wild aufwachsen und wiederum eine neue Streunerkolonie gründen.
Eigentlich würden die Babies der Streuner in Oberösterreich ausreichen um ganz Österreich mit Katzenbabies zu "versorgen"
Seit Gründung des Vereines gehen wir daher bei Katzenbabies aus Streunerkolonien so vor, dass nur kranke / verletzte / verwaiste Babies mitgenommen und vermittelt werden. Alle anderen werden im Alter von 4 Monaten eingefangen, kastriert und wieder ausgesiedelt.
Es wäre unmöglich für alle einen Platz zu finden.
Nur mittlerweile ist die Katzenbabyschwemme aufgrund der zusätzlichen tausenden privaten Würfen derart ausgeufert, dass noch nicht einmal die "wenigen" die wir Tierschutzvereine aufnehmen und vermitteln *müssen* einen Platz finden.
Oft genug werden die Babies aus privaten Würfen oder von Bauernhöfen viel zu früh und an ungeeignete Plätze vermittelt und über kurz oder lang, wenden sich die Leute entweder wegen Problemen (Unreinheit, Aggression, etc..) an uns oder geben die Katzen im Tierheim oder bei Organisationen ab.
Und so kommt es, dass wir uns nicht nur einer Vielzahl an hilfsbedürftigen Katzen gegenüber sehen sondern auch einer noch viel größeren Menge unerwünschtem aber bewusst produziertem Nachwuchs und Katzen, die aus verschiedenen Gründen ihr zu Hause verlieren, da man bei der Vermittlung nicht sonderlich darauf geachtet hat die neuen Besitzer auch über Katzenhaltung zu informieren.
Wir bitten daher um Sendung eines Beitrages zu diesem Thema. Im Anhang sende ich alle zur Verfügung stehenden Informationen mit. Bei Bedarf, Unklarheiten oder Fragen stehe ich natürlich gerne unter 0699 / 11 91 01 54 zur Verfügung.
http://www.streunerkatzen.org/petition/index.php
Der Link zur Stellungnahme des Bundesministerium für Gesundheit:
www.parlinkom.gv.at/PG/DE/XXIV/SPET/SPET_00007/fname_153960.pdf betreffend unserer Petition
Das Thema ist im übrigen auch bei unserem Nachbarn Deutschland aktueller denn je und auch in Belgien gibt es Bemühungen für eine allgemeine Kastrationspflicht der Katzen.